Kurz notiert wird, was keiner langen Worte bedarf. In dieser Rubrik findet ihr unsere Kurzmeldungen. Bock auf was Scharfes? Gut. Denn in der Kürze liegt die Würze….

Digital Detox

An meinem allerersten Uni-Tag hier in Bremen, als der Vorkurs „Programmieren für Einsteiger“ begann, passierte mir ein, wie sich später rausstellte, großes Dilemma. Mein iPhone, welches bereits ‚gespiderappt‘ war, befand sich morgens, bevor ich aus dem Haus ging, in meiner hinteren Hosentasche. Wie im Film katapultierte ich es schließlich: ins Klo. (Ja, das ist wirklich so passiert.)

Nachdem ich vollkommen planlos ohne Google Maps das Haus verlassen musste und keine Ahnung hatte, wie ich jemals den Weg zur Uni mit dem Rad finden sollte, am Nachmittag panisch-besorgte Nachrichten von meiner Schwester im Facebook Messenger vorfinden musste á la „Lebst du noch, Mama wollte schon die Polizei rufen“, breitete sich in mir vage ein Gefühl aus: könnte es sein, dass wir möglicherweise alle zu viel Zeit an unseren Handys verbringen?

Mittlerweile gibt es schon Apps, die für uns die tägliche Nutz-Zeit bestimmter Applikationen festhalten. Ziemlich beunruhigend, wenn man sich eingestehen muss, dass man gestern schon wieder 3 Stunden lang nur auf Instagram rumgehangen hat.

Man sieht es ständig in diversen Hörsälen – die Konzentration nimmt nach einer bestimmten Zeit ab, und wir checken lieber unser Facebook Feed für Memes oder Veranstaltungen, statt dem Dozenten zu folgen.

Hinsichtlich der sich nähernden Klausurenphase sollte sich der ein oder andere vielleicht mal für ein paar Stunden vom geliebten Smartphone trennen und den Flugmodus einschalten, um sich besser konzentrieren und Ablenkungen vermeiden zu können.  

Neues Jahr, neue Stadt!

Neues Jahr, neue Stadt. Für mich brachte der Jahreswechsel nicht nur das Ende eines turbulenten 2018 mit sich, sondern auch einen Wohnungswechsel. Einen Tag vor Silvester packte ich alle meine Habseligkeiten und zog aus dem schönen Bremen in die nächstbeste Großstadt – Hamburg. Raus aus der typischen Studenten-WG, rein in eine kleine Pärchenbude mit meinem Freund.

Umziehen ist für mich nichts Neues. In meiner Kindheit hat es meine Familie und mich einige Male an einen neuen Ort oder in eine neue Wohnung verschlagen und jetzt als junge Erwachsene ziehe ich zum dritten Mal auf eigene Faust um. Das bedeutet nicht nur einen neuen Wohnort, viel Papierkram und Muskelkater nach dem Schleppen, sondern auch eine Menge Kosten. Umziehen kostet viel Geld.

Besonders in Hamburg ist das Wohnen nicht gerade günstig. Also sagten wir nicht nein, als wir sehr spontan das Angebot für unsere neue Wohnung bekamen. Eigentlich viel zu früh, dachten wir uns, aber über eine bezahlbare Altbauwohnung, mit Bahnanbindung überlegt Studentin lieber nicht zwei Mal. Und so mussten wir innerhalb weniger Wochen unseren Umzug planen. In die erste eigene Bude. Für mich war das Alles unfassbar aufregend! Ständig fragte ich mich, was wenn etwas schief geht?

Zugegeben: Das Gefühl, welches mich am letzten Abend in meinem WG-Zimmer beschlich, war eine Mischung aus Abschiedsschmerz und Wehmütigkeit. Ich ertappte mich dabei, wie ich in Erinnerung an all die schönen Momente, die ich dort erlebt habe, schwelgte. Irgendwie fühlte sich der Abschied aus Bremen auch ein bisschen an, wie ein vorzeitiger Abschied vom Studium, obwohl ich bis zum Sommer noch jede Woche mehrmals pendeln werde. Immerhin kann ich auf meinem langen Weg zur Uni nicht nur an Seminararbeiten, sondern auch an Artikeln für unseren Blog arbeiten. Das ist jedenfalls einer meiner Neujahrsvorsätze!

Unser Jahresrückblick 2018

Wir blicken zurück auf ein Jahr voller Geschichten. Hier auf unserem Blog haben wir unzählige Artikel, Videobeiträge und Fotoreportagen zu Eurem Uni-Leben veröffentlicht. Wir sagen danke für ein wunderbares Jahr und wünschen Euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

„Bühne frei“ für die Künstliche Intelligenz

Fragt man Kommilitonen, Freunde und Familienmitglieder nach ihren diesjährigen Weihnachtswünschen, sind technische Geräte wie Smartwatches, Tablets,Notebooks, etc. sicher keine Seltenheit. Prognosen sagen, dass die Einbindungkünstlicher Intelligenz zukünftig unabdingbar sein wird.

Anwendungsbeispiele wie die Text- und Spracherkennung (bspw. mittels persönlichen Assistenten wie Siri und Alexa) oder die Gesichtserkennung zeigen, dass KI bereits in unserem Alltag integriert ist. – Ein somit gut gewähltes Thema für die diesjährige Informatik-Weihnachtsvorlesung, die ich am Donnerstag besuchte, wie ich finde.

Gehalten wurde diese von Hans-Jörg Kreowski, Professor für Theoretische Informatik an der Universität Bremen, der unter anderem Fragen beantwortete wie: welcher aktuelle Stand in der Entwicklung von KI bereits erreicht wurde und wo diese zukünftig hinführen könnte, sowie auch mögliche Chancen und Risiken.

Besonders interessant fand ich dabei den Vorlesungsaufbau, der aufgezogen wurde wie ein Theaterstück. – Aufgrund der Aktualität von KI ist es laut Hans-Jörg Kreowski durchaus ein „aktuelles“ Theater, welches gleichzeitig an vielen Orten spielt und bislang kein definiertes Ende hat.

In diversen Medien nahezu täglich rezipiert mit prägnanten Titeln wie „ich berechne, also bin ich“ oder „Ein autonom fahrendes Auto erkennt bei Nacht kein Wildschwein“ (Die Zeit), gilt das Thema bzw. der Begriff KI momentan als „Hype“.

Nach einer kurzen Erörterung möglicher Vor- und Nachteile, sowie Zukunftsausblicken wie einer Komplett-Überwachung mittels Punktesystem in China überlässt Hans-Jörg Kreowski die Hörer vor allem mit der Frage: Was ist denn nun dran an dem Hype? KI – Fluch oder Segen?

Eine Antwort wurde vom Vortragenden unter dem Leitpunkt „Denkfaulheit und Ignoranz“ skizziert. Es gebe auf der Welt (nach wie vor) haufenweise Probleme wie: Klimawandel, Vermüllung, Kriege, Hunger, Flucht, und viele mehr. KI trage zu diesen Gesichtspunkten wenig bei, es sei sogar eher problemverstärkend.

Sprich: Hype hin oder her – die genannten Probleme bleiben trotzdem. Und ich stimme Herrn Kreowski zu. Ist es wirklich notwendig, Milliarden in KI zu investieren, während es auf der Welt viele Probleme gibt, die eigentlich vorrangig sein sollten?

Zudem sei der Begriff Künstliche Intelligenz überhaupt problematisch. Man versuche mit KI etwas nachzubauen, das man gar nicht kennt – aufgrund des bisher fehlenden Detail-Wissens über kognitive Prozesse im menschlichen Gehirn.

Fürs Erste halte ich für mich das Fazit fest, dass KI mit Sicherheit eine tolle Sache ist und die Entwicklungen innerhalb der nächsten Jahre in sehr großen Schritten voranschreiten werden. Allerdings sollten (zukünftige) Anwendungen „mit Vorsicht genossen“ werden. Gerade unsere, junge Generation sollte diesen technologischen Entwicklungen gegenüber kritisch denken und nicht alles wahllos hinnehmen, vor allem da KI scheinbar einen großen Einfluss in unserer Zukunft haben wird.

Der perfekte Glühwein

Es weihnachtet sehr, auch bei uns. Und was gehört zu jeder Adventszeit? Richtig, Glühwein! Und damit ihr nicht all euer Erspartes auf dem Weihnachtsmarkt ausgeben müsst, verraten wir euch in diesem weihnachtlichen Gedicht das Rezept für den perfekten Glühwein!

Für eine Flasche Glühwein braucht ihr:

  • 4 Scheiben Orange
  • 2 Scheiben Zitrone
  • 2 Zimtstangen
  • 1 Teelöffel Nelken

Kleidertauschparty im GW2

Wie ihr vielleicht den Plakaten und Flyern rund um den Campus oder unserem Event-Kalender entnehmen konntet, fand am Donnerstag, den 13.12.2018 die vom Referat für Nachhaltigkeit und vom Tierrechtsreferat organisierte Kleidertauschparty statt.

Auch ich konnte es mir nicht nehmen, mich ins Getümmel zu stürzen. Vorab hatte ich spontan noch die Möglichkeit, mich mit zwei der Organisatoren des Abends, Julian vom AStA-Nachhaltigkeitsreferat sowie Mona (von Julian liebevoll bezeichnet als „loser Verbund von Leuten, die Bock drauf haben“) zu treffen, um mehr über die Kleidertauschparty herauszufinden.

Angekommen am Treffpunkt wurden von Julian noch ein paar Flyer zugeschnitten, bevor es mit dem Interview losging. Diese waren zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal Gesprächsanlass, da, so hatte er es mir erklärt, das Drucken auf Papier aus Werbegründen ja im ersten Moment augenscheinlich gar nicht nachhaltig sei. Dazu aber später mehr.

Danke an dieser Stelle nochmal an Julian und Mona! Trotz dessen, dass die beiden augenscheinlich super viel zu tun haben (wie wahrscheinlich wir alle in der Vorweihnachtszeit, um ehrlich zu sein), machten beide einen sehr ruhigen Eindruck auf mich im gesamten Gesprächsverlauf.

Diese Impression bewahrheitete sich definitiv auch am Abend der Kleidertauschparty selber. Mit Lichterketten, Glühwein und Lebkuchen sowie einem Live-Konzert mit Gitarre und Gesang hat man gemerkt, dass sich die Organisatoren wirklich Mühe gegeben haben, eine gemütliche Atmosphäre zu kreieren.

EULe: „Was muss ich tun, um mitzumachen?“

Mona: „Vorbeikommen und Klamotten mitbringen. Oder auch einfach nur Motivation – wenn man sagt: OK, ich hab‘ zwar gerade nichts zum Tauschen, ich könnte aber trotzdem etwas gebrauchen, kann man natürlich trotzdem vorbeikommen.“

Julian betont später noch einmal, dass das auf den Flyern fettgedruckte gilt – „Ja, du musst wirklich nicht unbedingt Klamotten mitbringen. Es ist ein bisschen entgegen dieser 1-zu-1 Tauschlogik: „ich gebe dir was, und dafür muss ich unbedingt was zurückbekommen, was ’nen ähnlichen Wert hat. Es ist mehr: „Okay, die Sachen liegen nun mal in meinem Kleiderschrank rum, also bringe ich die einfach mit und hab‘ die Augen offen, ob ich was sehe, was ich stattdessen gerne mitnehme […]“.

Mona: „Unsere Erfahrung ist, dass sowieso Klamotten genug da sind.“

EULe: „Muss irgendwas für die Kleiderabgabe an sich beachtet werden?“

Julian: „Wir haben den Begriff Kleidung ziemlich breit gefasst. Wir haben bisher Schuhe, Schmuck und Schuhe da, und eben alles was schick aussieht und einen warmhält.“

EULe: „Die Veranstaltung am Donnerstag soll die erste Kleidertauschparty von mehreren sein. Was erhofft ihr euch jetzt und in Zukunft?“

Julian: „Also klar, ich find die Aktion super, und generell das Konzept ‚Kleidertauschparty‘. Es ist aber vielleicht auch einfach ein bisschen Werbung dafür, einfach mal drüber nachzudenken, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben und nicht unbedingt neue Kleidung kaufen müssen. Sondern vielleicht einfach uns treffen und miteinander sprechen. Die Idee ‚Kleidertauschparty’ existiert auf verschiedenen Ebenen.

Für den Abend wurden verschiedene Side Events angeboten. Ich habe die beiden gefragt ob die dafür da sind, um mehr Leute anzuziehen bzw. die Veranstaltung noch attraktiver zu machen. Daraufhin brachte Julian nochmal die Flyer ins Spiel.

Julian: „Wir wurden angesprochen, dass die Flyer nicht nachhaltig seien. Wir haben uns natürlich auch Gedanken darüber gemacht – deswegen der Siebdruck Workshop. Einmal natürlich, weil man seine eigenen Klamotten darüber noch verschönern kann. […] Wir werden wahrscheinlich auch ein paar Beutel da haben, oder die Leute können selber auf Textilien drucken und ausprobieren, um dann quasi über die Textilien Werbung zu machen. […] – Das wäre dann auch eine nachhaltige Form der Werbung.

Was ich aus dem Interview bzw. dem Abend mitgenommen habe: Klar klingt das Prinzip einer Kleidertauschparty erstmal super aufregend. Wie Julian und Mona allerdings schon gesagt haben, soll es viel mehr darum gehen, ein Bewusstsein zu schaffen für unseren Besitz von Kleidung – statt Kleidung mit Löchern sofort wegzuschmeißen oder sich jede Jahreszeit neu einzudecken macht es vielleicht viel mehr Sinn, das, was man sowieso nicht mehr trägt an jemand anderen zu geben, der daran noch Freude hat.

Um es mit Julians passenden Worten abzuschließen:

„Wir wollen jetzt nicht unbedingt für die Kleidertauschparty auf dem Campus an der Uni Bremen werben, sondern alle Leute können Zuhause eine Kleidertauschparty machen, in der WG oder in der Familie. Es ist super simpel und sinnvoll, und genau das wollen wir damit öffentlich machen. Und wir machen uns einfach ’nen guten Abend!“

Ist euch gelungen, finde ich!

Studis machen: Studienorientierung

Viele viele Studierende arbeiten motiviert in ehrenamtlichen Tätigkeiten, neben dem Studium, ihrem Privatleben, dem Nebenjob und und und. Die Möglichkeiten sich ehrenamtlich auf dem Campus zu engagieren erstrecken sich über Stugen, unzähligen studentischen Gruppen bis hin zu den Studienlots*innen. Und drei von ihnen haben sich Zeit für ein Gespräch mit uns genommen.

Ich treffe Laura, Imke und Tobias in dem Büro der Studienlots*innen im Verwaltungsgebäude. Schnell suchen wir uns einen gemütlicheren Ort zum Quatschen. Insgesamt arbeiten über 90 geschulte Studis aus allen möglichen Fachbereichen ehrenamtlich als Studienlots*innen. Unmittelbar nachdem unser Gespräch begonnen hat, wird mir bewusst, dass der Werdegang zur Studienlots*in sehr unterschiedlich sein kann. Die drei studieren in komplett unterschiedlichen Studiengängen und haben außer ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit einen sehr unterschiedlichen Uni-Alltag.

So finde ich heraus, dass Laura genau wie ich Kulturwissenschaft, aber auch Wirtschaftswissenschaft studiert und sich eigentlich schon im ersten Semester ehrenamtlich als Studienlotsin engagieren wollte, aber bis zum zweiten Semester warten musste, da man für diese Arbeit zuerst selbst Studienerfahrungen sammeln sollte. Mittlerweile ist sie als studentische Hilfskraft für das Programm tätig, während Tobias neben seinem Deutsch- und Politikwissenschaftsstudium als Studienlotse arbeitet. Er studiert mit Lehramtsoption und sieht seine Arbeit, als eine gute Möglichkeit sich auf seinen späteren Wunschberuf des Lehrers vorzubereiten. Imke hingegen studiert Psychologie im 7. Semester und ist schon seit zwei Jahren Studienlotsin und vertritt damit (neben Jura) einen der Studiengänge, welche die meisten Anfragen bekommen.

Die drei stehen beispielhaft dafür, dass die unterschiedlichsten Studis Studienlots*innen sind. Ihre große Gemeinsamkeit ist die Motivation zu dieser ehrenamtlichen Arbeit. Tobias erzählt lächelnd davon, dass es ihn freut jedes Mal wieder neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen innerhalb von einem Tag eine positive Beziehung aufzubauen. Imke und Laura erzählen beide, dass sie durch ihre Arbeit den Studieninteressierten die Angst vor schwierigen Modulen, wie Statistik in Psychologie nehmen wollen oder Vorurteile über ihre Studiengänge auszuräumen möchten.

Mir ging es ähnlich. Die Beschreibung meiner Studiengänge auf der Website war irgendwie ganz anders als das, was ich dann vorgefunden habe. Ich hätte mir auch irgendwie gewünscht, dass ich vorher gewusst hätte, was so wirklich hinter der Beschreibung des Studienganges steckt.“ – Laura, studiert Kultur- und Wirtschaftswissenschaften

Bei der Arbeit als Studienlots*in wird ein Studi jeweils von einem Studieninteressierten oder einer Studieninteressierten im Uni-Alltag begleitet. Wie genau dieser Tag abläuft, hängt vom Zeitplan der Lots*innen ab und auch von den individuellen Bedürfnissen der Begleitperson. „Man kann das Treffen ja auch selbst gestalten, so wie es gerade auch in den Alltag passt und dann kann man entscheiden, ob man vielleicht gemeinsam zu einer Vorlesung oder in die Mensa geht oder eine kleine Führung über den Campus macht. Solche Dinge“ sagt Laura. Tobias betont das es wichtig ist sich auf einer individuellen Ebene mit den Bedürfnissen, der Studieninteressierten auseinanderzusetzen, da beispielsweise ein(e) Fachwechsler*in einen anderen Schwerpunkt bei der Studienorientierung hat, als ein(e) Studienanfänger*in.

© Harald Rehling/Universität Bremen

Allein in diesem Jahr haben durch die Studienlots*innen 160 Vermittlungen stattgefunden, von denen ein Großteil nicht nur als Treffen auf dem Campus, sondern auch über Email- oder Telefon stattgefunden haben. Mittlerweile ist es so auch für Studieninteressierte aus anderen Bundesländern möglich, einen Einblick in den Uni-Alltag zu bekommen, sich mit Studis auszutauschen, Fragen zu stellen und Eindrücke zu sammeln. Die meisten Kontakte finden über die Website der Studienlots*innen statt, auf welcher es ein Kontaktformular gibt, über das Interessierte durch persönliche Angaben eine(n) passenden Studienlots*in vermittelt bekommen.

Im Uni-Alltag selbst ist die Reaktion auf die Studieninteressierten in Seminaren positiv. Studis wie auch Dozierende werden oft kurz von den Studienlots*innen über ihre Begleitung informiert und bieten Interessierten auch Zeit für Fragen anschließend an Seminare an. Das Programm gibt vor allem jungen Menschen, welche sich unsicher über ihre Studienwahl sind eine gute Orientierungshilfe. Tobias schätzt die Arbeit als besonders herausfordernd ein, wenn das ursprüngliche Interesse für die Studienorientierung nicht von den Personen selbst ausgeht, sondern aus ihrem Umfeld kommt (beispielsweise von Eltern, Schule o.Ä.). Weiterhin sagt er: „Dann wird es schwierig das zu bedienen oder auch damit umzugehen, weil dann in unserem Kontext Interesse besteht, aber nur wenig zurückkommt […] und es dann zähflüssig wird“, auch wenn er selbst diese Erfahrung noch nicht gemacht hat. Außerdem berichtet Imke, dass man selbst vom eigenen Fach schnell ins Schwärmen geraten kann, aber dennoch den Studieninteressierten nicht vermitteln sollte, „dass alles nur Super ist. Sondern die müssen selber wissen was sie interessiert, ob das Studium etwas für sie ist und ob es das ist was sie machen wollen. Darauf versuche ich immer hinzuweisen, dass es in dem Moment meine Meinung ist und das sie sich ihre eigene bilden müssen“.

Für die Studienlots*innen werden von dem Orga-Team im Semester offene Treffen organisiert, bei denen die Studis sich dann untereinander über ihre Erfahrungen austauschen können und auch die Möglichkeit besteht andere Studienlots*innen kennenzulernen. Denn insgesamt, so meinen die drei, ist man während der Arbeit als Studienlots*in relativ losgelöst von anderen Lots*innen und läuft sich selten über den Weg. Generell ist das Feedback von Studieninteressierten sehr positiv, so erzählt Tobias:

Mich hat einmal eine begleitet, die hat mein Tutorium besucht […] und fand das sehr interessant und ist dann mit ins Seminar gekommen. Jetzt studiert sie Germanistik und kommt wieder in meine Tutorien […]. Das ist auch schön, was längerfristiges Feedback angeht.“

Letztendlich gehört es auch zur Arbeit der Studienlots*innen sich vor und nach dem Treffen Zeit für die Studieninteressierten zu nehmen und beispielsweise per Emails Fragen zu beantworten. Laura sagt schließlich „dass der ausschlaggebende Punkt ist, dass es eben ein Peer-to-Peer System ist. Das man auf jeden Fall auf Augenhöhe steht. Also egal aus welchem Hintergrund man kommt oder ob man vielleicht ein bisschen Respekt vor der Uni hat, das ist halt der Unterschied zu einer Beratung von der Uni oder auch zur Website von der Uni […]. Wir wollen einfach allen Leuten Mut machen!

Für diesen Artikel haben wir uns mit Imke, Laura und Tobias (v.l.n.r.) von den Studienlots*innen unterhalten.


Es besteht auch eine große Nachfrage für Studienlots*innen in den Studiengängen Physik, Chemie, Mathe, Informatik, Soziologie, Germanistik und Geographie. Also falls euer Interesse geweckt wurde und Ihr Euch engagieren möchtet, könnt Ihr Euch jetzt schon für die nächste Schulung im kommenden Sommersemester unter folgender
Email anmelden: studienlotsen@uni-bremen.de

 

Weitere Infos findet Ihr unter: https://www.unibremen.de/studium/orientieren-bewerben/studienorientierung/studienlotsinnen.html

 

Feuer und Flamme in der Weihnachtsvorlesung

Mit Hilfe eines Freiwilligen aus dem Publikum erzeugt Dr. Leupold eine Staubexplosion

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich mich nochmal in eine Chemie-Vorlesung setzen würde. Doch nachdem ich es die vergangenen Jahre meiner akademischen Laufbahn erfolgreich geschafft habe, sämtlichen Naturwissenschaften so gut es geht aus dem Weg zu gehen, fand ich mich am vergangenen Donnerstag tatsächlich im großen Hörsaal des NW2 zur alljährlichen Weihnachtsvorlesung der Chemiker wieder. Bereits seit 18 Jahren lädt der Fachbereich 2 zu dieser ganz besonderen Lehrveranstaltung für Groß und Klein. Da sich die Veranstaltung unter dem Motto „Feurige und farbige chemische Experimente“ vor allem dadurch auszeichnet, auch für Laien leicht verständlich und unterhaltsam zu sein, hatte ich mir vorgenommen dem ganzen nochmal eine Chance zu geben. Bereits bei meiner Ankunft wurde mir klar: Diese Vorlesung ist ein wahrer Publikumsmagnet. Schon im Foyer tummelte sich eine bunte Meute aus Kindern, Studierenden, Eltern und Rentnern bei Gebäck und heißen Getränken. Und auch der Hörsaal war bis auf den letzten Platz und sogar darüber hinaus besetzt, so dass auch die Treppen als Sitzgelegenheiten herhalten mussten. Um Viertel nach vier begann die knapp zweistündige Veranstaltung unter der Leitung von Dr. Stephan Leupold und seinen beiden Assistentinnen Anne-Marie Lilje und Katharina Schneider mit einer kleinen Zeitreise durch die Geschichte der Chemie. Von den Alchemisten, über den Chemiker Justus von Liebig, dem wir unter anderem unsere heutige Herstellung von Spiegeln zu verdanken haben, bis hin zu Goethe – der mir zumindest bis jetzt nur als Schriftsteller bekannt war. Nach diesem kurzen Exkurs begann der Teil, auf den die meisten im Publikum gewartet hatten: 26 chemische Experimente mit den verschiedensten, oft alltäglichen Gegenständen. Die Utensilien wie Spülmittel, Gewürzgurken, Rosen oder Wein hatte Dr. Leupold auf der langen Tafel im Hörsaal vor sich ausgebreitet.

Mit Hilfe dieser Utensilien wurden die Experimente durchgeführt

Das passiert wenn man Fett in der Pfanne vergisst

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Durch eine Staubexplosion wurde eine große Stichflamme erzeugt, mit Hilfe von Wasserstoff wurde eine Red-Bull-Dose zum fliegen gebracht, es wurde Feuer unter Wasser erzeugt, Eis hergestellt, auf Chemiker Art Bier gebraut und hier und da gab es einen lauten Knall. Immer wenn dies der Fall war kam von Dr. Leupold der Befehl „Ohren zu und Mund auf“ um den Lärm und vor allem den bei den Explosionen entstehenden Druck auszugleichen. Neben den optisch oft Beeindruckenden Experimenten lieferte das Chemikerteam immer auch einfache Erklärungen zur Entstehung und den Hintergründen des jeweiligen Effekts. Nach zwei Stunden roch es im Hörsaal nach Rauch und ein leichter Qualm lag in der Luft. Angesichts des Beifalls war klar: Diese Vorlesung hatte sowohl Jung als auch Alt beeindruckt. Ich werde wohl auch nach dieser interessanten und unterhaltsamen Veranstaltung kein Chemiestudium mehr beginnen, aber die Weihnachtsvorlesung besuchen werde ich in den nächsten Jahren auf jeden Fall wieder.

Die zweite im Bunde

Moin zusammen!

Ich wurde ebenso wie Niklas diesen Monat als neue EULe eingestellt und darf mich euch auch hiermit einmal vorstellen.

Gesund, glücklich und gesegnet mit den Vornamen der Großmütter meines Vaters (aus Katharina und Josefine wurde schließlich Katja Josefine) erblickte ich am 6. August 1998 das Licht der Welt.

Das Stichwort „Großmutter“ trifft in gewisser Hinsicht auf meinen Lebensstil ganz gut zu – meine engsten Vertrauten wissen mittlerweile sehr gut, dass ich Schlaf mehr als (fast) alles andere liebe.

Manch einer könnte sich vielleicht fragen, was ich „denn dann sonst so“ mache. Na ja..

…. Neben durchaus merkwürdigen Angewohnheiten wie Kakteen sammeln (es kommen meist an jedem Geburtstag Neue hinzu – bis dahin mache ich mir zugegeben nicht ganz so viel Mühe mit der Pflege, denn dankenswerterweise benötigen diese ja bekanntermaßen wenig Wasser) …..

…. Nimmt einen Großteil meiner Zeit mein neu aufgenommenes Studium der Digitalen Medien an der Uni Bremen in Kooperation mit der Hochschule für Künste in Anspruch.

Sollte ich mal nicht mit Schlafen oder dem Studium beschäftigt sein, trifft man mich dann und wann in meiner Heimatstadt in der Nähe vom schönen Münster. Hier treffe ich mich mit Kindheits- und Schulfreunden auf einen Kaffee oder zur Abendstunde auf „ein-zwei“ Bier und Wein, tummele mich auf Flohmärkten, in Second Hand Läden oder verbringe Zeit in der Natur mit Familienhund Emma.

Auch in Bremen bin ich gerade drauf und dran, Hot Spots zu entdecken und bin immer offen und dankbar für Tipps und Hinweise! Bisher bin ich super begeistert was die Stadt zu bieten hat, sei es ein nach dem Feiern obligatorischer (vegetarischer) Hot Dog am Sielwall für 1€, Ausstellungen und Vorträge in der Kunsthalle besuchen oder einfach ein entspannter Sonntagsspaziergang im Bürgerpark.

Ich freue mich sehr auf die zukünftige Zeit in Bremen und darauf, ein Teil des EULe Teams zu sein, sowie möglichst bald auch von euch zu hören!

Der Tag der Leere

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Es ist wieder soweit. Jedes Jahr findet Anfang Dezember der Tag der Lehre statt. Ein Tag der dazu dient einen engeren Kontakt zwischen den Studierenden und Lehrenden der verschiedenen Studiengänge herzustellen und die Möglichkeit gibt sich miteinander auszutauschen.

Seit circa einer Woche trudeln in meinem Uni-Email-Postfach viele viele Mails ein, die sich inhaltlich mit diesem Tag auseinandersetzen. Öffentliche Einladungen zu Diskussions- oder Frageforen, von Stugen organisierte Kaffee-Tee-Glühwein-klatsch Runden und Workshops auf dem Uni Campus. Bei einem Zweifach-Bachelor sind es höchstwahrscheinlich etwas mehr Angebote, aber das ist an sich auch egal, denn für viele Studis schleicht sich am Tag der Lehre doch eher das Feiertagsgefühl ein.

Nicht selten saß ich schon in Seminaren und nach der Ankündigung vom Tag der Lehre, schienen viele den Tag als frei in ihrem Kalender zu markieren. Aber warum ist das eigentlich so? Schon viel zu häufig meldeten sich leise Stimmen aus dem Kreise der Lehrenden und kritisierten genau dieses Verhalten. Haben wir Studierende wirklich zu viele Freiheiten?

Durch das Fernbleiben von den Aktivitäten an diesem Tag entgehen Vielen auch wichtige Unterhaltungen, welche unter Umständen Veränderungen mit sich bringen könnten. Immerhin geht es um den Austausch von Meinungen. Was läuft Eurer Meinung nach gut in eurem Studiengang und woran könnte man eventuell arbeiten? Wo gibt es Kritik- oder Reibungspunkte zwischen Studierenden und Lehrenden – welche Lösungen können wir gemeinsam finden?

Natürlich wird sich nicht alles, das nicht rund läuft, nur durch Euer Erscheinen an diesem Tag, ändern. Aber es setzt ein Zeichen: Wir sind interessiert und wollen mitreden! Denn genau, dieses scheinbar fehlende Interesse wird häufig kritisiert. Wenn die meisten Teilnehmer von Diskussionsrunden StugA-Mitglieder sind und diese sich den Mund fusselig reden, für eure Interessen, aber kaum weitere Studis vor Ort sind, um dies zu unterstützen, verfehlt dies leider oft seine Wirkung. Denn die Stugen stehen auch außerhalb dieses Tages mit den Lehrenden in Verbindung. Am Tag der Lehre wird nun auch Euch diese Möglichkeit gegeben.

Da die Teilnahme am Tag der Lehre „freiwillig“ ist und die normalen Lehrveranstaltungen ausfallen, nehmen sich viele Studis die Freiheit und bleiben der Universität an entsprechenden Tag fern. Diesen Eindruck habe ich persönlich jedenfalls über die letzten Jahre aus meinen beiden Fächern mitgenommen. Wie sieht es bei Euch aus? Wie häufig habt Ihr schon an Veranstaltungen vom Tag der Lehre teilgenommen und welche Eindrücke habt Ihr davon mitgenommen?  Oder für diejenigen unter Euch die grundsätzlich nicht hingehen, woran liegt das? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar oder eine Nachricht mit Eurer Meinung zum Tag der Lehre!