Du bist Serienjunky?! Wir auch! Im Laufe der letzten Monate haben wir immer mal wieder Mehrteiler auf ins Netz geschmissen. Hier findet ihr beisammen, was zusammen gehört. Die (Mini-)Serien der EULe-Redaktion!

SR-Wahl Steckbrief #7: StuZu Jura

Auch der StuZu Jura hat uns geschrieben. Das GW1 steht irgendwie im Abseits, auf der vergessenen Straßenseite sozusagen. Was im schadstoffbelastenen Gebäude so verbessert werden muss, das antwortet uns diese Liste.

1. Was denkt ihr, woran ihr als erstes scheitern werdet?

An der fehlenden Bereitschaft des Juridicums. Letztes Jahr wollten wir von unserem eigenen Geld Skripte finanzieren und diese der Bibliothek des FB6 spenden, da dort an diesen chronischer Mangel herrscht. Und sind wir mal ehrlich, in den Wochen vor den Prüfungen hat niemand mehr Zeit ein komplettes Lehrbuch durchzuarbeiten. Dieser Plan scheiterte jedoch nach mehreren Versuchen unsererseits, mit den zuständigen Personen in Verbindung zu treten, an fehlender Kooperationsbereitschaft, sodass wir unser Vorhaben schlussendlich nicht realisieren konnten.

2. Welche Ziele habt ihr in Bezug auf die Studentenschaft?

Wie unser Name schon vermuten lässt, wollen wir uns vor allem darauf konzentrieren, die Verhältnisse in unserem Fachbereich zu verbessern. So wollen wir uns dafür einsetzen, dass Gelder an den richtigen Stellen eingesetzt werden und so in Angebote investiert werden, die allen Studierenden zugute kommen. Dazu zählen z.B. interessante Veranstaltungen zu aktuellen und grundsätzlichen Themen über die Vorlesungen hinaus und AGs auch in höheren Semestern. Außerdem wollen wir das Bücherkontingent aufstocken, sodass von bestimmten Büchern mehr als nur ein paar Exemplare einer Auflage vorhanden sind. Und wir wollen probieren, die Möglichkeit zu erweitern, Bücher auszuleihen. Auch wenn wir uns dazu erneut mit dem Juridicum auseinandersetzen müssen ;)

3. Wenn ihr eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättet, was würdet ihr tun?

Erstmal würden wir wahrscheinlich die eben genannten Ziele durchsetzen. Zusätzlich würden wir das Unirepetitorium ausbauen, viele kompetente Personen dazuholen und so eine strukturierte und intensivere Vorbereitung auf die Examensklausuren bieten. Am besten so gut, dass niemand mehr erwägen würde, extra Geld für ein Repetitorium von privaten Anbietern auszugeben. Denn dies sollte in der universitären Ausbildung in dem Umfang abgedeckt sein, dass Chancengleichheit auch für Studierende besteht, die weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben!

Natürlich würden wir uns darum kümmern, dass unser schadstoffbelasteter Fachbereich endlich renoviert wird. Und da der Spaß im Studium nicht zu kurz kommen darf, sollte eine „kleine“ Feier im Fachbereich drin sein. Nicht zu vergessen: Schönfelder für alle!

4. Wie ist eure Meinung zum Rektor der Universität Bremen?

Es gibt immer Luft nach oben. An der Uni gibt es genügend Missstände, die es gilt anzugehen und es ist stets sehr frustrierend, wenn die Studierenden sich engagieren und aktiv etwas ändern oder auch verhindern wollen und dies dann immer wieder von höherer Stelle blockiert wird. Gesehen haben wir das in diversen Beispielen, unter anderem Einsparungen bei Studienangeboten, die willkürliche Handhabung des ZPAs mit der Noteneintragung oder Stellenkürzungen. Dies mag auch an Bremens Haushaltspolitik liegen, jedoch sind wir uns sicher, dass die Gelder, die der Universität zur Verfügung stehen auch besser verteilt werden könnten.

SR-Wahl Steckbrief #6: LiSA

Die LiSA auf einem Foto festzuhalten wäre sehr schwer geworden, über 30 Leute treten in der Liste unter diesem Namen an, dementsprechend sollten wir eher diesen Spruch abfotografieren. Von Stellvertretung und Hierarchie wird nicht viel gehalten, LiSA findet ihre Stärke in der Eigeninitiative vieler Personen, die sich aktiv machen.

1. Was denkt ihr, woran ihr als erstes scheitern werdet?

Die größte Herausforderung für uns ist die Tatsache, dass viele Studis zwar unzufrieden mit ihrem Studium sind, aber nicht aktiv werden. Alle denken, sie seien selbst Schuld oder es ließe sich eh nichts an der Situation ändern. Die Institution Universität ist von Zwängen und Hürden durchdrungen, die uns ein selbstbestimmtes Studieren erschweren und bei nicht Passung schnell das Gefühl des Versagens vermitteln. Wir scheitern wahrscheinlich weiter daran, weg von der Subjektivierung von Problemen hin zu gemeinsamen solidarischen Strategien zu kommen. Dabei haben all unsere Proteste in den letzten Jahren gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können.

2. Welche Ziele habt ihr in Bezug auf die Studentenschaft?

Wir wollen, dass alle Studis ihr Studium wirklich nach ihren Bedürfnissen gestalten können. Nicht dem entfremdeten Bedürfnis nach schneller, höher, besser, das aus der Verwertungslogik entspringt. Sondern dem sehnsuchtsvollen Bedürfnis, das Studium als inspirierenden Lebensabschnitt zu sehen, selbstbestimmt die Welt und sich selbst kennen zu lernen, interessengeleitet zu Forschen und zu Lernen und die Uni als schönen, lebendigen und politischen Ort zu erleben. Mit diesem Wunsch starten die meisten hier und sind dann bitter enttäuscht.

3. Wenn ihr eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättet, was würdet ihr tun?

Unbegrenzte Menge Geld? Also wie von der Mutterpartei finanziert werden? Wir würden wahrscheinlich auch versuchen, uns Studi-Stimmen mit Bonbons und Bratwürstchen zu erkaufen, wie die Jusos und der RCDS. Spaß beiseite: Mit einer unbegrenzten Geldmenge kann man nichts erreichen. Was viel wichtiger wäre, ist unbegrenzt Mut und Willen , eine gerechte und basisdemokratische Gesellschaft ohne Ausbeutung, Diskriminierung, Kriege und Umweltzerstörung zu schaffen.

4. Wie ist eure Meinung zum Rektor der Universität Bremen?

Der Rektor tut auch nur seinen Job. Das ist in diesen Zeiten der Job eines Fabrikleiters einer Wissensfabrik. In bundesweiter und globaler Konkurrenz schickt er die Uni in den Wettbewerb und muss drauf achten, dass alles was hier passiert, in einem exzellenten Licht dargestellt wird. Er hat nicht viel Macht in einer Gesellschaft, in der Wissen als Ware gehandelt wird und Individuen Wert statt Würde haben. Wir würden uns freuen, wenn der Rektor sich mit uns um Alternativen zu diesem neoliberalen Zirkus kümmern würde, aber mit einer so progressiven Attitüde wäre er nie Rektor geworden, da in der Chefetage auch sehr große Zwänge herrschen.

SR-Wahl Steckbrief #5: FaBeLi

In Erwartung der bevorstehenden SR-Wahlen versammelten sich auch die Mitglieder der Liste FaBeLi um den Fragen der EULe, Rede und Antwort zu stehen.

 

1. Was denkt ihr, woran ihr als erstes scheitern werdet?

An der fehlenden Bereitschaft der Studierenden, sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen und (hochschul-)politisch Druck aufzubauen.

 2. Welche Ziele habt ihr in Bezug auf die Studentenschaft?

Wir setzen uns für eine bessere Integration der Studierenden in die Prozesse der Wissensproduktion ein. Konkret wollen wir erreichen, dass an der Uni Bremen ein Programm zur finanziellen Förderung studentischer Forschungsprojekte aufgelegt wird. Andere Unis haben gezeigt, dass das möglich ist, z. B. Die LMU mit dem Programm „Lehre@LMU“. Finanziert wird das Ganze über das Bund-Länder-Programm „Qualitätspakt Lehre“. Auch die Uni Bremen hat sich das Ziel gesetzt, forschendes Lernen zu stärken und 2012 das ForstA Programm initiiert, das ebenfalls über den „Qualitätspakt Lehre“ finanziert wird und in diesem Jahr in die zweite Runde geht. Das Geld ist also da, jetzt geht es um Ideen für die Umsetzung.
Dieser Punkt hängt natürlich mit dem Kern unserer Arbeit zusammen: die Forderung nach einer breiteren Unterstützung studentischer Initiativen, wie z.B. studentische Seminare. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Spielräume dafür an der Uni Bremen durchaus vorhanden sind. Hier geht es also nicht nur darum, bei den universitären Strukturen anzusetzen, sondern auch bei den Studierenden selbst. Wir wollen dazu ermutigen, sich die Uni stärker anzueignen und eine Anlaufstelle schaffen, die über Möglichkeiten aufklärt und bei der Umsetzung Unterstützung anbietet.
Außerdem stehen wir für eine bessere Vernetzung zwischen der Basisarbeit in den Gremien der universitären Selbstverwaltung und den Strukturen des AStAs. Entscheidungen, die in den Studienkommissionen (SK) oder Prüfungsausschüssen (BPA) getroffen werden, erscheinen häufig sehr kleinteilig. Wenn sie aber im übergeordneten Kontext betrachtet werden, wird ihre tatsächliche Bedeutung für die Strukturierung der Universität sichtbar. Es gilt also zunächst die Kommunikation zwischen diesen Ebenen zu verbessern.
Durch diese drei Ansatzpunkte erhoffen wir uns, Möglichkeiten der Selbstbestimmung im universitären Kontext aufzuzeigen und nachhaltige Strukturen zu schaffen, aus denen sich eine aktivere Studierendenschaft aufbauen kann.

3. Wenn ihr eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättet, was würdet ihr tun?

Unsere Forderungen sind natürlich auch von den Möglichkeiten der Finanzierung abhängig. Grundsätzlich brauchen wir aber keine unbegrenzte Geldmenge (weshalb wir hier nicht fantasieren), denn die nötigen Mittel stehen größtenteils zur Verfügung, sie müssen jetzt nur für die Umsetzung der richtigen Projekte eingesetzt werden..

SR-Wahl Steckbrief #3: SYN

Dennis Schürholz und Jan-Frederik Rieckers von der Liste SYN müssen re-evaluieren wenns mit der Wahl nicht klappt. Aber Antworten auf unsere Fragen haben die Herren der Informatik auf jeden Fall für uns. Hier der Steckbrief.

Was denkt ihr, woran ihr als erstes scheitern werdet?

Scheitern ist ein hartes Wort. Ich hoffe nicht, dass wir scheitern, sondern nur Herausforderungen lösen müssen. Als kleine Liste werden wir wahrscheinlich ersteinmal darum kämpfen müssen, dass uns die anderen Listen ernst nehmen.

Welche Ziele habt ihr in Bezug auf die Studentenschaft?

Wir möchten endlich von dem aktuellen Kurs des AStA – die Universitäts-Leitung nur mit den Problemen zu konfrontieren – weg und eine offene Kommunikationskultur etablieren. Wir sind der Auffassung, dass Protestaktionen nichts bringen, wenn sie nicht von intensiven Gesprächen über das Thema begleitet werden. Wir wollen Probleme verstehen und lösen statt sie nur aufzudecken und dagegen einseitigen Protest aufzustellen. So können wir allen Studierenden mehr helfen.

Wenn ihr eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättet, was würdet ihr tun?

Das werden wir vermutlich erst entscheiden, wenn wir in die Situation kommen… Spenden an gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen der Studierendenhilfe ständen auf jeden Fall ganz weit oben. Rein praktisch wird in dem Moment Geld aber nichts mehr wert sein, und wir können zurück zum Tauschhandel.

Wie ist eure Meinung zum Rektor der Universität Bremen?

Wir hatten bisher wenig Kontakt mit ihm. Aber unser erster Eindruck vom Rektor bei der Informationsveranstaltung des Rektorats war sehr positiv.

SR-Wahl Steckbrief #1: Philipp Mangels

Philipp Mangels würde eine Nichtwählung sehr ernst nehmen. Dies zeigte uns der Einzelkandidat als wir ihn fragten, den Moment festzuhalten in welchem er erfahren würde, dass er die Wahl verloren hätte. In einem schnellen schriftlichen Interview haben wir ihn um Antworten gebeten. Philipp steht nächste Woche bei der SR-Wahl auf Listenplatz #6.

1. Was denkst du, woran du als erstes scheitern wirst?

Die erste Hürde, an der man scheitern kann ist die Wahl selbst, da eine Einzelkandidatur auch immer gewisse Hürden während der Wahl mit sich bringt. Da ich aber nicht glaube oder glauben darf, dass ich bereits daran scheitere, führe ich guten Gewissens mangelnde Listenunterstützung an: Niemand wird mich vertreten können, niemand wird mir helfen können – schade, schade.

2. Welche Ziele hast du in Bezug auf die Studierendenschaft?

Mein Steckenpferd ist der Kampf gegen die Anwesenheitspflicht. Ich werde vieles daran setzen, diesen Kampf aufrecht zu erhalten, auch wenn ich da irgendwann alleine auf weiter Flur stehen sollte. Doch bevor es dazu kommt, muss ich versuchen, die Studierendenschaft zu mobilisieren und ein Gewissen für das Problem zu schaffen. Apropos Mobilisierung: So ein bisschen mehr politisches Interesse seitens der Studierendenschaft und auch eine größere Wahlbeteiligung wäre schon klasse. Da kann und werde ich ansetzen, egal ob mich eine Person wählt oder 200.

3. Wenn du eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättest, was würdest du tun?

Seien wir mal ehrlich – das funktioniert nicht. Vorteil der Listen-Ein-Mann-Armee: Ich kann alles für mich nehmen und muss nichts teilen! Deswegen wird niemand mehr je etwas von mir hören, wenn ich eine annährend unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung habe.

4. Wie ist deine Meinung zum Rektor der Universität Bremen?

Der Rektor interessiert sich scheinbar nicht für meine Belange, deswegen ist er mir fast egal. Viel spannender ist da der Konrektor für Studium & Lehre, der Themen behandelt, die mich betreffen. Allerdings unterscheiden sich unsere Meinung da teilweise sehr stark. Und seine Vorgehensweisen und Argumentationen… naja. Um nicht ausfallend zu werden: wäre er Student, würde ich ihn nicht in den SR wählen.

SR-Wahlen! Die EULe stellt vor.

In der nächsten Woche vom 13. Juni – 17. Juni ist SR-Wahl. Um euch einen besseren Überblick zu geben, was für Listen und Personen zur Wahl stehen, haben wir allen Listen die gleichen Fragen gestellt und haben bisher auch einige Antworten bekommen! Diese veröffentlichen wir über den Kurs dieser Woche!

Jeden Tag werden wir ein oder mehrere Steckbriefe hier auf dem EULe-Blog veröffentlichen und dabei je eine Liste vorstellen, die nächste Woche zur Wahl steht. Die Antworten erhielten wir teils über E-Mail und teils im persönlichen Gespräch. Folgende Fragen haben wir gestellt:

1. Was denkst du, woran du als erstes scheitern wirst?
2. Welche Ziele hast du in Bezug auf die Studierendenschaft?
3. Wenn du eine unbegrenzte Geldmenge zur Verfügung hättest, was würdest du tun?
4. Wie ist deine Meinung zum Rektor der Universität Bremen?

Aktiv, für Alle, grün oder königlich – Die Werbemittel der Listen

Du läufst über den Campus und plötzlich findest du überall Zettel, Plakate, kleine Stände auf dem Boulevard und ein Hauch von Politik und Versprechungen. Die Listen kämpfen um eure Gunst, um am Ende in der Lage zu sein, ihre Ideen für unsere Universität und die Studierendenschaft umzusetzen.

Und mit eurem Stimmrecht habt ihr die Möglichkeit, eure eigene Position auf dem Campus zu vertreten, doch viele nehmen dieses Recht gar nicht in Anspruch. Gerade mal 2080 Studierende hatten sich letztes Jahr bei der SR-Wahl zu Wahlurne begeben, das sind gerade mal 11.1% der Studierendenschaft. Doch woran mag dies liegen? Viele der Studierenden sind sicherlich schlicht und ergreifend nicht allzusehr an den internen Strukturen der Universität interessiert, manche finden vielleicht einfach keinen Zugang zur Hochschulpolitik. In einem EULe-Interview zur Bremer Bürgerschaftswahl hatten wir schon festgestellt, dass das „sich aktiv informieren“ schnell zur Hürde wird, die potenzielle Wähler vom Kreuzchen abschrecken – man hat ja schließlich auch so schon so viel zu tun.

Aber auf dem Campus hat man aber unweigerlich Kontakt zu quintessenziellen Aussagen der Listen, die zur Wahl stehen. Mit Plakaten und Flyern auf dem Mensatisch erhascht man sicherlich die ein oder andere Punchline. Dies kann ein guter Zugang sein, sodass zumindest die Neugierde geweckt wird und Nichtwähler ein wenig von den Studierenden und ihren Überzeugungen mitbekommen. Aber wie informativ sind diese Flyer, kann man sich wirklich einen Reim daraus machen oder ist es nur schlechte Werbung?

In diesem Artikel möchte ich gerne einen schnellen Blick auf jene Flyer werfen, die ich bei meinem Mensabesuch letzte Woche aufgelesen habe. Ich versetze mich in die Lage eines uninformierten Studierenden und schaue, was ich von den Flyern abgewinnen kann. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit, es wird hier eine subjektive naive Perspektive auf das Werbematerial angewandt.

Liste Promotion

Die Liste für Promovierende ist mir nur durch einen Flyer zur SR-Wahl aufgefallen, der sich gleich mit der Fragestellung beschäftigt, warum man sie überhaupt wählen sollte. Dieser Liste scheint es nur um ein spezifisches Problem zu gehen. Wie ihr Name verrät, setzt man sich hier für die Interessensvertretung von Promotionsstudierenden ein. Wenn diese Liste zumindest eine Vertretung im Studierendenrat erwirken kann, so können auch ihre Interessen verteidigt werden. Aber es ist auch klar dass eben fast ausschliesslich Personen dieser Interessensgruppe hier ihre Stimme abgeben und vielleicht diejenigen, die mit Promotionsstudierenden sympathisieren. Die große Menge wird weder vom Flyer noch vom Werbematerial hier wirklich angesprochen.

LiSA – Liste der StudiengangsAktiven

Schwupp, hier ein Beispiel, was über einen Flyer hinausgeht. Mit einem Informationsheft scheint LiSA nicht nur ausführlich informieren zu wollen, sondern argumentiert auch gleich mit schnittigem Ton. Unter Kritik fällt so einiges und einige. Selbst die SR-Wahl als Solches wird abgelehnt, auch wenn LiSA hier erstmal schluckt und ihre Position über eine erfolgreiche Wahl vertreten will. LiSA möchte nicht, LiSA will. Und sie wollen eine ganze Menge. Das Informationsheft wirkt erschlagend, aber dank der Überschriften kann man die Quintessenzen recht schnell zusammenfassen. LiSA arbeitet hier mit Schwung und Biss. Das kann teilweise verschrecken aber auch eben den Anreiz geben, sich für Hochschulpolitik zu interessieren. Diejenigen, die aufgrund der Informationsknappheit (und fehlender Motivation, sich zu informieren) keinen Zugang zu den Wahlen haben, die haben hier mit dem LiSA-Heft einen guten Ansatzpunkt. Generell werden auch viele Nichtwähler zumindest schonmal die reißerische Tante Paul in den Händen gehalten haben. Mit scharfer Kritik wird nach links und rechts geschossen, aber man kann eben durch dieses Material, die Präsenz und Ausführlichkeit festhalten, dass diese Liste sich aktiv bewegt und Dinge verändern will. Das mag also durchaus überzeugen, wenn die Argumente nach einem selbst klingen. Persönlich sehe ich einen Gewinn darin, wenn andere Listen die gleiche Kraft an den Tag bringen und ihren Argumenten die Stirn bieten.

Infoheft LiSA

Die Monarchisten

Als ich die ersten Plakate erblickte musste ich schmunzeln. Mir war so als wäre dies ein ironischer Ausdruck der Kritik zum Eilbeschluss, wo sich das Rektorat über die Studierendenvertretung hinwegsetzte und dieser das Wort abschnitt. Aber dann erblickte ich, dass diese königliche Präsenz tatsächlich zur Wahl steht und diese wie sie selbst zum Ausdruck bringen, nur einmal gewählt werden müsse. Eine klare Gegenbewegung zur Demokratie, denn sobald wir unter der glorreichen Führung einer königlichen Familie stehen, brauchen wir uns um eben diese Führung gar nicht mehr kümmern. Praktisch! Denn anscheinend funktioniert es ja eh nicht so recht mit der Demokratie. Erbfolge sichert unser politisches System in der Zukunft und es wird sichergestellt, dass das Volk, die Studierenden, zufriedengestellt wird. Clevere Ideen wie Wegzoll in der Linie 6 sichern, dass campusnahe Studierende unter besseren Umständen studieren können, während Pendler die über den Hauptbahnhof einschwärmen sich ihr Recht, vom Königreich Universität Bremen zu profitieren, erkaufen können. Aber mal im Ernst, während „Die Partei“ dieses Jahr auf der Liste vermisst wird, übernehmen die Monarchisten nun den Platz im Humorabteil. Während andere Listen sich mehr oder weniger in seriöser Absicht auf die Probleme des Campus einlassen, sehe ich persönlich nicht den Mehrwert dieser Lach-Argumente in der SR-Wahl. Insbesondere die Anonymität macht es schwer, diese Liste auch nur annähernd ernst zu nehmen. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf die Wahlergebnisse bezüglich der Monarchisten.

gaL – grün-alternative Liste

Diese Liste kannte man zuvor noch als Campus Grün, ihr Werbemedium wird liebevoll Knallfrosch genannt. Während sich diese Liste nun mittlerweile als grün-alternative Liste präsentiert, betitelt sie sich zwischendurch noch immer als Campus Grün. Gefordert wird studentische und kreative Vielfalt. Das Versprechen ist, Freiräume für eben jene zu schaffen und zu erhalten. Insgesamt kann man als Außenstehender nicht so recht nachvollziehen, in welcher Form dies nun in Angriff genommen wird. Was wäre denn dann eine konkrete Aktion für Vielfalt? Worin liegen die Kernprobleme ihrer Gefährdung? Sicherlich, man kann sich recht schnell mit diesen Idealen identifizieren, jedoch fehlt hier die Gegenständlichkeit, um zu überzeugen, dass das eigene Kreuzchen hier den Campus entscheidend verbessert. Und gerade Nichtwähler sind doch von vielen Problematiken auf dem Campus fern, wenn sie nicht gerade direkt selbst betroffen sind. Hier kann ein wenig mehr Ausführlichkeit sicherlich helfen, Leute zur Partizipation zu bewegen.

Infoblatt Campus Grün

AfA – AStA für Alle

Der Caféten-Kurier vom AfA ist vielen Studierenden ähnlich wie Tante Paul auch nicht ganz unbekannt. Passend zur SR-Wahl nutzt man eben dieses Infoblatt, um ausführlich von den Plänen des AfA zu berichten und geht dabei löblicherweise mit einer ähnlichen Ausführlichkeit vor, wie LiSA und ihr Informationsheft. Damit kann man etwas anfangen. Auch interessant: Der Caféten-Kurier zeigt als einziger Vertreter in meinen fünf Beispielen tatsächlich die zur Wahl stehenden Personen. Während recht oft in Propaganda das stupide Lächeln von Menschen das einzige Element darstellt, finde ich es hier gar nicht schlecht, die Studierenden auch mal verbildlicht sehen zu können. Das ist aber eben auch nur deshalb nützlich, da sonst auch viele Informationen zu deren Absichten vorliegen und ich mir ein gutes Bild von der Liste machen kann.

Rückblickend auf diesen exemplarischen Exkurs auf die Informationsmedien der Listen kann man durchaus feststellen, dass Ausführlichkeit, Kontakt und die Ansprache von konkreten Problemen viel eher dazu anreizen, sich eben mit diesen Dingen zu beschäftigen und eventuell eine Wahl zu tätigen um eben diese anzugehen. Nichtwähler müssen informiert werden und wenn die Listen sich dies zur Aufgabe machen, dann können meiner Meinung nach gute Argumente entstehen, die auch etwas zählen. Sonst interessiert man Außenstehende nicht und man verbleibt im Grau der Masse.

Was denkt ihr über all das Werbematerial, welches die Listen aushängen und in der Mensa verteilen? Geht ihr wählen? Was könnte verbessert werden? Schreibt einfach eure Gedanken in den Kommentarbereich unter diesen Artikel.

Kurz notiert: Ergebnisse der Gremien- und Studierendenratswahlen!

Wie bereits auf unserem EULe-Blog erwähnt hattet ihr letzte Woche die Möglichkeit, die Studierendenvertretung im Akademischen Senat (AS) über die Gremienwahl zu wählen als auch Listen für den Studierendenrat, welcher den AStA unserer Universität lenkt und kontrolliert. Diese Wahl ging am 27.06 zu Ende und dementsprechend haben wir nun die Ergebnisse! Welche Listen vertreten sind, könnt ihr hier lesen.

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