Leseideen für zusätzliche Zeit

Jetzt, wo nicht nur die vorlesungsfreie Zeit, sondern leider auch die Corona-Maßnahmen uns zusätzlich freie Zeit verschaffen, kann man diese Zeit auch gewinnbringend nutzen (vorausgesetzt man ist gesund, was ich doch sehr hoffe)! In diesem Artikel stelle ich einige Lesetipps vor, die Euch vielleicht inspirieren, etwas Neues auszuprobieren.  Deshalb werden auch keine aktuellen Bestseller vorgestellt, aber lest selbst:

1) Die Aktualität im alten Stoff

Zunächst möchte ich eine Geschichte über Migration, Ausgrenzung, Integration, Frauenfeindlichkeit, starke, kluge Frauen, Lügen und Politik empfehlen. Das klingt nach einer sehr aktuellen Geschichte? Aktuell ist diese Geschichte auch, aber sie ist zugleich wahnsinnig alt. Die Geschichte von Medea, der dunklen Priesterin und Kindermörderin, ist Teil des antiken Mythenschatzes und wurde in den letzten Jahrhunderten vielfach von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern aufgegriffen mit je eigenen Ausgestaltungen dieser alten Geschichte. Ich möchte davon zwei Bücher empfehlen:

  • „Das goldene Vließ“ von Franz Grillparzer im Reclam-Verlag (ein lebhafter Dramentext)
  • „Medea. Stimmen“ von Christa Wolf (ein empathischer, kluger, politischer und feministischer Blick auf den alten Stoff)

2) Geschichte mal anders

Nachdem das berühmte Ende der Geschichte vertagt wurde, gibt es einige populäre Bücher, die ihren LeserInnen erklären wollen, wie denn Geschichte funktioniert. Das sind dann große Würfe mit Titeln wie „Warum Nationen scheitern“ oder „Eine kurze Geschichte der Menschheit“. Ich möchte aber empfehlen, sich ein wenig in der europäischen Nachbarschaft umzusehen. Um sich ein wenig aus dem deutschen Fokus zu lösen, lohnt es sich schon, einfach mal eine andere nationale Geschichtsschreibung zu lesen. Als norddeutscher Studierender habe ich etwa „Dänische Geschichte“ von Robert Bohn im C. H. Beck-Verlag gelesen. Knapp und gut lesbar wird ein den deutschen LeserInnen neuer Blick auf den Nord- und Ostseeraum vermittelt. Übrigens spielt unter anderem die Hanse, und somit Bremen, eine Rolle. Auch so lernt man, was Geschichte ist und wie sie funktioniert: Ganz ohne große Welterklärer, dafür durch Vergleich, Perspektivenwechsel und Selbstdenken.

3) Die große Welt der Lyrik

Um dann doch auf die aktuelle Situation unserer Gesellschaft zurückzukommen: Ich habe während meiner Zeit in der Isolation häufig laut Gedichte gelesen. Das macht Spaß. Gedichte sind schön. Das Gedicht spricht mit Dir, wenn sonst niemand da ist. Und es gibt eine riesige Vielfalt an Lyrik. Das laute Lesen von Lyrik ist auch gar nicht so schräg, wie man vielleicht im ersten Moment meint, denn auch Songtexte sind ja im Prinzip Lyrik ;)

Bleibt gesund!

 

Meine Fleischalternativen

In der vorlesungsfreien Zeit haben wir uns von der Campus Eule überlegt, dass wir für euch mal andere Artikel schreiben, die nichts mit der Uni zutun haben müssen. Im Zuge der Klimakrise und dem Fakt, dass immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten möchten, dachte ich, ich stelle euch mal meine Highlights von Fleischalternativen vor.  Als Vegetarier (oder auch Veganer) bekommt man sehr häufig zu hören, warum man auf Fleisch verzichtet, aber trotzdem Produkte kauft, die dem Fleischgeschmack ähneln. Dabei liegt die Antwort doch auf der Hand: Ich möchte kein totes Tier essen, mag aber theoretisch den Geschmack. Daher ist eine fleischfreie Alternative doch der Hammer oder nicht?

Da der Artikel zu lang werden würde, würde ich hier mein gesamtes Kochbuch präsentieren und da ich bereits ein paar natürliche Eisen- und Proteinquellen etc. in einem vergangenen Artikel erwähnt habe, werden hier jetzt Alternativen gezeigt, die man aufs Brot legen kann.

Vegane und vegetarische Brotbeläge

Ein leckeres Mortadella-Brötchen am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Aber jetzt esse ich kein Fleisch mehr, also was tun? Für Vegetarier bietet sich hier optimal der Schinken Spicker von Rückenwalder Mühle an. Diese „Wurst“ wird ebenfalls in Stückchenform im vegetarischen Fleischsalat verwendet. Da die Sauce wie auch die vegetarischen Schinken Spicker Stücken auf Grundlage von Ei produziert wurden, sollten Veganer hier die Finger von lassen. Für die Experimentierfreudigen gibt es den Mortadella-Ersatz auch zum Beispiel mit Paprika-Stückchen und anderen Varianten im Supermarkt zu kaufen.

Als Alternative für Leberwurst-Liebhaber hat die Marke von der Rügenwalder Mühle mehrere Produkte im Angebot, unter anderem ist die vegane Pommersche im Kühlfach zu finden. Ich esse sie gerne mit Schnittlauch verfeinert. Da die vegane Pommersche als Basis Erbsen nimmt, sollte man sich von der Farbe allerdings nicht abschrecken lassen – diese leicht pinklich-orange Paste ist normal. 

Meine letzte Empfehlung ist mein absoluter Liebling unter den fleischlosen Brotbelägen: Die vegetarische Fleischwurst von Gutfried. Es ist unglaublich wie ähnliches dieses Produkt der normalen Fleischwurst kommt und ich bezweifle stark, dass ein Fleischesser merken würde, dass diese „Wurst“ kein Fleisch enthält. Allerdings ist dieses Erzeugnis ebenfalls auf Basis von Hühnereieiweißen und somit nicht vegan.

Ich hoffe dieser kleine Artikel regt den ein oder andern von euch an, sich diese Produkte mal näher anzuschauen und mal zur vegetarischen oder veganer Variante zu greifen. Und da seit dem 26. Februar die Fastenzeit wieder begonnen hat und ihr noch nicht wissen, worauf ihr verzichten sollt – versucht es doch einfach mal mit Fleisch-Fasten. 

Ein Ausflug in’s Fotolabor

Wie vermutlich nur die wenigsten von euch wissen, verfügt unsere Uni über ein eigenes Labor zur Entwicklung analoger Filme. Durch meinen Besuch eines Fotografie Kurses durfte ich diesen Kennenlernen und werde euch nun Bericht davon erstatten.

Zugang zu dem Raum haben vor allem die Kunst Studenten, ich durfte im Rahmen der General Studies aber ebenfalls Gebrauch davon machen. Wer einmal eine Einführung in den Gebrauch des Raumes bekommen hat, der kann sich im Kunst-Sekretariat einen Schlüssel dafür aushändigen lassen. Die Einführung gilt allerdings verpflichtend als Voraussetzung um den Raum eigenständig nutzen zu dürfen. Um euch einen guten Einblick zu liefern, werde ich euch nun einen typischen Entwicklungsprozess eines analogen Fotos schildern:

Das Verschwindekabinett

Das Verschwindekabinett

Betritt man den Raum, so sieht man zunächst ein relativ unspektakuläres Erscheinungsbild. Das Zimmer ist klein und normal beleuchtet. An der Wand hängen diverse schwarz-weiß Fotografien. Relevant für uns ist als allererstes ein oranger Schrank, in dem sich die benötigten Chemikalien befinden. Diese werden in verschiedenen Messbechern im Waschbecken vorbereitet. Es gibt genaue Vorgaben, wie die Mischverhältnisse sein müssen. Diverse Hinweise dazu hängen ebenfalls am Schrank. Für die Entwicklung unserer Fotos benötigen wir Entwickler und Fixierer.

In diese Wannen werden Entwickler, Fixierer und Wasserbad eingelassen.

Nachdem diese angemischt sind, geht es für uns ab in die Dunkelkammer. Um diese vor Licht zu schützen, besitzen wir ganz wie bei Harry Potter unser eigenes Verschwindekabinett. Dieses funktioniert wie eine Art Drehtür und tritt man durch sie hindurch, so gelangt man in eine andere Welt. Naja, ganz so spektakulär sieht die Dunkelkammer dann doch nicht aus. Denn zu beginn knipsen wir noch das Licht an. Hier gibt es ebenfalls ein großes Waschbecken, in dem sich 3 verschiedene Wannen befinden. In Wanne Nummer 1 füllen wir den Entwickler, in Nummer 2 kommt Wasser und in Nummer 3 der Fixierer. Bevor wir mit dem Entwickeln starten, müssen wir außerdem unsere Vergrößerungsgeräte vorbereiten. Das heißt, eigentlich müssen wir nur die Schutzplane der Mikroskop ähnelnden Geräte entfernen.

Das Labor im Rotlichtschein

Sind alle bereit, so wird das Hauptlicht ausgeschaltet und das Rotlicht aktiviert. Das hat den Effekt, dass der Raum nun wirklich wie ein cooles Labor aussieht. Fast schon wie bei Breaking Bad, finde ich. Dann holen wir das Fotopapier. Dieses ist sehr Lichtempfindlich, weshalb jeder seine Papiere in einer Schublade verstaut, die zusätzlich noch eine Art Deckel hat, die vor Lichteindringung schützt.

Beginnt man mit den Abzügen, so spannt man zunächst einmal den bereits entwickelten Film vor eine Art Linse. Wie bei einem Tageslichtprojektor, wird das Abbild auf eine weiße Platte projiziert. Auf diese Projizierung wird dann das neue Fotopapier gelegt. Mit Größen- und Schärfeneinstellung kann diese perfekt auf die Größe des Papiers angepasst werden. Noch liegt über dem Licht ein Filter, der das Papier vor der Belichtung schützt. Ist man mit allen Einstellungen zufrieden, so stellt man einen Timer für die Belichtung ein und schaltet das Licht aus. Dann kann der Filter von der Beleuchtung genommen werden. Wird der Timer nun aktiviert, so geht das ungefilterte Licht in der exakten Zeit an und das Papier wird belichtet, wodurch das gewünschte Bild im Papier „gespeichtert“ wird . Anschließend geht es wieder aus. Noch ist das Papier weiß und man sieht keinerlei Effekt.

Das Vergrößerungsgerät

Nun geht es zurück zu unseren Wannen und das Papier wird in Entwickler gelegt. Langsam aber sicher kommt das projizierte Foto zum Vorschein. Auf dem Rand der Wannen steht jeweils eine Zeit, die angibt, wie lange das Foto darin lagern sollte. Nach dem Entwickler wird das Foto in ein Wasserbad gelegt. Dort soll es z.B. eine Minute bleiben. Zu guter Letzt kommt es noch in den Fixierer, der den Entwickler davor schützt, verwischt zu werden.

Anschließend wird das Foto getrocknet. Dazu kann es neben die Wannen gelegt werden. Wenn dies nicht genügt, geh

Der Trockner im Eingangsraum

en wir erneut durch das Verschwindekabinett in den Eingangsbereich, wo sich ein Trockner befindet, bei dem das Foto durch 2 Walzen gezogen wird. Danach fällt es in eine Art Auffangbereich. Tadaaa, fertig ist das Bild. Nun heißt es nur noch aufräumen. Die Chemikalien müssen extra entsorgt werden und können nicht einfach in den Abfluss gekippt werden. Der Rest wird wieder in diversen Schränken verstaut. Nun heißt es nur noch: Licht aus und abschließen.

Wenn sich gähnende Leere im Kopf ausbreitet

Es ist kein Geheimnis, dass dieses Phänomen früher oder später mal jeden Studierenden in seinen Bann zieht und ihn/sie so schnell erstmal nicht wieder loszulassen scheint. Doch was soll man tun, wenn einen die Schreibblockade erwischt hat und man einfach nicht weiß, wie man jetzt seine Hausarbeit fertig schreiben oder überhaupt mal anfangen soll zu schreiben? 

Was ist das eigentlich genau?

Die Definition einer Schreibblockade ist kein Mysterium: Ihr erkennt sie daran, dass euch das zielstrebige Denken für den zu schreiben Inhalt schwerfällt und ihr stundenlang ins Nichts schauen könnt, ohne dass sich auch nur ein einziger sinnvoller Gedanke zusammenreimt. In eurem Kopf befindet sich gähnende Leere und das Word Dokument vor euren Augen möchte sich partout nicht von alleine verfassen. Schreibblockaden können sich sehr schnell im Kopf eines Studierenden festsetzen und diese Person über Monate hin blockieren. Die Vorgänger einer Schreibblocakde sind leichte Hemmungen, die einen zwar über ein Paar Stunden lähmen können, wenn aber am nächsten Tag der Schreibfluss wieder läuft.

Wie kann es dazu kommen?

Die Zeit der Hausarbeiten hat bereits begonnen und ihr seit bereits zu Anfang in einer Blockade. Doch wie kann es dazu kommen? Ihr habt schlicht und ergreifend das falsche Thema gewählt. Wenn euch das Thema nämlich nicht anspricht oder ihr das Thema von vornherein gar nicht versteht, da es entweder zu komplex oder einfach nicht euer Themengebiet ist, bringt es euch nichts, damit zu arbeiten. Versucht vielleicht die Fragestellung so umzuformulieren, dass es euch ansprechen könnt und ihr so weiterarbeiten könnt. Persönlicher Stress, Ängste oder Zweifel an euch oder an eurem Studium können euch allerdings genauso schnell auf Eis legen, wie das falsche Thema.

Wie löst man das Problem?

Zuallererst sollte man sich eingestehen, dass man jetzt in dieser Schreibblockade festsitzt und dass man an der Situation von jetzt auf gleich nichts ändern kann. Klappt den Laptop zu und nehmt Abstand. Wenn ihr euch genug Auszeit gegönnt habt, informiert euch über das Thema. Schafft ein solides Grundwissen und schreibt euch interessante Fakten raus, die ihr später weiterverarbeiten könnt. Blindes Drauflosschreiben ist auch immer einen Versuch wert, ein Fünkchen Brauchbares wird ganz sicher dabei raus kommen und ihr habt schneller wieder das Gefühl, dass ihr heute doch noch was Produktives aufs Blatt bekommt. 

Lasst den Gedanken freien Lauf und redet mit jemanden über euer Thema. Erzählt eurem Mitbewohner / eurer Mitbewohnerin eure Problematik und klärt eine andere Person über die Komplexität und die Konsequenzen eurer Fragestellung auf. Ganz wichtig ist auch, dass ihr die Sprechstunden bei eurem Prof nutzt und euch mit ihm oder ihr auseinandersetzt. Frischer Wind tut der Sache immer gut. 

Die besten Lernorte in Bremen

Kurz vor den Semesterferien befinden wir uns alle inmitten des Prüfungsstresses. Ob Klausuren oder Hausarbeiten, alle Studierenden sind mit irgendwelchen Abgaben beschäftigt. Wie so oft in dieser Zeit, platzt die Uni-Bibliothek aus allen Nähten. Gefühlte Stunden muss man um die Tische schleichen, bis endlich jemand seinen Platz räumt. Allerdings gibt es ja zum Glück noch andere Orte, neben der Uni-Bibliothek, die sich zum Lernen eignen. Deshalb möchten wir euch heute die besten Lernorte in Bremen vorstellen.

1 ) Die Hochschulbibliothek:

Die Bibliothek in der Hochschule

Inmitten der Bremer Neustadt befindet sich die Hochschulbibliothek. Vor allem für Leute aus der Neustadt lohnt es sich dort hin zu gehen und sich die 30 Minuten Fahrtweg bis zur Uni zu sparen. Hier ist es oft nicht so vollgestopft wie in der Uni-Bibliothek. Außerdem finde ich persönlich die Atmosphäre wesentlich angenehm. Die Bibliothek ist mit großen Fenstern ausgestattet und im allgemeinen modern mit vielen Glaseinarbeitungen.

2) Wiwi- und Jura-Bib:

Wie vielleicht der ein oder andere noch nicht weiß, verfügt unsere Uni nicht nur über die große Universitäts-Bibliothek auf dem Boulevard, sondern auch über diverse andere Abteilungen. So gibt es zum Beispiel die Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek über dem Biomarkt gegenüber von Aldi. Auch die Jura Fakultät verfügt über eine eigene Bibliothek im GW1.

Die Tische der Caféteria im GW2

Die Tische der Caféteria im GW2

3) GW2:

Das GW2 bietet ebenfalls diverse Möglchkeiten, um sich ein ruhiges Plätzchen zum Lernen zu suchen. Zunächst einmal eignen sich beide Cafeterien gut, um eine Lernpause einzulegen. Wen Hintergeräusche nicht stören, der kann auch gut an diesen beiden Orten Lernen. Außerdem befinden sich über den Caféterien im 2. OG einige Gruppentische und gemütliche rote Sofas, auf denen man es sich bequem machen kann.

4) Lernräume

An unserer Uni gibt es diverse Lernräume in denen sich sogenannte Lerninseln befinden, also Gruppentische, die für die Teamarbeit reserviert werden können. Die Inseln könnt ihr unter folgendem Link kostenlos auf StudIp buchen: https://elearning.uni-bremen.de/plugins.php/lernraumplugin/show

5) Stadtbibliothek

Ein gemütlicher Platz in der Stadtbibliothek

Ein gemütlicher Platz in der Stadtbibliothek

Wie Paul bereits in seinem Artikel „Besuch in der Stadtbibliothek“ berichtet hat, eignet sich auch diese hervorragend, um ein Stilles Plätzchen zu finden. Umgeben von all den Büchern lässt es sich dort gemütlich lernen.

6) Sonstige Tipps:

Wenn man zu Hause lernt, eignet sich oftmals auch ein Tapetenwechsel um neue Motivation zu tanken. So lerne ich beispielsweise lieber in der Küche als an meinem eigenen Schreibtisch, weil ich mich in meinem Zimmer viel zu schnell ablenken lasse. Außerdem gehe ich auch gerne in ruhige Cafés um zu lernen. Große Cafés, wie die Coffee Corner, bevorzuge ich dafür, weil man sich dort einen Rückzugsort abseits von all den Gesprächen suchen kann. Eine Liste von Cafés in Bremen könnt ihr in dem Artikel „Bremens schönste Cafés“ nachlesen.

Vegane Ernährung – Gesund für Mensch und Planet?

Jeder sich vegetarisch oder vegan ernährende Studierende kennt die typischen Sprüche zu seiner Ernährungsweise: „Woher bekommst du denn deine Proteine und dein Eisen, wenn nicht aus tierischem Fleisch?“, „müsstest du dann nicht mega viele Supplements schlucken, damit dein Körper nicht völlig unterversorgt ist?“ oder eins meiner persönlichen Highlights: „Was darfst du denn dann überhaupt noch essen?“. 

Seit über einem Jahr ernähre ich mich nun vegetarisch und esse auch eher selten mal einen „normalen“ Joghurt oder eine Scheibe Käse. Der normalen Kuhmilch habe ich bereits seit mehreren Monaten den Rücken zugekehrt, denn ich habe meine geheime Liebe zu Soja-Milch gefunden, die viel besser in Kaffee oder im Schwarzen Tee schmeckt. Und tatsächlich habe ich diese Fragen auch schon von meinen Familienmitgliedern zu hören bekommen, obwohl ich mich noch nicht vegan ernähre. Um mich aber nochmal besser über die pflanzliche Ernährung informieren zu können, die ich nun ansteuern möchte, habe ich mich also entschlossen an dem Informationsabend „Vegane Ernährung – Gesund für Mensch und Planet“ am vergangenen Donnerstagabend in der KlimaWerkStadt in der Neustadt teilzunehmen. Ich kenne zwar ein paar Veganer*innen persönlich, wollte mich aber nochmal komplett neutral von dem Thema überzeugen lassen. 

Um 19.30 Uhr trat Lisa Pörtner, eine Umweltaktivistin und Ärtzin, die sich ehrenamtlich beim Greenpeace Bremen engagiert, auf die Bühne. Ihr Vortrag fesselte von Beginn an. Pörtner sprach über die 70 Milliarden Tiere, die jährlich weltweit verzehrt werden, die hohen Treibhausgase, die von der Viehindustrie ausgehen und von den negativen Auswirkung einer fleischreichen Ernährung für den Menschen selbst und natürlich (um auf den Titel zurückzukommen) auch für unseren Planeten. Die möglichen Konsequenzen einer fleischreichen Ernährung waren mir zwar im Ansatz bewusst, da ich mich mit dem Thema bereits vertraut gemacht hatte, allerdings warfen mich die Ausmaße fast von meinem Holzstuhl. Weiter spricht Pörtner davon, dass der Fleischkonsum dennoch jährlich steigt und dass dadurch immer mehr Wälder gerodet werden müssen, um Ackerland freigeben zu können. Mehrere Grafiken, geschockte Gesichtsausdrücke im Publikum und wahnsinnige Fakten später, gingen wir über zu dem enormen Wasserverbrauch –  allein ein Hamburger verbraucht über 2000 Liter virtuelles Wasser.

Und das alles bereits bei einer Population von 7,75 Milliarden Menschen. Was machen wir, wenn wir laut Prognosen 2050 die 10 Milliarden Marke geknackt haben?

In Soya-Milch befindet sich viel pflanzliches Protein.

Doch wo bekommen Veganer und Veganerinnen eigentlich ihre Proteine her? Ihr Eisen? Ihr Vitamin B12?

Wie man bereits zu Schulzeiten gelernt hat: „Trink deine Milch, damit du groß und stark wirst“, „iss viel Fleisch, damit du auch groß und stark wirst“. Aber stimmt denn das überhaupt? Nein. Denn das tierische Protein, auf das die ganzen Bodybuilder setzen und sich dadurch den ganzen lieben langen Tag nur von Hähnchen ernähren möchten, wird von den Tieren selbst nicht produziert. Tatsächlich ist es so, dass die Tiere diese Proteine durch ihre pflanzliche Ernährung aufnehmen. Wenn ihr euch jetzt fragt, was denn als eine natürliche Proteinquelle gilt: Erbsen, Bohnen, Linsen, jegliche Sojaprodukte, Haferflocken und hunderte weitere Lebensmittel. Natürliche Eisenquellen sind dabei beispielsweise Brokkoli, Samen, Nüsse, Spinat, Linsen und und und. Mit dem Vitamin B12, das gut für unser Nervensystem wie auch die Blutbildung ist, kommen wir an einen Knackpunkt, denn dieses Vitamin wird nicht vom menschlichen Körper produziert. Die Tiere bekommen Vitamin B12 in ihr Futter untergemischt und so kann es der Mensch aufnehmen. Veganer*innen wie auch Vegetarier*innen müssen also Vitamin B12 in Form von Kapseln oder Tropfen aufnehmen – als einzige Supplementierung. Und es wird sogar fleischverzehrenden Menschen geraten, dieses Vitamin zusätzlich zu nehmen. 

Mein (persönliches) Fazit

Ich fand den Vortrag mehr als gelungen und bin seitdem total gefesselt von dem Thema Veganismus. Besonders mit Blick auf die durchaus aktuelle und globale Klimakrise, ist es doch einen Gedanken mal wert, den Fleischkonsum eventuell zu reduzieren. Und wenn man dann auch noch dem Körper und der Umwelt gleichzeitig etwas Gutes tut, lohnt es doch viel mehr. Im Endeffekt liegt die Entscheidung bei jedem selbst, aber Probieren geht immer noch über Studieren und unsere Uni bietet wunderbare vegetarische und vegane Alternativen an.

Sinn und Unsinn der Prüfungszeit

Als Studierende sind wir Teil einer Institution, die peinlich genau Forschung betreibt, nämlich der Universität. Forschende, eben unsere Dozentinnen und Dozenten, versuchen wirklichkeitsgetreu alle Bereiche des Lebens zu durchleuchten und zu verstehen. Dabei soll die Forschung auch immer die Wirklichkeit abbilden. Viel Forschung beruht darauf, dass die Welt quantifiziert wird, um sie greifbar zu machen. Im Grunde ähnelt dies dem Vorgehen, das unsere Dozierenden einsetzen, um zu prüfen, ob und inwieweit wir Studierenden die Inhalte und Kompetenzen des Studiums verinnerlicht haben. Macht das Sinn?

Erfahrungen aus der Schulzeit

Vielleicht ist es Euch ja auch passiert, dass Ihr in der Schule eine neue Lehrkraft bekommen habt und sich Eure Noten plötzlich stark verbessert oder verschlechtert haben. Wem das widerfahren ist, der zweifelt an der Art und Weise, wie wir in schulischen und universitären Kontexten geprüft werden. Und tatsächlich wissen wir, dass eine Erhebung von Daten – denn das sind Prüfungen eben auch – mit großer Umsicht geplant werden muss, um Reproduzierbarkeit, Validität etc. gewährleisten zu können. In der Schule wie in der Uni gilt auch, dass ganz subjektive Eindrücke mit in Bewertungen einfließen. Dafür können Lehrkräfte und Dozierende auch teilweise gar nichts. Man bewertet die sechste mündliche Prüfung nacheinander sicherlich anders als die erste. Und Sympathien beeinflussen uns alle unterbewusst, ebenso dumme Vorurteile.

Worum geht es eigentlich?

Es ist teilweise niederschmetternd, wenn man überlegt, dass eben nur Wissen und Fähigkeiten abgefragt werden, die sich auch leicht erheben lassen, etwa in Ankreuztests. Und dann werden die anvisierten Kenntnisse nicht einmal gänzlich genau gemessen. Aber weshalb dann diese Prüfungen? Wir sind so sehr daran gewöhnt, dass wir selten dazu kommen, diese Frage zu stellen. Das Argument dafür ist, dass man die Studierenden vergleichen muss und wissen muss, was sie können oder nicht können. Doch wenn man nur einen Teil der Fähigkeiten erhebt und diesen nur unzuverlässig, dann muss man fragen, ob der große Kraftakt in der Prüfungszeit wirklich angemessen ist. In einer perfekten Welt könnten regelmäßige, gut durchdachte Prüfungen mit konstruktivem Feedback auch dazu dienen, Studierende im Lernprozess zu unterstützen. Leider passt das wahrscheinlich nicht zu dem System der Universität, wie es sich aktuell darstellt.

Wie seht Ihr die Prüfungszeit? Schreibt uns gerne in die Kommentare!

Neujahrsvorsätze, die Studierende nicht einhalten

Habt ihr euch auch für das neue Jahr vorgenommen, wieder regelmäßig das Fitness-Studio der Uni zu besuchen oder vielleicht das Niedersachsenticket auszunutzen und endlich mehr Städte rund um Bremen zu erkunden? Oder seid ihr in den ersten Wochen des neuen Jahres vielleicht sogar schon gescheitert und habt wieder nicht rechtzeitig angefangen zu lernen? Über mögliche Vorsätze der Studierenden an der Uni Bremen, die wir vermutlich sowieso nicht umsetzen, könnt ihr in unserem Video erfahren:

 

 

Die häufigsten Fehler in Hausarbeiten

Es sind nur noch drei Wochen und schon taucht unser Studi-Leben mal wieder in die Semesterferien ab. Während der Januar und der Februar noch dafür genutzt werden das Beste aus den Klausuren raus zu holen, fällt der März der Hausarbeiten-Zeit zum Opfer. Damit euch während dieser Zeit nicht unnötige Fehlgriffe unterlaufen, hat die Campus Eule für euch die häufigsten Fehler in Hausarbeiten ausgearbeitet und aufgelistet, damit sie euch erspart bleiben können.

Das falsche Thema

Wer kennt es nicht? Man hat sich das erst beste Thema geschnappt, eine Fragestellung erarbeitet und sobald man anfängt zu schreiben merkt man, dass einen die Thematik so gar nicht anspricht. Spezialisiert euch deshalb bei eurer Hausarbeit von Anfang an an eine zu euch passende Thematik. Wenn euch das Thema nicht liegt und ihr bereits im ersten Abschnitt die Lust verliert, wird das die 15-seitige Hausarbeit zu eurem Endgegner. Wichtig ist auch, dass ihr das Thema eingrenzt auf einen bestimmten Zeitraum. Ist das Thema zu groß, interessiert euch aber sehr, hebt es euch für eure Bachelor- oder Masterarbeit auf.

Zeitmanagement 

Das eigene Zeitmanagement spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und wird in den meisten Fällen komplett fehlwahrgenommen oder überschätzt. Überlegt euch also bereits jetzt ein System für eure freie Zeit, wie ihr diese grob einteilen wollt oder könnt, um ein Maximum an Produktivität rauszuholen. Arbeitet ihr beispielsweise schon während des Semesters eure Fragestellung für die Hausarbeit aus, werdet ihr in den Semesterferien nicht mit Aufgaben überrollt. 

Zitieren und andere Formalitäten

An dieser Stelle kommt das gute Kompendium ins Spiel, denn das kurz gefasste Lehrbuch hilft euch beim Schreiben einer schriftlichen Arbeit. Der Aufbau einer Hausarbeit, also das formelle Layout, ist für den Prof mindestens genauso entscheidend wie der Inhalt. Stimmt die Form nicht, verliert ihr in der Endabrechnung eurer Note direkt ein paar Punkte. Also erspart euch das lieber, achtet von Anfang an auf Layout, Zeilenabstand, Schriftart und Schriftgröße wie auch Seitenzahlen und Fußnotengröße, Blocksatz und so weiter und so fort. Eine korrekte Rechtschreibung und Kommasetzung ist ebenfalls entscheidend.

Das Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis bzw. die Gliederung eurer Ausarbeitung gibt dem Leser / der Leserin einen ersten Eindruck, wie eure Hausarbeit strukturiert ist und was von der Arbeit erwartet werden kann. Damit euch der optimale Aufbau eines Inhaltsverzeichnisses gelingt, behaltet unbedingt im Hinterkopf, dass die endgültige Gliederung eines Fließtextes immer erst zum Schluss ausgearbeitet wird. Denn die Struktur eurer Hausarbeit ändert sich im Laufe des Schreibprozesses zigmal. Stellt euch zu Anfang lediglich einen groben Aufbau auf, damit ihr ein System habt, an dem ihr euch beim Schreiben orientieren könnt.

Schreibblockade

Wer bereits länger über seiner Hausarbeit sitzt, die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und keinen sinnvollen Satz zustande bringt, sollte dringen eine Pause einlegen! Denn nach ein bis zwei Tagen Abstand zu eurer Thesis bringt ihr direkt frischen Wind in die Sache und könnt einfacherer weiterarbeiten.

Diagramme

Das Arbeiten mit Torten-, Balken- und Säulendiagrammen kann durchaus hilfreich sein und eure These stärker untermauern und veranschaulichen. Allerdings müsst ihr für das richte Maß an Diagrammen ein Gefühl haben. Das Sprichwort „viel hilft viel“ ist hier nämlich fehl am Platz. Wenn ihr Diagramme verwenden möchtet und einen Leitspruch dafür benötigt, dann denkt lieber an: „Weniger ist mehr“, denn niemand arbeitet sich gerne durch eine Lawine von Grafiken und eurem Layout schadet es darüberhinaus auch.

Korrektur lesen

Der krönende Abschluss des Artikels ist ebenso euer Abschluss der Hausarbeit. Nicht nur ihr selbst solltet die getane Arbeit korrigieren, denn nach mehrerem drüber lesen werdet ihr einfachste Formfehler nicht mehr erkennen. Fragt Kommilitonen, Freunde oder Familienmitglieder, ob sie euch unter die Arme greifen.

Lernen mit Köpfchen

Treue Leserinnen und Leser der Campus-Eule sind es gewohnt, zur Prüfungszeit mit nützlichen Artikeln zur Prüfungszeit versorgt zu werden. Und ja – Es ist mal wieder so weit! Im letzten Semester haben wir Euch die verschiedenen Lerntypen vorgestellt. Nun wollen wir einen Blick auf die Forschung werfen, wie unser Denken und Lernen prinzipiell funktioniert. Manches wird Euch vielleicht überraschen, manches ist schlicht einleuchtend.

Wahrnehmung

Unsere Wahrnehmung ist, das ist kein Geheimnis, nicht perfekt. Manchmal sind wir so auf etwas fokussiert, dass wir alles andere nicht mehr wahrnehmen. Deshalb ist es sinnvoll, eine Sache mehrmals zu betrachten, etwa mit Pausen zwischen den Annäherungsversuchen. Dies lohnt sich etwa beim Entwickeln einer Forschungsfrage. Aber auch in Klausuren kann unsere Wahrnehmung uns Streiche spielen. Wir füllen Lücken gerne mit bekanntem Wissen auf. Wenn man beispielsweise eine Klausurfrage nicht aufmerksam liest, dann macht uns unsere Wahrnehmung ein x für u vor. Also nächster Tipp: Ein gesundes Misstrauen gegen Deine Sinne ist durchaus angebracht. Lies Dir alles genau durch.

Vorprägung unserer Gedanken

Eventuell kennt Ihr es, wenn Ihr in Gedanken noch bei einem vorherigen Gedanken seid und alles weitere durch diese Brille seht. Wenn Ihr erst einen Horrorfilm schaut und dann in einen Raum mit roter Wandfarbe eintretet, dann reagiert Euer Kopf sicher anders, als wenn Ihr einen Liebesfilm gesehen habt. Dies kann auch ganz unbewusst geschehen, sodass Ihr das gar nicht merkt. Worauf Eure Aufmerksamkeit fällt, ist somit auch davon abhängig, welche Teile Eures Gedächtnisses gerade aktiviert sind. Vor der nächsten mündlichen Prüfung könnte es also ganz vorteilhaft sein, keinen Horrorfilm auf dem Smartphone zu schauen, sondern die Notizen noch einmal zu überfliegen oder an eine positive Erfahrung zu denken.

Wie war das nochmal?

Leider sind Prüfungen allzu oft mit dem stumpfen Einprägen von Fakten verbunden. Es stellt sich die Fragen, wie man sich Dinge am besten einprägt. Leider ist unser Gedächtnis nicht dazu gemacht, sich endlose Folgen von Fakten zu merken. Es lohnt sich, einfach mal auszutesten, wie viele einzelne, nicht verbundene Wörter man sich merken kann. Das sind leider nicht viele. Deshalb sollte man die Informationen verknüpfen. Beispielsweise kann man sich einen Raum vorstellen, in dem die Dinge, die man sich einprägen soll, einen festen Platz haben. Oder man denkt sich eine Geschichte aus, in der die Dinge eine Rolle spielen. Man kann sich auch Ähnlichkeiten von Informationen zunutze machen und Informationen sinnvoll gruppieren. So kann man die Informationen quasi komprimieren und leichter wieder abrufen. Übrigens sollte man das Einüben vorzugsweise vor dem Schlafengehen wiederholen, denn der Schlaf soll eine wichtige Rolle beim Erinnern spielen. Zentral ist aber auch hier: Üben, Üben, Üben, denn Wiederholung sorgt dafür, dass sich Informationen einprägen.

Wenn Ihr Euch für das Funktionieren unseres Denkens interessiert, kann ich das Buch „Kognitive Psychologie“ von Dirk Wentura und Christian Frings empfehlen. Ihr findet es auch in der SuUB, übrigens auch online einsehbar.