Halbzeit! Wie ihr auch im 2. Teil des Semesters am Ball bleibt

Die Hälfte des Wintersemesters liegt bereits hinter uns und vor uns – wenn auch gefühlt in ganz weiter Ferne – wartet bereits die Prüfungsphase. Doch der Lockdown scheint noch kein Ende nehmen zu wollen; wie soll man sich da noch zu Produktivität aufraffen?

In folgendem Artikel sind fünf Tipps zusammengestellt, wie ihr mit mehr Motivation und Produktivität euren Studienalltag Zuhause gestalten könnt. Viel Erfolg beim Ausprobieren!


1. Feste Zeiten

Schafft euch feste Lernzeiten, in denen ihr euch immer mit zumindest einem Teil des zu meisternden Stoffes beschäftigt, zum Beispiel jeden Morgen von neun bis zwölf Uhr. Es sollte ein Zeitfenster sein, dass euch nicht zu gewaltig erscheint und gleichzeitig genügend Platz bietet, um auch wirklich etwas zu schaffen. Nehmt euch für diese Zeit Aufgaben vor, deren Anfang und Ende ihr mit einer Checkliste klar definiert, so könnt ihr euch kleine Erfolgserlebnisse nach jeder Lerneinheit schaffen.

 

2. Lernintervalle

Ganz bekannt ist hier die Pomodoro-Technik, in welcher sich produktive Phasen von je 25 Minuten mit fünfminütigen Pausen abwechseln. In der produktiven Phase gilt es, sich von nichts ablenken zu lassen und konzentriert durchzuarbeiten, während die kurzen Pausen dann mit den Dingen gefüllt werden können, die einem Spaß machen und zur Erholung beitragen. Nach vier Durchgängen folgt eine längere Pause von einer halben Stunde. Stellt euch dazu Timer; man glaubt gar nicht, wie schnell 25 Minuten vorbeigehen können! (Und wenn ihr das Handy dazu nutzt, ist es dabei im Flugmodus gut aufgehoben.)

 

3. Arbeitsplatzgestaltung

Auf dem Arbeitsplatz sollte nur das Nötigste vorhanden sein wie Stifte, Papier, Laptop – Dekoartikel, altes Geschirr und natürlich das Smartphone mit all seinen verlockenden Apps lenken nur ab. Klare Flächen sind zwar vielleicht nicht so dekorativ, können aber für einen klaren Kopf sorgen. Arbeitet wenn möglich nicht auf dem Bett (ich gehöre selbst zu den jahrelangen Bettlernern); es verleitet zu sehr zum Zurücklehnen, woraus schnell auch ein Hinlegen werden kann. Habt ihr keinen Schreibtisch zur Verfügung, kann der Fußboden beispielsweise auch zur großen Arbeitsfläche umfunktioniert werden. Wenn euch das zu unbequem ist, kann auch eine Tagesdecke helfen, um zu signalisieren, dass das Bett in diesem Moment nicht Schlaf- sondern Arbeitsfläche ist.

4. Rituale einführen

Rituale helfen uns, uns mental auf bestimmte Situationen einzustellen. In Bezug auf das Lernen könnte das zum Beispiel das Einschalten einer Schreibtischlampe sein, die nur leuchtet, wenn Lernzeit für euch ist. Oder ihr könntet euch immer einen bestimmten Tee aufbrühen, sodass ihr dessen Geruch und Geschmack mit Lernsituationen verknüpft. Alles, was euch so deutlich wie das Zähneputzen vor dem Schlafengehen anzeigt, dass jetzt Konzentration angesagt ist, kann hierfür genutzt werden. Auch leise Musik oder Hintergrundgeräusche (Meeresrauschen, Regen etc.) können hierbei Anreize liefern.

5. Pausen

Haltet eure Pausen ein und nutzt diese effektiv zur Erholung. Die Zeit, in der das Gehirn sich ausruhen und verarbeiten kann, ist mindestens genauso wichtig, wie die Zeit, in der ihr es mit neuem Futter bombardiert. Ein Spaziergang zwischen zwei längeren Lerneinheiten und gesunde Snacks zwischendurch bekämpfen Müdigkeit und Tagestiefs. Gönnt euch lieber etwas Sauerstoff und ein paar Vitamine, anstatt weiterhin vor dem Bildschirm zu sitzen und die nächste Staffel auf Netflix zu starten. So fällt der Wiedereinstieg in eine weitere Lernsession deutlich leichter und der Serienmarathon startet sich viel entspannter als Belohnung nach getaner Arbeit.

„Hilfe zur Selbsthilfe“ – mit der psychologischen Beratungsstelle im Gespräch

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird viel über die psychische Gesundheit Betroffener diskutiert. Insbesondere Studierende, die zum Teil sowohl unter finanziellen Sorgen als auch unter enormem Leistungsdruck stehen, haben momentan harte Kämpfe auszufechten. Swantje Wroble ist Leiterin der psychologischen Beratungsstelle des Studierendenwerks und berichtet in diesem Interview, wie Sie und Ihr Team Studierende unter gegeben Umständen, aber auch schon seit Gründung der Uni Bremen, innerhalb ihres Studiums unterstützen können.


Was war der Grund bzw. Anlass zur Gründung der psychologischen Beratungsstelle, von wem wurde das initiiert und wann?

Die Beratungsstelle gibt es seit 1974, die Uni hat glaube ich 1971 aufgemacht. Es kam dann natürlich ganz klar das Studierendenwerk dazu – damals noch das Sozialwerk. Das Studierendenwerk ist eine Einrichtung, die erfunden worden ist in den 20er Jahren, um das Studieren auch für nicht so vermögende Menschen möglich zu machen, durch verbilligtes Essen, verbilligtes Wohnen, eventuell die finanzielle Förderung über BAföG. Das sind alles sozusagen Solidarleistungen, die erbracht werden, damit auch Menschen, die nicht so einen Zugang zu Geld haben, ein Studium ermöglicht werden kann. Und in dem Zusammenhang findet natürlich die psychologische Beratung oder die Sozialberatung ihre Berechtigung.

In jedem Studium können Schwierigkeiten oder Probleme auftreten; sei es, dass sie studienbezogen sind, also Schreibblockaden, Prüfungsängste, so Klassiker eigentlich; es können aber auch private Probleme sein. Also, dass man ein Elternteil verliert oder dass man Heimweh hat, wenn man im ersten Semester studiert und in einer neuen Stadt ist usw. Und das war eigentlich der Ausgangspunkt, um zu sagen, Studierende brauchen auch eine psychosoziale Anlaufstelle, die auf ihre Belange zugeschnitten ist. Das heißt, in psychologischen oder Sozialberatungsstellen arbeiten Menschen, die sich in dem Hochschulbereich gut auskennen. „Was bedeutet es, zu studieren?“ Das ist also speziell eine Beratung, die auf diese Lebensphase zugeschnitten ist.

Wir haben auch eine Sozialberatung, die ist bei uns in der Stelle räumlich integriert. Da kann man hingehen, wenn man finanzielle Themen hat, wie: „Wie finanziere ich mein Studium?“, „Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich ein Kind habe?“, „Was muss ich erfüllen, wenn ich ein Stipendium beantragen will?“. Also alles, was so um Wohnen und Geld usw. eine Rolle spielt. All diese Fragen können in der Sozialberatung beantwortet werden. Die Kombination von psychologischer und Sozialberatung ist natürlich super, denn Sie können sich vorstellen, wenn man ein Problem hat, hat man meist auch das andere.

Die psychologische Beratungsstelle an der Universität Bremen ist eine Einrichtung des Studierendenwerks und daher hochschulunabhängig in ihrer psychologischen und Sozialberatung. Neben der Anlaufstelle auf dem Campusgelände gibt es noch Außenstellen an den Hochschulen von Bremen und Bremerhaven sowie zukünftig auch der Hochschule für Künste. Da die Beratungskosten u.a. durch die Studiengebühren gedeckt werden, ist das Angebot kostenlos für Studierende.

 

Ja, das ist ganz oft der Fall. Man kann auf Ihrer Website lesen, was für Anliegen es im Allgemeine gibt und da hab ich mich gefragt, was die Hauptanliegen von Studierenden der letzten Jahre sind. Das hat sich ja bestimmt geändert in den schon fast 50 Jahren seit der Gründung.

Oh ja, also ich kann einen Zeitraum von 20 Jahren überblicken. Ich habe Ende 1999 hier angefangen als Leiterin und seinerzeit war es so, dass so die typischen Dinge, mit denen Studierende gekommen sind, die Klassiker waren, also Prüfungsängste, Redeängste, Schreibblockaden. Sie hatten auch noch andere Probleme, aber es hat sich in der ganzen Bundesrepublik gezeigt, dass diese studienbezogenen Themen immer im Vordergrund standen. Im Laufe meines Arbeitslebens hat es eine Veränderung gegeben und zwar war das so im Jahr 2010, 2012 etwa. Da tauchte erstmalig auf Platz Nummer 1, also welcher Anlass des Kommens wird am häufigsten genannt, die depressive Verstimmung auf. Das heißt, es wurden depressive Symptomatiken geschildert, also Motivationsverlust, Erschöpfung, Stress, Selbstzweifel, Grübeln, Konzentrationsprobleme. Die Studierenden haben beschrieben, dass sie deshalb in die Beratung kommen. Schlafschwierigkeiten und depressive Verstimmungen haben sich seit dem auf Platz 1 gehalten.

 

Können Sie sich diesen Wandel erklären?

Eine ganz banale Erklärung ist: vielleicht haben wir die Studierenden vorher nur nicht so genau befragt. Das könnte so sein, es war also schon vorher so, wir haben nur nicht so genau danach gefragt. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es etwas zu tun hat mit leicht veränderten Leistungsanforderungen. Sie kennen die alten Studienbedingungen nicht mehr, also Diplom und Magister – diese Umstellung vollzog sich ja etwa in Bremen so 2006, 2007. Das Studium hat sich eher für die Studierenden komprimiert; die Leistungsabfragen vollzogen sich von Studienbeginn an. Das könnte eine Erklärung sein, dass man also auch von Anfang an mit Schwierigkeiten konfrontiert wird; wobei das bei Diplom- oder Magisterstudiengängen weiter nach hinten gezogen wurde. Wenn man also Schreibschwierigkeiten hatte, dann merkte man das am Ende des Studiums und nicht am Anfang.

Und ich vermute auch mal, so aus der Erfahrung heraus, dass sich der Druck im Studium auch einfach vergrößert hat. Den Bachelor in sechs Semestern Regelstudienzeit durchziehen und wenn’s dann sieben werden, ist man schon „schlecht“. Der Druck, den die Studierenden sich selber machen, hat sich sicherlich auch vergrößert. Aber das ist auch ein Ausdruck des gesellschaftlichen Druckes. Studierende sind ja sehr in den Fokus geraten in der Bildungspolitik; es hieß, die deutschen Studierenden studieren zu lange im Vergleich zu anderen europäischen Ländern usw.

Das nur mal als Erklärung, um das etwas beleuchten zu können, es gibt aber keine handfesten wissenschaftlichen Belege dafür.

 

Wo wir gerade bei Veränderungen sind: Wir haben jetzt ja fast ein Jahr Corona hinter uns – haben sich in der Zeit die Beratungsbedarfe nochmal verändert oder sind diese jetzt bei Depressionen etc. geblieben?

Ich hab neulich mal versucht, das so ein bisschen zu eruieren. Tatsächlich ist es so, wenn Studierende Schwierigkeiten hatten im psychischen Bereich, also wenn sie unter Stress oder Depressivität litten, dann hat sich die Symptomatik natürlich noch verstärkt. Allein die Situation, das angewiesen Sein auf selbststrukturiertes Arbeiten, das sind ja alles erhöhte Anforderungen. Und die sind eher belastend als entlastend. Da muss man schon ganz schön tough sein, um das einigermaßen hinzukriegen. Manche profitieren davon – die Mehrzahl eher nicht, sondern das Leiden wird größer.

Das hat auch was mit Finanzierung zu tun: „Wird mein Studium länger finanziert, wenn ich BAföG kriege?“, „Ich hab meinen Job verloren, was mach ich jetzt?“, „Jetzt muss ich noch länger studieren und ich war sowieso schon hinten dran.“ Das sind auch durchaus existenzielle Fragen und das verändert und vergrößert den Druck auf Studierende, die dann zusätzlich noch allein gelassen sind damit. Ein wichtiges Element am Studieren ist ja, mit anderen zusammen zu sein, das fällt schlicht und ergreifend einfach weg. Und von daher denke ich, ja, diese Verunsicherung ist einfach spürbar, die ist deutlich.

 

Nicht nur die Studierenden unterliegen jetzt den Problematiken von Corona, sondern auch die Beratenden, für die jetzt alles schwieriger umzusetzen ist. Die übliche Beratung von Angesicht zu Angesicht ist ja jetzt nicht möglich. Mögen Sie einmal beschreiben, wie sich die Art und Häufigkeit der Beratungsangebote dieses Jahr verändert haben?

Der erste Lockdown war ja im März und der hat uns in der Beratung ziemlich kalt erwischt. Ich glaube, es gibt niemanden, der sagt: „Ich war da gut vorbereitet“. Es war tatsächlich so, dass wir auf Telefonberatung umgeschaltet haben. Weg von der Beratung von Angesicht zu Angesicht. Das war für uns Beratende erst mal komisch, weil wir es ja gewohnt sind, wirklich auch alle Kanäle zur Verfügung zu haben, also den visuellen und den auditiven – da mussten wir uns erst mal dran gewöhnen. Wir sind als Team allerdings auch aufgeteilt worden, um die Corona-Infektionsgefahr zu relativieren, sodass wir in zwei Teams gearbeitet haben. Das hat es auch nochmal ein bisschen erschwert. Aber letztendlich konnten wir für die Studierenden die Telefonberatung aufrecht erhalten.

Schwierig war das für das Gruppenangebot; eine Gruppe lebt wirklich von dem Miteinander. Wir haben dann mehr schlecht als recht versucht, das über Telefonkonferenzen zu machen, weil wir keine visuellen Medien nutzen durften aufgrund von datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Alle haben gefragt: „Warum machen wir das nicht über Zoom?“ Aber wir machen eine Arbeit, die der Schweigepflicht unterliegt und von daher sind wir an datenschutzrechtliche Regeln gebunden. Wir sind dabei, jetzt solche Medien zu installieren, aber wir warten noch auf das „No“ oder „Yes“ unseres Datenschutzbeauftragten. Davon hängt es eben ab.

Was leider ausfallen musste, waren Angebote wie Workshops, die einfach im persönlichen Rahmen stattfinden und auch mal über zwei Tage gehen. Wir haben dann versucht, ein anderes Format zu finden, dass wir das über Sprechstunden machen oder so. Das klappt nicht besonders gut, aber es ist vielleicht besser als gar nichts. Das Hauptaugenmerk lag im Frühjahr einfach auf der telefonischen Beratung und natürlich auf dem Ausprobieren von neuen Formaten, im Zusammenhang mit Öffentlichkeitsarbeit. Das wir beide jetzt so über Zoom kommunizieren, da wären wir vor einem Jahr noch nicht drauf gekommen.

 

Irgendwie hat ja die Pandemie auch was Positives, nicht wahr? Man entwickelt sich weiter, weil man das auch einfach muss.

Genau, wir haben auch in der Beratungsarbeit über neue Formate nachgedacht, gerade jetzt beim zweiten Lockdown. Eine Kollegin hat zum Beispiel ein interaktives Angebot entwickelt; sie stellt jede Woche Texte bei uns auf die Homepage. „Trotz Corona erfolgreich studieren“ heißt das. Da kann man sich ein Arbeitsblatt herunterladen und wenn man möchte, kann man dann in den Chat einsteigen. Wir versuchen uns ein bisschen anzupassen an die Belange, die jetzt vielleicht eine Rolle spielen könnten. Und in der Telefonberatung ist es natürlich auch möglich, Nähe herzustellen. Wir sind selber ganz erstaunt, wie intensiv sich die Arbeit dann doch auch mal gestaltet.

 

Gruppenangebote sind ja eher langfristigere Beratungsangebote. Was ist denn die Regel, also dass sich jemand ein, zwei Mal meldet und dann ist es wieder okay oder sind eher langfristige Beratungen die Regel?

Charakteristikum von Beratungsstellen ist, dass Beratung eher kurz- bis mittelfristig angelegt ist, im Gegensatz zu einer längerfristigen Therapie, die mindestens 25 Stunden dauert. Bei uns liegt der Durchschnitt so bei drei Kontakten. Man kann ein Mal einen Beratungstermin haben, wo eigentlich schon klar ist, dass es z.B. Sinn macht, eine Therapievermittlung zu machen. Das würden wir in ein bis zwei Gesprächen vielleicht behandeln. Es kann aber auch sein, dass jemand uns sieben, acht Mal in Anspruch nimmt. Oder, wenn jemand in einer Gruppe ist, auch länger, vielleicht über zwei Semester sogar. Aber bei der Einzelberatung ist es so, dass man in der Regel irgendwas zwischen ein und maximal zehn Kontakten hat.

 

Sie hatten gerade den Punkt der Therapie erwähnt: Inwiefern kann der Besuch der Beratungsstelle den Besuch einer psychotherapeutischen Praxis ersetzen? Es ist klar, dass eine Beratung keinen Ersatz für eine vollwertige Therapie liefern kann, aber vielleicht lösen sich ja manche Probleme schon nach ein, zwei Gesprächen auf. Haben Sie da Erfahrungen gesammelt?

Ja, da sprechen Sie etwas ganz Wichtiges an. Das ist glaube ich der ganz große Unterschied zwischen Beratung und Therapie. Therapien sind eher längerfristig angelegt und es geht dort eher darum, problematisches oder beeinträchtigendes Verhalten, Denken oder Empfinden langfristig zu verändern, sodass der oder die Betroffene mehr Lebenszufriedenheit entwickelt. Bei der Beratung ist es häufig so, dass jemand unter einem Thema sehr leidet – aber wenn man sich das dann mal zwei, drei Stunden lang anguckt oder vielleicht auch mal vier, fünf, dass sich dieses Problem dann – ich will nicht sagen in Luft auflöst – aber als handhabbar erweist.

Wir versuchen eher, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, dafür sind wir natürlich Experten. Und wir haben alle therapeutische Ausbildungen, aber wir begleiten die Betroffenen nicht so längerfristig oder sagen wir, nicht so persönlichkeitsverändernd. Das kann keine Aufgabe von Beratung sein. Es geht eher darum, zu gucken, wie kann ich dir wieder ermöglichen, mit eigenen Kräften die Probleme, die da sind und auch weiterhin auftauchen werden, selber anzugehen, sodass du damit auch erfolgreich bist. Das ist so ein bisschen der Unterschied zwischen sogenannter „Erkrankung“ und psychischer Gesundheit / Stabilität.

Wir sind ja alle auch mal traurig oder haben unsere Schwierigkeiten, das heißt aber nicht gleich, dass wir krank oder behandlungsbedürftig wären, sondern wir brauchen dann vielleicht mal die Unterstützung von Freunden oder wir brauchen Unterstützung von der psychologischen Beratung. Da kann sich also mit wenigen Gesprächen problematisches Verhalten oder Empfinden oft lösen.

 

Wenn Sie da nun einen Therapiebedarf erkennen würden, dann wäre die Unterstützung Ihrerseits aber auch gegeben, also beispielsweise beim Vermitteln?

Ja, auf jeden Fall! Wir haben da einen guten Überblick und können eben auch entsprechende Hinweise geben, wie: Welche Therapieform wäre geeignet?“ oder „Welcher Therapeut / welche Therapeutin, hat sich auf dieses oder jenes spezialisiert?“ Das verstehen wir als ganz wichtigen Schwerpunkt bei uns. Denn wenn man als Laie dann ins Telefonbuch guckt und sucht sich jemanden raus, dann scheitert man schon sehr schnell. Und deswegen macht es Sinn, so etwas bei uns vorzuschalten, damit man auch gut vorbereitet ist.

Es kommen viele Fragen wie: „Übernimmt das meine Krankenkasse?“ und „Wie nehme ich Kontakt auf?und „Was ist, wenn ich den / die nicht mag?“ Das sind alles wichtige und ernstzunehmende Dinge, die man vorher ganz gut klären kann, wo man Angst nehmen kann und dann jemand selbstbewusst darauf zugeht und sagt „Ja, das mach ich jetzt – ich denke, das wird mir gut tun!“

 

Da kann man also nichts falsch machen mit Ihrer Beratung – es kann nur gut ausgehen.

Ich hoffe doch! (lacht) Wir haben in den letzten Jahren Zufriedenheitsbefragungen gemacht und die Rückmeldungen waren immer überwältigend. Ich war immer ganz glücklich, weil 95 oder 97% restlos zufrieden waren. Es gab natürlich auch Kritik, aber wir versuchen auch uns nach den Belangen der Studierenden – denn das ist unsere Zielgruppe – auszurichten und unser Angebot so passgenau auszurichten, dass man sich da auch etwas abholen kann.


Neugierig geworden?

Unter https://www.stw-bremen.de/de/beratung findet ihr neben weiteren Informationen auch Kontaktdaten sowie die aktuellen telefonischen Sprechzeiten.

Unser Jahresrückblick 2020

Liebe Leser:innen der Campus-EULe!

Ein einzigartig herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu; 2020 hat so manche Überraschung für uns parat gehalten. Wir als Team der EULe möchten als redaktionellen Abschluss diesen Jahres unsere persönlichen Jahresrückblicke mit euch teilen, bevor auch wir in die Winterpause starten.


Leah

Auch wenn wir alle dankbar sind, 2020 endlich hinter uns zu lassen, so blicken wir dennoch als EULe Redaktion auf eine ereignisreiche und herausfordernde Zeit zurück.

Während wir zu Beginn dieses Jahres mit unserem Video „Neujahrsvorsätze, die Studierende nicht einhalten“ noch starteten, konnten wir nicht ahnen, welchen Strich uns Corona durch diese Rechnung machen würde. Die langsame Erkenntnis bahnte sich dann im März an und mit der Veröffentlichung unseres Artikels „Das Coronavirus – Wir klären auf“ wurde uns klar, dass mit der Schließung von Hochschule und Universität auch für die Arbeit der EULe Redaktion ein Wandel bevor stand. Immerhin hatten wir so alle eine Entschuldigung, unsere Neujahrsvorsätze weiterhin zu vernachlässigen. Weiter ging es dann mit unseren persönlichen Corona Diaries, in denen Niklas, Carlotta, Paul und ich (Leah) Eindrücke in unser persönliches Leben während des ersten Lockdowns unter Covid 19 zu unserem Besten gaben.

Zwischen Fotostrecken über den leeren Campus und das Leben in Bremen während den ersten Lockerungen, stellte jedoch auch für uns bei der EULe die Pandemie eine große Herausforderung für die Themenfindung dar. Die Schreibblockade, mit der Carlotta sich bereits im Januar auseinandersetzte („Wenn sich gähnende Leere im Kopf ausbreitet“), schlich sich umso öfter zu uns an den Schreibtisch. Schließlich stellen die Veranstaltungen rund um die Universität Bremen nicht nur einen großen Teil des Studierenden Daseins dar, sondern bieten normalerweise auch eine Menge an Input für unsere Arbeit als JournalistInnen bei der EULe.

Des Weiteren mussten wir die Herausforderung meistern, drei Viertel unserer Redaktion neu zu besetzen und uns von Carlotta, Paul und Niklas zu verabschieden. Nichtsdestotrotz haben wir unsere Suche nach neuen RedakteurInnen gut gemeistert und durften uns bei einem Treffen draußen in den Semesterferien im Sommer 2020 und Online via Webcam für unsere neuen EULen Steffi, Sarah und Monique entscheiden. Leider konnten wir uns in dieser neuen Besatzung noch nicht persönlich treffen, dennoch drücken wir für 2021 ganz doll die Daumen, dass wir uns endlich auch im realen Leben in dieser Konstellation begegnen dürfen!

Mit diesem Wunsch wollen wir uns von 2020 verabschieden und hoffen auch für alle anderen, dass wir uns im neuen Jahr wieder in der Uni begegnen dürfen. Wir wünschen euch frohe Weihnachten, denjenigen, die Weihnachten nicht feiern schöne Ferien und natürlich allen, dass ihr den Rest des Jahres Corona frei übersteht. Allen Betroffenen unter euch wünschen wir eine gute Besserung!


Monique

Wenn ich eins sagen kann, dann das dieses Jahr unvergesslich war und ist. Bei all den Dingen, die uns dieses Jahr beschäftigt haben (Corona, US-Wahlen, Moria, die politische Situation in China und Thailand), war es für mich auch persönlich herausfordernd. Der erste Lockdown brachte dabei einiges an Umbruch mit sich.

Ich pausierte das Sommersemester, da nichts so funktionierte, wie ich es mir fest vorgenommen hatte und lerne gerade langsam zu akzeptieren, dass es auch in Ordnung ist, mal keinen Plan zu haben. Es muss nicht immer vorausgeplant werden. Während Corona bot mir mein anderer Nebenjob eine Alltagsroutine. Hielt mich auf Trab, während die Routine durch meine kleine Studi-Pause wegfiel.

Im November wurde ich Teil der neuen EULe Crew. Allein das Bewerbungsgespräch per Skype war für mich eine komplett neue Erfahrung sowie das Einarbeiten und Kennenlernen der anderen. Es ist zweifellos eine ungewohnte Situation mit Menschen zusammen zu arbeiten, die man fast alle noch nicht persönlich getroffen hat, aber jede Woche im Meeting sieht und auch persönliche Momente teilt. Wir lernen uns kennen und das in Slow Motion. Und es fühlt sich gut an. Für alle ist die Situation neu und es ist schön, damit nicht allein zu sein, sich über Schreib- und Ideenblockaden austauschen zu können und sich bei verschiedenen Themen gegenseitig zu helfen, ohne sich richtig zu kennen.

Für das neue Jahr wünsche ich mir mehr Leichtigkeit und Gelassenheit. Ich hoffe, dass wir umsichtiger miteinander umgehen werden und den Menschen in unserem Umfeld zeigen, dass es in Ordnung ist, wenn alles zu viel wird. Das es auch gut sein kann, wenn aus Plan A schließlich kein Plan wird. Hauptsache glücklich und gesund.


Steffi

Wenn ich das Jahr 2020 für mich reflektiere, schaue ich auf ein Jahr mit vielen Ups und Downs zurück. Und ich denke, dass geht uns allen so. Die Corona Pandemie hat uns alle aufgewühlt und uns aufgezeigt, dass das, was wir als „normal“ ansehen, in keinstem Fall als normal angesehen werden darf.

Ich bin – wie viele meiner Freunde sagen – manchmal zu positiv. Aber ich persönlich finde es wichtig, sich auch in negativen Situationen das Positive vor Augen zu halten. So hat mir das Jahr gezeigt, dass weder Gesundheit, Job, Freundschaften oder der alltägliche Gang in den Supermarkt selbstverständlich sein sollten. Man sagt schnell: „Ja, ich weiß wie gut es uns allen geht.“ Aber dieses Jahr haben wir es alle, jeder auf seine Weise, zu spüren bekommen. Denn das, was wir aktuell, als lebenseinschränkend wahrnehmen, ist für viele Menschen auf der Welt die Normalität. Und zwar immer und nicht nur in Corona Zeiten. Und ich finde genau darauf sollten wir unseren Fokus legen. Endlich wahrnehmen und sehen, dass wir alle zusammenhalten müssen und uns gegenseitig unterstützen.

Ich würde mir für das nächste Jahr und auch für all die Jahre danach wünschen, dass wir diese Sensibilität für Gemeinschaft, die wir alle gerade spüren, beibehalten. Beibehalten um dieses „Wir-Gefühl“ nicht zu verlieren.


Sarah

Als ich im Januar in der Mensa das erste Mal von diesem ominösen neuen Virus hörte, hätte ich mir nie ausgemalt, dass das gesamte folgende Jahr davon bestimmt sein könnte. Erst, als die anstehenden Klausuren nicht stattfinden konnten und uns der Zutritt in die Labore untersagt wurde, sickerte so langsam die Erkenntnis zu mir durch, dass wir uns in einer echten Ausnahmesituation befinden.

Der Frühling war spannend; zwischen Homeschooling und den ersten Vorlesungen via Zoom zu pendeln erwies sich als neue Herausforderung des alltäglichen Lebens. Wenigstens konnte ich als Biologiestudentin noch ab und an mit der Mission des Blümchensammelns für ein Herbarium raus in die Natur. Auch ich musste feststellen, dass manches einfach so gar nicht unter den aktuellen Umständen funktionieren sollte. Pläne wurden immer wieder verworfen und neu ausgedacht. Doch immerhin gab es nie wirkliche Stagnation – man findet meist doch noch einen Weg mit ein bisschen Kreativität.

Dass ich im Wintersemester bei der EULe anfangen durfte, hat meinen größtenteils eher isolierten Alltag sehr bereichert. Es ist eine schöne Aufgabe, die eigenen Ideen und Gedanken mit lieben Leser:innen zu teilen und dabei auch ein paar neue nette Menschen kennenzulernen – selbst, wenn das momentan nur online möglich ist.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir, wieder mehr bekannte und neue Gesichter persönlich sehen zu dürfen, liebe Menschen sorglos in die Arme zu schließen und mit dem Fahrrad zu überfüllten Vorlesungen zu fahren. Bis dahin wünsche ich uns allen noch genug Durchhaltevermögen, Kraft und positive Gedanken, um die hoffentlich letzten wenigen Monate dieser Pandemie so unbeschadet wie möglich zu überstehen.


Passt auf euch auf, genießt die Ruhe der nächsten Tage und kommt gut in ein hoffentlich leichteres Jahr 2021!

Bis bald – euer Team der Campus-EULe

Weihnachten allein zu Haus

Wenige Themen wurden in den letzten Tagen so häufig in meinem Bekannten- und Freundeskreis angesprochen wie dieses: Wie wird Weihnachten dieses Jahr gefeiert?

Im November wurden die Corona Maßnahmen für Weihachten bis Silvester trotz light Lockdown noch einmal gelockert. Seit letzter Woche steht nun für alle fest, dies wird ein Weihnachten im kleinen Kreis. Mit den aktuellen Maßnahmen und den steigenden Zahlen kommt natürlich nun die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Weihnachtsfestes auf. Muss ich in die Heimat reisen? Möchte ich mich und andere dem Risiko aussetzten? Wie schützen wir Großeltern? Dies sind nur ein paar Fragen in meiner Familie und letztlich auch die Frage, ob man nicht einfach zuhause bleibt und auf das gewohnte Weihnachten verzichtet. Denn zwischen all den Leuchtreklamen und Angeboten scheinen wir vergessen zu haben, worum es an Weihnachten geht: Nächstenliebe, für einander da sein und Zeit mit seinen Liebsten. Für alle die nun an Weihnachten solidarisch zuhause bleiben und nicht am Familienfest teilnehmen (egal aus welchen Gründen) haben wir Tipps für deine ganz eigenen Feiertage.

 

ATMOSPHÄRE

Gehe einmal in dich und überlege dir, wie du gerne dein Weihnachten gestalten würdest. Meist setzten wir nur die Traditionen der Familie fort. Jetzt hast du die Möglichkeit die Feiertage nach deinem Geschmack zu gestalten und das beginnt mit der passenden Umgebung. Schaffe dir also eine Wohlfühlatmosphäre. Egal wie diese Aussehen mag. Für mich gehörte ein Tannenbaum dazu, sowie Tannenzweige hier und da. Bastele dir einen Weihnachtsstern, verteile Kerzen im Raum oder vielleicht auch nichts von all dem, weil dir das schon immer zu viel war? Gestalte dir dein Zimmer/ Wohnung so wie es DIR gefällt.

 

TRADITIONEN

Wenn du bereits in dich gegangen bist und überlegst, was für dich deine Wohlfühlatmosphäre ist, dann mach gleich weiter. Welche Traditionen würdest du gerne einführen? Gibt es etwas, dass du schon immer anders machen wolltest? Jetzt hast du die Möglichkeit. Oder beginn deine Neujahrsvorsätze sofort. Wolltest du deine Klamotten mal wieder ausmisten und spenden? Dein Zimmer einmal umräumen? Mehr malen und zeichnen? Wieso damit bis zum 1.1. warten, statt jetzt anzufangen.

 

ME TIME

Wann hast du dir das letzte Mal für dich Zeit genommen? Damit sind keine „Gammeltage“ gemeint an denen man einfach nur durchhängt, sondern ganz bewusst Tage zum Entschleunigen. Sich aus dem Alltag raus nehmen, das Handy weglegen, einen schönen Film anschauen, ein langes Bad, eine Maske oder ein gutes Buch. Was immer deiner Seele gut tut und deine Stimmung hebt. Gibt es ein Gericht, dass du schon lange nicht mehr gegessen hast oder neu ausprobieren wolltest? Na dann los geht’s. Diesmal darf dein Weihnachtsessen auch vom Lieblings Döner-Dealer deiner Wahl sein.

 

GLÜH-GANG

Weihnachten alleine muss nicht gleich Weihnachten alleine sein. Gibt es jemand der auch den Abend alleine verbringt in deinem Freundeskreis? Dann trefft euch mit eine Thermoskanne Glühwein (Punsch oder Tee) auf einen langen Spaziergang und betrachtet die Weihnachtslichter an den Häusern. Bei meinem letzten Spaziergang hörte ich ein Trompetenkonzert auf einem Balkon. Wer weiß was ihr unerwartetes entdeckt. Und ein Spaziergang geht zum Glück auch auf Distanz. Ganz Corona Konform.

 

MESSE

Für alle die sonst mit der Familie in die Kirche gehen oder an anderen Diensten teilnehmen, gibt es die Möglichkeit online an Gottesdiensten teilzunehmen. Google einfach die nächste Gemeinde in deinem Umkreis. Nicht nur für alle Gläubigen kann das ein Ort der Zuflucht sein, denn die Gesänge können auch ein weihnachtliches Gefühl vermitteln.

 

VIDEOKONFERENZ

Wo wir schon bei online sind.. Zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert. Das Studium läuft online, der Gottesdienst auch, wieso also nicht auch das Familienfest. Schaltet euch aus den verschiedenen Gruppen zusammen und feiert auf Distanz mit eurer Familie oder Freunden Weihnachten. Packt Geschenke aus, die ihr euch vorab zugesendet habt, spielt ein Musikstück vor, zeigt euch gegenseitig eure Menüs, spielt Spiele oder schaut gemeinsam einen Film über „WatchParty“, „Watch2gether“ oder „NetflixParty“.

 

GEBEN STATT NEHMEN

Weihnachten ist die Zeit der (Nächsten-)Liebe. Manche arbeiten bereits in Vereinen und Einrichtungen, doch hier werden gerade an Feiertagen Freiwillige gesucht. Wieso also dieses Weihnachten nicht ein Ehrenamt ausüben? Oft werden auch Personen für Telefondienste benötigt für beispielweise Senioren. Dies geht auch zu Corona Zeiten.

 

Egal was du nun an deinem Weihnachten machst, wichtig ist nur, dass es DIR gefällt. Mach dir keinen Druck oder stelle hohe Erwartungen auf. Entschleunige etwas und komme zur Ruhe. Und wenn du einfach nur Pizza bestellst, eine neue Serie durchsuchtest und am nächsten Tag neben 3 leeren Tafeln Schokolade aufwachst, dann ist das mehr als in Ordnung. Hat doch keiner gesehen oder?

Selbstständig als junge Frau – Fiona und ihr faires Modelabel

Fiona Albiana von A Lima

Mit 25 Jahren hat Fiona sich selbstständig gemacht und ihren Traum vom eigenen fairen Modelabel A Lima verwirklicht. Außerdem hat sie einen Store im Schnoorviertel eröffnet, in dem sie neben ihren eigenen Designs auch die Produkte anderer fairer Label (z.B. Tizz and Tonic) von Frauen und Secondhand Mode verkauft. Am Mittwoch durfte ich mir dort einen Eindruck vor Ort verschaffen und Fiona mit Fragen rund um ihre Selbstständigkeit löchern.

Der Begriff A Lima stammt aus dem hawaiianischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Handschrift“, erklärt Fiona. Unter dem Slogan „Statement is on you“, welcher sich auf Design und Werte ihres Labels bezieht, tragen ihre selbst entworfenen Shirts nämlich Fionas eigene Handschrift in Form eines Siebdrucks oder aber schlichter Stickereien. Sprüche wie „free hugs“ und „make love, not war“, sowie ein Unisex Konzept der Produkte sind teil dieser Werte. „Als queere, schwarze Frau ist es mir von Beginn an Wichtig gewesen ein Unternehmen zu gründen, welches Statements setzt. Das sollte nicht nur im übertragenen Sinne stattfinden, sondern auch tatsächlich sichtbar in die Welt hinaus getragen werden – über Statementshirts.“, schreibt Fiona auf ihrer Webseite.

Inspiration meine eigenen Shirts zu designen hatte ich das erste Mal von der LGBTQ+ Bewegung anlässlich des Christopher Street Days 2019.“, erzählt Fiona Um ein Zeichen für „equality“ zu setzen, wollte sie sich ein cooles Statement Shirt zulegen, welches allerdings nicht zu knallig und auffällig

Statementshirt „make love not war“

sein sollte, um auch im Alltag getragen zu werden. Auf ihrer vergeblichen Suche nach schlichten Statements, stieß sie dabei auf ein weiteres wesentliches Problem. „Ich wollte kein Equality-Shirt von einer Fast-Fashion Marke tragen, dass nicht equal hergestellt wurde“, so reflektiert sie. Dies sei nicht nur ein Widerspruch in sich, sondern auch ein Verstoß gegen die Werte, für welche sich am CSD engagiert würde. Als sie dann auf eine Anzeige von Disko in Bremen stieß, welche für das Bedrucken von Shirts mit eigenen Designs warb, ergriff Fiona die Eigeninitiative und gab gemeinsam mit ihren FreundInnen eine Sammelbestellung auf.

Nachdem ihre Shirts auf großen Anklang stießen, entwickelte sich schnell der Wunsch, ein eigenes Konzept auf die Beine zu stellen. Mit der Frage „Wie kann es eigentlich sein, dass ich für ein einzelnes Shirt 10€ bezahle?“ im Hinterkopf, entwickelte sie schließlich das Konzept ihres eigenen Stores. Mit einem Mix aus Second Hand und Fair Fashion möchte sie sowohl den Markt anregen und gleichzeitig nachhaltig und erschwinglich bleiben. Vor allem geht es ihr aber darum, ihre Leidenschaft für nachhaltige Mode zu vermitteln: „Fair Fashion macht Spaß! Man muss nicht wie Jesus aussehen sondern kann auch stylisch sein!“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Hinter einem fairen Mode Label steckt aber auch eine Menge Arbeit, so erfahre ich im weiteren Gespräch. Begonnen hat Fiona nämlich mit dem Verkauf ihrer T-Shirts in einem kleinen 9qm Hinterzimmer eines Friseursalons in der Neustadt. Damals konnte sie kaum die Produktionskosten decken, und so hatte sie anstelle eines zusätzlichen Einkommens eher ein aufwändiges Hobby, neben dem sie eine Vollzeit Stelle und einen Job als Kellnerin schmeißen musste. Nichtsdestotrotz hat sie sich nicht von ihrem großen Traum abbringen lassen und im Oktober 2020 ihren Store „A Lima“ im Schnoor eröffnet. „Das war Liebe auf den ersten Blick“, erzählt sie über die Suche nach den Räumlichkeiten, „Ich wusste sofort, das ist es!“

Shootingfoto von A Lima

Nach einem guten Start in den ersten beiden Wochen machte die Pandemie allerdings auch Fiona ganz schön zu schaffen. Mit der Corona-Warnung im Anschluss auf den Freimarkt in Bremen kamen immer weniger Kunden in ihr Geschäft und auch das Schließen der Gastronomie und des Tourismus sorgten dafür, dass das sonst gut gefüllte Schnoor-Viertel ziemlich leer blieb. Doch Fiona lässt sich davon nicht unterkriegen: „Es war nicht das tollste Jahr um zu starten, aber die Eingebung hat gestimmt!“ Außerdem ermutigt sie „Ihr braucht kein Modestudium um euch Selbstständig zu machen!“ . Als gesunde Frau, die dennoch jederzeit einen Schicksalsschlag erleiden könnte, sieht sie es beinahe als ihre Pflicht an, ihr Potential voll auszunutzen und ihre eigenen Träume nicht länger aufzuschieben.

Diese Motivation zeigt sich auch in ihrem Label wieder und so bekommt „A Lima“ künftig auch im fairen Einkaufszentrum in der Obernstraße seinen gebührenden Platz. Zusätzlich wird auch ihr Store im Schnoorviertel weiter erhalten und bekommt bald den neuen Namen „Green door concept store“, passend zu dem nachhaltigen Konzept und den schönen dunkelgrünen Rahmen, welche Fenster und Türen des Ladens zieren.

Das Crowdfunding Shirt ‚a woman’s* dignity is not between her legs‘

Wenn ihr Fiona und ihr faires Label unterstützen wollt, so könnt ihr unter https://www.startnext.com/a-lima beim Crowdfunding für ihr neues Shirt mit dem Aufdruck ‚a woman’s* dignity is not between her legs‘ dabei sein und ein Zeichen für den Feminismus setzen. „Mit dem neuen Statement gedenke ich an alle Frauen* , welche aufgrund Ihres Geschlechts ungehört, ignoriert, verachtet, übergangen und unterdrückt werden. Als Unternehmen und Community machen wir uns stark und setzen unser Statement!“, so Fionas Beschreibung. Ihrem Store könnt ihr sobald wir den Corona Lockdown überwunden haben in der Marterburg 11 im Schnoor in Bremen finden. Bis dahin könnt ihr auch im Online Shop unter https://alima.selz.com/de/categories/all stöbern. Schaut doch mal rein!

Initiative ergreifen, Menschen erreichen

In den vergangenen Wochen und Monaten hat die Campus EULe häufig über das Studieren unter den sehr besonderen Bedingungen des Jahres 2020 berichtet. Nun neigt sich dieses unvergessliche Jahr dem Ende zu, sodass wir an dieser Stelle unseren Blick auf eine andere mindestens genauso betroffene Gruppe richten möchtendie Bewohner:innen der Alten- und Pflegeheime.

All die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate, die Hygienevorschriften und die neuen Erschwernisse im Alltag haben diese ebenso betroffen, wie uns Studierende. Jedoch mit dem Unterschied, dass wir meist über die Fähigkeiten und Gerätschaften verfügen, uns zumindest digital zu vernetzen, was bei Mitbürger:innen höheren Alters oft nicht der Fall ist und schnell zu Gefühlen von Einsamkeit führen kann.

Nun stehen die Weihnachtstage sowie der Jahreswechsel vor der Tür, eine Zeit, in der man sich meist nach seiner Familie sehnt und über welche in den Medien momentan heiß diskutiert wird. Was darf man und was nicht? Was ist fahrlässig und worauf möchte man keineswegs verzichten?

Da die Bewohner:innen der Heimstiftung in der Regel zu Risikogruppen gehören, was die Gefahr bezüglich einer Covid-19-Infektion betrifft, sind hier besonders strikte Regeln einzuhalten, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Das bedeutet allerdings auch, dass Besuche von Verwandten nur sehr eingeschränkt ermöglicht werden können; selbst das gemeinsame Singen in Heimen wurde (ähnlich wie in Schulen) untersagt, um die Aerosolbildung zu minimieren.

Dass hier etwas passieren muss, gerade zu dieser Zeit des Jahres, hat sich unter Anderem die Leiterin des Stiftungsdorfes Rönnebeck Annabell Karbe gedacht und im Rahmen der Kontakt-Initiative (siehe Box 1) einen „Durchhaltekalender“ entworfen. Die Leitfrage, die sie sich dabei stellte, war: „Wie geht es momentan den alten Menschen – und wie geht es den Menschen in Pflegeberufen?“. Da im Stiftungsdorf Rönnebeck 180 Senioren wohnen, die von 90 Personen gepflegt und versorgt werden, hat sie einen sehr klaren Eindruck davon, mit welchen alltäglichen Herausforderung diese beide Gruppen konfrontiert werden.

Box 1:

Die Kontakt-Initiative von Uni Bremen, der Bremer Heimstiftung und Autoren von Radio Bremen

Die Kontakt-Initiative wurde im April 2020 im ersten Corona-bedingten Lockdown als Satellit einer Biologie-Veranstaltung der Universität Bremen ins Leben gerufen. Ziel der Initiative war und ist, einen Beitrag gegen die Corona-bedingte Isolation von Seniorinnen und Senioren in Alten- und Pflegeheimen zu leisten. Heute setzt sich die Initiative zusammen aus Mitgliedern der Universität Bremen und der Bremer Heimstiftung sowie Autoren von Radio Bremen.

Der „Durchhaltekalender“ soll durch seine vielfältig gestalteten Seiten, auf denen sich Aquarellmalereien, Gedichte und selbst Yoga-Übungen finden lassen, zwei Mal pro Woche einen kleinen Lichtblick in die momentan eher trüben Umstände bringen.

In den nächsten Tagen sollen die mittlerweile beachtlichen 1500 Exemplare kostenlos an Häuser der Heimstiftung sowie ausgewählte Bremer Krankenhäuser verteilt werden. Ermöglicht wurde dies durch finanzielle Unterstützungen der Heimstiftung selbst, aber auch durch Mitarbeiter der Universität Bremen sowie private und anonyme Spenden.

Annabell Karbe plant, noch weiter zu expandieren – sie möchte den Zugang zum „Durchhaltekalender“ auch digital ermöglichen, sodass möglichst viele Personen von ihm profitieren können. An einer Umsetzung hiervon wird derzeit noch getüftelt.

Im Rahmen der Kontakt-Initiative haben es sich Studierende der Universität Bremen zudem zur Aufgabe gemacht, die Bewohner:innen der Heimstiftung durch Eigeninitiative und künstlerische Fähigkeiten aufzumuntern und durch die dunklen Tage des Jahres zu begleiten.

In Zusammenarbeit mit weiteren Studierenden und mit Hilfe verschiedener Musikinstrumente haben die Musiker*innen Kara Tober und Tim Prolingheuer speziell für diesen Zweck besinnliche Musik aufgezeichnet, um diese in Form von CDs den „Durchhaltekalendern“ beizulegen. Der momentan untersagte Gesang soll so wieder zurück in die Häuser der Heimstiftung kehren. Bei der Umsetzung wurden keine Mühen gescheut: selbst Aufnahmen auf einer Kirchenorgel – die für viele fester Bestandteil der Adventszeit ist – sind auf der CD zu finden, neben herzlichen Passantengrüßen sowie klassischen Gedichten wie „Knecht Ruprecht“, die unter Anderem von einem Sprecher Radio Bremens vorgetragen wurden.

Dass viele helfende Hände wirklich Großartiges und Schönes bewirken können, lässt sich wunderbar an diesen Beispielen sowie dem folgenden erkennen.

Rita Groß-Hardt ist Professorin im Fachbereich 2 der Universität Bremen und bereits seit April mit der Bremer Heimstiftung in Kontakt. Zusammen mit engagierten Studierenden ist sie momentan dabei, ein neues Projekt auf die Beine zu stellen, das die selbe Zielstellung wie bereits erwähnte Projekte verfolgt.

Da die Bewohner:innen der Heimstiftung oftmals nicht dazu in der Lage sind, über virtuelle Wege Bekanntschaften zu schließen, möchte sie einen neuen und doch ganz klassischen Weg der Kommunikation eröffnen. „Eine Uni – viele Briefe“ soll für eine Welle studentischer Briefe stehen, die an ausgewählte Häuser der Bremer Heimstiftung versandt werden.

Das Prinzip ist simpel und leicht umzusetzen: es wird ein Brief eigenständig verfasst, in welchem von den verschiedensten Aspekten des Lebens oder Alltags berichtet werden kann und Fragen an den noch unbekannten Empfänger gestellt werden können. Was genau geschrieben wird, steht dem Verfasser/der Verfasserin frei, der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt – wer gerne malt, fotografiert oder dichtet, ist herzlich dazu eingeladen, seinem Brief so eine ganz persönliche Note zu verleihen. Nur groß und gut leserlich sollte er verfasst sein, um der Zielgruppe auch gerecht zu werden.

Der Brief wird daraufhin selbstständig von ihm/ihr verschickt und mit etwas Glück erhält er/sie eine Antwort von einem Bewohner/einer Bewohnerin der Heimstiftung. Der Zuordnung halber wird auf die Rückseite des Briefumschlages „Eine Uni – viele Briefe“ geschrieben; die Mitarbeiter:innen des jeweiligen Hauses wissen dann, wie zu verfahren ist. Möglicherweise entstehen dadurch ungeahnte Brieffreundschaften; im „schlimmsten“ Fall freut sich eine fremde Person einfach über ein paar nette Worte. Es gibt also wenig zu verlieren, aber durchaus so einiges zu gewinnen.

Koordiniert wird die Aktion von den zwei Studentinnen Kaatje Knüwer und Marie Lengert, die bereits auf StudIP eine entsprechende Studiengruppe eröffnet haben. Hier können sich interessierte Studierende im Wiki für eines der zur Verfügung stehenden Häuser eintragen und damit ihre Bereitschaft zur Teilnahme an dem Projekt bekunden. Weitere Informationen und Tipps zum Verfassen sowie die entsprechenden Anschriften sind dort ebenfalls vorzufinden.

Wer nicht (mehr) studiert und trotzdem gerne an der Aktion teilnehmen möchte, ist mehr als willkommen und kann gerne über die E-Mail-Adresse der Campus EULe eule@uni-bremen.de (z.H. Sarah) oder unseren Instagram-Account @campus.eule mit uns in Kontakt treten.

5 Weihnachtsgeschenkideen unter 5€

Weihnachten steht vor der Tür und jeder kennt das Problem, dass man nicht weiß was man verschenken soll. Gerade wir Studierende kennen die Situation, dass wir unseren Liebsten eine schöne Freude zu Weihnachten machen wollen, aber nicht immer unbedingt das Geld für große Geschenke übrighat. Aus diesem Grund haben wir uns für Dich 5 Ideen für Weihnachtsgeschenke überlegt, die unter 5€ liegen.

  1. Tassen bemalen

Eine ganz tolle Geschenkidee ist die des Tassen bemalen. Dazu könnt ihr euch eine ganz schlicht weiße Tasse oder Becher nehmen, den es oftmals schon unter 1€ zu Kaufen gibt. Dazu holt ihr euch passende Porzellan- bzw. Glasmalstifte. Denn nur mit diesen Stiften bleiben Deine Bemalungen auch dauerhaft an dem Becher. Nun kannst Du ganz einfach Dein Wunschmotiv oder Text auf die Tasse malen. Danach kommt die bemalte Tasse noch für ein paar Minuten in den Backofen. Die Backzeit ist abhängig davon, welche Glasmalstifte Du ausgesucht hast. Die passende Zeit steht aber immer auf der Verpackung mit drauf. Nach der angegebenen Backzeit muss die Tasse nur noch auskühlen und tadaa, fertig ist Deine individuell, gestaltete Weihnachtstasse.

Preis: ca. 4€ Zeitaufwand: ca. 1 Stunde

  1. Weihnachtskekse im Glas

Das nächste Weihnachtsgeschenk ist nicht nur optisch ein echter Hingucker sondern kann je nach Deinen Wünschen noch variiert werden. Wir haben uns dieses Mal für Weihnachtskekse im Glas entschieden. Dazu braucht ihr ein altes Glas. Tipp: Wasche einfach ein altes Marmeladenglas aus und benutze es als dein Glasgefäß – ganz nach dem Motto Upcyling. In das ausgewaschene Glas kommen jetzt die Zutaten für Deine Weihnachtskekse. Das heißt ihr schichtet Mehl, Kakaopulver, Zimt, Zucker, Backpulver, Salz etc. am besten mit einem Trichter übereinander. Natürlich darfst du hier nur die trockenen Zutaten schichten, um die Haltbarkeit – und Genießbarkeit am Ende gewährleisten zu können. Am Ende schraubt ihr den Marmeladendeckel drauf und fertig ist Dein Geschenk für Weihnachtskekse im Glas. Am besten schreibst du auf ein kleines Stück Papier oder einen kleinem Geschenkeanhänger noch die Zutaten drauf, die bei der Zubereitung frisch hinzugegeben werden müssen.

Preis: ca. 3€ Zeitaufwand: ca. 15 Minuten

  1. Duftkerzen selber gießen

Auch hier könnt ihr ein altes Glas für das Kerzen gießen verwenden. Nun braucht ihr nur noch Kerzenwachs und einen Docht. Beide Dinge bekommt ihr für wenig Geld im Bastelladen eurer Wahl. Tipp: Ihr könnt auch Kerzenwachsreste aus z.B. Teelichtern oder alten Kerzen verwenden, so könnt ihr alte Dinge upcylen. Ihr füllt nun das Kerzenwachs in eure gewünschte Glasform. Das Glas mit dem Wachs drin, stellt ihr nun in einen Topf mit Wasser. Das Wasser so weit auffüllen, dass ca. dreiviertel des Glases bedeckt sind. Das Wasser nun zum kochen bringen und den Wachs in dem Glas stetig umrühren, damit sich alles sauber auflöst. Wenn keine Kerzenwachsstücke mehr übrig sind, nehmt ihr das Glas aus dem Topf. Nun wird der Docht mit dem schwereren Metallende in das Glas gehangen. Dazu hängt ihr das obere Ende des Dochts (also dort wo man am Ende die Kerze anzündet) an einen Schaschlikspieß, damit der Docht während des Abkühlens nicht in den flüssigen Wachs fällt. Wenn ihr eure Kerze noch einen ganz besonderen Touch verleihen wollt, könnt ihr an dieser Stelle in das flüssige Wachs noch ein paar Tropfen Duftaroma geben. Duftaroma wie Lavendel, Fichtenholz oder Orange findet ihr in jedem Drogeriemarkt für ca. 1€. Das ganze muss nun ein paar Stunden abkühlen und fertig ist eure handgemachte Duftkerze.

Preis: ca. 2,50€ Zeitaufwand: ca. 1 Stunde

  1. Bücher falten

Dieser Tipp ist tatsächlich etwas für diejenigen unter euch die etwas Zeit und Geduld mitbringen. Die aber am Ende ein Unikat in den Händen halten, was es so nicht zu kaufen gibt. Es handelt sich dabei um den Tipp des Bücher faltens. Das bedeutet ihr sucht euch ein altes, ausrangiertes Buch. Entweder schaut ihr bei euch zu Hause im Bücherregal vorbei oder ihr bei sogenannten Bücherstationen auf die Suche gehen. Bücherstationen sind in der ganzen Stadt verteilt und sind entweder als umgebaute Telefonzelle oder kleinen Regalen oder Schränken zu erkennen. Dort sucht ihr euch ein passendes Buch. Tipp: es sollte ein Buch mit mehr als 300 Seiten sein, weil ihr sonst kein schönes Faltmuster hinbekommt. Faltmuster bedeutet, dass ihr die Seiten auf eine bestimmte Art und Weise faltet und dadurch am Ende ein gewisses Muster entsteht. Dieses Muster kann z.B. ein Herz sein, ein Schriftzug oder auch ein Name sein. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Faltung des Buches folgt einer bestimmten Methode. Wir haben euch dazu einen Link zu einem Erklärvideo rausgesucht, in dem diese Methode super erklärt wird. Wir selbst haben diesen Tipp bereits ausprobiert und können sagen, dass das Endergebnis unglaublich schön ist. Aber wir haben für die komplette Faltung des Musters ca. 2 Stunden gebraucht.

Preis: ca. 0€ Zeitaufwand: ca. 2 Stunden

  1. Zeit schenken

Der letzte Tipp, ist der preisgünstigste von allen, die wir heute vorgestellt haben. Denn für diesen Tipp braucht ihr kein Geld. Wir sind der Meinung, dass das schönste Geschenk was man verschenken bzw. erhalten kann, Zeit ist. Gerade in diesem turbulenten Jahr, dass von der Corona Pandemie stark geprägt war, waren wir alle dazu aufgerufen, Abstand zu unseren Mitmenschen zu halten. Natürlich gilt das aus Hygiene- und Sicherheitsgründen immer noch. Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger schöne Dinge miteinander zu unternehmen und unbezahlbare Erinnerungen zu schließen. Ein Spaziergang im Schnee mit Freunden oder Familie, ein gemeinsamer Spiele- oder Filmabend oder ein gemütliches Essen mit einem selbstgemachten Glühwein. Die Hauptsache ist doch, dass wir in den Weihnachtstagen beisammen sind und die Zeit mit unseren Liebsten wertschätzen.

Preis: ca. 0€ Zeitaufwand: je nach euren Wünschen

Origami Sterne basteln

Passend zur weihnachtlichen Stimmung und der Verschönerung von Geschenken möchten wir euch heute eine kleine Bastelanleitung zum Origami Sterne falten zeigen. So könnt ihr mit kleinem Budget euren Liebsten eine Freude machen und möglicherweise sogar Materialien upcyceln, indem ihr als Papier alte Bücher, Zeitung oder Notenhefte verwendet.

  1. Zu Beginn schneidet ihr neun gleich große Quadrate aus Papier zu. Ob groß oder klein ist dabei egal, wichtig ist nur, dass ihr einheitliche Maße verwendet.
  2. Die Quadrate müsst ihr nun einmal diagonal in der Mitte falten, indem ihr eine Ecke auf die gegenüberliegende Seite legt, so dass ihr dabei ein Dreieck formt.
  3. Anschließend faltet ihr das Dreieck wieder auf.
  4. Nun habt ihr eine Faltlinie, welche das Quadrat in der Mitte teilt. Dann nehmt ihr die Ecke rechts von der Linie und klappt sie nach innen, so dass die Papierkante unterhalb der rechten Ecke auf eurer Mittellinie auflegt.
  5. Das gleiche macht ihr nun mit der linken Ecke, allerdings anders herum. Am Ende erhaltet ihr eine Raute.
  6. Dann nehmt ihr erneut die obere rechte Ecke (nicht die Spitze) der Raute und klappt diese erneut ein, so dass sie wieder an der Mittellinie aufliegt.
  7. Anschließend dreht ihr die Raute um, so dass die kürzeste Seite der Raute links oben liegt.
  8. Nun klappt ihr die unterste Spitze schräg nach oben, so dass ihr erneut die abgeknickte Ecke auf der Vorderseite seht.
  9. Danach klappt ihr die abgeknickte Ecke rechts wieder auf.
  10. Nachdem ihr die nächste Zacke gefaltet habt, könnt ihr diese dort hineinschieben.
  11. Dies macht ihr nun mit allen neun Quadraten und so habt ihr am Ende einen Stern.

Praktisch ohne Praxis? Vom virtuellen Laboralltag

Seit Beginn der Corona-Pandemie findet der Großteil aller Veranstaltungen der Uni Bremen online statt. Für Vorlesungen mag das ganz gut umsetzbar sein, aber wie sieht das mit den praktischen Elementen des Studiums aus? Wie versucht wurde und wird, die Praxis aus dem Labor nach Hause vor den Bildschirm zu holen, erzählt hier eine Studentin des Fachbereichs 2.


Was studierst du und in welchem Semester?

Ich studiere im dritten Semester Biologie.

Wie sah dein Studienalltag vor der Pandemie aus – wie hoch war der praktische Anteil und wie oft warst du nicht nur im Hörsaal, sondern auch im Labor?

Tatsächlich war das letzte Mal, als wir normal Uni hatten nur das erste Semester und da hatten wir jede Woche ein Praktikum. Das ging ich glaub drei Stunden, das war ein langes Praktikum ein Mal die Woche. Und dann hatten wir noch am Ende des Semesters ich glaube vier Wochen ein Praktikum dazu bekommen und das ging auch so fünf Stunden. Der Praxisanteil war schon höher, aber nicht so hoch, wie er jetzt im dritten hätte sein müssen.

Wie oft konntest du denn seit dem Sommersemester 2020 – also seit Corona begonnen hat – dein Wissen von der Uni praktisch umsetzen, sodass du in Situationen gekommen bist, in denen du beispielsweise irgendetwas mit deinen Händen machen konntest?

Oh, puh, also im Sommersemester hatten wir gar nichts Praktisches. Wir hatten nur in den Semesterferien ein Praktikum, das war auch super schön geplant. Schön kleine Gruppen und ich glaube, dadurch wurde auch der Lerninhalt intensiviert, weil wir viel näher mit den Tutoren arbeiten konnten.

Aber ich persönlich finde, in so praktischen Studiengängen ist es ganz wichtig, auch im Semester in den anderen Modulen das praktische Wissen zu vertiefen. Wir hatten ein Modul, da muss man bestimmte Gerätschaften benutzen und wir müssen ja auch später in unserem Leben bestimmte Gerätschaften benutzen und wenn man das nur über Fotos lernt, hatte man das nie in der Hand und das kann man natürlich nicht vergleichen. Dadurch baut sich sehr viel Unsicherheit auf für die Zukunft, wenn man nicht weiß, kann ich das später – wenn ich das wirklich machen muss – auch wirklich machen? Denn man hat das noch nie wirklich ausprobieren können.

Das verstehe ich gut. Du sagst also, im Sommersemester war quasi gar nichts Praktisches, außer in den Semesterferien. Und wie sieht das dieses Semester aus? Gibt es da mehr praktische Anteile?

Ja, dieses Semester haben sich manche Professoren überlegt, wie sie Praktika machen sollen. Momentan haben wir zwei Praktika und eines dieser Praktika ist halb Zuhause und halb in der Uni. Das funktioniert ganz gut. Ist zwar nicht das Gleiche und ich kann es auch nicht vergleichen, weil ich nicht weiß, wie der Jahrgang davor dieses Praktikum hatte.

Aber ich weiß, dass das andere Praktikum, das eigentlich auch die Schiene ist, in die ich gehen möchte, verkürzt wurde und wir dadurch viel weniger machen konnten. Wir konnten dafür zwei Stunden pro Woche in dieses Praktikum gehen, aber es wurde natürlich auch noch viel ausgelassen. Wahrscheinlich, weil es zu schwierig war, zu planen – ich weiß es nicht genau.

Welche Alternativen zum regulären Labor wurden bzw. werden von Dozierenden angeboten? Was davon hat gut funktioniert, wie du ja schon zum Teil erwähnt hast, und was davon hat weniger gut funktioniert? Kannst du das an Beispielen festmachen?

Ja, also es gibt ja das Praktikum, das in Heimversuche und Praxisversuche eingeteilt ist. Die Heimversuche werden zwar erklärt, aber ich persönlich finde es ein bisschen schwierig, das alleine Zuhause zu erarbeiten, gerade wenn man quasi alles momentan selber erarbeiten muss. Aber mal sehen, wie der Laborversuch wird. Es ist auf jeden Fall ein strukturiertes System.

In einem anderen Praktikum wurden die Inhalte verkürzt, aber trotzdem konnte man ein paar Dinge im Labor machen. Das war schon ganz gut. Mein persönliches Highlight dieses Semester ist tatsächlich die andere Hälfte dieses Labors, es ist quasi wie ein Videospiel, man muss sehr viel selber mitdenken und man sieht durch eine Kamera, die eine Hilfskraft trägt, wie alles gemacht wird und die Studenten geben als Gruppe einer Person Anweisungen und wie diese einzelnen Laborschritte gemacht werden müssen. Man sieht richtig, wie mit diesen Gerätschaften gearbeitet wird. Das ist ein echt spaßiges und gutes System. Man nimmt viel mit und dadurch werden die Inhalte auch nicht verkürzt. Das finde ich eigentlich ganz nett.

Gibt es für dich auch ein Praktikum, das als reines Online-Format umgesetzt werden musste, das für dich aber nicht funktioniert hat? Und wenn ja, warum?

Ja, es gab ein Praktikum, das online umgesetzt wurde, aber in diesem Praktikum wurde meines Wissens nach viel präpariert und ich persönlich wüsste jetzt nicht, wie ich so ein Präparat anfertigen müsste. Wir waren dann zwar vor der Kamera die volle Praktikumszeit anwesend und haben gezeichnet, aber diese ganzen Laborschritte wurden quasi komplett herausgestrichen. Man muss dazu sagen, das war noch im Sommersemester und da musste sehr schnell sehr viel verändert werden.

Wenn ich dir so zuhöre, habe ich den Eindruck, dass du das Gefühl hast, dass Studierende nicht ausreichend auf den Laboralltag vorbereitet werden. Gibt es etwas, das dir im Studienalltag explizit fehlt?

Also, dass Studierende nicht ausreichend vorbereitet werden, würde ich jetzt nicht so allgemein sagen, weil das ja auch sehr vom Menschen abhängt. Ich persönlich lerne am besten aus einer Mischung von Praxis und Theorie. Ich kann mich nicht so lange nur auf theoretische Inhalte konzentrieren und ich kann sie nicht so gut vertiefen, wie wenn ich im Labor bin und mit dieser Aufgabenstellung konfrontiert bin und wirklich sehen kann, was passiert. Das ist ein ganz anderer Lernprozess und ich finde, der ist gerade in solchen praktischen Studiengängen super wichtig.

Idealerweise wäre man auch zu den Vorlesungen anwesend. Das Problem, das ich mit dieser ganzen online Lehre sehe, ist einfach, dass irgendwann die Konzentration nachlässt und man irgendwann sehr müde wird von diesem ganzen „Ich sitze den ganzen Tag vorm PC und dann muss ich arbeiten, dann sitze ich den Rest des Tages am PC – und vielleicht auch noch die Nacht“. Und zumindest mit manchen praktischen Elementen haben wir jetzt die Möglichkeit, zwischendurch mal rauszugehen und wirklich etwas Anderes zu sehen als nur einen Bildschirm mit Folien, der Dozent redet und man hofft, man nimmt das mit, was man braucht. Aber das Wissen, ob das reicht und was man genau machen muss und wie man eine PCR-Maschine benutzt (lacht) ist jetzt nicht wirklich da.

Man weiß ja jetzt noch nicht, wie schnell das alles mit den Impfstoffen gehen wird. Falls es noch so ein Semester geben sollte, was würdest du dir wünschen, was würde dir helfen, um dein Studium zu absolvieren, gerade was die praktischen Anteile angeht?

Ich habe die Möglichkeit, ein Urlaubssemester zu machen. Oder man versucht, in einer Gruppe irgendwie ein Praktikum zu machen und dadurch irgendwelche praktischen Inhalte zu erlernen. Das Problem ist ja nicht nur, dass man für die Uni – also für das Labor selber und für das Protokoll – nicht richtig die Gerätschaften nicht kennenlernt, sondern dass man dann später im Beruf gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Man kann auch gar nicht sagen: „Ja, ich kann das!“. Man sucht ja immer Leute, die Erfahrung haben und wir haben keine Erfahrung. Wir haben nur ein Klausur – und wie viel ist eine Klausur wert? Das frag ich mich sehr oft. Ich würde mir wünschen, dass – so schwer es auch sein mag – man es irgendwie hinbekommen könnte, dass diese praktischen Inhalte vielleicht nochmal gemacht werden können oder nachgeholt, wenn es möglich ist. Oder wenn es überhaupt möglich ist, dass man mehr Wert darauf legt, zu planen, dass diese Praktika stattfinden können.


Vielen Dank an diese Stelle nochmal für das sehr offene und informative Interview!

Ihr studiert auch in einem eher praktischen Studiengang und habt gleiche, ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Teilt sie mit uns in den Kommentaren oder auf Instagram!