DIY-Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Küche

Seit gut einem Jahr verbringen Studierende in der Regel viel mehr Zeit Zuhause als früher und demnach auch in ihren (WG-)Küchen. Es wird gekocht, abgewaschen und Lebensmittel müssen irgendwie verstaut werden. Alltag eben. Doch wie schafft man es, mit wenig Zeit und (fast) keinem Geld etwas mehr Nachhaltigkeit in die Küche zu bringen?

Alleine in Deutschland landen jährlich 6,3 Millionen Tonnen Kunststoffe auf dem Müll. 5,4 Millionen Tonnen stammen dabei von privaten und gewerblichen Endverbrauchern. Rechnet man dies auf den durchschnittlichen Anteil pro Person aus, so kommt man auf eine stattliche Summe von 76kg Kunststoffmüll. Das diese Zahlen für ein großes globales Problem stehen, ist uns allen vermutlich schon lange klar. Und trotzdem ist es oft im Alltag gar nicht so einfach, all die Plastikproduzierenden und -vermarktenden nicht doch ein klein wenig durch den eigenen Konsum zu unterstützen; entweder mangelt es an leicht zugänglichen Alternativangeboten, die nachhaltig und plastikfrei produziert wurden oder diese Alternativen sind – zumindest für den studentischen Geldbeutel – keine Dauerlösung.

Aus diesem Anlass habe ich für euch drei leicht umsetzbare DIY-Ideen zusammengesucht, mit denen ihr euren Plastikmüll in der Küche zumindest etwas reduzieren könnt. Es ist zwar kein Allheilmittel für dieses riesengroße Problem der Vermüllung unseres Planeten und explizit der Ozeane, aber irgendwo muss man ja anfangen, wenn man nicht nur tatenlos so weitermachen möchte wie bisher.

Die Ideen, die ich vorstellen möchte, sind allesamt kostengünstig nachzumachen, enthalten zum Teil auch Upcycling-Aspekte und belasten die Umwelt nicht so wie ihre Plastik-Kollegen dies tun.

Viel Spaß beim Nachmachen! Teilt eure Ergebnisse oder weitere Ideen gerne mit uns auf unserem Instagram-Account!


Bienenwachstücher

Wachstücher sind nun wirklich keine neue Erfindung, aber eine ganze Zeit lang ziemlich in Vergessenheit geraten. Eine super Sache, um Lebensmittel ordentlich wegzupacken oder Schüsseln etc. zu bedecken, eben ein Ersatz für die allseits genutzte Frischhaltefolie, die dann über Umwege gerne mal in den Ozeanen landet. Wirklich günstig ist der Spaß jedoch nicht, auch wenn man die Tücher viele Male wiederverwenden kann.

Dabei ist Selbermachen gar nicht so schwer und geht auch recht schnell und günstig. Alles, was man dafür benötigt, sind (alte) Geschirrtücher, etwas Wachs (ich habe Bienenwachspastillen genutzt, es soll aber auch vegane Varianten geben, die hier funktionieren), Öl, Backpapier und einen Ofen oder ein Bügeleisen.

Für meinen ersten Versuch wurden gezielt alte Geschirrtücher genommen, aus denen ich die noch unbefleckten Stellen mit einer Stoffschere herausgeschnitten habe, so erhalten sie einen aufgewerteten neuen Nutzen. Die Stoffstücke kann man vor dem Bestreuen mit Wachspastillen mit Öl bestreichen, so bleiben sie später etwas geschmeidiger. Dafür eignet sich so ziemlich jedes Öl, das nicht schnell ranzig wird. Die Tücher werden in der gewünschten Größe entweder auf ein Backblech mit Backpapier oder zwischen zwei Lagen Backpapier gelegt. In meinem Falle habe ich sie in den Backofen bei 90 Grad geschoben und ein paar Minuten gewartet, bis das Wach vollständig geschmolzen ist. Danach kann man das Wachs mit einem Pinsel ein wenig verstreichen, falls es sich nicht gleichmäßig verteilt hat. Achtung, Anfängerfehler: Man (ich) nimmt schnell zu viel Wachs und hat daraufhin eher ein Brett als ein geschmeidiges Tuch. Weniger ist hier mehr. Die Tücher trocknen sehr schnell, daher sollten sie schnell vom Backpapier gelöst werden, damit das Wachs nicht stellenweise verloren geht. Zum Trocknen kann man sie gut auf einen Wäscheständer legen und bald darauf schon seine ersten Lebensmittel darin einschlagen.

Kostenpunkt: geschätzt ein Euro für die Wachspastillen beim Upcyceln alter Geschirrtücher.


Tawashi-Schwamm

Schwämme kosten nun wirklich nicht viel, sind aber ein fast genauso großes Wegwerfprodukt, wie die vorher thematisierte Frischhaltefolie. Außerdem lösen sich beim Spülen gerne kleine Teilchen des Plastikschwamms und gelangen so in die Gewässer. Nachhaltiger und völlig umsonst geht es wiederum mit einem sogenannten Tawashi-Schwamm. Diese Upcycling-Idee stammt aus Japan und steht für das Herstellen von Schwämmen aus alten Socken, Ärmeln oder Strumpfhosen. Also alles Dinge, die früher oder später in der Altkleidertonne oder manchmal auch einfach im Müll landen. Zusätzlich benötigt ihr noch ein Brett und ein paar Nägel; in meinem Falle habe ich ein altes Holzschneidebrett genommen, das sowieso bald den Geist aufgegeben hätte.

Auf das Brett zeichnet ihr mit einem Bleistift ein Quadrat (z.B. 15 x 15 cm) und schlagt entlang eurer Linie alle 1,5 cm einen Nagel ein (in diesem Falle wären das dann 36). Ihr könnt auch kleinere oder größere Schwämme (oder Topflappen, Waschlappen, Untersetzer, …) auf diese Weise herstellen, dann müsst ihr einfach entsprechend größere/kleinere Quadrate mit mehr oder weniger Nägeln bestücken. Jetzt kommt der spaßige Teil: ihr schneidet eure Socken in Streifen. Die 1 cm breiten Streifen spannt ihr nun von oben nach unten über die (in diesem Falle neun) Nägel. Nun macht ihr das gleiche von links nach rechts oder rechts nach links, mit dem Unterschied, dass ihr dabei die Sockenringe miteinander verwebt. Ist auch dieser Teil geschafft, könnt ihr die Ränder „vernähen“, indem ihr im Kreis immer eine Schlaufe vom Nagel abhebt, sie festhaltet und die nächste Schlaufe durch die erste zieht (es erinnert etwas an Häkeln). Das macht ihr den ganzen Rand entlang und bis zur letzten Schlaufe, den ihr verknotet und dadurch eine praktische Schlaufe zum Aufhängen bildet.

Kostenpunkt: gar keiner, wenn man alte Socken oder andere entbehrliche schlauchförmige Kleidungsstücke parat hat.


Spülmittel

Herkömmliches Spülmittel enthält neben häufig vorkommendem Mikroplastik oft noch chemische Zusätze, die die Umwelt und / oder die Haut reizen. Abgesehen davon wird Spülmittel in der Regel in großen Plastikflaschen verkauft, selten mal in Nachfüllbeuteln (die ebenfalls aus Plastik sind). Spülmittel selber zu machen ist dabei gar nicht schwer, wenn man nur weiß wie, und günstig noch dazu. Ihr braucht dazu Kernseife, Natron und Wasser, optional auch ein ätherisches Öl (ich verzichte der Verträglichkeit halber darauf). In Drogerien oder größeren Supermärkten bekommt ihr alles meist sogar plastikfrei verpackt.

Ihr reibt ca. 15 g der Seife und rührt sie mit einem Schneebesen in 500 ml heißes Wasser, bis sich die Seife vollständig aufgelöst hat. Danach nehmt ihr den Topf vom Herd und rührt immer wieder, bis eure Seifenlösung erkaltet ist. Nun gebt ihr noch ca. 3 TL Natron hinzu und fertig ist euer selbst hergestelltes Spüli! Dieses könnt ihr nun in eine alte Spülmittelflasche umfüllen, eine Trinkflasche nehmen und dort den Verschluss einer Spülmittelflasche raufschrauben oder auch eine Glasflasche als Behältnis der Wahl verwenden, wenn ihr nicht allzu ungeschickt beim Abwaschen seid.

Kostenpunkt: wenige Cent für etwas Seife und Natron.

Seaspiracy – Eine Filmreview

Der neue Film Seaspiracy von Kip Andersen unter der Regie von Ali Tabrizi ist aktuell in aller Munde und trifft den Nerv des Zeitgeistes. Der Dokumentationsfilm zeigt die brutale Wahrheit hinter dem Fischfang, der Plastikverschmutzung, den Arbeitsbedingungen und darüber hinaus. Und wenn ich brutal sage, dann meine ich das auch so. Also vorab: TRIGGERWARNUNG! Der Film behandelt nicht nur besagte Themen sondern beinhaltet auch Szenen der Tiergewalt. Leider fehlt diese Warnung zu Beginn des Filmes. Auch in diesem Artikel gilt daher eine Triggerwarnung und natürlich, Achtung Spoiler!

 

Spätestens seit der Fridays for Future Bewegung sollte jedem Menschen bewusst geworden sein, welches Leid wir der Umwelt durch unseren Lebensstil zufügen. Obgleich wir uns dessen (mich eingeschlossen) immer bewusster werden, sind unser Handeln und politische Beschlüsse langsamer als eine Schnecke. Und die sind vor Allem für ihr langsames Tempo bekannt…peinlich, oder? Der Film spiegelt dies in Spielfilmlänge schmerzhaft wider und welche Auswirkungen eben jenes (Nicht-)Handeln auf die diversen Bereiche des Meeres hat. Allem voran der Fischfang.  Denn die damit einhergehende Überfischung und Verschmutzung des Meeres, die Fischereimethoden, die illegale Fischerei und der Beifang werden immer noch zu selten thematisiert. Die gezeigten Bilder sind brutal und blutig, aber vielleicht auch notwendig, um die Dringlichkeit des Themas in seiner Gänze zum Ausdruck zu bringen. Die Wahrheit tut oft weh. Wer möchte schon sehen, wie Delfine und Wale unnötig als Beifang für Dosenthunfisch sterben und teils als „Ungeziefer“ zum Sündenbock degradiert und abgeschlachtet werden?

Die komplexen Themen und Probleme werden einem Laien visuell gut dargestellt. Doch um ehrlich zu sein, wird für mich der Film eben jener Komplexität nicht gerecht. Ein Film, der zahlreiche Probleme anspricht, kann in 90 Minuten vielleicht auch nicht dem Umfang dessen gerecht werden. Um die vielfältigen und miteinander korrelierenden wissenschaftlichen Faktoren angemessen zu behandeln, wäre eine Mini-Serie besser gewesen, obwohl diese nur die Oberfläche der zahlreichen Forschungen, Ansichten und Lösungsversuche in der Wissenschaft anschneiden kann. Ebenso sorgte nicht nur bei mir die Konklusion des Filmes zu dem Problem des Fischfangs auf Unverständnis. „Esst keinen Fisch mehr“. Wirklich? Wäre es so einfach, wäre die Welt womöglich morgen gerettet. Kaum einer würde widersprechen, dass weniger Fischkonsum dem Umweltwohl guttut, doch ist es nicht DIE LÖSUNG. Denn Stand jetzt sind 3 Milliarden Menschen von der Küstenfischerei abhängig, sei es als Beruf oder zur eigenen Ernährung, weil es eine wichtige Nahrungsquelle am Wohnort ist. Nicht jede*r kann ihre*seine Nahrung frei wählen und der Verzicht auf Fisch würde für die Betroffenen mit Armut, Hunger und Mangelernährung einhergehen.

Im Sinne der Wissenschaftlichkeit, da der Film sich als „Dokumentation“ verschreibt, fehlen oftmals die Belege für die verwendeten Zahlen und Fakten. Doch schlimmer ist, sie sind teilweise bewiesen falsch. Laut WWF stimmt die Behauptung, dass es 2048 keine Fische mehr gibt, nicht. Das US-amerikanische National Fisheries Institute (NFI) sagt zudem, dass diese Studie aus dem Jahr 2006 sogar vom Verfasser selbst vollständig wiederlegt wurde. Und Blauflossenthunfisch kostet nicht 100.000 $/Fisch. Der Zuschauende wird den Film über mit falschen Zahlen gefüttert.

https://www.watson.de/nachhaltigkeit/netflix/220303212-netflix-doku-seaspiracy-um-klima-zu-retten-muss-fischerei-gestoppt-werden

Im Film werden hauptsächlich Aktivist*innen interviewt, Organisationen wie das NFI wurden nach ihren eigenen Aussagen weder kontaktiert noch befragt. Dies stieß bei mir vor allem übel auf, als es um Anschuldigungen der Sklaverei in Thailand ging. Als halb Thai war mein persönliches Interesse, ob und wie das ganze dort geschieht, groß. Leider wurde dieses Thema nur mit vielen offenen Fragen angeschnitten, Staatsstimmen glänzten erneut durch ihre Abwesenheit. Interviewt wurden Betroffene, anonymisiert für ihre Sicherheit. Das ist auch gut und wichtig! Doch laut dem „Thai Enquirer“ wurden nur kaukasische oder westliche-welt repräsentierende Expert*innen gezeigt. Das Problem sei jedoch in thailändischen Bewegungen bekannt und werde längst versucht zu bekämpfen. Darüber hinaus sei das Verfilmte vom Stand 2016 und angeblich seien einige Szenen nicht einmal in Thailand gedreht worden.

 „Seaspiracy“ zeigt in einer apokalyptischen Art das komplexe Geschehen auf dem Meer. Für mich gleicht es einem filmischen Clickbating. Die vorherigen Filme von Kip Andersen „What the Health“ und „Cowspiracy“ waren ähnlich aufgebaut und schlussfolgerten z.B. mit der vereinfachten Lösung: Esst kein Fleisch. Die Bilder sind teils sehr hektisch, mit dramatischer Musik untermalt und spielen die Emotionen der Protagonist*innen mit ein. Dies ist kein reiner Dokumentationsfilm.

Auch wenn ich und andere Stimmen einige negative Kritikpunkte haben: Der Film spricht dennoch wichtige Punkte an und weist auf das Fehlverhalten der Menschen hin. Er verschiebt mit seinem Lösungsansatz aber mal wieder das Problem von der Politik auf das Individuum. Ja, jede*r einzelne kann dazu beitragen und sollte weiter nachhaltiger leben. Was wir brauchen sind aber striktere Maßnahmen, Regularien, Unterstützungen und auch Sanktionen durch die Politik, damit sich endlich etwas ändert…am liebsten in Schallgeschwindigkeit.

 

 

Quellen:

blog.wwf.de/warum-seaspiracy-ein-guter-und-wichtiger-film-ist

www.thaienquirer.com/26101/seaspiracy-documentary-under-fire-from-environmentalists-for-factual-errors-conspiracy-theories

www.tk-report.de/2021/04/viel-kritik-an-netflix-doku-seaspiracy

Eine kulinarische App-Empfehlung

Kennt ihr auch dieses Gefühl der Unschlüssigkeit, wenn es darum geht euch für ein Gericht zu entscheiden? Besonders seit Ausbruch der Pandemie fühle ich mich oft uninspiriert. Das überträgt sich nicht nur auf Kreativität im künstlerischen Sinne, auch wenn es um Rezepte geht fühle ich mich schnell von der riesigen Auswahl im Internet überfordert und bin gleichzeitig von meinen Standard Gerichten gelangweilt. Deshalb würde ich euch heute gerne die Koch-App „Kptn Cook“ (unbezahlte Werbung) vorstellen, auf die ich oft zurückgreife, wenn ich nicht das Kochbuch durchsuchen möchte.

Ernährungsart:

Besonders praktisch an der App finde ich, dass ihr zu Beginn der Einrichtung eure Ernährungsart angeben könnt. So könnt ihr auswählen, ob ihr euch vegetarisch, vegan oder aber uneingeschränkt ernährt und bekommt eine angepasste Rezeptauswahl vorgeschlagen. Für meinen Teil habe ich angegeben, dass ich an veganen und vegetarischen Rezepten interessiert bin. Die vegetarischen Rezepte werden mit einem Blatt Symbol gekennzeichnet, die veganen Varianten mit einem „V“. So lässt sich schon beim überfliegen erkennen, welche Rezepte geeignet sind.

Auswahl an Gerichten:

Was ich als hilfreich gegen die Qual der Wahl empfinde, ist das begrenzte Angebot an Gerichten. So unterteilt Kptn Cook die Rezepte in die Rubriken „Tagesrezepte“ und „Wochen-Special“. Während es ein tägliches Angebot von drei neuen Tagesrezepten gibt, werden die drei Wochen-Specials eben nur wöchentlich aktualisiert. Auch die Tagesrezepte verschwinden zu Anbruch des nächsten Tages aus der App. So wird die Suche nach dem passenden Rezept erleichtert und Rezipient*innen müssen sich nicht zwischen einer Flut an Gerichten entscheiden. Aber keine Angst: Wenn ihr das Herzchen Symbol unter dem jeweiligen Gericht anklickt, so könnt ihr es unter Favoriten speichern und jederzeit darauf zurückgreifen. So gehen eure Lieblingsrezepte oder aber auch jene, die ihr noch ausprobieren möchtet, nicht verloren.

Einfache Zutaten + Einkaufsliste:

Während ich ausgefallene Gerichte liebe und für spezielle Zutaten auch gerne mal zu einem entfernten Supermarkt gehe, so ist an machen Tagen doch die Faulheit im Weg. Deshalb finde ich es cool, dass Kptn Cook die Zutaten in die Rubriken „Du brauchst“ und „Das hast du bestimmt zu Hause“ aufteilt. Auch sind alle Zutaten mit einem Bild versehen und so lässt sich schnell überblicken, was noch eingekauft werden muss. Die Anzahl an Portionen können ebenfalls ausgewählt werden und die Menge der Zutaten wird dementsprechend angepasst. Ebenso gibt es eine grobe Übersicht an Nährwerten. Drückt ihr auf das Bild der Zutaten, so erscheint ein kleiner Haken und ihr könnt sie direkt einer Einkaufsliste hinzufügen. Ruft ihr eure fertiggestellte Einkaufsliste dann erneut unter der Kategorie „Einkauf“ ab, so könnt ihr euch auch direkt die Preise für den Supermarkt eurer Wahl ausrechnen lassen. Zur Auswahl stehen dabei Edeka, Rewe, Kaufland, Denn´s Biomarkt, Alnatura und einige mehr. Dies ist super um einen groben Kostenanschlag auszurechnen. Allerdings habe ich das Gefühl, die Zutaten werden nicht nach dem günstigsten Preis ausgewählt. So müsst ihr also selbst checken, ob ihr auf die vorgeschlagenen Produkte in der App zurückgreifen wollt, oder lieber eure eigene Auswahl trefft. Nichtsdestotrotz finde ich es hilfreich zu sehen, dass alle Zutaten im Supermarkt meiner Wahl zu haben sind.

Ausprobiert:

„Vegane Tahin-Ramen“

Heute habe ich das Rezept „Vegane Tahin-Ramen“ ausprobiert und bin sehr begeistert. Leider könnt ihr das Rezept nur in der App abrufen. Die angegebene Arbeitszeit dazu beträgt 30 Minuten, welche so auch in der Durchführung ganz gut im Ra(h)men (kleiner Spaß) waren. Auch mit der Einkaufsliste hatte ich keinerlei Probleme und musste lediglich frisches Gemüse und zusätzlich kaufen. Deshalb fand ich es schön, etwas ausgefallenes zu kochen und trotzdem alles im Supermarkt nebenan besorgen zu können. Das Rezept hab ich euch hier verlinkt, allerdings könnt ihr dies nur mit der App abrufen.

Anmerkung:

Bei dem Artikel handelt es sich lediglich um eine persönliche Empfehlung und keine bezahlte Werbung. Die App findet ihr kostenlos in eurem App-Store. Während viele Rezepte von eigens angestellten Food-Blogger*innen in der App zu Verfügung gestellt werden ist es wichtig zu wissen, dass manche Rezepte gesponsert werden. So arbeitet Kptn Cook mit verschiedenen Marken Kooperationen, die ihren Produkten durch Platzierung in Rezepten mehr Reichweite bei potentiellen Kunden verschaffen können. Auf ihrer Website schreiben Kptn Cook unter anderem „Durch die native Einbindung in unsere emotionale Rezeptewelt wird Ihre Marke zur Lovebrand unserer User!“ (vgl. Kptn Cook) So sollen durch die Platzierung von Marken-Produkten in Bildern oder durch den Entwurf von zugeschnittenen Rezepten auf deren Produkte „Markenbekanntheit und Abverkäufe“ unter potentiellen Kunden gesteigert werden. (vgl. Kptn Cook) Aber keine Sorge: ihr könnt die Rezepte auch abwandeln und so die Nutzung der gesponserten Produkte umgehen, wenn ihr darauf keine Lust habt. Alternativ gibt es auch viele Rezepte in der App, die ganz ohne Produktplatzierung auskommen. Außerdem gibt es natürlich auch noch andere tolle Koch-Apps, die ihr ausprobieren könnt!

Link zum Rezept:

https://mobile.kptncook.com/recipe/pinterest/Vegane-Tahin-Ramen/44ba0afe?_branch_match_id=862289361812799515&utm_source=Pasteboard&utm_medium=sharing

Falls ihr keine Lust habt, euch die App herunterzuladen, habe ich hier noch ein nahezu identisches Rezept entdeckt:

https://www.panista.de/blog/glutenfreie-rezepte/tahini-ramen-naturlich-glutenfrei/

Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!

Sauberer Start ins neue Semester

Nachdem Steffi euch bereits im neuen Semester begrüßt hat, möchte auch ich euch alle wieder hier willkommen heißen! Ein nagelneues Semester liegt vor uns und wir freuen uns schon darauf, euch regelmäßig mit spannenden und interessanten Artikeln die Zeit zwischen euren Vorlesungen ein wenig zu versüßen. Mittlerweile stecken wir ja schon im dritten Corona-Semester und wer weiß – vielleicht ist es da dieses Mal das letzte dieser Art. Zwar ist eure Motivation, wie ihr uns auf unserer letzten Umfrage auf Instagram mitgeteilt habt, eher mäßig vorhanden, aber zumindest können wir uns auf ein paar Sonnenstrahlen in den nächsten Monaten freuen. Ob mit oder ohne Corona – wir bleiben euch in gewohnter Konstellation erhalten; mit der kleinen Änderung, dass es ab diesem Semester wöchentlich nicht mehr vier Artikel geben wird (eher zwei bis drei), wir euch dafür aber auch in der vorlesungsfreien Zeit regelmäßig neuen Lesestoff liefern werden.


Auch wenn es viel zu Büffeln gab während der letzten Wochen, war doch das ein oder andere Zeitfenster für ein paar Aktivitäten außer Haus zu finden. Eine dieser Aktivitäten liegt mir sehr am Herzen und hat erstaunlich viel Freude gebracht, daher möchte ich sie an dieser Stelle mit euch teilen.

Bestimmt habt ihr schon von der Aktion „Bremen räumt auf“ gehört. Es handelte sich hierbei um eine Aufräumaktion der Stadt Bremen, in der innerhalb von zwei Tagen einige tausend Bremer*innen nach vorheriger Anmeldung auf die Straßen gehen und all den Müll aufsammeln, der sich so über die Zeit angesammelt hat. Handelte schreibe ich deshalb, weil diese Aktion neuerdings unter dem Namen „Mission Orange“ zu finden ist – anderer Titel, gleiches Prinzip. 

Dieses Jahr fand die Aktion am 26. und 27. März statt, nachdem sie vorher aufgrund der unklaren Pandemiebedingungen bereits um zwei Wochen verschoben wurde. Doch das störte nicht – geregnet hat es ganz typisch für Bremen so oder so. 

Mitmachen ist bei dieser alljährlichen Aktion ganz einfach: Man meldet sich online mit einer bestimmten Personenzahl für ein Stadtgebiet an und kann dann in einem festgelegten Zeitraum sein Sammelequipment bei der Mülldeponie des Vertrauens abholen. Dieses besteht in der Regel aus Handschuhen, speziell bedruckten Müllsäcken und dieses Jahr (was mir besonders gut gefallen hat) sogar aus einem kleinen Dankeschön in Form von Blumensamen. Also gleich doppelt der Umwelt geholfen!

Müll zu sammeln klingt vermutlich nicht gerade wie die spaßigste Aktivität auf dem Planeten, ich für meinen Teil kann aber bestätigen, dass man dabei richtigen Ehrgeiz entwickelt und immer wieder neue erstaunliche Dinge findet. Man findet wirklich alles und überall etwas, wenn man nur mal genau hinschaut. Einerseits ist das natürlich traurig, andererseits auch ein gewaltiger Ansporn währenddessen. Waren bei meiner letzten Teilnahme vor allen Dingen Bierflaschen und Verpackungsmüll zu finden, stachen dieses Jahr natürlich die allgegenwärtigen OP-Masken hervor. Zwar wichtig für die eigene Gesundheit, sind sie alles andere als gut für die Umwelt, in der sie zu oft landen. Ein noch größeres Problem stellen jedoch die omnipräsenten Zigarettenstummel dar, die man wirklich aus jeder Ritze klauben kann. Da vergeht selbst der engagiertesten Person irgendwann die Lust am Aufsammeln. 

Nun ist die „Mission Orange“ für dieses Jahr erfolgreich beendet, doch Müll landet ohne Frage auch weiterhin auf den Straßen Bremens. Daher möchte ich gerne dazu anregen, auch unabhängig solcher Aktionen weiterhin auf die Straßen zu gehen und bei einem „Clean up walk“ das zu beseitigen, was andere achtlos weggeworfen haben. Mit Masken ausgerüstet oder auf genügend Abstand lässt sich auch gut gemeinsam mit einem weiteren Haushalt sammeln – dabei entstehen oft anregende Gespräche und man kommt mal weg vom tristen Schreibtisch-Dasein. Das Feedback der Passanten ist dabei meiner Erfahrung nach durchweg positiv, vielleicht geht man sogar dem einen oder anderen mit gutem Beispiel voran.

Natürlich löst so ein bisschen Müll-Aufsammeln nicht das eigentliche Problem, nämlich dass u.a. noch immer viel zu viel Verpackungsmüll überhaupt hergestellt und an den Verbraucher gebracht wird, ohne das größere Konsequenzen hieraus ersichtlich wären – um nur einen der für unseren Planeten kritischen Umstände kurz anzusprechen. Doch zumindest ist es eine Möglichkeit, etwas Produktives gegen den vorherrschenden Istzustand zu unternehmen, bis langfristige Lösungen errungen werden konnten, die diese Art von Aktion letztendlich und hoffentlich überflüssig machen.

Hacksexism

*Triggerwarnung* Der folgende Artikel behandelt die Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt.

Das Bier fließt in Strömen, die Sonne strahlt, von den vielen Bühnen bahnt sich die Musik ihren Weg zu dir, die Stimmung ist ausgelassen… Festivalfeeling! Für mich eine der schönsten Dinge im Sommer. Nichts ist vergleichbar mit der Stimmung auf einem Festivalgelände. Ich vermisse es sehr.
Leider gibt es hier ein Problem. Irgendwann drückt die Blase und es wird Zeit eine Toilette aufzusuchen. Ich bin mir sicher das an dieser Stelle nur wenige das Problem nicht verstehen. Auch im Alltag ist es für Männer leichter schnell die Blase zu entleeren, selbst wenn es gerade keine Toilette gibt, obgleich „Wildpinkeln“ verboten ist. No shame. Hier gibt es einfach einen biologischen Vorteil beim Wasserlassen. Das Aufsuchen einer Toilette auf einem Festival ist also meistens mit langen Warteschlangen verbunden, der Geruch und Anblick der Dixi Toiletten sicherlich kein Vergnügen. FLINTAs suchen sich also bewusst einen privaten Ort, so privat wie es in diesem Moment eben geht. Als ich im Januar 2020 das Video von „STRG+F“ sah, wurde mir ganz anders. Die Reporterin entdeckt Fotos und Filme von FLINTAs, die sie auf einer Festival Toilette beim Urinieren von hinten zeigen. Das Gesicht ist nicht zu sehen. Trotzdem sind diese Aufnahmen ein Eingriff in die Privatsphäre. Ein immenser Eingriff der mich nur sprachlos lässt. Dieses Material wurde auf „xHamster“ hochgeladen, eine Plattform mit bzw. für pornografischen Inhalt. Während ihrer Recherche deckte sie nicht nur die Existenz dieses Materials auf, sondern auch, dass aktiv damit getauscht wurde und wer u.a. hinter einem der Accounts steckt.

Nach der Veröffentlichung dieses Videos reagierte sofort das betroffene Festivalteam von „Moni’s Rache“, welche bereits beim Dreh involviert wurden. Leider war dies kein Einzelfall. Es folgten weitere Festivals wie die „Fusion“. Durch diesen Vorfall wurde der ohnehin nervige Gang zur Toilette für mich nun noch unangenehmer. Gerade auf Veranstaltungen. Immer im Hinterkopf, dass man beobachtet werden könnte. Aber nicht nur mir geht es so, sondern auch den Menschen von „My Body is not your Porn“. Ein Kollektiv bestehend aus 8 Frauen, welches sich nach dem Vorfall gründete und für sichere Räume online und offline sorgen möchte. Sie haben den Hashtag „Hacksexism“ kreiert an dem ich glücklicherweise in meiner Instabubble nicht vorbeikam. „Hacksexism“ ist ein social Hackathon vom 09.-11.04.2021. „Hackathon“ setzt sich aus Hack und Marathon zusammen und ist im Prinzip eine kreative Problemlösungswerkstatt. Eine digitale Denkwerkstatt in der Fragen, Erfahrungen, Vorfälle, Maßnahmen, Lösungen, Schutzkonzepte und vieles mehr erörtert und entwickelt werden sollen gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt auf Festivals. Teilnehmen kann und darf jede*r, da es uns alle betrifft, d.h. nicht nur Festivalveranstalter*innen und Expert*innen, sondern auch Besucher*innen und thematisch Interessierte. Die Teilnahme ist kostenlos und findet an einem virtuellen Tisch statt. Das MBINYP-Team stellt damit die digitale Infrastruktur für ein wichtiges Thema. Für alles weitere sind jedoch wir alle gefragt. Es geht darum Erfahrungen auszutauschen, Wissen zu bündeln und einen sicheren Raum für alle zu schaffen. Daher ist es egal ob du bereits Fachwissen aus anderen Projekten hast oder kreative Ideen während des Lockdowns dir hierzu eingefallen sind.
Die Ziele der Denkwerkstatt sind:

  1. Bewusstsein für Sexismus und sexualisierte Gewalt schaffen und darüber sprechen;
  2. Einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Veranstaltenden und potenziell Betroffenen ermöglichen
  3. Verantwortungsübernahme durch die Veranstalter*innen, um Besucher*innen bestmöglich zu schützen und bei Übergriffen handeln zu können.

Die Ergebnisse des Hackathons werden dokumentiert und als Leitfaden für zukünftige Festivals verwendet. Außerdem geht es darum möglichst viele Festivals bzw. Veranstalter*innen zu erreichen. Welches Festival sollte deiner Meinung daran teilnehmen? Hast du vielleicht Erfahrungen machen müssen und forderst eine Verantwortungsübernahme? Oder wünschst du dir einfach von einem bestimmten Festival, dass sie provisorisch daran teilnehmen? Dann kannst du bereits vorab bei Instagram einen Beitrag mit #Hachsexism teilen. Wichtig: Markiere bei deinem Beitrag das gewünschte Festival, sowie @MBINYP. So sieht das Kollektiv übersichtlicher, wen du aufforderst. Außerdem soll mit dem social Hackathon ein Netzwerk aufgebaut werden, um sich gegenseitig (auch zukünftig) zu unterstützen. Die Vorbereitungen sind noch im vollen Gange, doch du kannst bereits #Hacksexism und @MBINYP auf Insta folgen. Außerdem kannst du auf www.Hacksexism.de dich im Newsletter anmelden. So wirst du sofort informiert, wenn du dich für den Hackathon eintragen kannst.

Lasst uns die Festivalfreie Zeit sinnvoll nutzen. Für eine Zukunft, in der FLINTAs keine Sorgen haben müssen, wenn sie auf Toilette gehen. Für sichere Räume ohne Sexismus und sexualisierte Gewalt. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten und aufeinander achtgeben. Nicht nur in der Pandemie, sondern auch danach. Damit das nächste Festival noch schöner wird als davor.

Interview: Wie laufen eigentlich Online Klausuren ab?

Im heutigen Interview hat uns die Studentin Hannah einige Fragen zum Thema Online Klausur beantwortet. So berichtet sie von ihren Erfahrungen und hilft mit nützlichen Tipps für zukünftige Schreiber*innen aus, unter anderem auch für die berüchtigte Kmw Klausur. Abgekürzt werden hier die Namen Hannah (H) und die Interviewerin Leah (L).

L: Wie haben sich die Formen deiner Prüfungsleistungen mit Beginn der Online Lehre verändert?

H: Mh, also die Prüfungsleistungen eigentlich kaum, da man ja in Kunst und KuWi sowieso hauptsächlich Hausarbeiten schreibt. Also ich hatte auf jeden Fall im Sommersemester das Gefühl dass ich viel mehr Abgaben habe. Also auch so innerhalb vom Semesters halt… dass Dozenten dann wollten dass man jede Woche irgendwas was abgibt oderso, was vorher halt nicht war. Aber, also sonst großartig viel in meinem Studium halt kaum.

L: Du hast eigentlich meine nächste Frage auch schon ein bisschen mit beantwortet, aber hast du das Gefühl mehr/weniger Leistungen erbringen zu müssen?

H: Also im ersten Semester das Online war mehr, jetzt eigentlich genau wie vorher auch. Weil die Dozenten wahrscheinlich gemerkt haben, das ist einfach nicht zu wuppen, was die da verlangt haben.

L: Und sind dann auch manche Prüfungsleistungen bei dir entfallen?

H: Ähm ja, also ich hab zum Beispiel auch ’ne Klausur geschoben, weil die dann gleichzeitig wie ne andere Klausur gefallen ist oder sowas, ähm aber sonst eigentlich nicht, außer dass ich mir jetzt selber mehr Zeit gelassen hab und nicht alles gemacht hab, was eigentlich gemacht werden sollte. (lacht) Aber sonst eigentlich nicht großartig.

L: Wie viele Online Klausuren hast du schon geschrieben?

H: Bisher nur eine. Und jetzt halt nächste Woche noch eine.

L: Was schreibst du nächste Woche?

H: Ich muss noch Kmw nachschreiben.

L: Oh Shit, das wird ein übles Ding…

H: Aber das Gute ist, es ist Online und Open Book, das heißt man kann die ganzen Unterlagen dabei haben. Das ist glaub ich eine ziemliche Erleichterung wenn man nicht alles lernen muss.

L: Ja, das war tatsächlich auch mein Ansporn so einen Artikel zu schreiben, weil ich mit voll vielen Erstis geredet hab (…) und die hatten halt so Angst wegen der KMW Klausur weil sie nicht wussten was sie erwartet und weil das jetzt Online ist und man sich mit niemandem absprechen kann.

H: Ja, also wir hatten ja auch Angst vor der KMW Klausur, denk ich mal. Die war ja wirklich so n Brocken.

L: Ja, ich bin auch erst mal durchgefallen (lacht).

H: Ich auch… (lacht)

L: Ok, dann mal weiter noch zum Ablauf. Kannst du den Ablauf von einer typischen bzw. deiner Online Klausur schildern?

H: Also bei uns war´s so dass wir einen Zeitraum glaub ich von drei Stunden bekommen haben in dem wir uns halt irgendwann anmelden konnten oder halt in der wir das schreiben konnten, es waren trotzdem nur 90 Minuten. Ähm ich glaube man musste dann am Anfang.. also das war halt über Moodle, also dieses Sprachzentrum Programm, daher musste man halt keine Matrikelnummer oderso eingeben, das hatten die halt schon und dann konnte man in dem Fall dann wild umher switchen und das beantworten wie man wollte. Und jetzt weiß ich aber z.B. bei der Kmw Klausur dass man halt pro Frage ne bestimmte Zeit hat, dann kommt die nächste Frage und man kann nicht auf die Frage davor zurück also das ist halt bisschen blöd, finde ich. Ich glaub das kommt aber tatsächlich wirklich auf die Dozenten an, ne. Ich hab auch schon gehört, dass man bei manchen Klausuren die Kamera anlassen muss oder zumindest auf die Finger haben soll, damit die Leute sehen dass man da nichts anderes macht oder so.. joa. Aber sonst fand ich das eigentlich nicht so schwer, außer dass man halt vorher nervös war, weil Internet kann abkacken oder sonst was aber dadurch dass man das halt so in seinem privaten Raum machen konnte, fand ichs angenehmer als in nem Hörsaal.

L: Mhm… Und wie sieht das dann aus? Also ist das dann so wie eine Ankreuzklausur oder sieht das aus wie ein Arbeitsblatt wo einfach die Fragen schon wie bei einer typischen Klausur nur halt als digitale Datei drauf stehen oder hat man da so richtige Felder?

H: Also bei meiner Japanisch Klausur war das so ein Mittelding, also einerseits so Sachen zum Ankreuzen oder so Felder, die man reinschieben konnte in so n Lückentext oder halt auch wie bei ´nem Arbeitsblatt, dass man ne Frage hatte und die musste man dann beantworten. Ähm, das war recht vielseitig gestaltet, eigentlich.

L: Und dann konntest du am Schluss also auch nochmal drüber gehen und alles?

H: Genau, da konnte ich alles nochmal durchlesen und korrigieren wie ich wollte. Nur, wie gesagt, bei Kmw wird das halt nicht so sein, ne.

L: Das ist aber fies…

H: Das find ich halt auch voll blöd. Allerdings, ich hab n guten Tipp bekommen. Und zwar dass ich alle Fragen vorher am PC schon beantworte, weil ich lern das ja eh, und dann kann ich den Text einfach kopieren und da reinziehen. Weil es sind ja die gleichen Fragen.

L: Mhm. Und musst du dann auch nicht deinen Bildschirm teilen, bei Kmw jetzt? Weißt du das schon?

H: Ne, ich glaub nicht. Also ich glaub da ist es wirklich so dass man das.. also das ist halt asynchron.

L: Ahh ok, das ist cool. Das heißt man kann die Datei einfach öffnen wann man möchte und dann bearbeiten und hat dafür ein gewisses Zeitfenster?

H: Man kann sich glaub ich zwischen 10.10 und 10.20 Uhr da einwählen und man macht das dann, aber die können halt nicht sehen was du machst, soweit ich weiß.

L: Ah ok, das heißt ihr geht auch gar nicht in n Breakout Room oder irgendwas zwischendrin?

H: Ne, nicht das ich wüsste. Das kam bisher noch nicht. Und am 19. ist jetzt ´ne Probeklausur. Also bis zum 19. können wir ´ne Probeklausur ankreuzen oder äh ansehen und ähm dann werd ich das ja sehen aber also ich glaube das hätten die schon gesagt wenn.. keine Ahnung, also das sind ja wieder über 500 Leute oderso.

L: Stimmt.. Und bei Japanisch , war das auch nicht so bei der die du schon geschrieben hast, dass ihr euch über Zoom getroffen habt oderso?

H: Ne, gar nicht. Das war auch absolut asynchron. Man konnte das irgendwann in diesen 3 Stunden halt anmachen, dann für sich machen und dann auch jederzeit abspeichern.

L: Also wurde dann auch gar nicht kontrolliert?

H: Nö. Also daher ist glaub ich viel jetzt auch Open Book. Also dass man halt seine Sachen dabei haben kann, weil die meisten Dozenten können das ja nicht kontrollieren.

L: Also Open Book heißt einfach dass man mit seinen Unterlagen arbeiten darf?

H: Genau. Zum Beispiel an der Hochschule in Bremen ist ganz viel Open Book. Also in meinem Studiengang, den ich vorher gemacht habe, war alles Open Book. Da konnte man immer alles mitnehmen.

L: Ja entspannt. Und wie werdet ihr dann vorher informiert? Wird euch da ein bisschen was gesagt, wie das abläuft?

H: Ähm bei Kmw gibt’s halt Videos, die Hepp hochlädt und allgemein, man bekommt andauernd ne Mail, hier irgend ne Neuerung und die Zugangsdaten und sowas. Also, da fühl ich mich eigentlich schon recht gut informiert.

L: Mhm. Und bei Japanisch?

H: Da hatten wir sowieso Zoom Meetings. Also das war wie normaler Unterricht und da hat sie das dann eigentlich schon alles erzählt. Und wir hatten auch ne Probeklausur, die wir anmachen konnten und sowas. Dass man halt erst mal n Gefühl dafür bekommt und nicht so super nervös ist, wenn dann die Klausur geschrieben wird. Das ist schon sehr positiv.

L: Ja das ist cool mit den Probeklausuren! Und hattest du denn auch an sich keine Probleme mit dem Internet bisher?

H: Ne, das hatte ich auch noch nicht.

L: Voll gut. Ähm ja, letzte Frage: Hast du denn Tipps für zukünftige Klausurschreiber*innen, die damit noch keine Erfahrungen damit machen konnten?

H: Also ich würd auf jeden Fall sagen frühzeitig Laptop hochfahren, alles bereit haben, am besten schon 10 Minuten bevor das anfängt, damit man alle Probleme schon mal ausmerzen kann und nochmal Internetverbindung prüfen. Bei Open Book ists natürlich sinnvoll wenn man vorher alles halt sauber aufschreibt und ordnet, vielleicht auch mit kleinen Post Its damit man einfach nur gucken muss und dann einfügen. Oder in dem Fall jetzt bei Kmw hab ich das ja, dass ich ein Dokument gemacht hab und dann die Fragen einfach, die Antworten kopiere, weil ja… Aber sonst.. ich würd sagen, vielleicht haben wir Glück, das alles online ist, weil ich mir vorstellen kann, dass es dadurch alles ein bisschen einfacher gemacht wird.

L: Mhm. Okay, ja voll gut. (lacht) Ja, ich glaube ich mache die Aufzeichnung jetzt einfach mal aus. Vielen Dank für das Interview!

Corona-Hobbys – Teil 3: Malen nach Zahlen

In einer Woche finden die letzten Vorlesungen statt und läuten somit die Vorlesungsfreie Zeit ein. Der Prüfungsstress nimmt zu und gleichzeitig drücken wir uns wieder vor unseren Aufgaben. In den letzten Wochen haben wir euch bereits in unserer neuen Serie „Corona-Hobbys“ das Magnetfischen und Sticken vorgestellt. Kreativ wird es auch heute.

Einige von euch kennen noch aus ihrer Kindheit: Malen nach Zahlen. Meist waren es leichte Motive aus der Tierwelt. Wie es funktioniert ist selbsterklärend: Beim Kauf eines Malen nach Zahlens erhältst du eine Leinwand auf dem ein Motiv vorgezeichnet/gedruckt ist. Dieses ist wiederum in verschiedene einzelne Flächen unterteilt, welche nummeriert sind. Jede Zahl steht für eine Farbe, die du mitgeliefert bekommen hast. Nun musst du dir nur noch einen Pinsel schnappen und die einzelnen Felder bemalen. Was im ersten Moment so leicht klingt, ist nicht immer so einfach, denn auch hier gibt es Schwierigkeitsgrade. Je größer die Flächen und unterschiedlicher die Farben, desto einfacher. Wenn die Farben sich jedoch sehr ähnlich sind und die Felder so klein, dass man die Zahl darauf kaum lesen kann, dann wird die reine Zahlensuche bereits zum Rätsel.

Klimt-Der Kuss

 

 

Als Kind habe ich das bereits gerne gemacht. Formen selbst malen frustrierte mich am Anfang sehr. Daher fanden meine Eltern mit Malen nach Zahlen eine Lösung, sodass ich mich trotzdem etwas kreativ austoben konnte. Konzentration ist schon immer ein Problem für mich gewesen und wer denkt Malen nach Zahlen sei nur für Kinder, der irrt. Mit dieser spielerischen Art lernte ich mich mehr auf etwas zu fokussieren und zu konzentrieren. Es hat dabei etwas meditatives, vor allem mit dem passenden Setting. Eine ganze Zeit lang hatte ich diese Art von Malen vergessen, bis ich zu Weihnachten eines geschenkt bekam. Und das hätte mein Kinder-Ich zur Weißglut getrieben. Die winzig kleinen Felder und Menge an verschiedenen Farben fordern meine Konzentration. Es ist eine angenehme Abwechslung zu meiner Serien- und Filmsucht und vor allem etwas, dass nicht digital stattfindet. Für eine wohlfühl, fast schon meditative, Atmosphäre stelle ich mir dafür Kerzen auf, zünde meine Duftöl Lampe an und spiele dazu Musik ab. Abends hilft es mir mich vom Alltagsstress zu lösen und in Ruhe danach schlafen zu gehen. Du kannst ein Malen nach Zahlen entweder im Internet bestellen mit fertigen Motiven, die sich für Einsteiger empfehlen oder auch eines mit einem eigenen Motiv anfertigen lassen.

Wer es komplett selbst machen möchte, sollte wie folgt vorgehen:

  1. Wähle ein Bild aus. Das Motiv sollte klar erkennbar sein. Je unterschiedlicher die Farbtöne, desto besser. Aber auch nicht zu viele Farben. Bei manchen Bildern reicht es aus, den Kontrast nachzubearbeiten.
  2. Wenn du das Motiv aus der Ferne betrachtest und dabei die Farben und Formen unterscheiden kannst, ist es geeignet.
  3. Nun musst du die Felder nach Farben unterteilen und gleichfarbige Felder mit der gleichen Zahl nummerieren.
  4. Pause deine Zeichnung mit Paus- oder Transparentpapier ab und übertrage es auf die gewünschte Leinwand.
  5. Nun musst du die passenden Farben zu den Feldern finden und ggf. anmischen. Am besten eignen sich Acrylfarben. Wenn du die Farben anmischst aber an einem Tag nicht fertig wirst(was normal ist) dann fülle sie in ein verschließbares Gläschen oder ähnliches. Durch die Luft vertrocknen sonst die Farben.Fertiges Bild einer Freundin

Neben Malen nach Zahlen gibt es auch noch Diamond Painting. Das funktioniert genauso, allerdings erhält man statt Farben Perlen. Ebenso gibt es vorgefertigte Stickmotive, auf denen die Linien vorgezeichnet sind. Wer zwar auf etwas kreativeres Lust hat, aber nicht malen möchte, kann es mit „Scraper“ Kratzbildern versuchen. Anders als beim Malen nach Zahlen, geht es nicht darum etwas aufzutragen sondern zu entfernen. Auf einer beschichteten Vorlage ist ein Motiv abgedruckt. Entlang dieser Linien beginnst du die Beschichtung mit einem Kratzmesser ab zu kratzen. Je nach Model kommt darunter ein goldenes, silbernes oder gar buntes Bild zum Vorschein.

Wenn du also denkst, dass Malen nach Zahlen nur etwas für Kinder ist, dann gib dem Ganzen noch einmal eine Chance. Du wirst verwundert sein, wie sehr es dein „erwachsenes“ Ich herausfordert. Und wenn dich das Mal-Fieber bereits erwischt hat, teile gerne mit uns dein Werk!

Lesemethoden – erfolgreich durch die Klausurenphase

Nicht nur in unserer Freizeit können wir zu Leseratten werden, auch im Studium müssen wir uns mal mehr, mal weniger freiwillig mit einer Menge Literatur auseinandersetzen. Deshalb stellen wir euch heute einige Lesemethoden vor, die ihr zur Seminarvorbereitung und Hausarbeitsrecherche während der Klausurenphase nutzen könnt.

1) Kursorisches (überfliegendes) Lesen:
Ziel des kursorischen Lesens ist es, die Relevanz des Textes durch überfliegen zu prüfen. Dabei orientieren wir uns vor allem an dessen Textelementen. So nehmen wir zuerst nur Autor, Titel, Inhaltsverzeichnis, Abstract, Zusammenfassung und Klappentext unter die Lupe. Außerdem prüfen wir den Text auf seine Aktualität. Spielt das Erscheinungsdatum für unsere Recherche eine Rolle? Wenn ja, dann ist es nicht nötig, sich länger mit verjährten Publikationen aufzuhalten. Des Weiteren prüfen wir den Text auf Schlüsselbegriffe, indem wir uns auf Nomen fixieren. Dafür müssen wir nicht den ganzen Text lesen, sondern lassen unseren Blick über die Sätze schweifen und orientieren uns an hervorstechenden Begriffen, die wichtige Informationen zu den Textaussagen beinhalten.

2) Selektives (gezieltes) Lesen
Das selektive Lesen wenden wir an, um gezielt nach bestimmten Informationen im Text zu suchen. Dazu können wir uns bei Büchern vor allem am Inhaltsverzeichnis orientieren und bei wissenschaftlichen Texten an der Einleitung. Hier werden Schritt für Schritt der Ablauf und die einzelnen Themen des Textes erklärt. Stellt sich dies als relevant für unsere Suche dar, so überfliegen wir den Text erneut und orientieren uns abermals an Schlüsselbegriffen und wichtigen Informationen. Stoßen wir dann auf unsere gesuchte Informationen in Abschnitten, so lesen wir diese intensiver. Mit anderen Passagen, die für unsere Suche keine Rolle spielen, halten wir uns nicht länger auf.

3) Studierendes (intensives) Lesen
Das intensive Lesen ist die aufwendigste Methode, da wir uns dabei mit dem gesamten Text auseinandersetzen und versuchen, ihn zu verstehen. Durch das aktive Lesen setzen wir uns mit den zentralen Aussagen, der Argumentation und der Gesamt-Struktur des Textes auseinander. Auch Textart und Sprachstil können gegebenenfalls von Bedeutung sein. Hilfreich ist es auch, Schlüsselinformationen zu markieren, Randnotizen anzufertigen und den Text in Sinnesabschnitte einzuteilen. Begriffe, die wir nicht verstehen, schlagen wir nach, ebenso wie wir unklare Abschnitte wiederholt lesen. Auch Fragen an den Text können zur Reflektion notiert werden. Zur besonderen Verinnerlichung ist es außerdem lehrreich, ein Exzerpt anzufertigen.

Wenn ihr Schwierigkeiten bei eurer wissenschaftlichen Arbeit habt, so kann ich euch wärmstens die Seite Kuwi Capacities ans Herz legen. Dort erklären Kulturwissenschaftler*innen vieles rund um die Vorbereitung von Hausarbeiten und Referaten und die dafür notwendigen Fähigkeiten. Kurz gesagt: ein super Werkzeugkasten für euer wissenschaftliches Projekt! Ausgerichtet ist dies dementsprechend auch auf den Studiengang Kulturwissenschaften, aber vielleicht findet ja der eine oder die andere aus anderen Fachbereichen trotzdem ein paar Hilfreiche Tipps.

Quellen:

Poqué, Hannah und Albrecht, Christina. Lesetechniken und Lesemethoden – Strategien für besseres Textverständnis. In: Studienkreis. Die Nachhilfe. Bochum. https://www.studienkreis.de/deutsch/lesetechniken-lesemethoden/. (11.02.2021)

Rost F. (2018) Wissenschaftliche Texte lesen, verstehen und verarbeiten. In: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17626-6_9 (11.02.2021)

Gruber, Martin; Dracklé, Dorle; Hinkelbein, Oliver; Wolny, Teresa; Deasy, Natasha; Colic, Leon: Lesen. In: Kuwi Capacities. https://blogtest.zmml.uni-bremen.de/kuwicapacities/startseite/lesen/. (11.02.2021)

Wie werde ich zur Leseratte?

Wer kennt es nicht? Im Buchhandel, in Bibliotheken und im Internet stoßt ihr auf unzählige Werke, die ihr einfach unbedingt lesen oder sogar besitzen müsst – doch kaum sind diese in euren vier Wänden angelangt, verstauben sie nach wenigen Kapiteln neben weiteren literarischen Leichen.

Lesen ist für Viele eine Leidenschaft, die leider häufig vernachlässigt wird. Manchmal kann man sich kaum von einem Buch losreißen, verschlingt hunderte von Seiten innerhalb weniger Tage, und andere Male liest man wochen- oder gar monatelang neben WhatsApp-Nachrichten kaum mehr als das Nötigste für die Uni. Wie ihr versuchen könnt, dauerhaft am Ball zu bleiben und zu einer waschechten Leseratte zu werden, verrate ich euch in kommenden Zeilen.


Lesen zur Routine werden lassen

Der Alltag fordert uns mit all seinen Facetten tagtäglich heraus. Was nicht absolut notwendig oder als feste Routine etabliert ist, geht dabei oft schnell verloren. Daher ist es ratsam, dem Lesen im Alltag einen festen Platz einzuräumen. Morgens eine halbe Stunde im Bett oder abends vor dem Einschlafen können dabei gute Zeiträume sein. Aber auch in der Mittagspause zwischen zwei Vorlesungen etwas zu schmökern oder einen halben Vormittag am Wochenende lesend zu verbringen, kann eine gute Möglichkeit sein, Regelmäßigkeit zu schaffen.

Lieber kurz als gar nicht

Du findest partout nicht die Zeit, dich mal eine Stunde hinter einem Buch zu verkriechen? Dann könnte es helfen, in kleinen Etappen zu lesen. Zwei, drei mal am Tag für zehn Minuten zu lesen ist noch immer produktiver, als tagelang auf diese eine Stunde Ruhe zu warten. Bus, Bahn oder auch Wartezimmer sind für solche kleinen Lesepausen ebenfalls perfekt geeignet. Taschenbücher oder E-Books bieten sich hierbei als angenehme Abwechslung zu den immer gleichen drei Smartphone-Apps an.

Bücher weglegen

Manche Bücher verschlingt man an einem Stück, andere ziehen sich wiederum wie Kaugummi. Gerät man an ein Werk, dass sich nur sehr schleppend lesen lässt, könnte es besser sein, es vorerst beiseite zu legen. Vielleicht trifft die Thematik oder der Stil einfach nicht deinen Geschmack, vielleicht ist auch gerade nicht die Zeit für dieses Buch. Doch bevor es dich von anderen spannenden Geschichten fern hält, kann es getrost beiseite gelegt werden. Ein Limit von zum Beispiel fünfzig Seiten kann dabei hilfreich sein. Wurdest du in dieser Spanne noch nicht erreicht, ist es eher unwahrscheinlich, dass sich das nach weiteren fünfzig Seiten noch ändern wird. Eine zweite Chance kann man nach ein paar Monaten ja noch immer vergeben, möglicherweise ist dann die rechte Zeit gekommen.

Mit den Ohren lesen

Hörbücher sind eine tolle Sache: Beim Spazierengehen, Putzen oder Einkaufen lassen sich so nebenbei ganze Wälzer durchhören. Wenn die Augen am Abend müde von der vielen Bildschirmzeit sind, können Hörbücher auch bei geschlossenen Augen „gelesen“ werden. Findet man dazu noch eine Person, die besonders ansprechend vorließt, kann das Zuhören zum wahren Spektakel werden. Im Internet lässt sich viel Literatur kostenlos anhören; zum Teil können höherpreisige Bücher auch deutlich günstiger als Audiodatei erworben werden.

Feste Ziele setzen

Überlege dir, wie viel du täglich oder wöchentlich lesen möchtest und definiere diese Ziele verbindlich für dich. Du kannst dir beispielsweise jeden Tag ein Häkchen in deinen Kalender machen, wenn du ein Kapitel gelesen hast. Festzuhalten, welche Bücher man wann gelesen hat und ihnen eine kurze Bewertung anzuhängen, kann auch eine schöne Ergänzung sein. So listest du all deine kleinen Erfolge auf und hast zudem immer eine Empfehlung parat, falls jemand nach einem passenden Buch sucht. Belohnungen können bei der Einhaltung deiner Leseetappen ebenfalls hilfreich sein: Eventuell wünschst du dir bereits ein neues Buch, das du schon länger im Blick hast und kannst es dir nach Beendigung deines jetzigen Buches gönnen.

Gleichgesinnte suchen

Sich über das, was man momentan liest, auszutauschen, kann ebenfalls anspornend wirken. Du könntest in deinem Freundeskreis nach Gleichgesinnten suchen und gemeinsam ein Buch lesen. Oder ihr könnt über die Bücher sprechen, die ihr in letzter Zeit gelesen habt und die ihr euch gegenseitig empfehlen könnt. Gleiches ist natürlich auch in zahlreichen Internetforen möglich, wo zum Teil richtige Diskussionen zu Werken oder deren Autoren geführt werden können. 

Mit Büchern arbeiten

Zugegeben, nicht jedes Buch ist ein literarisches Meisterwerk. Häufig gibt es jedoch diese Momente, in denen man auf Passagen stößt und einfach fasziniert oder tief berührt ist. Legt man das Buch beiseite, sind diese Schätze leider schnell wieder vergessen. Daher kann es eine schöne Beschäftigung sein, solche Stellen auch für die Zukunft noch festzuhalten. Durch Markieren, Klebezettel oder Herausschreiben kann man diese auch später noch immer wieder finden und neu entdecken.

Insta-Detox

Zurzeit ist es nicht einfach bei Laune zu bleiben. Darüber sind sich wahrscheinlich die meisten einig und das spüren wir bei der EUle natürlich auch. Doch ist nicht alles schlecht an der aktuellen Situation. Eine Anregung zum Perspektivenwechsel und Positiv Thinking gab es diese Woche auch bei uns. Neben Geschichten, die den Campus beschäftigen, der leider im Moment sehr ruhig ist, sind wir immer auf der Suche nach allem was für uns Studierende wichtig, interessant oder hilfreich sein könnte.

Aber mal ganz ehrlich: Was machst du wirklich während der Zoom-Vorlesung drölfhundert? Ich muss gestehen: Meine Kamera ist oft aus, weil zum einen mein Internet zu schwach ist und zum anderen ich mich ungern so zeigen möchte, zerzaust und im Pyjama. Könnte ich ändern, aber keine Lust. Dafür ist mein Handy sehr viel an und vor allem Instagram. Nun würde ich frech behaupten, dass es mind. 70% der Studierenden so geht. Wem es nicht so geht, gratuliere ich herzlich zu so viel Selbstdisziplin, die durch die Online-Lehre noch wichtiger geworden ist. Social Media ist schon seit langem ein immer größerer Teil in unserem Leben. Eine interessante Doku dazu und unsere Abhängigkeit davon thematisierte kürzlich Netflix in „The Social Dilemma“. Sehen und gesehen werden. Was früher auf Partys & Co. zutraf, gilt mittlerweile viel mehr für unser Profil auf verschiedenen Plattformen. Wer hätte noch vor 10 Jahren gedacht, dass Influencer ein richtiger Beruf wird? Die Digitalisierung hat hier anders als beim Online-Unterricht voll zugeschlagen.

Doch wenn wir hier schon ganz ehrlich miteinander sind: Wie viel von dem was du durchscrollst, nimmst du auch wirklich wahr? Wie viel Beachtung schenkst du den einzelnen Bildern und Storys deiner Freunde oder Seiten, denen du folgst tatsächlich? Vergibst du manchmal ein Like und scrollst schnell weiter?
Mir passiert das leider zu oft. Ich nutze Instagram nicht für das, weswegen ich sie angelegt habe, sondern konsumiere stumpf. Das liegt unter anderem an Glückshormonen, welche beim Benutzen ausgeschüttet werden und spielt eine wichtige Rolle für unser Belohnungssystem. Siehst du neue Kommentare, Likes oder Reaktionen auf deine Bilder oder Storys, werden diese u.A. aktiviert. Wir wollen dieses Glücksgefühl und werden süchtig, süchtig nach Likes und Anerkennung, süchtig nach der App. Dass der Konsum dessen nicht gesund ist, ist hoffentlich jeder Person bewusst. Nicht nur, dass wir davon abhängig werden, wir vergleichen uns mit anderen, was sie machen, was sie erleben, was sie erreicht haben oder wie sie aussehen. Dies ist nicht nur während einer Pandemie toxisch. Natürlich kann die App auch gutes, weshalb ich Instagram auch wiederrum nicht missen möchte. Es gibt viele Profile, die mir bei Mental Health Themen stark weiter geholfen haben, die zu verschiedenen Themen Aufklären, vernetzten und den Betroffenen das Gefühl geben nicht allein oder gar komisch zu sein. Letztlich ist es nur eine App, was wir daraus machen, liegt an uns.

Dennoch, um mir meines Konsums und Verhaltens bewusst zu bleiben, ist es immer wieder wichtig etwas Abstand zu nehmen. Bei mir kommt der Punkt oft zum Beginn der Prüfungsphasen. Instagram stiehlt Zeit und Aufmerksamkeit, die effizient eingesetzt werden muss/möchte. Und leider ist meine Selbstdisziplin während der Pandemie nicht besser geworden. Der Versuch meine Bildschirmzeit zu reduzieren war schon ein kleiner Erfolg. Dazu stellte ich die Warnung in der App an, die mich nach 1 Stunde über die erreichte Zeit informieren soll. Ähnlich wie beim Rauchen dachte ich zuerst die Reduzierung würde reichen. Denn mein Ziel war der Achtsame Umgang. In diesem Fall mit dem was mir zu sehen gegeben wird und meinem Konsum. Und um ehrlich zu bleiben, bei mir hilft da nur der kalte Entzug. Ich, sowie auch Freunde und Bekannte, machen das immer wieder: Social Media bzw.  Insta-Detox. Aktuell ist es in meinem Feed auch wieder sichtbar, denn einige Kündigen es an.

„Ich bin erstmal weg. Weiter über Whats App erreichbar“

Was wie ein Trend wirkt, ist aus meiner Sicht wichtig für unser Verhalten. Denn auch wenn alles digitaler wird und uns während der Pandemie ermöglicht überhaupt noch zu studieren, Kontakt zu halten oder uns Filme anzuschauen, ist es wichtig sich daran zu erinnern, dass es ein Leben offline gibt. Und auch für unseren Körper ist es mehr als gesund sich von Computer, Handy & Co. weg und stattdessen lieber raus zu bewegen. Nicht umsonst ist die Corona Beschäftigung Nr. 1 Spazieren gehen.

Long Story short: Sobald meine Vorlesungszeit rum ist und die EUle auch in eine kleine Pause geht, werde ich meine Insta-Detox Phase mal wieder starten.. in der Hoffnung, dass Körper und Geist sich etwas erholen. Ich bin auf jeden Fall sehr bereit und du?