Indoor Sport in Corona-Zeiten

Kennt ihr auch das Gefühl, dass euch die Decke auf den Kopf fällt und ihr unbedingt mal wieder raus und euch bewegen müsst? Das Bremer Schietwetter kann einem da an so machen Tagen einen Strich durch die Rechnung machen. Wir stellen euch einige Indoor Aktivitäten vor, bei denen ihr euch sportlich austoben könnt und die für ein bisschen Abwechslung sorgen.

  1. Ein Schwimmbad-Besuch:

Auch in Corona Zeiten könnt ihr in einem der Bremer Bäder schwimmen gehen. Auf der Webseite https://www.bremer-baeder.de findet ihr eine Übersicht der Schwimmbäder in Bremen. Außerdem müsst ihr dort vorab ein Online Ticket für das Bad eurer Wahl lösen. Die Besuchszeiten sind momentan in zwei Zeitzonen unterteilt. Im Südbad könnt ihr beispielsweise unter der Woche in der ersten Zeitzone zwischen 6.30 und 15.00 Uhr das Schwimmbad besuchen und in der zweiten Zeitzone zwischen 16.00 und 21.00 Uhr. Eure Tickets sind jeweils 2,5 h gültig und können dann in einer dieser Zeitzonen eingelöst werden. Für euren Besuch gilt die 2G+ Regelung.

  1. Ein Ausflug ins Jumphouse:

Wenn ihr mal wieder das innere Kind aus euch rauslassen wollt, könnt ihr euch im Jumphouse in der Waterfront austoben. Unter https://www.jumphouse.de/bremen könnt ihr einen Zeitraum zwischen 60 und 120 Minuten buchen, indem ihr die verschiedenen Trampoline, Ninja-Parcours und Ziplines nutzen dürft. Voraussetzung für einen Besuch ist auch hier wieder die 2G+ Regelung.

  1. Bouldern:

Um eure Kraft zu trainieren und den ganzen Körper zu beanspruchen lohnt sich vielleicht ein Ausflug in die Boulder Halle. So könnt ihr zum Beispiel auch spontan die Boulder Base aufsuchen. Dort müsst ihr vorab keinen Timeslot buchen, dennoch ist Einhaltung der 2G+ Regelung pflicht. Mehr Infos findet ihr unter https://www.boulderbasebremen.de.

  1. Schlittschuh laufen:

Fehlt euch das richtige Winter-Feeling in Bremen, so kommt ihr in der Eissporthalle auf eure Kosten. Im Bremer Paradice könnt ihr ebenfalls zwischen zwei Zeitzonen wählen, in denen ihr Schlittschuh laufen möchtet. Zusätzlich besteht die Option, Tickets für die abendliche Eisdisco zu erwerben. Mehr Infos und den Link für die Online Tickets, welche ihr vor eurem Besuch erwerben solltet, findet ihr unter https://eissporthalle-paradice.de.

Neujahrsvorsatz: Mehr lesen.

Jedes Jahr nehmen sich viele meiner Freund*innen Vorsätze für das neue Jahr vor. Das Thema ist so alt wie gefühlt die Geschichte der Menschheit. Leider konnte ich noch nie etwas damit anfangen. Wenn ich merkte, dass ich etwas ändern muss oder möchte, habe ich damit einfach angefangen. Gleichzeitig ist das sich Orientieren an einem neuen Jahr ein guter Anhaltspunkt.

Maybe late to the Party, aber dieses Jahr möchte ich es mit einem einfachen und dennoch für mich schwierigen Neujahrs Vorsatz probieren: Ich möchte mehr Lesen. Klingt im ersten Moment für dich vielleicht zu simpel, gar langweilig?! Vielleicht kennst du aber auch das Problem, weswegen ich es mir vorgenommen habe. Es gibt unglaublich viele interessante, schöne und gute Bücher, die ich noch lesen möchte. Allerdings lese ich bereits für mein Studium jede Woche so viel, dass es mir schwer fällt mich dann noch zu motivieren. Und am Ende lande ich auf Netflix. Das möchte ich ändern und versuche dieses Jahr verschiedene Tipps, die dabei helfen sollen.

  1. Störende Quellen ausschalten
    Während ich lese, stelle ich mein Handy auf Flugmodus oder zumindest auf stumm. Zudem lege ich es weiter weg, damit die Ablenkung nicht direkt greifbar ist. Zudem habe ich mir eine Screen Time eingestellt für verschiedene Apps und mein Handy im Generellen, damit ich gewarnt werde, wenn ich bald die Zeit erreicht habe.
  2. Nie ohne Buch
    Ich verlasse das Haus nicht mehr ohne ein Buch. So kann ich immer spontan zum Buch greifen, wenn ich irgendwo warten muss oder in der Bahn sitze, statt das Handy zu zücken.
  3. Schaffe neue Gewohnheiten
    Ähnlich wie in der Bahn versuche ich mir neue Gewohnheiten zu schaffen. Statt das Handy beim Rauchen mitzunehmen, versuche ich öfter zum Buch zu greifen. Oder liegst du morgens auch gerne noch ne Weile im Bett? Dann führe das Lesen als deine Morgenroutine ein. Das geht auch zum ersten Kaffee am Morgen. Oder doch lieber abends, statt noch auf Instagram zu scrollen? Gehe einmal in dich und überlege welche Routine du einführen könntest.
  4. Feste Lesezeiten
    Passend zu Punkt 3 empfiehlt es sich feste Lesezeiten einzurichten. Wie genannt durch Morgen- oder Abendroutinen.
  5. Wechsel das Format
    Mein Problem ist, dass ich bereits viel für die Uni lesen muss, sodass mir oft die Motivation fehlt privat zusätzlich Bücher zu lesen. Zum Glück gibt es viele Bücher auch vertont auf Spotify, Audible & Co. Wieso also nicht einfach während des Aufräumens, Kochens oder Duschens ein Buch anhören?
  6. Gegenseitig motivieren
    Gemeinsam macht das ganze gleich viel mehr Spaß, vor allem wenn man sich austauschen kann. Trete einem Lesekreis bei, such dir ein*e Freund*in und als Lesepartner*in und unterhaltet euch über das Buch oder trefft euch einfach nur zum gemeinsamen Lesen in schöner Atmosphäre. Vielleicht hast du aber auch eine*n Partner*in und ihr lest euch gerne gegenseitig vor? Macht es zu einem gemeinsamen Erlebnis.
  7. Apps
    Ich nutze zurzeit die App Goodreads. Sie ist komplett kostenlos und dient ebenfalls zur Motivation aber auch zum Teilen. Du kannst eintragen wie viele Bücher du dieses Jahr lesen möchtest, welche Bücher dich interessieren, welches du gerade liest und welche du gelesen hast. Außerdem kannst du jedes Buch bewerten und dich austauschen. Lade Freund*innen ein und teilt eure Leseerfahrungen.
  8. Insta Kettenbrief
    Auf meiner Insta Seite tauchen aktuell vermehrt Screenshots auf mit einem Text (siehe Bild). Hierbei geht es um eine Art Kettenbrief. Wer auf die Story reagiert, sendet ein Buch an die Person davor. Danach setzt man den Text in seine Story und leitet alle Instruktionen weiter, sobald jemand reagiert. Es entsteht ein Büchertausch zwischen fremden Menschen.
  9. Erreichbare Ziele/ Mut zum Beenden
    Setzte dir realistische Ziele. Luft nach oben ist immer. Wenn du das Ziel aber zu hoch setzt, frustrierst du eventuell zu schnell, da es unmöglich scheint. Gleichzeitig soll es dich fordern, also sollte das Ziel auch nicht zu einfach sein. Und gestehe dir ein, wenn ein Buch dich einfach nicht begeistert. Quäle dich nicht durch und lass das Buch liegen, wenn es dir eben einfach nicht gefällt.
  10. Sichtbar Lagern
    Lagere deine Bücher gut sichtbar, sodass du dich immer wieder subtil daran erinnerst, welche Bücher auf dich warten. Liegen sie nur unterm Bett verstaut oder im geschlossenen Schrank, rückt das Vorhaben schnell in den Hintergrund.

Bei all den Tipps ist es wichtig daran zu denken, wieso du es machst. Setzte dich nicht unter Druck, wenn es mal nicht klappt oder du einfach zu gestresst bist. Die Freude am Lesen steht im Mittelpunkt!

Eine Uni – Ein Buch

Bereits 2018 nahm die Uni Bremen am Projekt „Eine Uni – Ein Buch“ Teil und erhielt über den Stifterverband eine Förderung in Höhe von 10.000 €. Unter dem Titel „Global Cotton. Eine Uni – ein Buch – Stadt“ befassten sich Studierende, Dozierende und Wissenschaftler:innen verschiedener Fachbereiche mit dem Buch „King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus“ von Sven Beckert (2014).

Auch 2021 erhielt die Uni Bremen eine Förderung für diese Projektreihe, nachdem sie an der Ausschreibung teilnahm. Diesmal unter dem Motto „Eine Uni – ein Buch. Solidarität neu befragen“ stand das Buch „Die Pest“ von Albert Camus (1947) im Fokus. Wieder beschäftigten sich Studierende, Dozierende und Wissenschaftler:innen mit den diversen Fragen des Buches und betrachtet dies im Zusammenhang mit aktuellen Geschehnissen. Wer nun den Titel gelesen hat, dem/der wird zuerst als aktuelles Thema die Corona Pandemie in den Kopf schießen. Und ja, viele Veranstaltungen im Rahmen des Projektes befassten sich damit wie wir in schweren Zeiten solidarisch handeln können oder sollten, wie Zivilcourage aussieht oder aussehen könnte und wie das Buch neue Möglichkeiten aufzeigt.  Im vergangen Jahr 2021 fanden diverse Podiumsdiskussionen, Vorträge, Workshops und Lehrveranstaltungen statt. Eine dieser Veranstaltungen war ein Vortrag von Dr. Heath Cabot „Solidarity, Contradiction, and Care in Athens“ am 9.12. per Zoom an welcher ich teilnehmen durfte. Cabot lehrt Anthropologie an der University of Pittsburgh und veröffentlichte 2014 das Buch „On the Doorstep of Europe. Asylum and Citizenship in Greece.“ Cabot befasst sich in ihrem Buch, aber auch in ihrer Forschung, im Schwerpunkt mit Menschenrechten, Humanität, Ausgrenzung, Gesundheit und Solidarität. Vor allem erforscht sie dies weiterhin in Griechenland. Im Vortrag erklärte sie, wie diese Lage aktuell aussieht, was benötigt wird und warum die Menschen dort solidarisch handeln. Die Menschen, mit denen sie arbeitet sind nicht nur ein Teil ihrer Arbeit oder ihres Buches, sondern erhalten eine Stimme und so viel es mir leichter einem zum Teil doch trockenen und fremden Thema folgen zu können.

Mit dem Buch „Die Pest“ und dem Themenschwerpunkt „Solidarität“ wurden alle Fachbereiche aufgerufen sich miteinander zu unterhalten und eventuell interdisziplinäre Lösungen für Probleme oder Auswirkungen und Veränderungen zu finden. Es geht um einen offenen Austausch.

Die Veranstaltungen in Präsenz und per Zoom sind für dieses Jahr vorbei, dennoch können die hierfür produzierten Videos und Podcasts auf der eigenen Homepage angehört werden. In der Sparte „Studentische Blicke ins Buch und darüber hinaus“ lädt Meike Bogmaier, Studentin der Philosophie und Kulturwissenschaft (Uni Bremen), immer eine neue Person ein und unterhält sich mit ihr/ihm über das Buch und einen besonderen Schwerpunkt.

Mit Absicht habe ich keine Buchzusammenfassung in diesen Artikel geschrieben (keine:r mag Spoiler). Auch ohne das Buch zuvor gelesen zu haben, haben die Vorträge und Podcasts in meinen Gedanken zum Thema Solidarität stark angeregt. Nicht ob dies wichtig ist, das steht für mich außer Frage, sondern wie und was zählt bereits dazu? Und nach all dem was ich mitnehmen durfte, freue ich mich sehr das Buch doch noch zu lesen. Wie siehts bei dir aus?

Anlaufstellen für psychologische Beratung

Als Folge der Corona Pandemie ist die Nachfrage nach Therapieplätzen um 40 Prozent angestiegen, schreibt die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung zu Beginn des Jahres 2021. Nun, da die Uni wieder online stattfindet, die Corona Fälle steigen und die Wintertage immer kürzer werden, steigt die psychische Belastung für Studierende erneut. Deshalb wollen wir euch heute ein paar Anlaufstellen vorstellen, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr psychologische Hilfe benötigt.

Kassenärztliche Vereinigung Hansestadt Bremen (KVHB):

Eine gute Anlaufstelle zur Suche von Therapeut*innen und anderen Ärzt*innen ist die KVHB. Dort könnt ihr unter der Rubrik „Arztsuche“ (https://www.kvhb.de/praxen/arztsuche) selbst nach aufgelisteten Praxen in Bremen suchen, welche ihr als gesetzlich Versicherte in Anspruch nehmen könnt.

Wenn ihr keine Lust auf vergebliches Telefonieren habt, gibt es außerdem die Chance, euch durch die Terminservicestelle der KVHB an eine Praxis mit dem nächsten freien Termin vermitteln zu lassen. Diese könnt ihr online unter https://www.kvhb.de/praxen/praxisthemen/terminservicestelle finden. Zur direkten Vermittlung gelangt ihr über die Webseite https://www.kvhb.de/praxen/praxisthemen/terminservicestelle oder über die Rufnummer des Patientenservice unter 116117.

Sozialpsychiatrischer Dienst:

Eine Auflistung der fünf Beratungsstellen des Sozialpsychiatrischen Dienstes Bremen findet ihr unter https://www.gesundheitsamt.bremen.de/sozialpsychiatrische-beratungsstellen-1733. Je nachdem in welchem Stadtteil von Bremen ihr lebt, könnt ihr dort die passenden Telefonnummern finden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen dauerhaften Therapieplatz oder eine Vermittlung. Stattdessen bietet der Sozialpsychiatrische Dienst „die Beratung psychisch kranker oder suchtkranker Menschen und ihrer Angehörigen, die Einleitung von Hilfen und Schutzmaßnahmen nach dem PsychKG und die Fallführung und Hilfeplanung/Begutachtung bei Eingliederungshilfemaßnahmen wie Betreutes Wohnen und Heimwohnen“ an, schreibt das Gesundheitsamt Bremen. Das Behandlungszentrum Mitte könnt ihr zum Beispiel unter der Rufnummer (0421) 800582-10 (Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 17.00) erreichen. Den Kriseninterventionsdienst erreicht ihr unter 0421 – 800 582 33 (17.00 bis 21.00 Uhr sowie am Wochenende von 8.30 bis 17.00 Uhr).

Psychologische Beratung an des Studierendenwerk Bremen

Eine gute erste Anlaufstelle für alle Studierende ist die kostenlose psychologische Beratung des Studierendenwerks Bremen. Einen Termin könnt ihr bei Frau Intemann unter (0421) 22 01 – 1 13 10 (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 9 bis 13 Uhr, Mittwoch: 14 bis 16 Uhr) vereinbaren.

https://www.stw-bremen.de/de/beratung/psychologische-beratung/kontakt-standorte

Telefonseelsorge

Für telefonische Beratung könnt ihr euch kostenlos unter 0800.1110111 und 0800.1110222 an die Telefonseelsorge wenden. Falls ihr nicht aktiv mit jemandem sprechen möchtet, könnt ihr außerdem online per Chat eure Probleme loswerden. Diese Option findet ihr unter https://online.telefonseelsorge.de. Auch Nachts könnt ihr die Seelsorge erreichen.

Nummer gegen Kummer

Auch wenn die Nummer gegen Kummer eigentlich für Jugendliche, Kinder und Eltern gedacht ist, haben die Ansprechspartner*innen für alle Anrufer*innen und ihre Sorgen ein offenes Ohr. Ihr erreicht sie unter der Nummer 116111. Die offizielle Website lautet https://www.nummergegenkummer.de.

Hilfreiche Links und weitere Anlaufstellen:

Weitere Tipps zur Therapieplatzsuche und Kostenerstattung findet ihr unter https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=12155&token=2a529207009531421977db8f3f5cc22c94d132dc.

Außerdem könnt ihr unter https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe/ eine Übersicht für Beratungsstellen jeglicher Art in eurem Umfeld finden und mit Hilfe von individuellen Suchoptionen das passende Angebot finden.

Notfälle:

Bei akuten Krisen und Notfällen ruft bitte umgehend den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei unter 110 an.

Weitere Quellen:

https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/gesundheitspolitik/aktuelle-meldungen/news-bund/news/40-prozent-mehr-patientenanfragen-corona-kommt-in-praxen-an/

Studieren in Norwegen

Rita ist seit fünf Semestern Studentin der Uni Bremen und studiert momentan an einer Partneruniversität in Norwegen. Hier berichtet sie von ihrer Entscheidung für ein Studium im Ausland und einigen ihrer bisherigen Erfahrungen damit.


Wieso hast Du dich für ein Auslandssemester entschieden?

Ich war schon mein Leben lang in Bremen und hab dann auch in Bremen studiert. Ich bin dann durch Infomails darauf aufmerksam geworden, dass man über die Uni auch ins Ausland kann und dafür auch eigentlich immer Förderung bekommt. Ich wollte eigentlich schon immer ins Ausland gehen. Deshalb hab ich mich drauf beworben und schon ein bisschen geguckt, was für mögliche Partner-Unis es gibt.

Warum hast Du explizit Norwegen als Ziel gewählt?

Ich bin ja jetzt sehr weit „ab vom Schuss“, etwas nördlich vom Polarkreis. Ich dachte eigentlich erst an England, aber da ich schon Erfahrungen mit England hatte und sehr gerne etwas ganz Extremes erleben wollte, sehr gerne den Winter und den Norden mag und über Norwegen noch gar nicht so viel wusste, dachte ich, das wäre eigentlich der perfekte Ort, um vielleicht was Neues zu sehen. Und zu sehen, wie auch Leute in so extremen Witterungszuständen klarkommen. Die dramatischen Landschaften haben mich schon immer angesprochen, wie die Berge im Norden und die wilde, hohe Natur – im Gegensatz zum Flachland. Das war schon echt ein Spektakel.

Inwiefern hat die Uni Bremen dich bei Deinem Auslandssemester unterstützt?

Die Uni Bremen hat mich komplett bei meinem Auslandssemester unterstützt. Natürlich muss man sich selbst auch organisieren und schauen, was man möchte und auch Deadlines einhalten. Aber wenn man eine Frage zu irgendetwas hatte, konnte man immer zu seiner / seinem eigenen Erasmus-Koordinator:in gehen und fragen. Auch die Partneruniversitäten sind super gut zu erreichen und falls es mal Probleme gibt, die Partneruni zu erreichen, dann kann man den Vertreter:innen in Bremen Bescheid sagen und die helfen einem da auch – gerade was Klausuren angeht.

Es gibt ja auch Verschiebungen im Semesterstart; in Norwegen geht das Semester im August los, das Herbstsemester, heißt es hier. Und da sind in Bremen ja noch Klausuren. Da helfen die einem so ein bisschen, Klausuren zu koordinieren und mit den Professoren zu gucken, wie man das alles planen kann oder wenn man noch eine Klausur hat, dass man vielleicht später fliegt.

Was hat Dich bisher am meisten an deinem Aufenthalt in Norwegen fasziniert?

Viele Leute sagen, ein Auslandsaufenthalt verändert einen und macht einen sehr selbstständig. Ich hatte, bevor ich losgefahren bin, sowieso schon das Gefühl, dass ich relativ selbstständig bin und gut alleine klarkomme, aber was mich wirklich fasziniert hat, ist, dass es etwas ganz Anderes ist, einen ganz neuen Ort kennenzulernen und es gibt dann so richtig die Möglichkeit, das Leben nochmal anders auszuprobieren.

Alles was man so normal findet, ist anders. Wenn man in den Supermarkt geht, ist alles anders. Es gibt einen Fokus auf andere Dinge. Man sieht einfach, dass es andere Lebensschwerpunkte gibt bei Menschen und das ist super interessant. Und auch, wie Leute lernen und wie Menschen zu gewissen Aspekten im Leben stehen.

Wenn man z.B. in Norwegen die Leute kennenlernt und ihnen zuhört, was sie so an ihrer Heimat lieben und was sie so an ihr Zuhause erinnert, macht es die Leute immer super glücklich. Das war voll faszinierend, weil man selber auch merkt, dass die Heimat quasi das Zuhause sein kann, aber man auch an anderen Orten zuhause sein kann.

Würdest Du nochmal ein Auslandssemester machen?

Ja, definitiv! Ich hab meinen Auslandsaufenthalt auch verlängert. Über Erasmus darf man zwei Semester machen. Also, würde ich sagen, ich hab das im Bachelor komplett ausgenutzt. Aber ich würde mich dadurch wahrscheinlich auch trauen, noch ein bisschen weiter weg zu kommen. Vielleicht werde ich im Master auch noch ein Auslandssemester machen über ein anderes Programm.

Welchen Rat kannst Du Studierenden auf den Weg geben, die mit dem Gedanken an ein Auslandssemester spielen?

Also, ich würde sagen, redet immer mit irgendwelchen Freunden oder Familienmitgliedern und lasst euch immer begeistern! Kurz vorm Auslandssemester hat eigentlich jeder Angst, weil man realisiert, dass man umziehen muss, weg ist für ein halbes Jahr, das es länger ist, als man gedacht hätte – aber dann auch kürzer ist, als man denkt. Und ich glaube, jeder, mit dem ich darüber gesprochen habe und der auch im Ausland gerade ist, hat gesagt, die haben kurz davor überlegt, abzusagen. Gerade meine Freunde haben mich voll unterstützt, das auch zu machen.

 

Vielen Dank an dieser Stelle an Rita für das tolle Interview und die atemberaubend schönen Landschaftsfotografien!


Infos zum Auslandssemester im Allgemeinen

Infos zum Auslandssemester über Erasmus 

Die 4 Phasen der Kreativität

Hausarbeiten, Referate, Essays – das alles sind feste Bestandteile in so ziemlich jedem Studiengang. Abgesehen von nicht enden wollenden Stunden der Recherche und Grübelei benötigen sie vor allem eins: eine gute Portion Kreativität. Ich spreche in diesem Fall nicht nur von der künstlerischen Kreativität, die uns an dieser Stelle vermutlich als erstes in den Sinn kommt, sondern mehr von der Fähigkeit, Inhalte auf neuer Ebene zu abstrahieren, sie auf ganz eigene Weise frisch miteinander zu kombinieren und daraus etwas noch nie Dagewesenes zu erschaffen. Klingt in Bezug auf Hausarbeiten und Co. vermutlich etwas hoch gegriffen, sollte aber laut Lehrender angestrebt werden, sofern man einen Plagiatsvorwurf umgehen möchte.

Da ich mich dieses Semester das erste Mal seit Längerem wieder in der Position sehe, weniger Input in reinen Vorlesungen aufzunehmen und dafür mehr eigenen Output abzuliefern, habe ich mich daran erinnert, wie anstrengend kreativ sein eigentlich sein kann. Und wie toll es sich anfühlen kann, sich einer Weile der Prokrastination hinzugeben. Zumindest anfangs.

Während des Prokrastinierens greife ich gerne mal zu Hörbüchern (man fühlt sich dabei so schrecklich produktiv), kürzlich zu „Der kleine Gehirnversteher“ von Karine und Lionel Naccache. Das soll hier keine Schleichwerbung sein, das Buch hat mir als Biologiestudentin aber ganz gut gefallen. Jedenfalls wurde dort vom „Rezept der Kreativität“ berichtet, welches schon von Einstein und Poincaré angewandt worden sei.

Natürlich musste ich das Ganze direkt recherchieren und bin dabei auf „Die 4 Phasen der Kreativität“ gestoßen: eine Theorie von Graham Wallas, basierend auf Helmholz und besagtem Poincaré. Durch die Verknüpfung bewusster und unbewusster mentaler Aktivität soll die Anwendung zu kreativen Geistesblitzen verhelfen und ist nebenbei eine großartige Prokrastinations-Legitimation.

Grob zusammengefasst lässt sich der vierphasige Prozess wie folgt beschreiben:

Phase 1: Die Vorbereitung.

Um diesen recht arbeitsreichen Prozess kommt man als ersten Schritt leider nicht herum. Er besteht aus stundenlangem Nachdenken über ein bestimmtes Thema, das intensive Auseinandersetzen mit ihm und dem Versuch, eine Lösung für das vorliegende Problem zu ermitteln. Eine gute Vorarbeit stellt hierbei die Voraussetzung für eine möglichst erfolgreiche zweite Phase dar.

Phase 2: Die Inkubation.

Das ist meine liebste Phase im ganzen Prozess, denn hier kann so viel prokrastiniert werden, wie eben nötig ist (beginnt am besten möglichst früh genug mit Phase 1, um in Phase 2 und folgenden nicht in Konflikt mit anstehenden Deadlines zu geraten…). Begründet wird diese Phase mit erwähnter unbewusster mentaler Arbeit, durch welche das zu lösende Problem zwar nicht mehr bewusst angegangen wird, im Hintergrund die Rädchen jedoch weiter rattern. Das ganze kann man gut im Schnelldurchlauf an sich selbst testen, indem man versucht, sich an den Namen einer längst vergessenen Person zu erinnern. Fällt er einem partout nicht ein, kann es helfen, eine Weile lang an etwas Anderes zu denken. Häufig fällt einem der gesuchte Name dann einige Minuten oder Stunden später wie von selbst ein.

Phase 3: Die Erleuchtung.

Ein sehr großer Begriff, der das „Heureka“ oder eben auch den bis dahin ausgebliebenen Geistesblitz beschreiben soll. An diesem Punkt liegt plötzlich alles klar vor einem, man hat endlich die Idee, den Einstieg oder gar das grand finale gefunden und kann mit dieser Errungenschaft nun in die letzte Phase starten.

Phase 4: Die Verifikation.

Im besten Falle handelt es sich hierbei um einen besonders produktiven Prozess, in welchem die erlangte Idee umgesetzt und zu einem Endergebnis verarbeitet wird. Stellt sich bei der Verifikation heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Erleuchtung eher um eine kurze, nicht umsetzbare Blendung handelt, so kann eine Rückkehr in Phase 1 oder 2 sinnvoll erscheinen.

Meine take home message für euch lautet demnach: Lieber erst einen Kopf machen und dann prokrastiniert, statt erst prokrastinieren und sich dann einen Kopf darüber zu machen.

Science goes Public!

Donnerstag Abends in die Kneipe, ist als Student:in erstmal nichts besonderes. Die Tatsache, dass ich alleine war, dann wiederum schon. Im Nachhinein bin ich froh mich überwunden zu haben und kann es jeder/m empfehlen. Aber noch mal zurück auf Anfang. Was hab ich eigentlich gemacht?

Zwei Mal im Jahr findet die Veranstaltungsreihe „Science goes Public!“ in Bremen und Bremerhaven in ausgewählten Kneipen statt. In gemütlicher und lockerer Atmosphäre tragen Wissenschaftler:innen aus diversen Bereichen 30-minütige Beiträge vor. Die Themenbereiche sind dabei sehr unterschiedlich. Von Geschichten aus dem All über Umweltschutz- und Verschmutzung bis hin zu KI und virtuelle Welten ist alles dabei. Referiert werden die Beiträge von Wissenschaftler:innen die für ihr Thema brennen und beruflich darin spezialisiert sind. Anders als in der Schule oder Uni, finden im Anschluss dann auch Fragerunden statt oder du kannst bei einem Bier gemütlich in kleiner Runde weiter schnacken.

Entstanden ist das ganze bereits 2015 in Bremerhaven zum 10-jährigen Jubiläum. 2005 erhielten Bremen und Bremerhaven nämlich den Titel „ Stadt der Wissenschaft“. Damals unter dem Namen „Public understanding of Science“. Seit 2017 gibt es die Vorträge auch in Bremen. Zum Glück! Denn jeden Donnerstag finden während der aktuellen Herbstreihe zwei unterschiedliche Vorträge parallel statt in zwei verschiedenen Kneipen. Also ganz in deiner Nähe. Los geht‘s immer um 20 Uhr und das kostenlos. Lediglich deine Getränke musst du natürlich selbst zahlen.

Ich entschied mich für den Beitrag „Nur fordern, wenn’s fördert?“ im 1st Class Suicide. Ich bin schon des Öfteren tagsüber vorbeigelaufen und wollte mal rein. Nun ergab sich die Gelegenheit. Aber nicht nur die Kneipe hatte mich Interessiert, sondern auch das Thema. Kernpunkt war die Arbeitsmarktpolitik in Deutschland, wie Medien bestimmte Narrative gefüttert haben bzw. füttern und diese wiederum bestimmte Meinungen in der Gesellschaft bildet. Dabei wurde das ganze auch empirisch und statistisch untersucht von den Referierenden. Ich stand dort also am Rand allein mit meinem Bier und hörte den beiden 30 Minuten lang zu. Die Kneipe war komplett voll, im Hintergrund hörte man stetig den Shaker in Action für die bestellten Cocktails. Manche Zuhörer:innen saßen auf dem Boden, manche standen wie ich an der Seite. Früher kommen lohnt sich also, wenn man einen Sitzplatz möchte.
Mit der Fragerunde danach fühlte sich das ganze für mich  an, wie auf meiner damaligen Abschlussfahrt. Jede/r Schüler:in musste vor einem, für den Lehrer, wichtigen Gebäude in Florenz ein Referat halten mit anschließender Fragerunde. Meist saßen wir dann auch wild verteilt an einem Ort wo sonst keine Vorträge stattfanden und kämpften gegen eine Geräuschkulisse an. Hier stand ich nun in der Kneipe allein. Mit dem Unterschied, hier wollte ich sein, die Geräuschkulisse machte für mich das ganze entspannter, das Thema wollte ich mir anhören und die Referierenden haben Ahnung von ihrem Beitrag. Die Fragerunde im Anschluss begann etwas holprig, aber mal ganz ehrlich: Das sind wir aus der Uni gewohnt. Das vor allem schöne an dem Abend für mich war das komplett gemischte Publikum. Denn die Veranstaltungsreihe ist für alle. Nicht nur an Akademiker:innen und Themen spezialisierte Menschen gerichtet. Und ein Thema in diesem Fall, bei dem eigentlich jede/r mitreden kann. Es ist aus der Gesellschaft und für die Gesellschaft. Und wer von beispielsweise HartzIV keine Ahnung hatte, konnte sich jetzt endlich mal dazu etwas anhören.

Knapp eine Stunde nach meiner Ankunft zahlte ich mein Bier, freute mich darüber mich mal wieder etwas allein getraut zu haben und schlenderte nach Hause. Wenn du dich in kleinen Schritten mal Dinge allein trauen möchtest und es dir genauso schwer fällt wie mir: Hier ist deine Chance! Aber auch sonst kann ich die Reihe nur empfehlen. Bis zum 18.11. kannst du dir noch Beiträge anhören. Alle Infos zum Programm und Wo findest du unter www.sciencegoespublic.de/programm.

Dein Kultursemester Ticket

Seit vergangenem Sommersemester besitzt jede:r Studierende der Uni Bremen durch das Bezahlen des Semestertickets automatisch auch das sogenannte Kultursemester Ticket. Was dieses neue Ticket so alles kann, erfährst du in diesem Artikel.

Das Kultursemester Ticket stellt ein lange verhandeltes Konzept von vier Studierendenvertretungen dar, durch welches den Studierenden der Zugang zu Kunst und Kultur finanziell erleichtert werden soll. Nach 1,5 Jahren an Verhandlungen der Studierendenvertretungen der Uni Bremen, der Hochschule Bremen, der Hochschule für Künste Bremen sowie der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg war es dieses Jahr dann soweit. Durch einen geringen Anteil des Semesterbeitrags (1,85 Euro pro Semester) steht das Kultusemester Ticket nun den Studierenden genannter Institutionen zu. Um es zu erhalten, ist kein Antrag, Formular o.ä. nötig; es ist quasi versteckt im Semesterticket inbegriffen.

Was heißt das nun im Klartext?

Durch das Kultursemester Ticket kannst Du in Bremen etliche Museen, Theaterveranstaltungen und Ausstellungen stark vergünstigt und meist sogar völlig kostenlos besuchen. Das bedeutet für Dich demnach eine Ersparnis, die sich oft im zweistelligen Bereich bewegt. Gratis Kultur also, wenn man so will. Leider waren in den vergangenen Monaten viele dieser Einrichtungen bis auf Weiteres pandemiebedingt geschlossen, sodass das Ticket nur wenig zum Einsatz kommen konnte. Um so mehr ein Grund, um dieses Semester die neu errungenen Vorteile voll auszukosten!

Insgesamt sind in Bremen sieben Einrichtungen an diesem Konzept beteiligt, welche an dieser Stelle kurz vorgestellt werden:

THEATER

Theater am Goetheplatz

Das Theater am Goetheplatz ist zwischen Wall und Viertel zu finden und stellt durch seine enorme Programmvielfalt sowie seine Größe quasi das Bremer Theater dar. Freikarten sind hier ab drei Tage vor der Veranstaltung zu erhalten.

Shakespeare Company

Ein etwas kleineres, aber dennoch nicht aus dem Stadtbild wegzudenkendes Theater stellt die Bremer Shakespeare Company in der Neustadt dar. Das Theater am Leibnizplatz bietet nicht nur Stücke ihres Namensgebers an, sondern regelmäßig auch moderne Eigenkreationen. Freikarten sind online, in der Bücherei am Wall oder an der Abendkasse erhältlich.

Schwankhalle

Die Spiel- und Produktionsstätte Schwankhalle hat seinen Schwerpunkt auf die freien darstellenden Künste gelegt. Verortet im neustädter Buntentorsteinweg können Studierende Veranstaltungen für einen Preis von maximal drei Euro, wenn nicht sogar kostenlos besuchen.

MUSEEN

Kunsthalle

In der Nähe des Theaters am Goetheplatz befindet sich die Kunsthalle Bremen. Hier lassen sich laufend wechselnde Sonderausstellungen zwischen der ebenfalls sehenswerten Sammlung entdecken, die vom Kupferstich bis zur Lichtinstallation reichen. Der Eintritt ist für Studierende das ganze Jahr über kostenlos.

Weserburg

Ein etwas kleineres Museum mit außergewöhnlichen modernen Ausstellungen ist die am Brill gelegene Weserburg. Der Eintritt ist auch hier für Studierende kostenlos.

VERBÄNDE

Stadtkultur Bremen e.V.

Stadtkultur Bremen e.V. steht für ein über ganz Bremen verteiltes Netzwerk aus 40 Einrichtungen, worunter beispielsweise Kulturhäuser, Tanzprojekte oder Theaterveranstaltung stattfinden. Das Kultursemester Ticket ermöglicht die kostenlose Teilnahme für eine ganze Reihe dieser Angebote.

LAFDK

LAFDK ist ausgeschrieben der Landesverband der freien darstellenden Künste, welcher jedes Quartal zwanzig verschiedene Formate im Bereich Tanz, Theater, Performance u.v.m. anbietet. Diese können vergünstigt für drei Euro besucht werden.

Als Quelle sowie für weitere Informationen dient die Zusammenfassung des AStA unter https://www.asta.uni-bremen.de/kultursemesterticket/. Dort sind zudem Informationen auf Englisch nachzulesen.

Gedanken und Review zur ersten Semesterwoche

Die O-Woche ist vorbei und wir befinden uns bereits in der 2. Vorlesungswoche des Wintersemesters 2021/22. Beides fand und findet weiterhin wieder in Präsenz statt, obwohl die Corona-Zahlen in Bremen erstmals wieder auf über 100 steigen. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Krankenhaus Patient:innen aufgrund einer Corona Infektion niedrig. Die deutliche Verbesserung dessen und die Option in Präsenz zu studieren,  haben wir der hohen Impfbereitschaft der Bremer Bürger:innen zu verdanken.

Viele haben sich auf den Start des Semesters daher gefreut. Selten habe ich erlebt, dass so viele in meinem Freund:innenkreis dem entgegen gefiebert und ausgiebig darüber geredet wurde. Gleichzeitig merkte ich, dass das bei mir anders war und ist. Hast du dich darauf gefreut? Haben deine Freund:innen auch so viel darüber geredet? Meinen Seminarplan hatte ich mir schon lange erstellt, doch war bis einen Tag vor den Seminaren bei mir nie klar, ob es wirklich in Präsenz oder per Zoom stattfindet. Hier und da hörte ich immer wieder das Wort „hybrid“. Was genau damit gemeint war, konnte mir aber vorerst auch niemand sagen. Einerseits schien also alles klar zu sein und gleichzeitig doch nichts. Ich blieb also skeptisch. Über Instagram hatten wir euch auch gefragt, ob ihr die Form eurer Seminare schon kennt. Das Ergebnis spricht für sich:

 

Wie war also die erste Woche des neuen Semesters? Darüber sprachen wir auch in der Redaktion. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich es sich in den jeweiligen Fachbereichen gestaltet. So war es sehr durchmischt ab wann man Bescheid wusste, ob es tatsächlich Präsenzkurse sind oder nicht. Teilweise erst einen Abend vorher, teilweise bis jetzt nicht, weil man für den Kurs nicht freigeschaltet wurde. Meist erhielten wir also kurzfristig eine E-Mail in der alles beschrieben wurde. Bei einem Kurs fuhr ich auf gut Glück in die Uni, da ich keinerlei Infos diesbezüglich erhielt.

Ein Unterschied bemerkten wir auch in der Form. Einige Dozierende fragten vorab nach den Präferenzen. Zudem gab es auch die Option an einem Präsenzkurs per Zoom teilzunehmen. Dies war bei meinen Kursen leider nicht der Fall. Wir wurden in den Prozess nicht mit einezogen, sondern müssen alle in Persona anwesend sein. Dafür entschieden sich einige meiner Dozierenden die großen Gruppen in zwei zu teilen und das Seminar A-synchron zu gestalten, sodass wir nicht mit 40 Personen wöchentlich in einem kleinen Raum sitzen müssen. Bei uns allen Eule-Redakteurinnen war es zudem im Kurs oftmals räumlich nicht möglich den Mindestabstand einzuhalten, sodass die Masken aufblieben. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Doch das Wiederkehren in die Uni hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Manche Dozierende stellten es einem zwar in Eigenverantwortung frei sie zu tragen oder nicht, doch behielten sie alle an. Was mir wiederum dann doch ein gutes Gefühl gab. Immerhin ist das Virus noch da und es zeigt dass die Studierenden im Raum aufeinander Acht geben. Die erste Woche startete bei uns allen also sehr holprig und bei weitem vorab nicht so organisiert wie gedacht. Oftmals lief dann aber alles gut, sobald das Seminar los ging.

So holprig der Start war so gemischt sind auch unsere Gefühle dem ganzen gegenüber. Es ist schön wieder mit Menschen und nicht mit Bildschirmen in Interaktion zu sein. Auch direkte Reaktionen auf Gesagtes zu erhalten und Mimik, sowie Gestik zu sehen, ist eine angenehme Abwechslung zu den letzten 1,5 Jahren. Es entstehen wieder schneller Gespräche und seltener unangenehme Pausen. Doch auch daran muss ich mich erst wieder gewöhnen. Auch ein Dozent merkte an, dass es nun schwieriger ist Gespräche zum Laufen zu bringen. Studierende melden sich weniger und warten mehr als vorher. Doch das sei nur eine Frage derzeit, denn wir haben uns dahingehend entwöhnt. Diese Aussage stand zwar entgegen dem was ich erlebt hatte, ergab für mich trotzdem Sinn.
Während wir in der Redaktion viele Positive Dinge sehen wie z.B. weniger Müdigkeit durch Bewegung und raus gehen, schnellere und direkte Rückmeldung von Dozent:innen, sowie Austausch vor und nach dem Seminar, habe ich weiterhin gemischte Gefühle. Ich hatte mich vor allem auf letzteres, das Zwischenmenschliche Miteinander vor und nach den Seminaren gefreut. Nun besteht die Option wieder sich beim Kaffeetrinken oder auf ne Kippe zu sehen, doch wird es grad rasant kalt und winterlich. Aufgrund der Maßnahmen sind viele Orte weiter geschlossen, sodass uns am Nachmittag nur die Glashalle und ein Kaffee blieb. Das regt nicht gerade lange Unterhaltungen an, wenn nur der kalte Boden einen einlädt. Doch man nimmt was man kriegen kann, richtig? Also klammer ich mich an meinen heißen Kaffee und hoffe darauf, dass das neue Semester sich erst einmal wieder warmlaufen muss. Denn etwas Normalität ist besser als nichts!

Campus City mit erstem Bremer „MindDay“

Anlässlich des 50. Geburtstag der Uni Bremen findet seit dem 16. Oktober 2021 die Veranstaltung „Campus City“ auf ganz Bremen verteilt statt. Es handelt sich um eine bunte Mischung verschiedenster Vorträge, Workshops und Führungen rund um aktuelle Forschungsthemen und spannende Fragen unserer Zeit. Die Veranstaltungen richten sich an alle, die daran interessiert sind, ein Stück der Universitätsvielfalt mitzunehmen und kann von Alt und Jung, Studierenden und Nicht-Studierenden besucht werden. So finden in den nächsten Tagen beispielsweise noch Veranstaltungen statt, die Nahrung aus dem Meer, den Menschen auf dem Mars oder algorithmisch erzeugte Kunst thematisieren.

Besonders spannend kann die Veranstaltung auch für Erstis bzw. Neu-Zugezogene sein; Führungen wie z.B. die geologische Führung durch die Bremer Innenstadt eröffnen neue Blickwinkel auf die Wahlheimat. Da die Veranstaltungen an sehenswerten Orten wie dem Übersee-Museum, dem Teerhof oder auch der Markthalle stattfinden, bietet dies zudem eine gute Gelegenheit, sich mit den Räumlichkeiten einmal vertraut zu machen (auch für einige „Alt-Bremer:innen“ sicherlich noch ein Erlebnis).

Als Biologiestudentin konnte ich mir natürlich den ersten „MindDay“ der Uni Bremen nicht entgehen lassen. Dieser fand vergangenen Montag im Übersee-Museum statt (unsere Follower auf Instagram werden sich evtl. noch an das kleine Ratespiel erinnern) und war meiner Meinung nach wirklich großartig organisiert. Von spannenden Vorträgen zu aktuellen Forschungsfragen der Neurowissenschaften über Mitmach-Stationen bis hin zu Infoständen, die thematisch passend über psychische und körperliche Erkrankungen informierten, wurde ein äußerst abwechslungsreiches und spannendes Programm geboten. Zudem wurde der Austausch mit Lehrenden und Forschenden angeregt, in welchen nicht nur Studierende sondern erfreulicherweise auch Menschen älterer Generationen traten. Diese heterogene Zielgruppe hat einen großen Teil des Charmes des „MindDay“ ausgemacht und es ist zu erwarten, dass dies auch in den kommenden Campus City-Veranstaltungen der Fall sein sollte.

Die Veranstaltungen sind alle kostenlos. In der Regel wird über eine Anmeldung per E-Mail gebeten oder es kann ein kostenloses Nordwest-Ticket online erworben werden. Des Weiteren gelten weiterhin die gängigen 3G-Verordnungen sowie entsprechende Abstandsregeln bzw. das Nutzen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes in geschlossenen Räumen. Die jeweiligen Formalia sowie detaillierte Beschreibungen der einzelnen Veranstaltungen findest du im  Campus City-Programm .

Wer also Lust auf ein spannende Geschichten, brandheiße Forschung und regen Austausch hat, der schnappe sich noch bis zum 30. Oktober seine:n Mitbewohner:in, Oma, Opa oder wer sonst noch so in den Sinn kommt und dann viel Spaß beim Entdecken von Neuem!