Kurz notiert wird, was keiner langen Worte bedarf. In dieser Rubrik findet ihr unsere Kurzmeldungen. Bock auf was Scharfes? Gut. Denn in der Kürze liegt die Würze….

Containern: Appell an „gesunden Menschenverstand“

Nachhaltigkeitsthemen sind aktuell in aller Munde: Nachdem wir vor Kurzem bereits über Foodsharing, die Klimawerkstadt und ähnliches berichteten, wurde ich darauf aufmerksam, dass ein Kaufhaus hier in Bremen Lebensmittel, die eigentlich schon kurz vor– oder nach dem Ablauf des MHDs sind, für alle im Rahmen des sogenannten „Containerns“ zur Verfügung stellt.

Dem wollte ich auf den Grund gehen – es folgt eine kurze ethische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Containern – was ist das überhaupt?

 „Containern, auch Mülltauchen oder Dumpster Diving genannt, bezeichnet die Mitnahme weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern. Das Containern erfolgt in der Regel bei Abfallbehältern von Supermärkten, aber auch bei Fabriken.“ – Wikipedia

Laut Spiegel Online wurde kürzlich ein Antrag, das Containern zu legalisieren, abgelehnt. Rein rechtlich gesehen, so schreibt es das Lestra Kaufhaus, das seit Mai Containern erlaubt, auch auf ihrer Webseite, gilt das Entwenden der Lebensmittel von Supermärkten als Diebstahl und ist strafbar.

Daraufhin wurde ich neugierig. Warum sollte man dann das Containern als Supermarkt trotz des offiziellen Verbotes anbieten?

Wir waren für euch vor Ort und haben nachgefragt – wir hatten die Chance, einem der Geschäftsführer des Hauses, Herrn Strangemann, einige Fragen zu stellen. Vorher konnte ich es mir nicht nehmen lassen, ein paar Schritte durch das Lestra Kaufhaus in Bremen Horn zu laufen. Dabei fallen mir natürlich sofort die prall gefüllten Regale und Theken auf. Besonders stutzen, beziehungsweise genauer hingucken, musste ich bei der Obst- und Gemüsetheke. Der Kunde stellt nun mal hohe Erwartungen, seien es Wassermelonen aus Brasilien für den Verzehr bei den aktuell heißen Temperaturen, Orangen aus Marokko oder täglich frische (!) Flugmango aus Peru, Thai Mango aus Thailand, etc. Neben dem sowieso (gelinde gesagt) nicht kleinen ökologischen Fußabdruck für den Transport dieser Lebensmittel muss hier mit Sicherheit auch einiges täglich weggeschmissen werden an frischem Obst und Gemüse, und vielen weiteren Lebensmitteln darüber hinaus. Dem ist auch so.

Aber was passiert mit diesen Lebensmitteln?

Bis zum Ablauftag dürfe alles verkauft werden, erklärt mir Herr Strangemann. Sogar danach dürfte theoretisch noch verkauft werden – das Problem sei allerdings, dass „der Kunde nicht in den Laden kommt, und etwas Abgelaufenes kaufen [würde]“.

Für viele bedeute „MHD“ sofort: das Lebensmittel ist jetzt abgelaufen und nicht mehr verwendbar.

Um die (unnötige) Lebensmittelentsorgung zu minimieren, gibt Lestra (neben dem Containern) der Gemeinde, beispielsweise dem Naturerlebniszentrum botanika Bremen Lebensmittel zur Fütterung der Tiere, oder stellt Mitarbeitern MHD-Produkte zur Verfügung. Durch Warenwirtschaftssysteme würde versucht werden, dem unnötigen Entsorgen generell entgegenzuwirken. Darüber hinaus gebe es eine Küche, die bei Fehlkalkulationen eine Weiterverarbeitung von Produkten vornimmt.

Mich interessiert natürlich die Frage, ob es bislang schon Probleme gab. Ist es nicht ziemlich mutig, abgelaufene Ware den sogenannten „Lebensmittelrettern“ zur Verfügung zu stellen, obwohl das Containern an sich (noch) strafbar ist?

„Es gibt ja immer das Haftungsproblem, wo viele Sorgen drum haben. Was ist, wenn jemandem was passiert!? Das ist natürlich in dem Moment, wo Lebensmittel das MHD überschritten haben, [dann] ist nicht mehr der Hersteller dafür zuständig, sondern (…) dann geht die Haftung auf uns über. Aber (…) die Haftungsfrage ist beim Containern, dadurch, dass es noch nicht mal in der Mülltonne ist, sondern daneben steht, kann es durchaus sein, dass wir in die Haftung genommen werden. Das ist jetzt ein Risiko, was wir eingehen, wo wir sagen, ok, ich appellier‘ auch noch an den normalen Menschenverstand, wie man mit Lebensmitteln umgeht.“

Es sei dennoch wichtig, genügend zu informieren, denn viele kämen nicht zurecht und wüssten nicht, wie lange was noch essbar sei, mit welchen Produkten man vorsichtig sein müsse. Vor allem mit Fleisch und Fisch, wo es nicht mehr um Mindesthaltbarkeits-, sondern um Verfallsdaten ginge, sei nicht zu spaßen. Aus diesem Grund hat das Kaufhaus Hinweisschilder an ihren Containern angebracht.

 

 

 

 

 

Am Ende unseres Telefonats sagt Herr Strangemann schließlich noch folgendes:

„Ich finde, wenn Lebensmittel noch verwendet werden, solange sie gut sind, das sind hochwertige Produkte, da wird viel Arbeit für investiert und es ist einfach schade, wenn so etwas sinnlos entsorgt wird (…)“

Ich gebe Herrn Strangemann in diesem Punkt recht. Und zwar nicht aus kaufmännischer, sondern vor allem aus ethischer Sicht. Obwohl (rechtlich gesehen) das Kaufhaus die Verantwortung für die Lebensmittel trägt, finde ich, dass sie mit der Weitergabe in Form von Containern mit gutem Beispiel voran gehen. Eben solange, wie es sich um Lebensmittel handelt, die noch bedenkenlos zum Verzehr geeignet sind. Hier ist dann jede/-r selbst dafür verantwortlich, dies zu kontrollieren. Denn warum sollten diese Lebensmittel im Müll landen, wenn andere davon noch satt werden?

Wie steht ihr zum Thema Containern? Seht ihr die Weitergabe von abgelaufenen Lebensmitteln eher kritisch oder positiv?

Reparieren statt wegwerfen

In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir auf unserem Blog oft über die Themen Umwelt- und Klimaschutz, sowie Nachhaltigkeit berichtet. Wir waren bei Kleidertauschpartys, haben Tipps für weniger Plastikverbrauch vorgestellt und uns eine Woche lang mit Foodsharing beschäftigt. Auch bei unseren wöchentlichen Redaktionssitzungen ist Nachhaltigkeit immer ein wichtiges Gesprächsthema. Regelmäßig tauschen wir uns über neue Entdeckungen und Ideen rund ums nachhaltiger Leben aus. Und so geht es nicht nur uns. In Zeiten von wöchentlichen Fridays for Future Demonstrationen, jährlichen Hitzerekorden, schmelzenden Polkappen und immer stärker werdender Luftverschmutzung haben immer mehr Menschen das Bedürfnis selbst etwas für die Umwelt und die Natur zu tun.

Auch ich versuche mich in meinem Alltag immer mehr auf ein nachhaltiges Leben zu konzentrieren. Dabei stoße ich wieder und wieder auch auf Grenzen. Oft fehlt eine entscheidende Idee, ein Anstoß was man selbst besser oder anders machen kann. Und auch andere mit denen ich mich über das Thema unterhalte, stehen oft vor ähnlichen Schwierigkeiten.In letzter Zeit sind mir immer öfter die Facebook Veranstaltungen und Plakate der „KlimaWerkStadt Bremen“ aufgefallen, welche mit „Food for Change“, „Zero Waste, wie geht das?“ und verschiedenen Workshops mein Interesse weckten. Also habe ich mich intensiver mit der KlimaWerkStadt beschäftigt und möchte euch diese im folgenden kurz vorstellen.

Die KlimaWerkStadt, unter der Trägerschaft des Vereins KulturPflanzen, befindet sich in der alten Neustadt. Seit 2017 ist dies ein Ort, an dem Klimaschutz als etwas begriffen wird, was im kleinen anfängt und bei dem jeder mitmachen kann. Und in erster Linie ist das Projekt, welches von Uta Bohls und ihren zwei Haupt- sowie vielen weiteren Ehrenamtlichen Kollegen und Kolleginnen mit viel Einsatz und Leidenschaft am Leben gehalten wird, in erster Linie eine Werkstatt. Unter dem Motto „Reparieren statt wegwerfen“ hat hier jeder die Möglichkeit die Löcher in seinen Socken zu stopfen, einen neuen Knopf ans Hemd zu nähen, sein Fahrrad zu flicken und den Reifen zu wechseln oder seine elektronischen Geräte zu reparieren. Alles unter der Betreuung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und zwar jeden Mittwoch Nachmittag. Damit auch immer Genug Materialien für die Reparaturen vorhanden sind, gibt es den sogenannten „Materialfundus“. Auch hier ist die KlimaWerkStadt auf ehrenamtliche Mithilfe angewiesen. In diesem Fundus werden sämtliche Dinge wie Knöpfe, Nägel, Stoffe, Bänder, Elektroteile und vieles mehr gesammelt, welche man sonst einfach entsorgen würde. Neben dem wöchentlichen Reparatur Café können die Räumlichkeiten und die darin enthaltenen Gerätschaften auch für eigene Projekte und Arbeiten gemietet werden. Außerdem gibt es regelmäßige Workshops und Veranstaltungen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Etwa eine Pflanzen-Tauschbörse, Kleidertauschparty,

Upcycling ist eine Form der Wiederverwertung von Stoffen (Recycling). Scheinbar nutzlose Abfallprodukte werden mithilfe des Upcyclings in neuwertige Stoffe umgewandelt. Anders als beim Recycling oder Downcycling kommt es beim Upcycling zu einer stofflichen Aufwertung.

Upcycling Workshops, Nachhaltige Stadtteilspaziergänge sowie Vorträge und Diskussionen. Jeder der selbst einen Workshop anbieten, einen Vortrag halten, beim reparieren helfen will oder einfach nur Materialien spenden möchte ist herzlich eingeladen, das Team der KlimaWerkStadt zu kontaktieren.

Ich für meinen Teil weiß jetzt auf jeden Fall wo ich die Wollsocken meiner Oma stopfen werde und wo ich einen neuen Knopf für meinen Mantel herbekomme. Und vielleicht kann mir dann endlich mal jemand beibringen wie man ohne viel Schweiß einen Fahrradreifen wechselt.

Storytelling: Groggy sein vom Nichtstun

6.15 Uhr: Ich werde von Sonnenstrahlen geweckt und trotz der Uhrzeit habe ich direkt gute Laune. Instinktiv greife ich nach rechts zu meinem Handy und öffne die Wetter-App: 33 Grad Celsius? Ich freue mich natürlich über das sonnige Wetter, darüber, dass man endlich wieder seinen Vitamin-D-Tank auffüllen kann und verfalle im nächsten Moment auch schon in Panik: Was soll ich überhaupt anziehen? Flott stehe ich auf, laufe rüber zum Kleiderschrank und suche verzweifelt nach sommerlichen Klamotten, die man im kalten und verregneten Bremen eher selten braucht. Nach langer Suche und einem Kaffee finde ich endlich etwas, mache mich schnell im Bad fertig und schlüpfe ich die kurze Hose, das zerknitterte Top und ab rein ich die Chucks. Mein Rucksack ist gepackt und ich muss schnell los, denn wie immer, bin ich spät dran.

Als ich vor die Tür trete, trifft mich direkt der Schlag: Um 7.45 Uhr ist es schon ziemlich warm. Und das soll noch heißer werden? Mein Körper ist sichtlich überfordert und auf dem Weg zur Straßenbahn komme ich schon leicht ins schwitzen. Ganz unauffällig wische ich mir die Perlen von meiner Nase und hoffe auf eine Klimaanlage in der Bahn. Aber Fehlanzeige: Die Linie 4 kennt sowas nicht und schon stehe ich in einem Pumakäfig auf Rädern. Am Leibnizplatz angekommen muss ich in die Bahn zur Uni umsteigen. Auch auf dieser Fahrt ist keine Chance auf eine Klimaanlage vorhanden. Meine 30-minütige Fahrt in einer Bahn mit schlechter Belüftung beginnt und ich verfluche mich selbst, dass ich mein Rad noch nicht repariert habe.

Während ich mich bemühen muss, nicht jeden Moment den Klappmann zu machen, klammere ich mich an meine Wasserflasche und gucke traurig zu den Leuten rüber, die heute auch noch in langen Klamotten arbeiten müssen. Endlich bin ich an der Uni angekommen und ich stürme nach draußen – in die trockne und noch heißer scheinende Luft.

Mittlerweile bin ich körperlich bei meinen Seminaren angekommen, mental allerdings kein Stück – meine Gedanken kreisen nur um Eis am Stiel und den nächsten See, in den ich am liebsten mit samt Klamotten reinspringen würde. Nach vier langen Stunden (ok, das geht wirklich noch) mache ich mich auf den Weg zu unserer wöchentlichen Redaktionssitzung und treffe dort auf das Team. „An solchen Tagen gehe ich nie ohne meine Birkenstocks aus dem Haus“, erzählt mir Katja und ich ärgere mich über meine Sneakers. Nach der Redax geht’s wieder zum mobilen Pumakäfig und nach knapp 40 Minuten komme ich endlich zuhause an. Die Sonne brutzelt fröhlich vor sich hin und die Bordsteine flimmern.

Ich stolpere völlig groggy in meine (zum Glück) kühle Erdgeschosswohnung und falle erschöpft auf die Couch. Dabei frage ich mich, was ich heute überhaupt Anstrengendes getan habe… Sport steht bei dieser Hitze draußen jedenfalls nicht mehr auf meiner To-Do-Liste und ich schmeiße meinen Laptop an. Da die Klausurenphase schließlich vor der Tür steht, muss ich mich noch mit einer Lektüre anfreunden. Zeitgleich ist Microsoft Word geöffnet. Ehe ich mich versehe, finde ich mich mit leeren Blicken auf Instagram wieder – oh eine Whatsapp Nachricht – nein! – zurück zur Lektüre… Das geht ungefähr drei Stunden so, bis ich meinen Laptop zuklappe, in die Ecke schmeiße  und mich meiner Unlust geschlagen gebe.

Zum Essen gibt es heute nur Wassermelone und abends einen kleinen Salat, denn für mehr reicht mein Hunger nicht aus. Abgesehen davon habe ich bestimmt schon drei bis vier Liter Wasser in mich reingekippt.

Gegen 22 Uhr falle ich ausgelaugt ins Bett und schaue aus dem Fenster: Wie aufs Stichwort fängt es an aus Eimern zu schütten und es schnellen Blitze durch die Wolken, gefolgt von mächtigem Donner. Während ich langsam eindöse, fällt mir mal wieder auf, wie schön eigentlich Mutter Natur ist und ich freue mich heimlich darüber, dass sich die Sonne wieder länger in Bremen blicken lässt.

Das sind die Ergebnisse der SR-Wahl 2019

Letzte Woche hattet ihr die Chance neue studentische Vertreter und Vertreterinnen für den Studierendenrat an unserer Uni zu wählen. So konntet ihr auch Einfluss auf die Zusammensetzung im AStA nehmen. Jetzt sind endlich die offiziellen Ergebnisse da und wir können sie euch hier präsentieren. Aber erstmal möchten wir noch auf die leider sehr niedrige Wahlbeteiligung hinweisen: Mit nur 10,03% :-(

Die Wahlergebnisse der SR-Wahl 2019:

Wahlberechtigte: 18.695

Abgegebene Stimmen: 1.875

Davon gültige Stimmen: 1.841

 

Was bedeutet dieses Ergebnis für unsere Uni? 

Die Liste Gabi liegt ganz klar vorn: Mit 353 Stimmen. Doch wen wundert es, dass in Zeiten von enorm vielen Klimaschutz-Protesten und den zahlreichen „Fridays for Future“ Aktionen, Liste Gabi das Rennen macht und in den Köpfen der Studierenden immer mehr Wert auf den Nachhaltigkeitsaspekt gelegt wird. Gabi war letztes Jahr übrigens auf Platz 5, damals noch mit 187 Stimmen.

Die Liste AfA muss demnach den ersten Platz von letztem Jahr räumen und rutscht auf Platz 2. Den dritten Platz sichert sich die PARTEI, die somit einen Platz nach oben zieht. KRALLE rückt von Platz 2 (Stand 2018) auf Platz Nummer 4 dieses Jahr.

Und wie ist die Sitzverteilung letztendlich? 

Der Studierendenrat besteht aus 25 Plätzen, die für die jeweiligen Vertreter und Vertreterinnen offen stehen. Hier seht ihr die Sitzverteilung für dieses Jahr:

Die Listen Gabi, AfA, die PARTEI und KRALLE sind am meisten in den Reihen des Studirats vertreten, da sie am meisten Stimmen bekommen haben. Die Listen Campus Union, BDSM und Aale für AStA gehen dieses Jahr ohne Sitze aus.

Nun heißt es abwarten, was genau die Listen an unserer Uni erneuern und verändern wollen bzw. können. Wir freuen uns auf das kommende Jahr und auf die Zusammenarbeit im Studirat.

Bis dahin, gutes Schaffen!

Eure Ausbeute der Kleidertauschparty

Kleidertausch, Siebdruck, Actionpainting: der Kunst StugA mag es gerne bunt. Wir haben uns während der Langen Nacht der Künste unter die Leute gemischt und ein paar Eindrücke eingefangen.

Es ist ein bisschen Catwalk Boulevard reloaded: Wie zu erwarten war die Kleidertauschparty am Freitagabend besonders gut besucht. Wir konnten es uns nicht nehmen und haben euch mit euren (neuen Lieblings!?)teilen abgelichtet. Viel Spaß beim Durchgucken!

Annika, studiert Philosophie und Germanistik

Julia, 23, Integrierte Europastudien (bereits abgeschlossen, schaut nach ihren Angaben aber trotzdem gerne noch ab und an auf dem Campus vorbei)

Fabian, Digitale Medien

Und ich!? Repräsentiere wie gewohnt die (Campus) Eule ;-)

Open Campus

Es ist riesengroß und bunt: Am MZH hängt wieder das bekannte Plakat, das auf das Mega-Event an der Uni hinweisen soll. Alle zwei Jahre öffnet unsere Uni am Open Campus Tag ihre Tore für alle Besucherinnen und Besucher und zeigt, was in ihr steckt (oder stecken kann). Wer den dezenten Hinweis bisher übersehen hat, im Allgemeinen nicht weiß, was alles hinter diesem Event steckt oder was an einem Samstag eine Universität beleben könnte, findet hier alle relevanten Punkte, die auf der Tagesordnung stehen.

Überall in der Uni zu finden.

An diesem Samstag, 15. Juni, geht es ab 14 Uhr auf dem wunderschönen Anwesen unserer Universität los. Unter dem Motto „Welten öffnen – Wissen teilen“ möchte die Uni Studieninteressierte auf das Hochschulgelände locken. In mehreren Gebäuden auf dem Campuspark zeigen dafür die unterschiedlichen Fachbereiche, Institute und Einrichtungen spannende Einblicke in ihre Arbeiten und Projekte. In zahlreichen Zelten kann man hautnah dabei sein, wenn die Wissenschaft herumexperimentiert.

Neben den Wissenschaftsshows werden die aufgestellten Bühnen durch diverse Auftritte von Poetry-Slam belebt. Interessante Vorträge wie „Seegang Wind und Eis: Wie das DLR aus Satellitendaten Maritime Forschung betreibt“ oder auch „Leuchttürme im Weltall“ versuchen den Wissensdurst des Publikums zu stillen. Aber auch Institutsführungen stehen auf dem Programm, bei denen die Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen gucken können. Dabei wird nicht nur den zukünftigen Studierenden ein buntes Programm präsentiert: Ein Kinder-Campus soll auch die jüngere Generation abdecken. Hier kriegen die jungen wie auch älteren Kiddies einen großen Spielbereich angeboten und dürfen ebenfalls an kleinen Experimenten teilnehmen. Darunter fallen zum Beispiel die „Erdgeschichte zum Anfassen“ oder die „Ozeanversauerung“.

Um diesen perfekten Tag abzurunden, beginnt ab 19 Uhr die Livemusik im Campuspark. Als Headliner steht die Frankfurter Sängerin Namika auf der Bühne. Neben Co-Headliner Megaloh und Stunnah, wird auch der BREMEN NEXT DJ Smiles wiederzufinden sein.

Und wo es danach hingeht, fragt ihr? Ganz klar zum „Sommerfest Vorstraße feat. Spittaler Straße“ . Dort lassen wir dann die Party-Saison für diesen Sommer offiziell beginnen.

Voller Tatendrang ins Gründertum?

Zugegeben: wenn von Start-Ups die Rede ist, denken die Meisten sofort an eine entspannte Arbeitsatmosphäre, Getränkeflats und Kickern.

Aber wie sieht eigentlich die Realität aus? Und worin genau liegt eigentlich der Reiz, sich selbstständig zu machen?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, besuchte ich die am Dienstagabend stattgefundene 9. Bremer StartUp Lounge im SFG unter dem Motto „Tatendrang“, nachdem der Campus bereits weitgehend leergeräumt war und „Feierabendstimmung“ herrschte (auch als Gründungsinteressent muss man Opfer bringen!).

Werben mit Start-Up-Atmosphäre: „Und, warum bist du heute Abend hier?“

Ziemlich schnell stellte ich fest, dass eine ebenso lockere Atmosphäre am Abend der 9. Bremer StartUp Lounge herrschte – alle waren per „Du“ und prompt, nachdem ich mich an der Getränkebar bediente, wurde ich angesprochen von einer VWL-Doktorandin (so funktioniert wohl dieses Networking, von dem alle immer reden), die sich, wie sich später herausstellte, selbst vorstellen kann nach dem Abschluss ihres Studiums etwas zu gründen.

Herausforderung: Arbeitseinstieg „Kulturschock für Studenten, die nur Theorie kennen“

Etwas gegründet haben auch Malte Ulbricht und Mitbegründer Marc Nörenberg von der Online-Marketing-Agentur Admospherics, die selbst BWL im Master an der Uni Bremen studierten und neben den obligatorischen Vorlesungen während ihrer Studienzeit zusätzlich nicht nur StartUp Veranstaltungen, sondern auch Kurse für Recht besuchten, wie die beiden erzählten. Der Arbeitseinstieg sei ohnehin schon ein „Kulturschock für Studenten, die nur Theorie kennen“, erzählte Malte Ulbricht. Es gebe viele Dinge, die man neu lernen- oder für die man Fachleute zu Rate ziehen muss. Haufenweise Steuererklärungen, Abrechnungen etc. müssen schließlich auch erledigt werden, auch wenn sie nicht unbedingt Spaß machen.

Auch Stefanos Trialonis von WearHealth berichtete über seine Herausforderungen – sowohl persönlicher Natur (die Frage, ob man überhaupt das Richtige tue), als auch geschäftlich – das ständige Beschäftigt sein sowie natürlich das Risiko des Scheiterns. Nur ein Bruchteil aller StartUps überlebe. Es sei jedoch kein Beinbruch schnell zu scheitern, da man schließlich wieder die Chance bekäme, etwas Neues auf die Beine zu stellen.

Einige der GründerInnen waren sich zudem darüber einig, dass Familie und Freunde in der Gründungsphase unter all dem Stress leiden mussten und dass „auch mal bewusst Abschalten“ eine Herausforderung sei.

Anna Sophie Meyer und Leonard Pust von The Foureyes erzählten, dass sie beide aktuell mehrmals die Woche pendeln. Freiheiten seien dafür unter anderem Vorarbeiten zu können, um sich „dann auch mal ’nen Tag freizunehmen“.

 

 

 

Übrigens: Dass es sich bei StartUps nicht unbedingt immer nur um Tech-Riesen handeln muss zeigte Laura Wolfram, die Ende letzten Jahres ihr Porzellanstudio Plöttjegood in der Bremer Neustadt gründete.

Ziemlich beeindruckend: obwohl die studierte Produktdesignerin zur Zeit noch nicht vollständig von dem Verkauf ihrer Porzellanprodukte leben kann, hält ihre Leidenschaft zum Porzellanhandwerk sie nicht davon ab, nebenher noch einem Bürojob nachzugehen.

Fazit: Selbstständigkeit ist nicht für jeden etwas

Klar: sein eigener Chef sein, über freie Zeiteinteilung verfügen, ein schickes Büro haben klingt alles erstmal sehr erstrebenswert. Ob ich jedoch nach (oder während) meines Studiums nun selbst den Schritt wage, ein Unternehmen zu gründen oder doch einem klassischen Angestelltenverhältnis nachgehen werde, habe ich für mich noch nicht entschieden. Ich fand es zumindest sehr beeindruckend, von den zahlreichen Hürden der GründerInnen zu hören. Zum Gründen gehört scheinbar auch immer eine ganze Portion Mut. Ich für meinen Teil war jedoch ganz froh, am Abend wieder nach Hause zu kehren und (für den Moment) abschalten zu können.

Wer sich allerdings dazu entscheiden sollte den Schritt zu wagen und bereits eine Idee hat, dem sei geraten, durchaus den Mut zu haben, denn wie sich gezeigt hat gibt es viele Möglichkeiten und Unterstützung.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Gründen gemacht? Würdet ihr sagen, es lohnt sich trotz aller Hürden?

Weiterführende Links

http://www.bridge-online.de/kurse/programm.html

Der Countdown läuft: Die Organisation hinter dem Vorstraßenfest

Der Countdown läuft. In eineinhalb Wochen steigt auch in diesem Jahr wieder das „Sommerfest Vorstraße feat. Spittaler Straße„. Noch ist im Innenhof des Wohnheims und der angrenzenden Fleetwiese alles ruhig. (So ruhig wie es in einem Studierendenwohnheim eben sein kann). Damit hier aber am 14. und 15. Juni die zweiundvierzigste Auflage des mittlerweile zum Festival gewachsenen Events stattfinden kann, wird hinter den Kulissen bereits fleißig gearbeitet und geplant. Bereits seit Monaten trifft sich das um die 50 Kopf starke Team regelmäßig um aktuelle Anliegen, wichtige Informationen und Neuigkeiten aus den verschiedenen Aufgabenbereichen zu besprechen und zu diskutieren. Denn auch, wenn die wohl anstrengendste Zeit mit der kommenden Woche noch vor dem Team liegt, müssen viele Dinge schon weit im Voraus geplant werden. Das beginnt bei den Genehmigungen der Stadt, um überhaupt eine solche Veranstaltung austragen zu dürfen. Hier müssen rechtzeitig die nötigen Anträge erstellt und eingereicht werden, damit dem Fest nichts im Wege steht. Auch um Sponsoren muss sich schon Monate vor dem Event gekümmert werden. Da für das Festival kein Eintritt genommen wird, muss es durch die Einnahmen von Essen und Getränken und der Unterstützung von Sponsoren finanziert werden. Denn neben den Kosten für den Einkauf fallen noch unzählige Mieten für die Technik, Kühlwägen, Bühnen, die Security und sonstige Anlagen auf dem Gelände an, ohne die ein einwandfreier und vor allem Gefahren loser Ablauf kaum möglich wäre. Damit die Besucher am Ende nicht vor leeren Bühnen stehen muss auch die Auswahl der 13 Bands rechtzeitig stehen. Hierfür haben Bewohner eigens für das Sommerfest ein eigenes Tool Programmiert, bei dem sich die Bands erst bewerben und die Teammitglieder diese später anhören und voten können. Bei knapp 200 Bands keine leichte Aufgabe. Auch hier ist im Anschluss an die finale Entscheidung über das Line Up viel logistische Planung gefragt. Wer soll wann, wer kann wann spielen? Welche Band kann welche Technik mitbringen, was muss möglicherweise gestellt werden und gibt es genug Schlafplätze für die Künstler?

Je näher das Festivalwochenende rückt, umso mehr Arbeit fällt in anderen Bereichen, den sogenannten Ressorts, an. Ein gutes Vorstraßenfest braucht gute Deko. Und so wird in den Wochen vor dem Fest fleißig gebastelt, gemalt, geschnitten und gesägt, bei gutem Wetter oft auch draußen. Auch die Werbetrommel muss in den Finalen Tagen nochmal ordentlich gerührt werden. Dazu wird sowohl online, auf Facebook und Instagram, sowie offline, mit Plakaten und Stickern, auf das Sommerfest aufmerksam gemacht. Auch für den Bereich Gastronomie wartet jetzt einiges an Arbeit. Die richtige Menge an Essen und Trinken muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit sowohl die Festivalbesucher, als auch die Teammitglieder immer gut versorgt sind.

Wenn das Sommerfest, welches übrigens als kleine Veranstaltung der Bewohner der Vorstraße begann, dann auch zum zweiundvierzigsten mal über die Bühne gegangen ist können die Teammitglieder endlich wieder durchatmen. Doch bis dahin heißt es nochmal Vollgas geben, damit alles so läuft, wie es soll.

Eine neue Eule fliegt ins Nest

Huhu ihr lieben Menschen, jetzt bin ich wohl an der Reihe, mich mal vorzustellen: Ich bin Carlotta, 22 Jahre alt und fliege nun auch in das Nest der EULe.

Ich komme aus einem kleinen Kuhdorf in der Nähe von Oldenburg und wohne seit mittlerweile drei Jahren in unserem schönen Bremen. Ich studiere mit Niklas zusammen Politikwissenschaft und bin ebenfalls im sechsten Semester angekommen.

Ich rede gern und viel und kann mich für allerlei Dinge begeistern und mich über jede Kleinigkeit freuen. Ich lache viel (besonders wenn Niklas den Mund aufmacht), probiere stets das Gute zu sehen, auch wenn ich daran manchmal scheitere, und liebe Hunde und das Meer!

Ich mit meinem kleinen Köter Pina am Strand :-)

Ja, dann kommt jetzt wohl die Frage nach den Hobbys… Ich spiele seit gut zehn Jahren Klavier und zeichne so oft ich kann. Ich trinke liebend gern Tee, treffe mich mit meinen Freunden, ob hier in Bremen oder in meiner Heimat“stadt“, aber am liebsten verreise ich. Orte erkunden, neue Leute treffen und die verschiedensten Kulturen kennenlernen, finde ich einfach super. Irgendwie wächst man doch an solchen Erfahrungen und obwohl ich körperlich noch nicht daran gewachsen bin, vielleicht ein bisschen mental.

Durch mein PoWi-Studium weiß ich zu 100 Prozent, dass ich später nicht in der Politik zu finden sein werde, sondern eher im Journalismus oder in einer PR-Agentur. Meine Lust am Schreiben habe ich schon während meiner Schulzeit entdeckt, sie wurde durch mein Studium und ein Praktikum in einer Bremer Tageszeitung noch mehr verstärkt.

 

Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit bei der EULe, auf eure Kommentare und Anregungen und auf die Zusammenarbeit in diesem urigen Team.

Bis dahin, Glück auf

Eure Carlotta

Foodsharing: Was passiert lokal in Bremen?

Unsere Foodsharing-Serie neigt sich langsam dem Ende zu und wir hoffen natürlich, dass wir den ein- oder anderen dazu anregen konnten, selber aktiv zu werden. Um euch hierfür konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, haben wir für den heutigen Teil unserer Themenwoche beim Café Sunshine nachgefragt, was sie bezüglich Foodsharing machen – jetzt und zukünftig.

Wer selbst aus Bremen kommt oder hier lebt, hat möglicherweise schon vom Café Sunshine im Bremer Viertel gehört. Filmreihen zur Klima-, Energie- und Wirtschaftswende in der Schauburg und Kleiderschenkpartys sind nur einige Beispiele für Veranstaltungen der Solidarischen Ökonomie. Ich hatte die Möglichkeit, Christian Gutsche, der sich ehrenamtlich im Café engagiert, ein paar Fragen zu stellen. Auch bezüglich Foodsharing sei die Gruppe seit einiger Zeit aktiv, wie mir Chris berichtete. – Wer also nach unserer Reihe neugierig geworden ist und mitmachen möchte, hat dazu heute Abend ab 18 Uhr die Möglichkeit, im Rahmen der Küche für alle im Café Sunshine vorbeizuschauen. Titel und Ziel der Veranstaltung gleichzeitig sei, die „Ernährungswende in Bremen“ voranzubringen – nicht nur heute, sondern jeden Donnerstag!

EULe: Das Café Sunshine steht unter Anderem für die Entwicklung von Projekten, um Nachhaltigkeit zu fördern – vor allem lokal hier in Bremen. Wie kam es dazu, dass ihr Foodsharing betreibt?

Chris (Café Sunshine): Unsere Themen sind Klimaschutz, Energiewende und Solidarische Ökonomie. Foodsharing hilft dem Klima, weil dadurch weniger Lebensmittel weggeschmissen werden und hat auch einen solidar-ökonomischen Aspekt, weil es darum geht, geldfrei und solidarisch Lebensmittel zu verteilen. Tatsächlich beschäftigen wir uns seit Langem auch mit zukunftsfähiger Ernährung und Landwirtschaft. Und auch das geldfreie, selbstorganisierte Verteilen von Dingen wie z.B. Klamotten machen wir schon länger. Thematisch passt das also gut. Als dann jemand aus unserer Gruppe die Idee hatte, bei uns eine Verteilstelle für gerettete Lebensmittel einzurichten, fanden wir das alle gut.

EULe: Wie oft bietet ihr Foodsharing an?

Foto: Lisa Fotios, Pexels

Chris (Café Sunshine): Das Foodsharing läuft schon seit einigen Monaten und die Küche für alle auch. Beides findet jeden Donnerstag statt: ab 18 Uhr gibt es Raum zum Teilen und Schnacken, gegen 19 Uhr gibt es Küche für alle.

EULe: Wie gut wird das Angebot genutzt?

Chris (Café Sunshine): Ich würde sagen, entsprechend der angebotenen Menge passt es perfekt. Zum Foodsharing kommen üblicherweise nicht mehr als 10 Leute. Wir wollen das auch mit wenig Aufwand laufen lassen und bewerben es auch nicht so sehr. Tatsächlich sind zur Küche für alle und den Veranstaltungen meist mehr Leute da. Fast noch wichtiger als das Foodsharing ist für uns, einen entschleunigten, solidarischen Raum zu haben, wo wir nicht nur Erfahrungen mit geldfreier Selbstorganisation machen, sondern eben auch Raum zum Schnacken haben.

EULe: Was sind die Voraussetzungen, um sich am Foodsharing Angebot zu beteiligen? Was muss man beachten?

Chris (Café Sunshine): Es gibt keine Voraussetzungen, außer sich rücksichtsvoll zu verhalten. Menschen können einfach vorbei kommen. Übrigens können Leute hier nicht nur Lebensmittel abholen, sondern auch hinbringen, beim Kochen helfen oder einfach nur da sein und schnacken.

Danke nochmal an Chris für deine Zeit!