Kurz notiert wird, was keiner langen Worte bedarf. In dieser Rubrik findet ihr unsere Kurzmeldungen. Bock auf was Scharfes? Gut. Denn in der Kürze liegt die Würze….

Die Komplette Palette – Ausflug in die Hemelinger Karibik

Neben der Ananas lässt es sich gemütlich chillen!

Kennst du eigentlich schon die Komplette Palette? Die „Hemelinger Karibik“, wie das Areal auch liebevoll genannt wird, bietet einen tollen Außenbereich zum Feiern, Tanzen, Schwimmen, Sport machen oder einfach nur zum Sein. Wie der Name schon sagt, erwarten dich eine Menge Konstrukte aus Paletten, auf denen deine Freund:innen und du es euch gemütlich machen könnt, um den Tag entspannt am Hemelinger Sandstrand zu verbringen. Aber nicht nur die Sitzgelegenheiten sondern auch Bühne, Bar und diverse Kunstwerke, wie eine gigantische Ananas, wurden aus Paletten gebaut.

Eine schöne Aussicht auf den Hemelinger Hafen und das Weserwehr

Eine schöne Aussicht auf den Hemelinger Hafen und das Weserwehr.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein „soziokulturelles Kunstexperiment“, das einen offenen Raum zum Verweilen für alle schaffen soll. Somit tummeln sich auf den 7000 Quadratmetern am Hemelinger Hafen jung und alt; ein Ort für sämtliche Generationen. Die komplette Palette ist also auch für Familien geeignet und es gibt neben einer Rutsche, die ins Wasser führt, auch diverse andere Spielmöglichkeiten für Kinder.

Was das Programm angeht, werden Bar, Konzerte, Kunst, Kultur sowie Verpflegung geboten. Leckere Burger, Eis sowie Café und Kuchen können dir so manchen Nachmittag versüßen. Nur bei Regen bleibt das Gelände geschlossen.

Auch Feuer machen kann man in der Hemelinger Karibik.

Initiiert wird das Ganze von „Immo Wischhusen in Zusammenarbeit mit der ZwischenZeitZentrale Bremen und Immobilien Bremen“ und wird vor allem durch Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen ermöglicht, die neben dem jährlichen Auf- und Abbbau auch das Programm mit organisieren. Die Bühne soll vor allem Bremer Nachwuchskünstler:innen Raum bieten, um sich auszuprobieren und in der Öffentlichkeit stattzufinden. So sind stets die verschiedensten Genres vertreten.

Badestrand und Rutsche laden zum Planschen ein.

Bis Ende September kannst du deine Freizeit noch auf dem Gelände beim Hemelinger Hafen verbringen. Das Programm findest du unter https://dkp.online/ruhinale. Aktuell hast du dort z.B. mit der „Ruhinale“ die Möglichkeit, dir eine kleine Auszeit von der Musik der Breminale zu nehmen. Viel Spaß!

Quellen und mehr Informationen:

https://www.bremen.de/kultur/die-komplette-palette

https://dkp.online

Was ist eine „Grüne Bank“?

Wir alle haben eins und ohne ist es fast nicht mehr denkbar. Die Rede ist nicht vom Smartphone, sondern von einem Bankkonto. Im Alltag achten die meisten von uns bereits auf Nachhaltigkeit. Statt einem Pappbecher für den Kaffee bringen wir unseren eigenen wiederverwendbaren Becher mit. Statt Plastiktüten gibt es Jutebeutel oder Papiertüten. Statt das Auto nehmen wir die Bahn, das Fahrrad und für weitere Strecken den Zug. Im Supermarkt achten wir, soweit es der Geldbeutel zu lässt, auf Bio- und Regionale Produkte. Doch wie sieht es mit deiner Bank aus?

Jede:r von uns verwahrt vermutlich sein Geld, seien es auch nur Zahlen im zweistelligen Bereich, nicht unter seiner Matratze auf, sondern vertraut es einer Bank an. Dieses Geld wiederum wird von der Bank für diverse Kredite, Investitionen und Projekte verwendet. Doch wer genau wird mit diesen Geldern unterstützt? Ökobanken oder auch „Grüne Banken“ genannt, investieren die ihnen anvertrauten Gelder in nachhaltige Projekte und erneuerbare Energien für den Klimaschutz. Sie entscheiden sich dabei gegen Finanzierungen von Waffen und klimaschädlichen Energieformen. Gleichzeitig geht es dennoch darum die Wirtschaft ökologisch und zeitgleich ökonomisch zu fördern. Eine der Grundsätze der „Grünen Banken“ ist zudem die Transparenz. Es sollte immer nachvollziehbar sein in was das Geld investiert wird, wodurch sie sich schon von konventionellen Banken unterscheiden. Ebenso solltest du auf Greenwashing achten. Das Spiel kennst du wahrscheinlich bereits. Nicht überall wo „Bio“ drauf steht, ist auch „Bio“ drin. Dementsprechend: Nicht jede Bank, die mit „Nachhaltigkeit“ wirbt, ist es auch. Da Begriffe wie „Bio“, „Öko Bank“ oder „Grüne Bank“ nicht geschützt sind, können diese Bezeichnungen frei verwendet werden. Schau also auf der Webseite deiner Bank einmal genauer hin.
Wie transparent ist sie? Gibt es einen eigenen Reiter dafür? Zeigt sie in welche Projekte und Firmen investiert wird? Gehören dazu Kohlefirmen? Wie sieht es mit Rüstungsfirmen aus? „Grüne Banken“ unterstützen darüber hinaus nicht nur die ökologischen Projekte, sondern betrachten auch Aspekte wie Lohn-Ausbeute, Menschenrechte und Tierversuche. Es lohnt sich also ein Blick auf die Webseite und wahrscheinlich ein Wechsel, wenn du so wie ich bis vor kurzem, noch dein Taschengeld-Sparkassen Konto hast.

Da es aber so schon schwer ist zwischen all den Banken zu unterscheiden welche zu einem passt, gibt es diverse Vergleichsportale, die einem dabei helfen können. Die Seite Fair Finance Guide beispielweise zeigt dir in einer prozentualen Grafik, wie verschiedene Banken abschneiden. Klickst du auf eine Bank drauf, werden dir etliche Unterkategorien angezeigt und wie sie in diesem Bereich abschneiden. Zu den meist empfohlenen „Grünen Banken“ im Internet gehören Tomorrow-App, GLS Bank, EthikBank, UmweltBank und die Triodos Bank. Ob die Konditionen zu deinen Bedürfnissen passen, entscheidest aber am Ende natürlich du. Und wenn diese bei einer Bank besser passen, als bei einer die „grüner“ ist, dann ist das auch in Ordnung. Denn jedes bisschen „grüner“ von jeder einzelnen Person hilft. Niemand ist perfekt und jede:r hat unterschiedliche Herausforderungen und Möglichkeiten seinen/ ihren Teil beizutragen.

Letztlich besteht trotzdem die Frage: Möchtest du mit deinem Geld soziale und ökologische Projekte fördern oder ist es dir egal?

 

International Campus Day 2022

Am 07. Juli 2022 fand der erste „International Campus Day“ seit Beginn von Corona statt. Hier wurden zahlreiche Eindrücke dieser bunt gemischten Vielfalt fotografisch festgehalten.

Online-Redakteur/in gesucht auf 450€ Basis! Die Campus Eule sucht Verstärkung

Und wieder neigt sich ein Semester dem Ende zu. Während die meisten Studis den Sommer fernab vom Campus genießen, machen wir uns auf die Suche nach einer neuen Eulen für unseren Blog! Für unser Team suchen wir kreative Köpfe, die nicht nur Lust haben tolle Texte über das Campusleben zu schreiben, sondern dies auch ausleben.

Die Stelle…

  • ist ab dem 1. Oktober 2022 zu besetzen.
  • Nebenjob auf 450€-Basis, sodass Euer BAFöG dadurch noch nicht gefährdet ist!
  • bieten Euch viel Freiraum – sowohl zeitlich, als auch inhaltlich. Ihr könnt Euch selber einteilen, wie, wo und wann ihr eure Arbeitszeit investiert.

 

Wir setzen folgendes voraus: 

  • Ihr könnt selbstständig Arbeiten, Eure Stories eigenständig recherchieren und unterstützt ggf. die anderen Teammitglieder bei spannenden Geschichten oder Projekten
  • Hohe textliche Sicherheit, sowohl auf kreativer als auch grammatikalischer Ebene
  • Ihr könnt im Rahmen von Interviews und Befragungen offen auf Menschen zugehen
  • Multimediales Arbeiten liegt Euch, d.h. wir setzen Kenntnisse im Umgang mit Social Media voraus und freuen uns über weitere Kenntnisse in folgenden Bereichen: Fotografie, Videos (drehen/schneiden/bearbeiten) und CMS (WordPress)
  • Ihr studiert noch mindestens ein Jahr an der Uni Bremen
  • Das Wichtigste: Ihr habt Interesse am Campusleben, seid gut vernetzt und vor allem neugierig!

 

Was ihr tun müsst: 

  • Einen Probe-Artikel zu einer Rubrik eurer Wahl schreiben (die Rubriken findet Ihr auf unserem Blog, sollen Euch allerdings nicht einschränken) – Generell gilt: „Weniger ist mehr“, wobei ein „kurz notiert“ bzw. etwa eine DIN-A4-Seite ausreicht.
    Wir möchten vor allem, dass Ihr euren eigenen Schreibstil verwendet. Und werdet gerne kreativ, was die Artikelgestaltung angeht. Verwendet gerne Bilder, Videos oder andere mediale Formate um euren Artikel aufzupimpen.
  • Darüber hinaus würden wir euch ein wenig besser kennenlernen: Wer bist du, warum magst du mitmachen und was hast du für die Campus Eule vor? Auch hier: bitte nicht mehr als eine DIN-A4 Seite.
  • Wichtig – wir möchten weder einen Lebenslauf, noch eine „formale“ Bewerbung. Schickt uns stattdessen als Antwort auf die o.g. Fragen eine Mail an eule@uni-bremen.de.

 

Und dann?

  • Bewerbungsschluss ist Sonntag, der 31.07.2022.
  • Bewerbungsgespräche werden voraussichtlich Anfang/ Mitte August stattfinden und von uns auf dem Uni Bremen Campus durchgeführt

 

Zum Schluss – wer sind wir?

Wir sind ein kleines Team, bestehend aus Studierenden der Uni Bremen, die im Auftrag des Dezernats 6 „Studentische Angelegenheiten“ den Campus Eule-Blog redaktionell sowie technisch betreuen. Unser Mott0 lautet: „Von Studierenden für Studierende“ und genau das ist unser Anspruch. Wir begleiten euer (bzw. auch unser!) Uni-Leben und Campusleben. Ein Auszug unserer verfolgten Ziele dabei lautet:

  • vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (neu) entdecken
  • Sensibilität für Unterschiedlichkeit an der Uni fördern
  • das (leistungsorientierte) Blickfeld erweitern nach dem Motto “Das geht auch!”
  • Anregung für Eigeninitiative, Vernetzung und Aktivität geben (Beispiele aufzeigen; Neugründungen vorstellen)
  • die Informationslage über Beteiligungsmöglichkeiten und Engagement verbessern ohne vorzuschreiben: nachfragen statt nachsagen
  • den Studieneinstieg begleiten
  • Unsicherheiten nehmen
  • ein positives Gefühl zur Uni und zum Studium fördern

Falls ihr immer noch nicht genug bekommen habt, findet ihr mehr Infos unter:

http://www.uni-bremen.de/eule

http://blogtest.zmml.uni-bremen.de/eule

https://www.instagram.com/campus.eule/

Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen und sind gespannt auf’s kommende Semester!
Eure Campus Eule-Redaktion

Podcast Eule: Mit dem Bachelor als Lehrer*in arbeiten – geht das?

Über den Verein Stadtteil-Schule Bremen kann Aljoscha bereits mit seinem Bachelor Abschluss in Teilzeit als Lehrer unterrichten. So kann er schon vor seinem Referendariat erste Berufserfahrungen gegen Bezahlung sammeln und sich in der Praxis ausprobieren. Im Podcast-Interview mit der Eule erzählt er, wie du bei der Stadtteil-Schule tätig werden kannst, was zu den Aufgaben im Berufsalltag gehört und was es genau mit dem Verein auf sich hat.

Mehr Infos zur Stadtteil-Schule findest du unter https://www.stadtteilschule-bremen.de/index.php.

Wie sozial ist dein Stadtteil?

Hast du dich schon einmal genauer mit deinem Stadtteil auseinandergesetzt und dich gefragt, wie inklusiv er ist? Wir wissen meist wie gut er angebunden ist, wie viele Einkaufsmöglichkeiten es gibt und wo, welches Café das Beste ist und wo es den nächsten guten Rollo gibt. Doch in alltäglichen Situationen zählen für viele Menschen ganz andere Aspekte. Achte doch mal beim nächsten Spaziergang darauf, wie lang die Ampelphasen und wie hoch die Bürgersteige sind.

Mit solchen und weiteren Fragen haben sich zwei Klassen des HEP Jahrgangs 2021 der Fachschule Heilerziehungspflege (Schulzentrum Blumenthal) beschäftigt. Gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigung, dem JGW (Jugend Gemeinschaftswerk), dem MC (Martinsclub) und der Lebenshilfe haben sie Bremen Nord, vor allem aber Vegesack einer Sozialraumanalyse unterzogen und dies mit den Betroffenen visualisiert. Diese kreative Auseinandersetzung ist das Ergebnis eines 6-wöchigen Projektes unter der künstlerischen Leitung von Mira Hilliges und Dr. Christina Inthoff. Die Idee, Leitung, sowie Initiierung stammt von der Lehrkraft der beiden Klassen Jörg Bauer. Für das ganze Projekt hatten die zwei Klassen lediglich 6 Wochen. In dieser Zeit nutzen sie die Deutsch, Kunst und Lernfeld Blöcke für das Projekt „Sozialraumanalyse“. Angefangen mit der Frage was ein Sozialraum ist über Gespräche mit Nutzer*innen und Pädagogen bis hin zur künstlerischen Schaffensphase. Dabei wurde schnell klar, dass der kurze Zeitraum für dieses Projekt problematisch ist. Termine mussten verschoben werden und krankheitsbedingte Ausfälle kompensiert. Und dennoch war die Zusammenarbeit sehr gut, wie Jonas mir in unserem Interview erzählt. Seine Gruppe hat gut miteinander funktioniert und aufeinander abgestimmt und auch in der größeren Gruppe, sowie mit den Trägern war die Zusammenarbeit sehr positiv. Die Nutzer*innen und Träger ließen sich auf die Schüler*innen des HEP Jahrgangs ein, öffneten sich und trugen zu dieser guten Atmosphäre bei.

Gleichzeitig ist leider nicht zu vergessen, dass es um ein ernstes und für den Alltag der Betroffenen wichtiges Thema geht. Die Projektgruppe möchte zeigen, dass jeder Mensch seinen eigenen individuellen Sozialraum hat. Es liegt also an allen die Möglichkeiten zu schaffen und Barrieren aus dem Weg zu räumen. Des Weiteren geht es darum mehr auf seine Mitmenschen zu achten, für einander da zu sein und sich gegenseitig zu helfen. In diesem Fall auf Menschen mit Behinderungen und/oder Beeinträchtigungen. Es soll enttabuisiert und sichtbar gemacht werden, dass sie Menschen sind wie du und ich. Neben den großen Gesellschaftlichen Akzeptanz und Toleranz Fragen geht es niedrigschwellig um alltägliche Situationen wie längere Ampelphasen. Und ganz ehrlich: Oft muss ich selbst in der Neustadt sehr schnell über die Straße laufen, da die Phasen so kurz sind.

Die Projektgruppe möchte die Betroffenen sichtbar machen und zeigen, dass sie kein Mitleid, noch Angst oder Hass entgegengebracht bekommen möchten. Sie möchten ein selbstbestimmtes Leben, Akzeptanz, sowie Toleranz von uns Mitmenschen und genauso behandelt werden wie andere.  Im Zuge des Projektes ist Jonas das Interesse der Menschen positiv aufgefallen und dass Bremen Nord trotz der Sozialraumanalyse und den vielen verbesserungswürdigen Aspekte schöne Ecken zu bieten hat. Das lässt ihn u.a. optimistisch gestimmt auf das Projekt blicken.

Das Projekt „Sozialraumanalyse mit Menschen mit Beeinträchtigung“ ist vom 29.6.2022-13.7.2022 im Bürgerhaus Vegesack (Kirchheide 49) zu sehen. Wer es nicht zur Ausstellung schafft, hat danach die Möglichkeit Teile dessen im Schaufenster des Buchladens „Leseland“ im Viertel zu betrachten.

Nach all dem was du gelesen hast, gehe noch einmal in dich. Was bedeutet für dich „Sozialraum“? Empfindest du dein Stadtteil als Barriere frei? Was könnte man verändern? Hinterlasse uns gerne deine Gedanken und Anmerkungen in den Kommentaren!

Warum studieren wir gerne an der Uni Bremen?

Du überlegst an der Uni Bremen zu studieren, bist dir aber noch nicht ganz sicher? Als langjährige Bremer Studierende erzählen wir dir, was wir an unserer Uni so schätzen und warum auch dir ein Studium dort gefallen könnte.

1. Die Uni Bremen ist eine Campus Uni

Blick von der Uni-Wiese auf den Campus

Besonders gut an der Universität Bremen gefällt mir, dass sie eine Campus Universität ist. Das bedeutet, die unterschiedlichen Gebäude sind nicht in der Stadt verteilt sondern befinden sich gesammelt an einem Standort – in unserem Fall im Bremer Stadtteil Horn-Lehe. So treffen wir an der Uni stets viele bekannte Gesichter und haben die Chance uns zwischen dem Unterricht auch mit Freund*innen aus anderen Studiengängen zu verabreden. Besonders spaßig ist dabei der gemeinsame Mensagang, bei dem wir in den unterschiedlichsten Konstellationen gemeinsam Essen gehen. So wird es nie langweilig! Dank der Campus Lage befindet sich übrigens auch die Mensa inmitten unserer Institute und so haben wir nie einen stressigen Weg, wenn wir zurück zum Unterricht gehen.

2. Eine Uni im Grünen

Die Rückzugsoase hinter dem SFG

Neben der Nähe der Universitätsgebäude zueinander finde ich an der Lage unserer Uni außerdem toll, dass sie von Natur umgeben ist. Zwar haben wir einen etwas weiteren Anfahrtsweg, da sich die Universität außerhalb der Stadt befindet, doch diesen nehme ich gerne in kauf für die kleinen Rückzugs-Oasen, welche wir hier finden. So sitzen wir gerne in der Mittagspause auf der Uni-Wiese (die übrigens nicht nur Rückzugs-Oase sondern auch 1A – Bedingungen zum Flunkyball spielen bietet!). Mein besonderer Geheimtipp: der Garten hinter dem SFG. Diesen könnt ihr durch den Hinterausgang des Gebäudes betreten oder aber ihr lauft einmal um das Café Unique herum. Weitere Pluspunkte stellen die Nähe zum Stadtwaldsee (auch Uni-See genannt), der im Sommer eine herrliche Erfrischung bietet sowie dem Blockland dar, das zu einer Radtour ins Grüne einlädt. Wie du siehst, gibt es also eine Vielzahl an Möglichkeiten, einen Ausgleich zu finden und dem Prüfungsstress zu entfliehen.

3. Das Semesterticket

Nur wenige Minuten Fuß- und Fahrradweg von der Uni entfernt: der Stadtwaldsee

Zwar ist es etwas kostspielig, doch dafür bietet unser Semesterticket eine Menge Programm: zunächst einmal gilt unser Ticket für alle Regionalzüge in Niedersachsen. Somit kannst du Ausflüge von Hamburg bis nach Kassel unternehmen und kommst sogar fast bis an die Holländische Grenze.

Die genauen Bezirke, in denen du kostenlos Bahnfahren kannst, findest du unter https://www.asta.uni-bremen.de/service/semesterticket/.

4. Das Kultursemesterticket

Eine weitere Besonderheit ist außerdem unser Kultursemesterticket, das im Semesterbeitrag enthalten ist. Mit diesem können Studierende teils ermäßigt, teils kostenlosen Eintritt in diverse Bremer Kultureinrichtungen bekommen. So kannst du bspw. drei Tage vor der jeweiligen Aufführung kostenlose Karten für das Theater Bremen erhalten. Außerdem hast du freien Eintritt in Museen wie z.B. die Kunsthalle und die Weserburg. Für mehr Bremer Einrichtungen, bei denen du Vorteile durch das Kultursemesterticket bekommst, checke einfach mal die Webseite https://kultursemester.de.

5. Thema Nachhaltigkeit

Für jede Ernährung etwas dabei: verschiedene Milch-Optionen in der Cafeteria des GW2

Zwar wird es zum Thema Nachhaltigkeit noch lange Luft nach oben wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck zu verringern, dennoch ist es schön zu beobachten, dass die Uni Bremen sich in den letzten Jahren bemüht hat, ihre Umweltfreundlichkeit zu verbessern. So freue ich mich sehr, dass es mittlerweile täglich ein günstiges veganes Essensangebot in der Mensa gibt. (Mehr über das Mensa Essen kannst du auch im Artikel Eine Woche Mensa-Essen unserer Eule und Restaurant-Testerin Sarah erfahren) Außerdem gibt es neben der Soja-Milch nun auch Hafermilch, die ein veganes Café Angebot ermöglicht. (Falls hier jemand der Essensbeauftragten der Uni mitliest: ich wünsche mir bitte noch ein veganes Milchschaumangebot!) Außerdem setzt sich die Uni jährlich mit dem Thema Nachhaltigkeit und wie sie dies optimieren kann auseinander. Mehr zum Beitrag der Uni Bremen zum Umweltschutz erfährst du unter https://www.uni-bremen.de/universitaet/profil/nachhaltigkeit.

Hast du Lust aufs Studium an der Uni Bremen bekommen?

Am 30.06.22 und am 14.07.22 jeweils von 16-18 Uhr bietet die Uni Bremen Online-Informationsveranstaltungen zum Thema Studienplatzbewerbung an. Anmelde-Optionen und mehr Infos findest du unter:

https://www.uni-bremen.de/studium/orientieren-bewerben/studienorientierung/veranstaltungen-und-angebote-zur-studienorientierung/info-va-bewerbung

Du weißt bereits, dass du an der Uni Bremen studieren möchtest aber noch nicht was? Dann schau mal im Artikel Welcher Studiengang passt zu mir? von unserer Eule Monique vorbei.

Eine Woche Mensa-Essen

Seit Wiedereinführung der Campuspräsenz wird die Uni Mensa auf dem Boulevard von Studierenden geflutet wie eh und je. Ein weiterer Grund hierfür könnte das mittlerweile fest im Speiseplan etablierte tägliche vegane Menü sein. Bezahlbar und abwechslungsreich für Mensaverhältnisse, da geht man deutlich lieber als Veganer:in speisen (im Vergleich zu früher).

Doch wie steht es geschmacklich um die Stärkung für uns Studis?

Um das auszutesten, habe ich eine Woche lang jeden Tag in der Mensa gegessen und die Mahlzeiten für euch fotografisch festgehalten. Gegessen habe ich, was mich am meisten angesprochen hat, unabhängig davon, ob das Gericht nun vegan oder etwas teurer war als die anderen. Bewertet habe ich daraufhin nach Geschmack, Preis und Menge. Das sind natürlich Angaben, die auf meiner persönlichen Einschätzung und meinem Geschmack beruhen.

Viel Freude bei diesem kleinen Einblick in das Mensaangebot!


Montag:

Geflügelgyros mit Tomatenreis und Tzatziki

Wir starten stabil in die neue Woche mit einem Mensaklassiker. Geschmacklich hat das Gericht wirklich überzeugt, nur das Fleisch war z.T. etwas fettig/knorpelig. Ansonsten war der Reis gut gewürzt und locker.

Mit einem Preis von 1,80 Euro war es das günstigste Tagesgericht.

Die Menge war mittelmäßig; ohne Nachtisch wäre ich vermutlich nicht ganz satt geworden.

Ranking (0-5 Teller)

Geschmack: 4,5 Teller

Preis: 5 Teller

Menge: 2,5 Teller

Gesamtranking: 4 Teller

 

Dienstag:

Maultaschenpfanne mit Bärlauch-Dip

Leider so gar nicht mein Fall. Die Maultaschen waren außen sehr trocken und das Gemüse hat geschmacklich nicht umgehauen. Der Bärlauch im Dip wurde auch vergebens gesucht. Habe während des Essens bereut, nicht die vegane Currywurst genommen zu haben.

Auch heute handelt es sich mit 1,70 Euro wieder um das günstigste Tagesgericht.

Von der Menge her konnte man nicht meckern, satt werden war drin.

Ranking (0-5 Teller)

Geschmack: 1,5 Teller

Preis: 5 Teller

Menge: 4,5 Teller

Gesamtranking: 3,7 Teller

 

Mittwoch:

Pasta „Diavolo“ mit Peperoni-Olivensauce

Eine wirklich leckere Pastavariante! Die Nudeln waren reichlich und in gutem Verhältnis zur Sauce, die schön fruchtig-pikant schmeckte. Die Oliven- und Peperonistückchen harmonierten gut mit der frisch geraspelten Karotte als Garnitur.

Mit 1,70 Euro zum dritten Mal in Folge das günstigste Gericht und jeden Cent wert.

Auch wenn ich nach der Portion schon wirklich satt war, hätte ich mit Appetit noch mehr davon gegessen.

Ranking (0-5 Teller)

Geschmack: 5 Teller

Preis: 5 Teller

Menge: 5 Teller

Gesamtranking: 5 Teller

 

Donnerstag:

Hokifilet im Eimantel mit Karfoffelsalat

Erstmal musste ich googeln, was denn überhaupt „Hoki“ für ein Fisch ist. Es handelt sich um eine Art Seehecht, der in diesem Falle ein gigantisches Filet abgab. In der Panade wurde nicht mit Ei gegeizt und das Filet war schön saftig, jedoch hoffnungslos versalzen. Der Kartoffelsalat erinnerte von Geschmack und Konsistenz her stark an Discounterware. Sehnsüchtig habe ich den Tellern mit Gemüsereis und Bratlingen nachgeschaut…

Mit 2,80 Euro lag das Gericht heute preislich im Mittelfeld.

Die Menge war mehr als ausreichend, sofern man nicht unterwegs die Lust am Essen verlor.

Ranking (0-5 Teller)

Geschmack: 2 Teller

Preis: 4 Teller

Menge: 5 Teller

Gesamtranking: 3,7 Teller

 

Freitag:

Röstpizza „Western-Style“

Die Woche endet wie sie begann mit einem typischen Mensaklassiker. Eine gigantische Rösti getoppt mit einem Berg mediterranen Gemüses, das mit würzigem Käse überbacken wurde. Geschmacklich gut essbar, hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber es war recht lecker.

Mit 2,50 Euro handelte es sich wieder um das mittelpreisige Tagesgericht.

Die Menge war absolut in Ordnung.

Ranking (0-5 Teller)

Geschmack: 3,5 Teller

Preis: 4 Teller

Menge: 5 Teller

Gesamtranking: 4,2 Teller

Weltkorallenriffkonferenz 2022 an der Uni

Im Juli 2022 ist die Universität Bremen Gastgeberin für die Weltkorallenriffkonferenz, auf Englisch auch International Coral Reef Symposium (ICRS) genannt. „Seit 1967 treffen sich alle vier Jahre Menschen aus Wissenschaft, Küstenmanagement, Umweltschutz und Politik und stellen ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor.“, heißt es auf der Webseite der Uni Bremen. Bremen kommt nun die Ehre zuteil, als erster europäischer Standort die Konferenz auszurichten. Hauptziel der Veranstaltung ist es, zur Vernetzung von Politiker:innen, Verwalter:innen und Wissenschaftler:innen beizutragen, um gemeinsam gegen die Gefährdung der Korallenriffe vorzugehen, erklärt die Bundesumweltministerin Steffi Lemke im Gespräch mit der Uni Bremen. „Wir stehen hier vor einer dreifachen Herausforderung: der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der Verschmutzungskrise.“, sagt Lemke.

Darum beraten die Akteur:innen am 5. Juli, dem sogenannten „Solutions Day“, über Möglichkeiten zum Wiederaufbau der Korallenriffe. Die Veranstaltungen an diesem Tag finden alle unter dem Motto „Wege aus der Krise“ statt. Grundlage dient dabei ein Strategiepapier aus der vorherigen Konferenz, in dem die drei Aktionssäulen „Bekämpfung des Klimawandels, Verbesserung der lokalen Riffbedingungen und Nutzung von Innovationen, insbesondere für die Wiederaufforstung von Riffen“ aufgestellt wurden, um dem Ziel näher zu kommen.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Einzige Veranstaltung. „Mir war es wichtig, alle Bremer Institutionen, die sich mit Korallenriffen beschäftigen, in die Organisation der 15. Weltkorallenriffkonferenz einzubinden“, erklärt Professor Christian Wild im Gespräch mit der Uni. Deshalb tragen unter anderem das BreMarE-Zentrum für Marine Ökologie und das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen sowie außeruniversitäre Einrichtungen aus dem Land Bremen wie das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPI) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven mit ihrem Wissen über Korallen zur Konferenz bei.

Außerdem haben auch wir Studies und alle anderen Interessenten die Möglichkeit, aktiv an der Konferenz teilzunehmen. Im Gegensatz zu letztem Jahr, in welchem die Veranstaltung aufgrund der Pandemie leider nur online stattfinden konnte, wird sie in diesem Jahr in Präsenz in Bremen gehalten. Dazu werden verschiedene Veranstaltungen in der Hansestadt organisiert, an denen du dich über Korallenriffe, deren Gefährdung und Möglichkeiten zu ihrem Schutz informieren kannst. Hier findest du eine chronologische Auflistung der bevorstehenden Events:

  • Samstag, 07.05. – Sonntag 10.07.22: Ausstellung „Korallenriffe – vielfältig. verletzlich. Verloren?“ im Übersee-Musem
  • Samstag, 18.06.22, 11 – 11.45: Vortrag „Bedrohte Unterwasserwelten – Korallenriffe und Seegraswiesen in Zeiten des Klimawandels“ im Haus der Wissenschaft, Eintritt frei
  • Donnerstag, 30.06.22, 18 – 22.30: „Saving Corals – ICRS Filmfestival“ in der Schauburg Bremen, Eintritt frei (Tickets müssen dennoch vorher in der Schauburg abgeholt werden)
  • Samstag, 02.07.22, 11 – 11.45: Vortrag „Die Fast Food Lieferanten des Korallenriffs: Wie Makroalgen zur globalen Riff Degradierung beitragen.“ im Haus der Wissenschaft, Eintritt frei
  • Sonntag, 03.07.22, 14.00: Eröffnung der Ausstellung „Bunte Vielfalt, weißer Tod – Was uns Farben über Korallenriffe verraten“ im Haus der Wissenschaft (anschließend läuft die Ausstellung bis zum 15.09.22)

Weitere Informationen:

https://www.icrs2022.de

Sämtliche Veranstaltungen:

https://www.icrs2022.de/presseseiten-deutsch/veranstaltungstermine

Quelle:

https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/weltkorallenriffkonferenz-im-juli-2022-in-bremen

Let’s talk about: Endometriose

Rund 10% der weiblichen Bevölkerung* in Deutschland leidet darunter. Schätzungsweiße 40-60% des unerfüllten Kinderwunsches sind auf die Erkrankung zurückzuführen. Die Dunkelziffer beider Punkte wird deutlich höher vermutet, da eine Diagnose im Durchschnitt aktuell 10 Jahre beträgt (lt. Endometriose‐Vereinigung Deutschland e.V.). Die Rede ist von Endometriose.

Kleines Gedankenspiel: Laut Statista leben 42,13 Mio. Frauen in Deutschland (Stand 2020). Davon leiden offiziell 10%, demnach 4,2 Mio. an der Erkrankung. Laut statistischem Landesamt RLP lebten 2020 ca. 4,1 Mio. Menschen in Rheinland-Pfalz. Stell dir also einmal vor ganz Rheinland-Pfalz hat eine Erkrankung (exklusive Dunkelziffer) doch nur wenige erforschen es, hören zu oder schenken dem Aufmerksamkeit, obwohl sie leiden und ärztliche Hilfe aufsuchen. Vertröstet werden sie mit „Ach diese Schmerzen sind normal“ „Nimm doch ne Ibu“ oder „hab dich nicht so. Das geht rum.“ Unvorstellbar? Leider nicht. Doch was genau ist Endometriose?

Es ist eine Erkrankung mit chronischem Verlauf, bei der sich Gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter wächst. Meist ist es an den Eierstöcken, am Darm, im Bauch und Beckenraum, sowie Bauchfell zu finden. Daraus entstehende Wucherungen führen zu Zysten und Entzündungen, sogenannten Endometriose Herde. Des Weiteren kann ein Endometrium aufgrund seiner Eigenschaften überall im Körper entstehen. Genauso wie die Gebärmutterschleimhaut durch die Menstruation monatlich auf- und abgebaut wird, macht es das Endometrium. Das Problem: Es befindet sich nicht in der Gebärmutter, sondern bspw. im Bauchraum. Das Blut und das Gewebe können demnach nicht wie bei der Periode ausgeschieden werden. Dadurch entstehen eben jene Zysten (gefüllt mit Blut) und Entzündungen. Diese wiederum führen zu chronischen Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen der betroffenen Gewebe. Ohne eine Operation ist es meist nicht möglich diese Herde zu entfernen. Sollten die Zysten platze, erfolgt eine Not OP, da sich nun Blut bspw. im Bauchraum befindet, wo keins sein sollte. Wer nun jetzt schon Schmerzen vom Lesen hat, will sich nicht ausmalen, wie die Schmerzen im Alltag sind. Leider treten die Symptome nicht nur während der Periode auf.

Doch wenn so viele Frauen* daran erkrankt sind, wieso dauert die Diagnose so lange? Ein Problem sind die vielzähligen Schmerzerscheinungen. Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, periodische Schmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schmerzen bei Untersuchungen, Blasenprobleme, Verstopfung oder Durchfall sind nur ein paar der Symptome. Dadurch, dass man damit teils zur Frauenärzt:in und teils zur Hausärzt:in geht, fällt es nicht sofort auf. Es Bedarf einer interdisziplinären Untersuchung. Zudem werden diese Schmerzen oft normalisiert, nicht miteinander verknüpft oder gar ernst genommen. Als Diagnose folgt häufig Stress. Die Symptome schränken die Lebensqualität vieler cis Frauen, aber auch vieler intergeschlechtlicher und trans Personen ihr Leben lang ein. Die Krankheit selbst wird nicht als chronisch bezeichnet, leidglich der Verlauf. Willkommen in Bürokratieland. Diese Formalität und der Gender Gap in der medizinischen Forschung, in der der Mann als Norm zählt (der diese Erkrankung aber gar nicht haben kann), führen zu einer großen Lücke in der Forschung. Es gibt keine Daten zur Ursache und nur wenige zur Behandlungsmöglichkeit. Die Operationen und Hormontherapien infolge einer Diagnose gehen zudem meist mit Nebenwirkungen einher, doch sind bis lang die einzige Lösung. Außerdem werden Betroffenen wichtige Rehabilitationen, Medikamente, Untersuchungen, usw. nicht genehmigt oder finanziert, da es eben keine chronische Erkrankung ist.

Das ist leider kein Einzelfall, sondern dauerhafte Erfahrung von Betroffenen. Und aus Erfahrung kann ich sagen: Ständig zum Arzt/Ärztin zu gehen, keine Hilfe zu bekommen und zu denken man ist wehleidig, ist das eigentliche was stresst. Diese Schmerzen sind zu meinem Lebensbegleiter geworden. Ich hatte 6 Monate starke Übelkeit, später monatliche Blasenentzündungen ohne chronische Anzeichen, seit ich 18 war Schmerzen bis zur Bewusstlosigkeit, Kopfschmerzen mit Einschränkungen der Sehkraft und des Sichtfeldes. Natürlich verursacht nicht alles zwangsweise die Endometriose, doch außer Ratlosigkeit und Mitleid bekam ich wenig Hilfe. Jetzt bin ich 30 und meine neue Frauenärztin entdeckte aufgrund von großen Zysten und den genannten Symptomen die Endometriose. Endlich zu wissen was es ist, dass mich mein Leben lang schon begleitet, macht es nicht sofort besser, doch es eröffnet neue Möglichkeiten sich selbst zu helfen und helfen zu lassen. Es gibt neue Hoffnung auf ein Leben mit weniger Schmerzen und mehr Akzeptanz. Und je mehr ich mit Menschen in meinem Umkreis rede, desto häufiger wird mir bewusst: Ich bin nicht allein.

Viele Fragen mich auch, wie sie damit umgehen sollen, wenn jemand von den Schmerzen oder der Krankheit berichtet. An dieser Stelle sei einmal gesagt: Weder ich, noch Betroffene, noch „Doktor Google“ sind ausgebildete Ärzt:innen, es bedarf einer medizinischen Untersuchung und Betreuung. Was ihr jedoch machen könnt, ist zu hören. Diese Schmerzen sind nicht normal. Sie gehen nicht einfach weg. Sie können zur Unfruchtbarkeit führen, demnach helfen Sätze wie „Könnte schlimmer sein“ nicht. Fragt lieber was die Person benötigt, seid nicht sauer, wenn ein Treffen abgesagt wird und helft bei der Aufklärung, sowie Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schaffen. Sei es auch nur im Gespräch mit Familie und Freund:innen.

Zudem haben es sich Menschen wie Anna Wilken und Janice (@endomindset) zur Aufgabe gemacht darüber aufzuklären. Sei es medial oder in Wilkens Buch, sie reden offen über das Leben mit der Erkrankung. Neben nützlichen Tipps wie Tens-Geräten, hilft es Betroffenen sich über Erfahrungen, Möglichkeiten und weiteren Hilfsmitteln auszutauschen. Fun Fact: Janice hat dem ganzen einen menschlichen Namen gegeben. Ich habe es versucht und muss sagen, dass es mir damit auch besser geht. Gertrude (kurz Trudi) und ich versuchen nun zusammen zu leben, doch meist ist unser Beziehungsstatus kompliziert**. Durch diverse Hashtags wie #1von10 finden Betroffene zusammen und mobilisieren. Zudem wurde auf die Petition „End Endosilence“ aufmerksam gemacht. Ein Aufruf an die Politik endlich zu handeln. Länder wie Australien und Frankreich machen es vor. Also worauf wartet die Politik in Deutschland? Worauf wartest du? Sollte man 4,2 Mio. Betroffene (so viele wie ganz Rheinland-Pfalz Einwohner:innen hat) weiter ignorieren? Für mich und viele andere ist es ein Anliegen, dass diese Petition unterschrieben wird und die Erkrankung ernst genommen wird.
Seid lieb zueinander und seid füreinander da.

 

Weitere Seiten:

https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose.html

https://www.endometriose-vereinigung.de/files/endometriose

https://www.westpfalz-klinikum.de/fileadmin/user_upload/Kliniken-Abteilungen-Institute/GYN2/Downloads/Endometriose_Endo-Test-Checkliste.pdf

https://www.spiegel.de/video/endometriose-anna-wilken-lebt-mit-staendigen-schmerzen-video-99029772.html

https://www.change.org/p/gesundheitsminister-prof-dr-karl-lauterbach-endendosilence-f%C3%BCr-eine-nationale-endometriose-strategie-karl-lauterbach

 

* Spreche ich hier von Frauen o.ä., sind damit alle Menschen mit einem Uterus gemeint oder Menschen, die einen hatten.

** Es geht nicht darum das Thema nicht ernst zunehmen, sondern Wege im Umgang damit zu finden. Diese sind natürlich immer individuell.