Kurz notiert wird, was keiner langen Worte bedarf. In dieser Rubrik findet ihr unsere Kurzmeldungen. Bock auf was Scharfes? Gut. Denn in der Kürze liegt die Würze….

Tierversuche an der Uni Bremen gehen weiter

Vor einigen Wochen berichteten wir bereits von den Tierversuchen, die insbesondere im Labor von Professor Andreas Kreiter an Makaken seit über 20 Jahren durchgeführt werden. Hierbei ging es um einen Antrag, der hierfür alle drei Jahre gestellt werden muss, sodass die Forschung genehmigt weitergeführt werden darf. Zum Zeitpunkt des letzten Artikels hierzu stand die Entscheidung noch aus, ob Kreiters Eilantrag stattgegeben würde. Diesen hatte er im Juli 2021 gestellt, um seine Forschung von November 2021 an um ein weiteres Jahr zu verlängern.

@ Uni Bremen

Nun wurde kürzlich darüber berichtet, dass das Verwaltungsgericht Bremen Kreiters Eilantrag stattgegeben hat. Das bedeutet, dass er nach aktuellem Stand bis zum 30. November 2022 seine Forschung an Makaken weiterhin betreiben darf.

Die Uni Bremen befürwortet diese Entscheidung:

 

„Die Universität Bremen begrüßt […] die heutige Entscheidung des Verwaltungsgerichts, dass der Hirnforscher Professor Andreas Kreiter seine Versuche […] fortführen darf.“

Auch hat sich der Rektor der Uni Bremen, Bernd Scholz-Reiter, hat sich klar für die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bremen positioniert:

„Das Gericht hat mit seiner Entscheidung die in unserem Grundgesetz verankerte Wissenschaftsfreiheit sichergestellt. Ich appelliere an die Bremer Politik, diese zu respektieren und zu wahren. Sie stellt ein hohes Gut für unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft dar. Noch ist biomedizinischer Fortschritt ohne Tierversuche leider nicht möglich.“

Zudem hätte Kreiters Antrag laut Bremer Verwaltungsgericht bereits längst bewilligt werden müssen, da er und sein Team „alle rechtlichen Vorgaben erfüllten“. Des Weiteren habe die Bremer Gesundheitssenatorin „die Entscheidung über den Verlängerungsantrag des Antragstellers bewusst rechtswidrig verzögert“ und nicht detailliert dargelegt, dass das Projekt wissenschaftlich nicht gerechtfertigt sei, so das Gericht. Hierfür wurde die Gesundheitssenatorin vom Verwaltungsgericht stark kritisiert, da sie scheinbar nicht auf aktuellem Forschungsstand sei, aber mit vermeintlich vorhandenen Alternativmethoden zu Kreiters Tierversuchen argumentieren wollte.

Dass keine wissenschaftlich anerkannten Alternativmethoden für die Versuche zur Verfügung stünden, habe Kreiter im Zuge des Antragsverfahrens jedoch wissenschaftlich fundiert begründen können. Nichtsdestotrotz bleibe es das Ziel, laut Bernd Scholz-Reiter, tierversuchsfreie Alternativen wo immer möglich anzuwenden.

 

 

Laut BfR schreibt das Tierschutzgesetz vor,

„dass Tierversuche nur dann durchgeführt werden dürfen, wenn sie zur Beantwortung der wissenschaftlichen Frage unerlässlich sind und in der Güterabwägung zwischen dem erwarteten Erkenntnisgewinn und dem erwarteten Leiden der Tiere ethisch vertretbar erscheinen. Wo immer es zuverlässige Alternativmethoden gibt, müssen diese anstelle der Tierversuche angewendet werden.“

@ Uni Bremen

Hierzu zählt es auch die Grundlagenforschung, die stark an Kreiters Arbeit kritisiert wurde, welche der BfR wiederum insbesondere als zulässigen Zweck von Tierversuchen an erster Stelle nennt.

Wie es nach November 2022 mit Kreiters Forschung an Makaken weitergehen wird, bleibt spannend – bisher wurden jedoch all seine Schritte insofern geprüft, als das einer gerichtlichen Genehmigung für den Moment nichts im Wege steht. Daneben wird weiterhin Forschung an Mäusen und Ratten betrieben, was für viele aber scheinbar ein anderes Kapitel darstellt.

Wie seht ihr das? Sollte man noch genauer hinschauen, bevor Tierversuche genehmigt werden? Ist Tierversuch gleich Tierversuch oder kommt es auf den Zweck bzw. die Tierart an? Und worauf würdet ihr eher verzichten: Tierversuche oder Medikamente, die durch diese entwickelt wurden?

Diskutiert hierüber gerne konstruktiv in den Kommentaren!

 

Wie wird ein Tierversuch eigentlich genehmigt? Tierversuche verstehen

Quellen:

https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/verwaltungsgericht-beschliesst-forscherteam-von-professor-andreas-kreiter-kann-makakenversuche-fortfuehren-1?sword_list%5B0%5D=makaken&no_cache=1

https://www.uni-bremen.de/brain

https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_tierversuchen__alternativmethoden_und_versuchstierzahlen-196366.htmlhttps://www.butenunbinnen.de/nachrichten/verwaltungsgericht-erlaubt-bremer-forscher-weiter-affenversuche-100.html

https://www.butenunbinnen.de/videos/verwaltungsgericht-zu-affenversuchen-100.html

https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_tierversuchen__alternativmethoden_und_versuchstierzahlen-196366.html

Alle Abbildungen stammen von der Uni Bremen Homepage.

Vorgestellt: Das FemRef

Was ist das FemRef eigentlich?

Das Feministische Referat an der Universität Bremen (FemRef) ist ein autonomes Gremium des AstA (Allgemeiner Studierendenausschuss) von und für FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen). Gemeinsam wollen die kritischen Student_Innen, die Debatte über gesellschaftliche Entwicklungen insbesondere in Bezug auf die Rolle von FLINTA* in der Universität thematisieren. Neben dem Ziel das Patriarchat zu überwinden, leisten die FLINTA* des Femref queerfeministische Bildungsarbeit; unterstützen Studierende, die sich für solche Bildungsarbeit engagieren; regen Debatten über queerfeministische Vertretungsarbeit an der Uni an und setzen sich dafür ein, dass queerfeministische Themen in den Fachbereichen aufgegriffen werden. Außerdem will das Gremium Alltagssexismus, insbesondere an der Universität, sichtbar machen. Somit versteht sich das FemRef also als Anlaufstelle für Sexismus an der Uni Bremen. Wenn ihr beispielsweise sexistisches Verhalten bei Dozierenden beobachtet, könnt ihr euch an das Feministische Referat wenden und erhaltet Unterstützung. Wichtig ist auch zu wissen, dass eure Anonymität dabei gewahrt wird und so könnt ihr gefahrlos eine Beschwerde einreichen.

Was sind die Aufgaben des FemRefs?

Zu den konkreten Angeboten des FemRefs gehören die Vermittlung von Beratung und die Vernetzung von FLINTA* an der Uni und darüber hinaus sowie das Aufbereiten von Informationen rund um das Thema Feminismus. So stellt das FemRef euch eine queerfeministische Bibliothek (https://femrefbremen.wordpress.com/unsere-bibliothek/) zur Verfügung, aus der ihr euch Literatur ausleihen könnt. Zusätzlich organisieren die FLINTA* diverse Veranstaltungen wie Workshops, Lesungen, Filmvorstellungen und Demonstrationen. Auch wenn ihr eigene Projektideen zu queerem Feminismus habt, könnt ihr beim FemRef Unterstützung finden, um diese zu verwirklichen. Bei Einhaltung bestimmter Auflagen, deren oberste Voraussetzung ein explizit studentischer Bezug ist, besteht sogar die Möglichkeit, finanziell gefördert zu werden.

Allgemein sieht das Gremium sich darin berufen, die Interessen aller FLINTA*-Studierenden zu vertreten. Deshalb stellen sie auch zwei Vertreter*innen, die monatlich an den Sitzungen der Zentralen Kommission für Frauenfragen (ZKFF) der Uni Bremen teilnehmen. Die ZKFF ist eine Kommission des akademischen Senats (AS) in der alle sich als FLINTA* verstehenden Statusgruppen der Uni, also Hochschullehrer*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Student*innen mit je zwei Mitgliedern vertreten sind. (vgl. https://www.uni-bremen.de/zentrale-frauenbeauftragte/ueber-uns/zentrale-kommission-fuer-frauenfragen-zkff) Somit können die Vertreter*innen des FemRefs für ihre Interessen einstehen und sehen darin eine Möglichkeit, um diese über kurzen Weg an die Universitätsleitung zu kommunizieren.

Wie kann ich mitmachen?

Eine gute Möglichkeit, beim FemRef reinzuschnuppern, ist die Teilnahme an einer Vollversammlung oder an einem offenen Plenum. Das nächste offene Plenum findet am 10.02.22 statt. Hast du Lust? Dann melde dich per Mail (femrefbremen@riseup.net) oder über Social Media ( Instagram: @femrefbremen; Twitter: Femref Bremen) bei den FLINTA*. Eingeladen und dabei sind „alle FLINTA*, die Bock haben, queerfeministische Politik zu machen“, schreibt das FemRef. Einen Einblick in eine Versammlung bekommt ihr auch im Artikel unserer ehemaligen Eule Lara: https://blogtest.zmml.uni-bremen.de/eule/2018/06/27/femref/.

Weitere Infos findet ihr außerdem auf der eigenen Webseite des FemRef unter https://femrefbremen.wordpress.com

Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit

Was ist die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit (VA-BNE)?

Es handelt sich hierbei um ein virtuelles Lehrangebot der Uni Bremen zum Thema Nachhaltigkeit, das vor etwa zehn Jahren auf die Beine gestellt wurde.

Warum wurde sie ins Leben gerufen?

Bereits von 2005 bis 2014 haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen mit der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltigere Entwicklung“ (BNE) dazu verpflichtet, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ihren Bildungssystemen zu verankern. Daraufhin folgte das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ein Ziel der UN-Dekade für BNE lautet, dass Studierende aller Fachrichtungen in Lehrveranstaltungen lernen sollen, eine nachhaltigere Gesellschaft mitzugestalten. In diesem Zusammenhang wurde die VA-BNE auch bereits mehrere Male durch das UNESO-Weltaktionsprogramm sowie durch den Rat für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.

Was bietet mir die VA-BNE?

Angeboten wird ein breites Spektrum an Lehrinhalten zu allen mögliche Themen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Das kann sowohl Technik, Tourismus oder Ernährung als auch Klimaschutz, Energiewende oder Migration sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Insgesamt gibt es virtuelle Kurse zu über 20 Themengebieten.

Wie werden diese Lehrinhalte vermittelt?

Da es sich um eine virtuelle Akademie handelt, werden die Inhalte zum Großteil über Videos vermittelt. Pro Thema sind das etwa 14 Videos, die jeweils ca. 90 Minuten lang sind. Der Umfang entspricht also einem regulären 3-CP-Modul. Neben den videobasierten Lehrveranstaltungen stehen außerdem auf der Lehrplattform der Website Materialien wie Folien, Lernbegleithefte und Selbsttests zum Download zur Verfügung.

Wie profitiere ich als Student:in hiervon?

Zuallererst erlangst Du einen vielseitigen Einblick in hoch aktuelle Themen, über die Du mehr erfahren möchtest. Daneben kannst Du auch pro Kurs drei CP erwerben, sofern Du nach abgeschlossener Lehreinheit an einer Prüfung teilnimmst. Diese können entweder als Wahlpflichtmodul oder General Study anerkannt werden, erkundige Dich da am besten vorher bei Deinem Prüfungsamt.

 


Quellen:

https://www.va-bne.de/index.php/de/

https://www.uni-bremen.de/nm/forschung/forschungsprojekte/virtuelle-akademie-nachhaltigkeit

https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Akademie_Nachhaltigkeit

https://de.wikipedia.org/wiki/Bildung_f%C3%BCr_nachhaltige_Entwicklung

Neues Kunstwerk auf dem Campus

Der Bremer Künstler „Bernd Uiberall“ hat ein neues Boule-Spiel Kunstwerk auf dem Bremer Campus platziert. Das neue Kunstwerk ist auf dem Verwaltungsgebäude im Garten der Nationen zu bewundern.

 

Bernd Uiberall kommt gebürtig aus Bassum und hat an der Kunsthochschule Bremen sein Studium absolviert. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler im norddeutschen Raum. In Bremen gibt es fünf weitere Kunstwerke, die von ihm im öffentlichen Raum installiert wurden.

1983 wurde das Boule-Spiel von ihm zusammen mit dem Team Grünplan im Eingangsbereich der ehemaligen Bremer Landesbankzentrale installiert. Jetzt hat es auf dem Bremer Uni-Campus seinen neuen Platz gefunden. Frauke Meyer, die Kanzlerin der Universität Bremen sagt: „Es ist eine willkommene Erweiterung für unseren Garten der Nationen, der als Ort zum Verweilen bereits sehr beliebt bei unseren Studierenden und Mitarbeitenden ist.“

Jeder der das Kunstwerk bereits bewundert hat, stellt fest, dass sich das gesamte Kunstwerk durch mehrere einzelne große Granitkugeln und Laufspuren aus Sandstein zusammensetzt. Dabei stellte der Transport des Kunstwerkes die größte Herausforderung dar. Jede Granitkugel wiegt bis zu 1,5 Tonnen und musste von dem ehemaligen Landesbankzentralen-Sitz in der Kohlhöcker Straße bis zur Uni transportiert werden. Bei dem Transport wurde sogar extra ein Sandbett für die Granitkugeln auf der Ladefläche des LKWs vorbereitet, damit sie so vorsichtig wie möglich verfrachtet werden konnten.

Jetzt steht das Kunstwerk in dem Garten der Nationen der Universität Bremen und kann dort von jedem angeschaut und betrachtet werden. Falls Ihr also das nächste Mal durch die Universität schlendert, ist das ein Ort an dem Ihr auf jedenfall vorbei schauen solltet.

 

 

Energiekampagne Uni Bremen

Uni Bremen startet große Umweltkampagne

Das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft und auch unter Studierenden wird immer größer. Die Knappheit der Ressourcen und die Klimaveränderungen unserer Erde werden für jeden immer mehr spürbar. Umso wichtiger ist es, dass man nicht nur ein Umweltbewusst besitzt, sondern auch tatkräftig etwas unternimmt.Klimakarl Uni Bremen

Genau das hat sich die Universität Bremen vorgenommen: diese Woche startet die campusweite Energie- und CO2-Kampagne mit dem Motto: „Umweltschutz–Leben und Lernen!“

 

Wie kann ich mitmachen?

Du kannst im Kampagnen-Zeitraum vom 17. Januar 2022 bis 04. Februar 2022 die kostenlose CO2-Spar-App „KLIMAKARL“ herunterladen.

Mit der App hast du die Möglichkeit Teams zu bilden und zusammen CO2 einzusparen. Du kannst die Ergebnisse deiner Gruppe speichern, mit anderen vergleichen und am Ende auswerten, wer das meiste CO2 einsparen konnte. Das Siegerteam, dass am meisten CO2 einsparen konnte, wird am Ende im Rahmen einer Feier bekannt gegeben. Umweltkampagne Uni Bremen

Woher bekomme ich Informationen zur Energie-Einsparung?

Die Universität Bremen und das Team Umweltmanagement hat für euch einige Informationen, Handouts und Papers zusammengestellt, in denen Ihr alles Rund um das Thema finden könnt.

http://www.uni-bremen.de/klimaschutz

Natürlich könnt Ihr auch jederzeit dem Team des Umweltmanagements der Uni Bremen kontaktieren:

 

Frau Dr. Doris Sövegjarto, Tel. 218-63376
E-Mail: Soeve@uni-bremen.de
oder
Herr Matthias Scheibner, Tel. 218-67016
E-Mail: matthias.scheibner@uni-bremen.de

 

Winter-Pause und Ausblick auf 2022

Liebe Studis,

mit den Winterferien vor der Tür verabschieden auch wir Eulen uns in die wohlverdiente Pause und gönnen uns ein wenig Auszeit vom Schreiben. Erst im neuen Jahr sind wir dann mit unseren Formaten in aller frische wieder am Start. Nichtsdestotrotz haben wir uns schon einige Gedanken gemacht, wie es 2022 auf unserem Blog weiter gehen soll und wollen euch hier einen kleinen Ausblick gewähren!

Zuallererst werden wir euch im Januar über die Lehre an der Uni Bremen auf dem Laufenden halten. Wir werden Updates geben, ob es nun in Online oder Präsenz weiter geht und wie sich das Ganze gestalten soll!

Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, haben wir außerdem seit einiger Zeit unseren Event-Kalender auf Instagram eingeführt. Zu Beginn jeder Woche empfehlen wir euch in der Eule Story Veranstaltungen, die ihr in und um Bremen besuchen könnt. Dabei decken wir allerhand Themen ab, egal ob aus dem Uni-, Kultur- oder Party-Bereich. Wenn ihr selbst eine Veranstaltung plant oder eine Empfehlung an uns weiterleiten möchtet, schreibt uns gerne eine Nachricht (per dm bei Instagram @campus.eule oder an eule@uni-bremen.de). Wir sind dankbar für sämtliche Tipps und nehmen diese gerne in unsere Story auf! Je nach Pandemie Situation kann dies allerdings unterschiedlich umfangreich aussehen und wir hoffen, ihr habt Verständnis, wenn wir auch mal keine oder wenige Empfehlungen für euch haben.

Außerdem werden wir im Jahr 2022 eine feste Rundmail an euch einführen. So werden wir euch alle drei Monate per Uni-Verteiler über unseren Blog informieren und euch über die Neuigkeiten rund um die Uni Bremen auf dem Laufenden halten. Damit bleibt ihr immer auf dem aktuellen Stand bezüglich der wichtigsten Neuigkeiten, auch wenn ihr mal vergesst auf unserer Webseite vorbeizuschauen.

Wir wünschen euch schöne Ferien und einen guten Rutsch ins Jahr 2022.

Alles Liebe,

Eure Eule-Redakteurinnen

Eine Uni – Ein Buch

Bereits 2018 nahm die Uni Bremen am Projekt „Eine Uni – Ein Buch“ Teil und erhielt über den Stifterverband eine Förderung in Höhe von 10.000 €. Unter dem Titel „Global Cotton. Eine Uni – ein Buch – Stadt“ befassten sich Studierende, Dozierende und Wissenschaftler:innen verschiedener Fachbereiche mit dem Buch „King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus“ von Sven Beckert (2014).

Auch 2021 erhielt die Uni Bremen eine Förderung für diese Projektreihe, nachdem sie an der Ausschreibung teilnahm. Diesmal unter dem Motto „Eine Uni – ein Buch. Solidarität neu befragen“ stand das Buch „Die Pest“ von Albert Camus (1947) im Fokus. Wieder beschäftigten sich Studierende, Dozierende und Wissenschaftler:innen mit den diversen Fragen des Buches und betrachtet dies im Zusammenhang mit aktuellen Geschehnissen. Wer nun den Titel gelesen hat, dem/der wird zuerst als aktuelles Thema die Corona Pandemie in den Kopf schießen. Und ja, viele Veranstaltungen im Rahmen des Projektes befassten sich damit wie wir in schweren Zeiten solidarisch handeln können oder sollten, wie Zivilcourage aussieht oder aussehen könnte und wie das Buch neue Möglichkeiten aufzeigt.  Im vergangen Jahr 2021 fanden diverse Podiumsdiskussionen, Vorträge, Workshops und Lehrveranstaltungen statt. Eine dieser Veranstaltungen war ein Vortrag von Dr. Heath Cabot „Solidarity, Contradiction, and Care in Athens“ am 9.12. per Zoom an welcher ich teilnehmen durfte. Cabot lehrt Anthropologie an der University of Pittsburgh und veröffentlichte 2014 das Buch „On the Doorstep of Europe. Asylum and Citizenship in Greece.“ Cabot befasst sich in ihrem Buch, aber auch in ihrer Forschung, im Schwerpunkt mit Menschenrechten, Humanität, Ausgrenzung, Gesundheit und Solidarität. Vor allem erforscht sie dies weiterhin in Griechenland. Im Vortrag erklärte sie, wie diese Lage aktuell aussieht, was benötigt wird und warum die Menschen dort solidarisch handeln. Die Menschen, mit denen sie arbeitet sind nicht nur ein Teil ihrer Arbeit oder ihres Buches, sondern erhalten eine Stimme und so viel es mir leichter einem zum Teil doch trockenen und fremden Thema folgen zu können.

Mit dem Buch „Die Pest“ und dem Themenschwerpunkt „Solidarität“ wurden alle Fachbereiche aufgerufen sich miteinander zu unterhalten und eventuell interdisziplinäre Lösungen für Probleme oder Auswirkungen und Veränderungen zu finden. Es geht um einen offenen Austausch.

Die Veranstaltungen in Präsenz und per Zoom sind für dieses Jahr vorbei, dennoch können die hierfür produzierten Videos und Podcasts auf der eigenen Homepage angehört werden. In der Sparte „Studentische Blicke ins Buch und darüber hinaus“ lädt Meike Bogmaier, Studentin der Philosophie und Kulturwissenschaft (Uni Bremen), immer eine neue Person ein und unterhält sich mit ihr/ihm über das Buch und einen besonderen Schwerpunkt.

Mit Absicht habe ich keine Buchzusammenfassung in diesen Artikel geschrieben (keine:r mag Spoiler). Auch ohne das Buch zuvor gelesen zu haben, haben die Vorträge und Podcasts in meinen Gedanken zum Thema Solidarität stark angeregt. Nicht ob dies wichtig ist, das steht für mich außer Frage, sondern wie und was zählt bereits dazu? Und nach all dem was ich mitnehmen durfte, freue ich mich sehr das Buch doch noch zu lesen. Wie siehts bei dir aus?

„Studenten bilden Schüler“

Seit Beginn dieser Woche hat wieder die Online-Lehre für Studierende der Uni Bremen begonnen. Vorerst bis Anfang Januar, heißt es – die Erfahrung lehrt uns allerdings, dass Prognosen dieser Art mit Vorsicht zu genießen sind.

Auch wenn es lästig sein mag, sich wieder vor dem Rechner mit komplexen Inhalten auseinandersetzen zu müssen, so trifft die anhaltende Pandemie nicht nur uns Studierende hart. Auch Schüler:innen in ganz Deutschland sind seit knapp zwei Jahren mit ständig wechselnden Unterrichtskonzepten und -ausfällen konfrontiert. Zum Teil handelt es sich um Kinder, die noch nie konstant „normalen“ Unterricht erleben durften, weil sie erst eingeschult wurden, zum Teil auch um Schüler:innen, die ihre Abschlüsse unter deutlich erschwerten Bedingungen absolvieren mussten oder müssen. Eventuell handelt es sich hierbei auch um mittlerweile Studierende, die sich noch gut an ihr Corona-Abitur erinnern können.

Neben fehlenden sozialen Kontakten und damit einhergehenden psychischen Problemen erkennen Lehrkräfte laut einer aktuellen Umfrage der Robert-Bosch Stiftung zusätzlich deutliche Lernrückstände bei den Schüler:innen. Kinder aus sogenannten Akademiker-Haushalten haben es hier natürlich deutlich leichter, als Kinder mit anderem sozialem Background oder eventuell auch einem Migrationshintergrund. Durch Corona nimmt die Bildungsungerechtigkeit zu, das lässt sich nicht leugnen. Eltern haben oft nicht die Zeit oder die nötigen Kenntnisse, um Lerninhalte zu vermitteln, häufig fehlt auch das Geld für meist sehr kostspielige Nachhilfestunden.

Was können nun wir als Studierende dagegen tun?

Eine mögliche Antwort könnte ein Engagement über den gemeinnützigen Verein „Studenten bilden Schüler“ sein. Hierbei erhalten Kinder und Jugendliche ehrenamtliche Nachhilfe, die von engagierten Studierenden angeboten wird. Die Vermittlung übernimmt dabei praktischerweise der Verein, sodass die Studierenden sich nicht selbst auf die Suche machen müssen. Angestrebt wird eine wöchentliche eins zu eins Betreuung von Schüler:innen aus finanziell benachteiligten Familien. Dabei ist es im Grunde irrelevant, was Du studierst, da Hilfe in so ziemlich allen Fächern gesucht wird. Bereits eine Stunde pro Woche ist ausreichend, um einem Kind vor allem in der aktuellen Lage weiterhelfen zu können. Des Weiteren kannst Du dir eine Bescheinigung über Deine gemeinnützige Arbeit ausstellen lassen.

Weitere Infos zum Standort Bremen sowie zur Anmeldung erhältst Du hier: https://studenten-bilden-schueler.de/standorte/bremen

Anlaufstellen für psychologische Beratung

Als Folge der Corona Pandemie ist die Nachfrage nach Therapieplätzen um 40 Prozent angestiegen, schreibt die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung zu Beginn des Jahres 2021. Nun, da die Uni wieder online stattfindet, die Corona Fälle steigen und die Wintertage immer kürzer werden, steigt die psychische Belastung für Studierende erneut. Deshalb wollen wir euch heute ein paar Anlaufstellen vorstellen, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr psychologische Hilfe benötigt.

Kassenärztliche Vereinigung Hansestadt Bremen (KVHB):

Eine gute Anlaufstelle zur Suche von Therapeut*innen und anderen Ärzt*innen ist die KVHB. Dort könnt ihr unter der Rubrik „Arztsuche“ (https://www.kvhb.de/praxen/arztsuche) selbst nach aufgelisteten Praxen in Bremen suchen, welche ihr als gesetzlich Versicherte in Anspruch nehmen könnt.

Wenn ihr keine Lust auf vergebliches Telefonieren habt, gibt es außerdem die Chance, euch durch die Terminservicestelle der KVHB an eine Praxis mit dem nächsten freien Termin vermitteln zu lassen. Diese könnt ihr online unter https://www.kvhb.de/praxen/praxisthemen/terminservicestelle finden. Zur direkten Vermittlung gelangt ihr über die Webseite https://www.kvhb.de/praxen/praxisthemen/terminservicestelle oder über die Rufnummer des Patientenservice unter 116117.

Sozialpsychiatrischer Dienst:

Eine Auflistung der fünf Beratungsstellen des Sozialpsychiatrischen Dienstes Bremen findet ihr unter https://www.gesundheitsamt.bremen.de/sozialpsychiatrische-beratungsstellen-1733. Je nachdem in welchem Stadtteil von Bremen ihr lebt, könnt ihr dort die passenden Telefonnummern finden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen dauerhaften Therapieplatz oder eine Vermittlung. Stattdessen bietet der Sozialpsychiatrische Dienst „die Beratung psychisch kranker oder suchtkranker Menschen und ihrer Angehörigen, die Einleitung von Hilfen und Schutzmaßnahmen nach dem PsychKG und die Fallführung und Hilfeplanung/Begutachtung bei Eingliederungshilfemaßnahmen wie Betreutes Wohnen und Heimwohnen“ an, schreibt das Gesundheitsamt Bremen. Das Behandlungszentrum Mitte könnt ihr zum Beispiel unter der Rufnummer (0421) 800582-10 (Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 17.00) erreichen. Den Kriseninterventionsdienst erreicht ihr unter 0421 – 800 582 33 (17.00 bis 21.00 Uhr sowie am Wochenende von 8.30 bis 17.00 Uhr).

Psychologische Beratung an des Studierendenwerk Bremen

Eine gute erste Anlaufstelle für alle Studierende ist die kostenlose psychologische Beratung des Studierendenwerks Bremen. Einen Termin könnt ihr bei Frau Intemann unter (0421) 22 01 – 1 13 10 (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 9 bis 13 Uhr, Mittwoch: 14 bis 16 Uhr) vereinbaren.

https://www.stw-bremen.de/de/beratung/psychologische-beratung/kontakt-standorte

Telefonseelsorge

Für telefonische Beratung könnt ihr euch kostenlos unter 0800.1110111 und 0800.1110222 an die Telefonseelsorge wenden. Falls ihr nicht aktiv mit jemandem sprechen möchtet, könnt ihr außerdem online per Chat eure Probleme loswerden. Diese Option findet ihr unter https://online.telefonseelsorge.de. Auch Nachts könnt ihr die Seelsorge erreichen.

Nummer gegen Kummer

Auch wenn die Nummer gegen Kummer eigentlich für Jugendliche, Kinder und Eltern gedacht ist, haben die Ansprechspartner*innen für alle Anrufer*innen und ihre Sorgen ein offenes Ohr. Ihr erreicht sie unter der Nummer 116111. Die offizielle Website lautet https://www.nummergegenkummer.de.

Hilfreiche Links und weitere Anlaufstellen:

Weitere Tipps zur Therapieplatzsuche und Kostenerstattung findet ihr unter https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=12155&token=2a529207009531421977db8f3f5cc22c94d132dc.

Außerdem könnt ihr unter https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe/ eine Übersicht für Beratungsstellen jeglicher Art in eurem Umfeld finden und mit Hilfe von individuellen Suchoptionen das passende Angebot finden.

Notfälle:

Bei akuten Krisen und Notfällen ruft bitte umgehend den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei unter 110 an.

Weitere Quellen:

https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/gesundheitspolitik/aktuelle-meldungen/news-bund/news/40-prozent-mehr-patientenanfragen-corona-kommt-in-praxen-an/

Tierversuche an der Uni Bremen

Wer an der Uni Bremen studiert, hat vielleicht vereinzelt das Gerücht gehört, dass dort an den Gehirnen von Affen Versuche durchgeführt werden. In den letzten Jahren, aber vor allem seit September, gab es immer wieder digitale Aufrufe und Demonstrationen in Bremen gegen diese Tierversuche. Vom 09.-15.11.21 gab es sogar örtliche Plakataktionen vom Tierschutzverband. Wieso rede ich hier dann von „Gerüchten“? Ganz einfach: Wenn eine Person mir davon erzählte, handelten diese selten von Fakten oder bestimmten Untersuchungen, sondern lediglich davon, dass irgendwo an der Uni, fast schon mittelalter-kerkerartig im Geheimen an Menschenaffen geforscht wird. Danach seien sie komplett verstört oder schlimmer. Hier muss ich aber hinzufügen, dass das nie Menschen aus dem Fachbereich waren. Und ganz ehrlich… so wenig wie ich bei Neurobiologie weiß, woran sie forschen, weiß ich es vom Bereich Informatik oder Sport. Womöglich geht es den meisten so. Meist weiß man dies nicht einmal genau beim eigenen Fachbereich. Und so ist es ein Leichtes ein Gerücht zu streuen. Doch was genau ist nun dran an diesen Erzählungen?

Fakt ist: Ja, an der Universität Bremen gibt es Forschungen, die an diversen Tieren durchgeführt werden. Dies geschieht dabei weder im Geheimen noch in irgendwelchen dunklen kerkerartigen Räumen. Für diese Forschungen ist der Fachbereich der Biologie zuständig. Vor allem Professor Andreas Kreiter taucht hierbei stellvertretend für die forschenden Wissenschaftler: innen in Artikeln und Videobeiträgen auf. Geforscht wird an Mäuse, Ratten, Frösche und um Rhesusaffen (Makaken). Neuerdings möchte auch die Universität gegen diese Gerüchte arbeiten und hat die Seite „Tierversuche in Forschung und Lehre“ ins Leben gerufen, um über diese Arbeit transparent zu informieren. Die vergangenen Demonstrationen richtet sich dabei hauptsächlich gegen die Affenforschungen. Laut Wissenschaftler:innen ist das Gehirn der Rhesusaffen dem menschlichen Gehirn vor allem im kognitiven Prozesse ähnlich, teils identisch. Hierdurch sind eben jene Lebewesen ideal für die Grundlagenforschung des Gehirns. Durch Erkenntnisse wie das Gehirn funktioniert, wie bestimmte Abläufe entstehen und was wiederum etwas verhindern kann, können Wissenschaftler:innen im nächsten Schritt neue und lebenswichtige Ergebnisse in der Medizin erzielen, wie beispielsweise Epilepsie, Parkinson, Lähmung und Demenz. Ebenso können neue Medikamente entwickelt werden. Bevor an den Affen geforscht wird, erfolgen jahrelange theoretische Abläufe am Institut. Erst wenn sicher ist, dass nur Tierversuche die Forschung weiterbringen und es keine Alternative gibt, wird der Antrag gestellt. Verschiedene Kommissionen prüfen anschließend, ob es keine Alternativen gibt, ein Mehrwert für die Wissenschaft besteht, das Tierwohl weiterhin geschützt ist und der Vorgang etisch vertretbar ist. Im Bremer Fall müssen alle 3 Jahre diese Entscheidungen und Anträge neu durchlaufen werden. Der aktuelle Antrag lief bis zum 30.11.21 und eine Entscheidung durch die Gesundheitssenatorin steht noch aus. Um die Forschung nicht zu unterbrechen, entschied das Verwaltungsgericht Bremen im Eilverfahren, dass der Bremer Senat vorerst die Versuche weiter dulden muss, bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist. Die Forschung besteht nun seit mehr als 20 Jahren und wird von der Deutschen Forschungsgemeinde, sowie der Europäischen Union gefördert.

© Universität Bremen

Wie auf dem Bild zu sehen, leben die Affen in Gehegen am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen. Sie leben in Gruppen und werden von Forschenden, Tierpfleger:innen und Tierärzt:innen betreut und beobachtet. Dabei wird auf eine möglichst artgerechte Haltung der Tiere geachtet. Denn natürlich ist ein Gehege etwas anderes als ein Dschungel. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass in Deutschland keine Tiere aus freier Wildbahn für Versuche genutzt werden dürfen. Alle Tiere werden eigens für die Versuche gezüchtet. Dennoch versuchen die Mitarbeitenden regelmäßig mit wechselnden Spielgeräten und einer Veränderung der Gehege für Abwechslung zu sorgen. Das Wohlergehen der Tiere am Bremer Institut hat für alle einen hohen Stellenwert, denn sobald es den Tieren nicht gut geht, sind auch die Ergebnisse verfälscht. Gleichermaßen ist es für die Forschenden wichtig, dass die Tiere gesund sind. Verändert sich der Gesundheitsstand eines Tieres und benötigt Medikamente, können die erhobenen Daten nicht mehr publiziert werden. Und gerade dieses publizieren ist essenziell, denn die hier erhobenen Daten dienen eben als Grundlage für weitere Forschungen. Erst wenn die Normalfunktion eines gesunden Gehirns ergründet wurde, können die Fehlfunktionen der genannten Erkrankungen weiter erforscht werden.

Dabei sitzen die Affen mehrere Stunden wöchentlich vor einem Bildschirm. Mit Mikroelektroden sind sie verkabelt und dadurch mit unterschiedlichen Geräten verbunden. Auf dem Bildschirm ist ein mittiger Punkt, sowie ein Dreieck links und rechts zu sehen. Fällt einer der Dreiecke um, lässt der Affe den Schalter in seiner „Hand“ auf der entsprechenden Seite los. Als Belohnung erhält er durch einen Schlauch Orangensaft. Durch diesen Ablauf können die Wissenschaftler:innen die Koordination und Synchronisation von Nervenzellen ergründen, wodurch sie wiederum verstehen wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Gedächtnisleistungen ablaufen. Die Konditionierung der Affen wurde des Öfteren kritisiert. An dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass die Tiere in keinem negativen Zustand sind. Sie erhalten im Gehege regulär kein Wasser, sodass der Orangensaft als Belohnung agiert. Ähnlich ist es bei einem Hund. Der Hund bekommt über den Tag ausreichend Futter. Macht er einen Trick oder gehorcht gut beim Spazieren gehen, wird er mit einem Leckerli belohnt. So ist es eben auch bei den Affen. Sie sind ausreichend hydriert und erhalten den Saft zusätzlich. Wäre dem nicht so, dann wären sie nicht gesund. Dies wiederum wäre wie bereits erklärt für die Forschung kontraproduktiv, da die Ergebnisse nicht unter normalen, sondern unter verfälschten Umständen entstehen würden.

 

Ein kurzes Video zur aktuellen Forschung via Buten und Binnen findest du hier.

 

 

*Eigene Meinung der Autorin, unabhängig von der Universität Bremen*

Ich bin mir dessen bewusst, dass das Thema Tierversuche eine umfangreiche Angelegenheit ist. Daher beziehe ich mich im Nachgang ausschließlich auf die Versuche am Bremer Institut am Beispiel Affenforschung. Denn es ist unumstritten, dass es Tierversuche gibt, die nicht den Normen der EU entsprechen und dies nicht im Sinne der Wissenschaft sein kann, durch solche Versuche Ergebnisse zu erzielen. Es fällt mir persönlich schwer bei diesem Thema für oder gegen die Tierversuche zu sein. Ich bin dafür, dass Drogerie und Kosmetik niemals an Tieren getestet werden sollte. Diese Forschung jedoch bezieht sich auf die Grundlagen unseres Gehirns, sowie Heilungsmöglichkeiten und Medikamente. Ohne die Versuche an Tieren wären wir zum Beispiel nicht in der Lage, nach einem langen Wochenende oder einer Grippe eine Ibu gegen die Schmerzen zu nehmen. Denn diesen Bereich vergessen wir gerne. Und wer schon einmal einen geliebten Menschen oder auch ein Haustier in seinem Leben hatte, dass unheilbar erkrankte, weiß wie sehr man sich in diesen Situationen wünscht, es gäbe eine Lösung. Doch wie soll eine Lösung gefunden werden, wenn daran nicht geforscht werden kann? Ich vertraue darauf, dass die Uni Bremen und die Wissenschaftler:innen an Alternativen forschen würden, statt an Tieren wenn es die Möglichkeit gäbe. Ich vertraue darauf, dass die diversen Stellen, die Richtlinien einhalten und die Forschung sonst nicht erlauben würden. Ich vertraue der Wissenschaft, denn sie liefert Zahlen und Fakten und somit Möglichkeiten für Lösungsansätze. Diese Affen werden nicht am offenen Gehirn operiert oder mit Stromschlägen gefoltert, sondern reagieren auf Dreiecke auf einem Bildschirm, während Menschen stupide Arbeit am Fließband machen müssen. Bei beidem wäre es schön, wenn das nicht sein müsste. Da sind wir uns sicherlich einig. Aber solang an den Affen unter derartig humanen Bedingungen geforscht wird, sollte man sich meiner Meinung nach lieber Gedanken über andere Tierhaltungen wie bspw Massentierhaltung machen. Generell ist und bleibt es ein schwieriges Thema und ich kann beide Seiten nachvollziehen, wodurch ich mich nicht gänzlich entscheiden kann. Es ist immer ein Abwägen zwischen dem ethischen Empfinden, dem Tierschutz und ob die Fragestellung so wichtig ist, dass es eine derartige Forschung rechtfertigt.

Welche Gedanken hast du zu diesem Thema? Hinterlasse uns gerne deine Meinung in den Kommentaren. Wir freuen uns über einen konstruktiven und achtsamen Austausch.