Kurz notiert wird, was keiner langen Worte bedarf. In dieser Rubrik findet ihr unsere Kurzmeldungen. Bock auf was Scharfes? Gut. Denn in der Kürze liegt die Würze….

Welcher Studiengang passt zu mir?

Es gibt etliche Studiengänge und Bereiche an den Universitäten. Sich dabei für einen Bereich zu entscheiden, fällt dann gar nicht so leicht. Zudem gilt es noch viel mehr zu beachten als nur die reinen Interessen an einem Fach. Davon abgesehen, ob das Studium die richtige Wahl ist oder vielleicht doch eine andere Weiterbildung. Gerade wer aus der Schule kommt, weiß meist noch nicht genau wohin der Weg führen soll. Und ganz ehrlich: Auch wer bereits studiert, hat sich nicht immer festgelegt, wohin es gehen soll, sondern ist noch in der Findungsphase. So war und ist es beispielsweise bei mir. Nach einer Ausbildung und ein paar Jahren im Job entschied ich mich noch einmal zu studieren. Auch das ist eine Möglichkeit. Ebenso wie den Studiengang zu wechseln, wenn man merkt, dass es doch nicht passt. Du hast also vielleicht noch ganz viele Fragen bezüglich des Studiums und willst dir Klarheit verschaffen? Dann haben wir hier für dich verschiedene Anlaufstellen und Möglichkeiten herauszufinden was zu dir passt.

 

Orientierung
Du hast erstmal allgemeine Fragen was das Studium angeht, möchtest dir einen Überblick verschaffen und fragst dich, ob das Studium generell etwas für dich ist? Dann kannst du dir die Informationsbroschüre online herunterladen und durchstöbern.

 

Selbsttests/Selfassessments
Du hast nur eine grobe Ahnung, worauf du Lust hast, aber weißt nicht welcher Studiengang dazu passt? Auch das ist kein Problem! Online auf der Website der Uni Bremen kannst du schnell und einfach den Selbsttest machen. Es werden deine Interessen abgefragt, sowie deine Stärken und Fähigkeiten analysiert. Vorab findest du weiter unten auf der Website hilfreiche Tipps für den Test, damit am Ende der passende Studiengang gefunden werden kann.

 

Info-Woche
Wer den Info-Tag als Präsenz-Veranstaltung am 18.05. verpasst hat, muss sich keine Sorgen machen. Vom 13.-17.06. findet die Info-Woche als Online-Veranstaltung über Zoom statt. Hier findest du eine Anleitung für Zoom, sowie alle Studiengänge der Universität Bremen. Mit einem Klick auf den Studiengang, der dich interessiert, findest du die Veranstaltungen der Woche.

 

Studienberatung
Du benötigst eine individuelle Beratung und hast Fragen, auf die du noch keine Antwort für dich gefunden hast? Dann ab zur Studienberatung. Ob offene Sprechstunde oder Beratung mit Termin, beides ist möglich. Und das ganz einfach von zu Hause per Zoom. Außerdem findest du auf ihrer Website Erklärvideos zur Bewerbung und spezifische Voraussetzungen für deinen Studiengang. Hier zur Website: https://www.uni-bremen.de/isi/frag-die-studienberatung

 

Studienlots:innen
Die Schule ist rum oder du willst dich noch einmal umorientieren, weißt aber nicht, ob das Studium das richtige für dich ist? Dann sind die Studienlots:innen die perfekte Anlaufstelle für dich. Über das online Anmeldeformular kannst du direkt in Kontakt treten. Anschließend wird dir ein/e Lots:in zugeteilt. Zusammen kannst du dir einen ersten Eindruck vom Campus machen, gemeinsam in die Mensa gehen und sogar eine Lehrveranstaltung deines Wunschstudiengangs besuchen. Bitte beachte jedoch das letzteres natürlich nur in der Vorlesungszeit funktioniert (aktuell bis Mitte Juli).

 

Selbstorganisiertes Schnupperstudium
Wer verschiedene Lehrveranstaltungen in Ruhe für sich allein oder mit einer/m Freund:in besuchen möchte statt mit einer/m Lots:in kann das Schnupperstudium nutzen. Auf der Website findest du alle nützlichen Tipps, um dir dieses zusammenzustellen. Wie du welche Räume findest, welche Veranstaltungen sich zum Besuchen eignen und wann der beste Zeitpunkt ist, findest du hier.

 

Und wenn du dir noch nicht sicher bist, wieso es eigentlich die Uni Bremen sein soll, dann schau dir einmal die Aktion #duweißtwarum an! Denn die Uni Bremen hat neben einem großartigen Campus  auch ein abwechslungsreiches und spannendes Leben für Studierende in Bremen zu bieten. Also worauf wartest du noch?

Warum sind die politischen Wahlen der Uni Bremen für Studierende so wichtig?

Die politischen Wahlen an der Uni Bremen finden dieses Jahr vom 20. bis 24. Juni statt. Was die politischen Wahlen überhaupt bedeuten, welche Bedeutung sie haben und wie sie sich zusammen setzen, erfahrt Ihr hier.

Was sind die Wahlen an der Uni Bremen für Studierende?
Wer sich zu den politischen Aktivitäten und Wahlen an der Uni Bremen bereits einmal informiert hat, wird wissen, dass es gar nicht so einfach ist, sich ein Bild von den verschiedenen Wahltypen, Institutionen und deren Bedeutungen, zu machen. Als erstes ist es wichtig zu verstehen, dass sich die „Uni-Wahlen“ sich aus mehreren einzelnen zu wählenden Institutionen zusammen setzen, die ebenfalls auch verschiedene Wahlordnungen haben. Diese finden oftmals zur gleichen Zeit statt, weswegen es für viele Studierende hier zu Irritationen kommt.

Die Wahlen an der Universität Bremen setzen sich aus verschiedenen, einzelnen Wahlen zusammen:

  1. Studienratswahlen (SR)
  2. Fachbereichratswahlen (FBR)
  3. Wahlen zum Akademischen Senat (AS)

INFO: Die Wahlen zum FBR und AS werden insbesondere von der Wahlkommission, als auch dem ASTA unter dem Begriff „Gremienwahlen“ zusammengefasst.

Akademischer Senat

Der Akademische Senat ist quasi das Parlament der Universität, also das höchst beschlussfassende Gremium der Universität. Unter anderem beschließt er:

  • Teile der Prüfungsordnung
  • Wahl des Rektors/ Rektorin
  • Änderungen und Auflösung von Studiengängen, Fachbereichen undwissenschaftlichen Einrichtungen
  • Grundsätze der Mittelbewirtschaftung

Insgesamt setzt er sich aus 22 Mitgliedern zusammen. Vertreten werden sie durch verschiedene Statusgruppen der Uni Bremen wie z.B. HochschullehrerInnen, MitarbeiterInnen der Technik und Verwaltung und wissenschaftliche MitarbeiterInnen. 4 von den 22 Mitgliedern werden von Studierenden vertreten.

Studienrat

Der Studienrat ist das höchste Organ der Studierendenschaft. Vergleichen mit dem Bundestag lässt sich sagen, dass der SR das Parlament ist, was den AStA, also die Bundesregierung, wählt. Der SR besteht aus insgesamt 25 Mitgliedern, die von den Studierenden selbst gewählt werden können. So hat jede/r Studierende eine Stimme die er der Liste oder den Kandidaten zuteilen kann. Die Aufgaben des SR sind:

• Mitwirkung bei der sozialen und wirtschaftlichen Selbsthilfe von Studierenden • Förderung studentischer Veranstaltungen
• Förderung der politischen Bildung
• Selbstorganisation und Verwaltung der Gelder der Studierendenschaft

INFO: in eurem Semesterbeitrag ist immer ein sogenannter Anteil für den Asta fällig (ca. 13 Euro). Mit diesen Gebühren unterstützt ihr die Arbeit des Asta.

Fachbereichsrat

Wie viele von euch wissen, teilt sich die Uni Bremen in 12 unterschiedliche Fachbereiche. Für jedes dieser Fachbereiche gibt es einen sogenannten Fachbereichsrat. Dieser setzt sich in der Regel aus 13 Mitgliedern zusammen, worunter auch Studierende zählen. Thema die der Fachbereichsrat behandelt sind u.a. folgende:

  • Studienpläne
  • Einführung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen
  • Fachspezifische Teile der Prüfungsordnung
  • Grundsätze für die Maßnahme zur Förderung des wissenschaftlichenNachwuchsesInfo: Hier hat jeder Studierende für die Wahl der zwei studentischen VertreterInnen eine Stimme die er vergeben kann!

SR Wahlen 2022

Wann finden die Wahlen statt?

Vom Montag, den 20. bis 24. Juni 2022 werden die 25 Mitglieder des Studierendenrats an der Universität Bremen gewählt.

Wer ist berechtigt?

Berechtigt zur aktiven oder passiven Wahl sind alle Studierenden der Uni Bremen, die einen gültigen Studierendenausweis für das Sommersemester 2022 haben sowie ausländische Studies mit einem Studienplatz für das Wintersemester 2022/23 an der Uni Bremen.

Wie und wo kann ich wählen?

Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren finden die SR Wahlen 2022 endlich wieder in Präsenz statt. Das heißt, ihr könnt eure Wahlunterlagen bis zum 23.06.2022 unter Vorlage eures Studierendenausweises bei der Wahlkommission abholen. Diese findet ihr unter der Anschrift „ Wahlkommission der Studierendenschaft der Universität Bremen, Glashaus, AStA-Etage, Büro Wahlkommission“. Alternativ könnt ihr bis zum 19.06.22 um 17.00 die Briefwahl schriftlich und ohne Vorlage des Studierendenausweises beantragen. Die Unterlagen werden euch anschließend zugeschickt.

Deadlines: 

Eure Stimmzettel müssen bis zum Freitag, 24.06.2022 um 12:00 bei der Wahlkommission eingehen, um gültig zu sein. Wichtig ist auch, dass ihr euren Wahlunterlagen eine Eigenständigkeitserklärung hinzufügt. Dabei handelt es sich um eine Erklärung, in der ihr eure Identität per Unterschrift bestätigt. Diese muss mit dem Stimmzettel zurückgeschickt werden, damit er gültig ist. 

Einspruch gegen den vorläufigen Stimmzettel (Musterstimmzettel) könnt ihr noch heute, den 4.6.2022 schriftlich mit Begründung im Briefkasten bei der Wahlkommission einreichen. Dieser hängt im Flur zum AstA-Konferenzraum gegenüber dem Raum A2120, welchen ihr über das Studierendenwerk auf der ersten Etage in der Glashalle erreicht.

Den Musterstimmzettel für 2022 findet ihr hier: https://sr.uni-bremen.de/w/images/0/0f/SR_Wahl_Stimmzettel_Muster_2022.pdf. Dort könnt ihr euch über alle Listen und ihre Kandidat*innen informieren.

Auszählung:

Die öffentliche Auszählung der Wahl beginnt am Freitag, den 24.06.2022 ab 14 Uhr. Das endgültige Wahlergebnis wird dann am Montag, den 27.06.22 um 15 Uhr veröffentlicht. Falls ihr mit dem Wahlergebnis nicht einverstanden seid, habt ihr in den drei darauffolgenden Tagen Zeit, schriftlich und mit Begründung Einspruch bei der Wahlprüfungskommission einzulegen.

Wahlhelfer*innen gesucht:

Außerdem sucht der Studierendenrat noch Wahlhelfer*innen. Bewerben können sich alle Mitgliedsgruppen der Universität, ihr dürft allerdings nicht selbst kandidieren. Für eure Hilfe erhaltet ihr 12 € pro Stunde. Anmelden könnt ihr euch bis zum 12.06.2022 um 13 Uhr im Glashaus bei der SR-Wahlkommission oder per Mail an srwahl@uni-bremen.de.

Quelle:

https://sr.uni-bremen.de/w/images/5/50/Wahlausschreiben22.pdf

Weitere Informationen:

Checkt außerdem unseren Eule Artikel „Wahlen und ihre Organe an der Uni Bremen 2021“. Dort erklären wir euch die einzelnen Organe der Universität Bremen, welche ihr mit eurer Wahl beeinflussen könnt. So könnt ihr sehen, wie Studienrat, AStA, Fachbereichsrat, Akademischer Senat und Stugen miteinander zusammenhängen. So könnt ihr also besser einschätzen, welchen Einfluss eure Stimme bei der SR Wahl eigentlich hat.

Nebenverdienste für Studis – bar auf die Hand

Momentan wird alles teurer. Doch irgendwie steigen die BAföG-Sätze und Gehälter nicht entsprechend (schnell) an… Fair ist das bestimmt nicht – und trotzdem müssen wir Studis uns aktuell irgendwie zu helfen wissen, was die aktuellen Finanzen betrifft.

Wie du dir zumindest etwas Geld zusätzlich bar auf die Hand verdienen kannst und dabei noch Menschen helfen oder spannende Fragen beantworten kannst, erfährst du hier.


Bremen Research & Policy Lab (kurz BreLab)

Das BreLab ist Teil des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Uni Bremen, wo ökonomische und sozialwissenschaftliche Experimente durchgeführt werden. Dabei nehmen die studentischen Proband:innen in modernen Vollkabinen und/oder im sogenannten „Policy Lab“ teil, in welchem Simulationen interaktiv visualisiert werden können.

Teilnehmer:innen werden für neue Experimente laufend gesucht. Eine Anmeldung beim BreLab ist unverbindlich und kostenlos; sobald ein Experiment durchgeführt werden soll, wird man kontaktiert und kann sich für oder gegen die Teilnahme an diesem entscheiden. Teilnehmende erhalten eine finanzielle Vergütung, die je nach Experiment variieren kann. Zusätzlich erhält man einen exklusiven Blick in Fragestellungen der verhaltensorientierten Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Mehr Infos und den Weg zur Anmeldung findest du hier.

CSL Plasmaspende

Alleine in Deutschland benötigen rund 16.000 Menschen Plasmapräparate; weltweit sind es über eine Million. Diese Form der Medikation kann notwendig werden bei Krankheiten, die eine geschwächte Immunabwehr mit sich bringen oder bei Blutgerinnungsstörungen.

Plasma spenden funktioniert so ähnlich wie Blut spenden, nur dass das vom Plasma befreite Blut in einem geschlossenen System wieder direkt in den eigenen Körper zurückfließt. Dadurch ist eine Spende sogar bis zu zwei Mal die Woche möglich. Der Vorgang dauert insgesamt etwa 45 Minuten. Die Höhe der Aufwandsentschädigung richtet sich nach deinem Körpergewicht, da ein höheres Gewicht eine größere Spendenmenge ermöglicht.

Fast jede:r kann Plasma spenden – einige wenige Einschränkungen, die sich auf den körperlichen bzw. gesundheitlichen Zustand beziehen, können auf der CSL Website nachgelesen werden. Außerdem wird durch regelmäßige Blutuntersuchungen vor der ersten Spende und in bestimmten Spendenintervallen deine Gesundheit im Blick behalten. Dadurch weißt auch du immer, ob du irgendwelche Mangelerscheinungen hast oder Ähnliches.

Spenden kannst du in Bremen an zwei Standorten, einmal in der Nähe des Hauptbahnhofes und einmal beim Weserpark. Deutschlandweit gibt es aber noch viele weitere Standorte und natürlich auch noch andere Anbieter.

Mehr Infos zum Spenden erhältst du hier.

Konkret Marktforschung

Konkret Marktforschung ist nur eines von vielen Marktforschungsinstituten und soll hier exemplarisch aufgelistet werden. Es handelt sich dabei um ein Institut, welches in der Bremer Innenstadt ansässig ist. Hier kannst du dich registrieren, um Fragen aus der Marktforschung, die in der Regel dein Konsumverhalten widerspiegeln sollen, zu beantworten. Das Ganze dauert in der Regel weniger als eine Stunde und wird ordentlich vergütet. Manchmal gibt es auch Ausschreibungen für Produkt- oder Geschmackstests, in denen explizit etwas getestet werden soll.

Seit der Pandemie nehmen auch die Online-Befragungen zu, die bequem von Zuhause durchgeführt werden können und meist kleine Gesprächsrunden mit anderen Proband:innen darstellen. In diesem Fall gilt es zu beachten, dass du deine Vergütung nicht wie sonst vor Ort ausgezahlt sondern überwiesen bekommst.

Eine Anmeldung ist auch hier kostenlos und unverbindlich möglich. Man wird regelmäßig über anstehende Angebote per E-Mail informiert und kann sich dann entscheiden, ob man daran teilnehmen möchte oder nicht. Selbst für die Vermittlung Dritter bekommt man in der Regel eine kleine Aufwandsentschädigung.

Mehr Infos gibt es hier.

Babys, Hund, Katzen sitten

Zu guter Letzt kommt noch der Klassiker, der dennoch immer gefragt ist. Über verschiedene Kleinanzeigenportale lassen sich sowohl Anzeigen hierzu schalten, als auch zahlreiche Gesuche finden. Abgerechnet wird in der Regel pro Stunde oder bei längeren Aufgaben pro Tag. Da kann für eine Woche Katzensitten oder regelmäßiges Babysitten ordentlich was zusammenkommen.

Erwähne auf jeden Fall, falls du Erfahrungen mitbringst, seien es eigene Kinder oder kleinere Geschwister bzw. Nichten/Neffen, auf die du schon aufgepasst hast. Oder auch Erfahrung mit Tieren, die du sammeln konntest. So wirkst du in deiner Bewerbung souveräner und findest vielleicht einen bequemen Nebenjob, den du über Monate oder Jahre ausführen kannst.

Hast du noch weitere Tipps zum kleinen Nebenverdienst auf die Hand? Teil sie mit uns in den Kommentaren!

Ab geht die Lucie! – Stadtgarten für alle

Die Lucie als grüne Oase in der Bremer Neustadt

Die Lucie als grüne Oase in der Bremer Neustadt

KulturPflanzen e.V. : Wer steckt eigentlich hinter der Lucie?

Inmitten der Bremer Neustadt findet ihr mit dem Stadtgarten Lucie eine grüne Oase zum verweilen oder auch zum anpacken. Auf dem Lucie-Flechtmann-Platz (kurz: Lucie), der ehemals eine Betonfläche in Größe eines Fußballfelds darstellte, eröffneten engagierte Bremer*innen im Juni 2013 die erste Gartensaison. Eingeleitet durch ein Stadtteilfest folgten Kulturveranstaltungen wie Flohmärkte, Konzerte und Kaffeeklatsch.

Mit Erfolg ihres Projektes gründeten die ehrenamtlichen Gärtner*innen daraufhin den Verein KulturPflanzen e.V., vor allem um eine offizielle Ansprechstelle für Bremer Behörden zu bieten. Seitdem haben die Mitglieder im Jahr 2018 außerdem die KlimaWerkStadt ins Leben gerufen, ein „nachbarschaftlicher Bildungsraum“, der neben einer offenen Werkstatt, einem Reparatur-Café und einem Materialfundus auch Aufklärung und Weiterbildung rund um das Thema Nachhaltigkeit leistet. So gibt es bspw. regelmäßige Workshops und Vorträge zum Thema Ökologie sowie anderen gesellschaftspolitischen Themen. So wurde neben der Lucie also ein Raum geschaffen, in dem die Bremer*innen auch im Winter zusammenkommen können.

Das Wildbienen Hotel

Das Wildbienen Hotel

Wie sieht die Lucie heute aus?

Was mit ein paar Paletten und Hochbeeten begann, haben die Lucies mittlerweile in ein richtiges Gartenparadies verwandelt. Neben Kräuter- und Gemüsebeeten zauberten die Bremer*innen mehrere Aussichtsplattformen, wie zum Beispiel einen kunstvoll bemalten Geräteschuppen, dessen Dach zum verweilen einlädt. Außerdem haben sie diverse gemütliche Sitzmöglichkeiten geschaffen. Kinder können sich auf einem kleinen Spielplatz mit Sandkasten vergnügen aber auch Insekten sind im eigenen Wildbienen Hotel der Lucie willkommen.

Mitmachen?

Wer nicht nur die Atmosphäre auf der Lucie genießen sondern aktiv dabei sein will, hat mehrere Möglichkeiten:

  1. Gärtnern
Die Hochbeete in der Lucie

Die Hochbeete in der Lucie

Zum regelmäßigen Gärtnern treffen sich die Lucies ab Frühjahr jeden Sonntag um 15.30. Eingeladen sind alle, die Lust haben, mitzuhelfen. Dabei wird auch das angebaute Gemüse geerntet, was unter den aktiven Gärtner*innen aufgeteilt wird. Dies ist ihnen vorbehalten und somit eine kleine Belohnung für das ehrenamtliche Engagement. Am Kräuterbeet der Lucie dürfen sich jedoch alle Bedienen. Im Sommer finden außerdem Dienstags und Donnerstags um 18 Uhr Treffen zum Gießen statt. Auch hier sind alle freiwilligen Hände willkommen!

  1. Plenum

Hinter der Lucie steckt auch eine Menge Organisation, weshalb sich die Mitglieder alle 2 Wochen am Montag um 18:30 Uhr versammeln, um Gärtnern, Veranstaltungen und Finanzierungsmöglichkeiten von Projekten zu besprechen. Im Sommer findet dies auf dem Gartenplatz statt, im Winter in der KlimaWerkStadt. Auch hier sind Interessierte eingeladen, einfach mal reinzuschnuppern.

  1. Gelegentliche Aufgaben

Andere Aufgaben, die ihr übernehmen könnt, wenn ihr nur gelegentlich bei der Lucie mithelfen wollt, sind zum Beispiel das Sammeln von Müll, das Jäten von Unkraut, die Hilfe bei Veranstaltungen oder das Spenden, sei es in Form von Kuchen für beispielsweise den Flohmarkt oder als Geld. Mehr Informationen findet ihr unter https://lucie-bremen.de.

Kommende Veranstaltungen:

Habt ihr Interesse bekommen und wollt euch bei der Lucie einbringen? Dann könnt ihr am Montag, den 23.05.22 um 18.30 Uhr zu einer Kennenlern-Veranstaltung von Lucie und KlimaWerkStadt in die KlimaWerkStadt kommen. Dort stellen die Mitglieder beide Projekte vor und laden zum Mitmachen ein.

Weitere feste Termine sind die Flohmärkte der Lucie, die jeweils am letzten Sonntag im Monat auf dem Gartengelände stattfinden. Am 29. Mai habt ihr die nächste Möglichkeit, Secondhand zu stöbern. Außerdem könnt ihr dort kostenlos einen eigenen Stand anbieten, gerne im Austausch gegen eine kleine Kuchenspende. Der Standaufbau beginnt um 10 Uhr.

26. Internationales Symposium zum Film

Es ist wieder so weit! Das 26. Internationale Symposium zum Film findet vom 18. -21.05.2022 wieder statt. Dank der aktuellen Lage und Lockerungen werden die Filme und Vorträge dieses Jahr außerdem wieder in Präsenz im Bremer Kommunalkino „Kino 46“ zu hören und sehen sein. Im Fokus des diesjährigen Symposiums steht die Beziehung zwischen Natur und Film. In vielen Bereichen des Lebens und vor allem im Alltag achten wir immer mehr auf die Umwelt. Statt das Auto lieber die Bahn nehmen, statt Plastiktüten nehmen wir den Jutebeutel mit zum Einkauf, statt to-go Kaffee im Wegwerfbecher lieber den eigenen Kaffeebecher auffüllen lassen. Doch wie sieht das in der Filmindustrie aus? Die Welt wird gefühlt immer medialer und diverse Plattformdienste versorgen uns auch außerhalb des Kino Besuches dauerhaft mit Entertainment. Wie machen sich Themen wie der Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umwelt in Film und Wirtschaft bemerkbar?

Diesen und weiteren Aspekten gehen die Universität Bremen mit dem CITY 46 (Kommunalkino Bremen e.V.) und der AG Filmwissenschaft (FB 9 Kulturwissenschaften, ZeMKI) dieses Jahr auf den Grund. Ausgewählt wurden dabei Filme, die verdeutlichen, dass die Naturdarstellungen etwas darüber aussagen, wie die Menschen als Gesellschaft leben wollen, so Professor Winfried Pauleit.

„Bereits im Stummfilm waren Landschaftsdarstellungen zentraler Teil dramatischer Filmerzählungen. Naturdokumentarfilme aber auch Katastrophenfilme modellieren Naturschönheit, aber auch ihre Zerstörung gleichermaßen.“

Ausgewählt wurden somit nicht nur aktuelle Filme aus diesem Jahrzehnt, sondern auch ein restaurierter Stummfilm und das Hollywood-Musical „Singing in the rain“ (1954). Was gerade Letzteres mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun hat, werden Judith Keilbach und Skadi Loist in ihrem Vortrag tiefer beleuchten. Die Auswahl der Filme zeigt damit außerdem, dass die fokussierten Themen stets präsent waren in der Filmindustrie. Wer sich trotzdem mehr für aktuelle Filme interessiert, sollte sich den Eco-Thriller „Night Moves“ aus dem Jahr 2013 nicht entgehen lassen. Denn obgleich ein paar Jahre seit Veröffentlichung vergangen sind, werden einige die immer noch aktuellen Probleme wiedererkennen. Es handelt von einer Gruppe von Umweltaktivist:innen, die auf dem Schmalen Grat zwischen Aktivismus und Terrorismus wandern. Gerade in heutigen Umweltschutzbewegungen ist dies weiterhin präsent.

Neben der interessanten Kollektion an Filmen warten auf das Kinopublikum und die Fachbesucher:innen ebenso erwähnenswerte Vorträge. Betrachtet werden beispielsweise die Aspekte der grünen Ästhetik, sowie die Produktionsbedingungen in unterschiedlichen Epochen. Diese werden zudem nicht nur hinterfragt, sondern auch mit historischen Naturentwürfen bezugnehmend diskutiert. Unter dem Überbegriff „Grünes Kino“ wird sich also mit einer nachhaltigen Kinokultur und Filmwirtschaft auseinandergesetzt. Es wird ein tieferer Blick auf den ökologischen Fußabdruck geworfen, wie Kinos als Kulturort geformt und betrieben werden, wie dies zukünftig funktionieren kann und wird, sowie der Zusammenhang von Ästhetik, materieller Welt und ökologischen Kreisläufen.

Das komplette Programm zu den Vorträgen und auch Workshops findest du hier. Die Zugänge zu den Vorträgen und Foren sind kostenlos. Wer nicht in Präsenz teilnehmen kann, kann dies auch online machen. Hierzu bitte vorab anmelden. Das komplette Filmprogramm findest du hier.

Das Symposium lädt nicht nur internationale Forschende und Kinoschaffende ein, sondern richtet sich auch an das Publikum und an Filminteressierte für ein gemeinsames Erlebnis des Grünen Kinos.

 

Weitere Links:

https://www.uni-bremen.de/film/filmkultur/filmsymposium/aktuelles-filmsymposium/foren

https://www.uni-bremen.de/film/filmkultur/filmsymposium/aktuelles-filmsymposium

Studieren weltweit – die internationale Messe

Am 17.07.22 findet die vierte virtuelle Messe „Studieren weltweit – ERLEBE ES“ statt. Was Du in der internationalen Messe erfahren kannst und wie Du dir eine virtuelle Messe vorstellen kannst, erzählen wir Dir in unserem neuen Artikel.

 

Die Messe „Studieren Weltweit“ bietet Dir die Möglichkeit sich zum Thema Studium, Praktikum oder kürzeren Aufenthalten im Ausland zu informieren. Ihr erfahrt hier alles was das Studierenden-Herz begehrt und könnt natürlich auch AnsprechpartnerInnen finden, um sich mit all euren Fragen oder Anliegen auszutauschen. Das können beispielsweise Fragen sein wie:

  1. Was für Möglichkeiten habe ich mein Studium im Ausland zu finanzieren?
  2. Was für Qualifikationen muss ich für ein Stipendium erfüllen und wie funktioniert der Bewerbungsprozess?
  3. Mit welchen Organisationen kann ich in meinem Studium in Verbindung treten, um ein Praktikum zu absolvieren?

Was euch genau auf der Messe erwarten könnt, haben wir euch im Folgenden in einer kurzen Übersicht aufgelistet:

Spannende Vorträge

Zu vielfältigen Themen erhaltet ihr in zwei unterschiedlichen Auditorien Informationen und Inhalte rund um das Thema Auslandsaufenthalte. Zudem könnt ihr hier von erfahrenen Ehemaligen profitieren, die nicht nur ihre eigenen Erfahrungen mit euch teilen, sondern auch Tipps&Tricks an euch direkt weiterleiten können.

DAAD-Stipendien & Co.

Wenn Ihr euch für das Thema „Auslandpraktika während des Studiums“ und “ Finanzierung“ interessiert, seit ihr hier genau an der richtigen Adresse. Das betrifft vor allem Studierende die ein Jahr ins Ausland nach z.B. Kanada, USA oder Japan gehen möchten oder die ein komplettes Masterstudium im Ausland absolvieren möchten. Die DAAD stellt im Rahmen der internationalen Messe ihre Stipendienprogramme und Möglichkeiten vor, wie ihr euren Auslandsaufenthalt finanzieren könnt. Auch hier besteht die Möglichkeit direkt Kontakt mit Ehemaligen aufzunehmen, damit ihr euch austauschen könnt und wertvollen Input für euren Auslandsaufenthalt bekommt.

Studierende erzählen

Ihr werdet auf der Messe auf viele Ehemalige treffen, die eure individuellen Fragen beantworten könnt. Ihr bekommt wertvolle Tipps&Tricks an die Hand, was nicht nur der Prozess, Bewerbung und Finanzierung eures Auslandsaufenthaltes angeht. Ihr werdet auf ehemalige Correspondents treffen die z.B. Erfahrungen in folgenden Ländern gemacht haben:

  • Meine Zeit in den USA
  • Meine Zeit in Australien
  • Meine Zeit in Japan
  • mit Medizin ins Ausland
  • mit Jura ins Ausland
  • mit Lehramt ins Ausland
  • Mein Studium im Ausland
  • mein Praktikum im Ausland

 

Nachhaltig(er) grillen

Kaum erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen, wird wie jedes Jahr die Grillsaison eingeläutet. Was schon regelrecht Teil deutschen Kulturguts ist, lässt sich in seiner ursprünglichen Form von Bauchspeck und dicken Rindersteaks auf Einweggrills nur schwer mit dem vorherrschenden Klimanotstand vereinbaren.

Verzichten wir nun der Umwelt zuliebe auf unsere Sommertradition? Nicht nötig, denn mit einigen Tipps und etwas Umdenken lässt sich auch mit gutem Gewissen weiter brutzeln.

Beginnen wir beim Grill…

Dass Einweggrills vom Discounter aus Aluminium nicht gut für die Umwelt sein können, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht weiter auszuführen. Nachhaltiger und auf Dauer auch günstiger sind auf jeden Fall dauerhaft nutzbare Grills, die nach dem Gebrauch zwar lästig gereinigt werden müssen, dafür aber keinen Müll produzieren. Bezüglich des Modells schneiden laut TÜV Rheinland Gas- und Elektrogrills von der Umweltbelastung her besser ab als Kohlegrills. Preislich liegen die Modelle im Bereich durchaus erschwinglich bis hin zu „gemeinsame WG-Anschaffung“.

Soll es doch mal an den See gehen und der Grill kann nicht transportiert werden, so gibt es mittlerweile auch ökologische Einweg-Grills, die in einem bezahlbaren Preissegment rangieren. Diese sind nach getaner Arbeit entweder kompostierbar oder können einfach mit verbrannt werden, sodass kein lästiger Abfall liegen bleibt.

Und wenn es doch ein Kohlegrill sein soll?

Dann lohnt es sich definitiv, auf die Herkunft der Kohle zu schauen. Laut NABU wurden alleine im Jahre 2015 227.000 Tonnen Holzkohle importiert, hauptsächlich aus Polen, Paraguay und Nigeria. Darunter befänden sich große Anteile Tropenholz, die dann auf unseren heimischen Grillabenden verfeuert würden. Tragischerweise wird auf den Kohleverpackungen die Herkunft der Hölzer nicht vermerkt, sodass man als Verbraucher:in nicht genau sagen kann, was man da eigentlich kauft. Einen Hinweis auf nachhaltige Holzwirtschaft können zumindest die Holz-Siegel FSC, PEFC und Naturland liefern.

Als geeignete Alternative haben sich mittlerweile Olivenkernbriketts etabliert, welche aus Abfällen der Olivenölpressung gewonnen werden. Neben der Ökobilanz sind weitere Vorteile dieser ein besonders schnelles Entzünden mit langer Brenndauer und geringerer Rauch- und Funkenbildung. Da lohnt sich das Ausprobieren alle mal!

Entscheidend ist, was du isst.

Genannte Punkte sollten so gut es geht beachtet werden, dennoch macht am Ende des Grillabends nicht das, worauf gegrillt wird, den großen Unterschied, sondern eben das, was gegrillt wird. Laut TÜV Rheinland werden an solch einem Abend 95% der klimarelevanten Emissionen durch das verwendete Grillgut verursacht. Der Löwenanteil geht dabei insbesondere an Rindfleisch und Grillkäse mit 2,9 bzw. 1,9 kg CO2-Äquivalenten pro 200g. Werden diese Lebensmittel durch regionales Gemüse wie Mais, Paprika oder Zucchini und für die nicht-Vegetarier:innen vielleicht noch etwas Bio-Hühnchen ersetzt, so fällt die Gesamtbilanz deutlich positiver aus.

Mein persönliches Fazit hieraus wäre also: Grillt gemeinsam und bunt, das ist besser für die Umwelt und macht sowieso viel mehr Spaß!

„Die Sünde des Andersartigen zu riskieren“ – eine Aufführung der Performance Studies

Im Rahmen der Performance Studies führen Performer*innen das Stück „Die Sünde des Andersartigen zu riskieren – Ein theatraler Spaziergang durch die Leben der Hedwig D.“ auf. Im Zentrum steht das Leben der Hedwig Debbe, eine Frau, die durch einen unglücklichen Zufall mit der „Moralischen Idiotie“ diagnostiziert wurde und mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie verbrachte. Im Interview erzählt Performerin Paula Behrens von den Proben, den Herausforderungen der Pandemie und gibt spannende Einblicke in den Inhalt und die Umsetzung des Stücks…

Die Performerin Paula Behrens

Hi Paula, kannst du dich einmal kurz vorstellen?

Ich bin Paula, 23 Jahre alt und studiere Deutsch und Kunst auf Lehramt an der Uni Bremen und außerdem seit 1,5 Jahren Performance Studies.

Euer Stück heißt „Die Sünde des Andersartigen zu riskieren“. Worum geht es darin?

Es geht um ein biographisch historisches Stück, denn die Personen, die darin vorkommen haben größtenteils alle existiert. Im Mittelpunkt steht Hedwig Debbe, eine Frau, die zwischen 1908 und 1912 wiederholt in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert wurde bzw. sich zu aller erst selbst eingewiesen hat. Diese Anstalt ist heute das Klinikum Ost, also ebenfalls ein reeller Ort. Früher wurde es allerdings noch St. Jürgen Asyl in Ellen genannt. Die Geschichte um Hedwig begann damit, dass ihr Vater sie entmündigte, worauf sie sich  freiwillig einliefern ließ. Ihre Intention war dabei: Ich gehe dahin, um allen zu zeigen, dass ich absolut gesund bin! In der Klinik wurde ihr jedoch vorgeworfen, dass sie zwanghaft lüge und homo- und heterosexuelle Exzesse veranstalte. Das passte dem damaligen Direktor Anton Delbrück nur zu gut, denn dieser hatte sich gerade ein neues Krankheitsbild unter dem Namen „Pseudologia Fantastica“ zurechtgelegt. Hedwig Debbe war somit gefundenes Fressen für ihn und er verpasste ihr die Diagnose „Moralische Idiotie“. Hedwig Debbe hat sich sozusagen ein Eigentor geschossen: Ihre Intention war ja in die Klinik zu gehen, um zu beweisen „ich bin gesund“, doch vor Ort hat dieser Dr. Delbrück gemerkt, „Die eignet sich ja super dafür, dieses Krankheitsbild, dass ich gerade erforsche, zu beweisen!“. Somit musste sie dort bleiben und mehrmonatige Aufenthalte dort verbringen.

In dem Stück geht es vor allem darum, zu zeigen, wie Hedwig darum gekämpft hat, entlassen zu werden und wie sie sich dort über Wasser gehalten hat. Es war natürlich auch verboten, Briefverkehr zu führen, worauf sie sich mit diversen Krankenschwestern verbündete, um zu fliehen, was ihr immer wieder gelang. Spannend ist vor allem, dass es dazu viel historisches Material gibt, wie zum Beispiel Krankenakten und Briefe, die sie verfasst oder bekommen hat, aus dem auch unser Stück entstanden ist. So kann mal also genau nachvollziehen, wie Hedwig Debbe gelitten haben muss, aber auch, wie sehr sie für sich eingestanden ist. Daraus stellt sich auch die Frage „Was ist Wahnsinn und wie wird Wahnsinn eigentlich definiert?“. All das kommt in diesem Stück zur Geltung: gemeinsam fiebern wir mit Hedwig und ihren mehrmonatigen Aufenthalten, ihren Auf und Abs und ihren Beziehungen mit.

Ein Jahr lang haben Studierende der Geschichtswissenschaft und der Performance Studies sowie Ensemblemitglieder des Theaters der Versammlung in einem fächerübergreifenden Projekt forschenden Studierens ihre unterschiedlichen Perspektiven auf den Fall Hedwig D. zueinander in Beziehung gesetzt .“, heißt es auf der Webseite der Uni Bremen. Warst du daran auch beteiligt?

Nein, das war noch vor meiner Zeit. Bevor ich mit Performance Studies begonnen habe, war dies das letzte Projekt der Studierenden, das aufgrund von Corona leider auf Eis gelegt werden musste. Weil die Entwicklung dieses Stücks so leidenschaftlich und aufwendig war, nehmen wir es nun in neuer Besetzung wieder auf! Mittlerweile durfte ich auch ein paar der Akten und Briefe sehen und es ist unglaublich, wie man aufgrund dieses Fundus das Leben von Hedwig Debbe rekonstruieren konnte! Außerdem ist auch die Annäherung an etwas historisches über die performative Art besonders. Anders als die Geschichtswissenschaftler*innen, die im Rahmen dieser Kooperation vor allem die Materialarbeit wie das transkribieren und wiederherstellen der Akten geleistet haben, arbeiten wir die Geschichte neben dem forschenden nämlich durch einen körperlichen, ästhetischen Blick auf.

Welche Rolle spielst du in dem Stück?

Ich bin eine der drei Hedwigs und teile mir die Rolle mit zwei anderen. Es gibt unterschiedliche Lesarten, wie man Hedwig Debbe verstehen kann. Manche sind auf ihrer Seite und finden, dass sie absolut zu unrecht eingeliefert wurde. Andere sind der Meinung, man solle ihr nicht alles glauben, da sie des Öfteren geflunkert hat. Und wiederum Andere halten sie für absolut verrückt. Aufgrund dieser verschiedenen Interpretationen wurde also beschlossen, dass Hedwig von drei verschiedenen Schauspieler*innen verkörpert wird. In meiner Rolle spiele ich sie als eine Art kleine Schwester. Dies wurde primär entschieden, weil ich die kleinste der drei Schauspielerinnen bin, jedoch auch aufgrund meiner Persönlichkeit. Ich stelle Hedwig so ein bisschen wie ein nörgelndes Kind dar, eine Interpretation, die auch mit mir so gewachsen ist. Die Personen machen ja auch immer so ein bisschen die Rollen, was auch immer das über mich aussagen will (lacht).

Wie lange probt ihr bereits für das Stück?

Ende März haben wir mit dem ersten Block begonnen. Zwar hatten wir zwischendurch mal ein paar Tage Pause, ansonsten haben wir jedoch durchgehend geprobt. So ein Tag geht dann auch von 11 bis 21 Uhr, lediglich unterbrochen durch eine Mittagspause.

Welche Herausforderungen stellt dabei die Pandemie dar?

Vor allem die Herausforderung zu kalkulieren! Beim ersten Versuch musste das Stück leider abgesetzt werden, weil man die Situation gar nicht einschätzen konnte. Jetzt haben wir beschlossen, dass wir es erneut versuchen. Wir proben ohne Maske, weil das beim Theater spielen einfach nicht funktioniert, testen uns alle regelmäßig und haben uns für das Stück eingeschränkt, weil es zeitlich nicht anders möglich ist. Wenn du bis 21 Uhr probst, bist du auch einfach platt und hast nicht mehr wirklich Raum, noch um die Häuser zu ziehen! Damit sind wir sehr lange gut durchgekommen. Nun sind zwei andere Personen und ich leider unabhängig voneinander an Corona erkrankt, was dazu geführt hat, dass wir den ersten Block der Ausführungen absagen mussten. Glücklicherweise haben wir niemanden angesteckt, jedoch haben wir keine Zweitbesetzung, sodass es für die übrig gebliebenen nicht alleine stemmbar ist. Wir müssen also hoffen, dass wir drei bald wieder fit für den zweiten Aufführungsblock sind!

Es gibt 4 Akte, die auch an unterschiedlichen Orten spielen. Wie können wir uns das vorstellen?

Das Stück wird im Klinikum Ost aufgeführt, was sich auf einer Art Parkgelände befindet. Wir fangen im Haus im Park an, ein Veranstaltungsort mit „normaler“ Bühne, auf der einige auftreten werden. Ich spiele dort aber gar nicht und werde mich stattdessen auf einer Art Bühnenriegel befinden. Andere treten auf einer Empore auf. Wir spielen auch im Publikum und beziehen dieses mit ein. Außerdem gibt es einen Stopp in der Direktorenvilla, ein Kasperletheater und eine Szene draußen, die eine Frau im Baum beinhaltet. Das ist ein crazy Monolog, aber mehr will ich dazu noch nicht verraten! Zusätzlich haben wir eine kleine Choreografie mit riesigen Steinkugeln, die dort glaube ich aus therapeutischen Gründen in der Wiese liegen. Dann habe ich noch eine Szene in einer Remise, eine Art Erhebung in einem Fachwerk, die ähnlich wie ein Wintergarten nach vorne hin offen, aber sonst geschlossen ist. Ein weiterer Teil spielt sich im Museum ab. Dabei handelt es sich um die ehemaligen Psychiatrie-Orte, die heute anders genutzt werden. Das Stück findet also sowohl draußen als auch drinnen statt. Für die verschiedenen Stationen gibt es eine Publikumsführung, in der die Zuschauer*innen von A nach B geleitet werden. Das wird spektakulär!

Last but not least: Wann können wir dich auf der Bühne sehen?

Ihr könnt mich hoffentlich ab nächsten Donnerstag sehen! Unsere Aufführungen finden Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag jeweils ab 19 Uhr statt. Ihr solltet möglichst früher da sein, weil man die Tickets erst an der Abendkasse kauft. Ihr müsst sie vorher reservieren, holt sie dann aber an der Abendkasse ab, weil wir ein solidarisches Preissystem haben. Das heißt, man kann vor Ort entscheiden, ob man 5, 10, 15 oder 20 € bezahlen möchte. Es ist auch einfach schön, früher da zu sein, weil das wirklich ein tolles Gelände ist um zu flanieren, sich umzuschauen und einen Drink zu sich zu nehmen! Ich glaube das wird ein sehr schönes Gesamterlebnis. Kommt zahlreich!

Karten reservieren könnt ihr unter

https://www.kulturambulanz.de/haus/veranstaltungen/6_5_spaziergang.php

Aufführungstermine:

12./13./14./15. Mai 2022 jeweils um 19Uhr
Solidarisches Preissystem (pay what you can): 20€/10€/5€

Mehr Infos:

https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/die-suende-des-andersartigen-zu-riskieren-stueck-ueber-eine-entmuendigte-frau

Wer sind die Ethnogeeks?

Wir machen eine kleine Zeitreise und springen zurück zum ersten Corona Semester 2020. Nicht nur im Studium, sondern auch im alltäglichen Leben war plötzlich alles anders. Anfangs gingen viele noch davon aus, dass wir nur ein Semester online studieren werden. Genau wusste es aber letztlich niemand. Zurück im Jahr 2022 befinden wir uns gerade im ersten richtigen Semester, das fast komplett wieder in Präsenz stattfindet, mit wenigen Ausnahmen. In der Zwischenzeit fehlte aber nicht nur an Seminaren in Präsenz teilzunehmen, sondern eben der Uni-Alltag. Nach einem Kurs gemeinsam über den Flur zum nächsten Raum schlendern und schnacken, in der Pause auf eine Kippe unten treffen, gemeinsam in die Mensa oder draußen auf der Wiese die Freistunden nutzen. All das fehlte. Und wer in der Zeit neu mit dem Studium anfing, hatte es noch schwerer seine Kommiliton:innen kennen zu lernen. Long story short: Eine Lösung musste her. Das dachten sich auch das IfEK (Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft) und Studierende des Bereiches. So entstanden in einem gemeinsamen Prozess die Ethnogeeks!

Manche von euch kennen sie vielleicht bereits über Instagram. Hier posten Janna, Jana und Gina regelmäßig Beiträge. Ähnlich wie wir von der Eule sind die Ethnogeeks über das Institut angestellt und produzieren Beiträge und Videos rund um das Thema Uni, Transkulturelle Studien, Ethnologie und Kulturwissenschaften. Mit ihrer Arbeit versuchen sie „die Herausforderungen des online Studiums und der Pandemie entgegenzuwirken.“, so Janna in unserem Interview. Sie wollten Lösungsvorschläge aufzeigen und entstandene Lücken ausgleichen, die durch die fehlenden Flurgespräche & Co. entstanden waren. So unvorhersehbar wie der Verlauf der Pandemie, so flexibel reagierten sie auch auf die Probleme und Bedürfnisse der Studierenden. Auf ihrer Instagram Seite Ethnogeeks findest du u.a. Videos, die dir erklären, wie du dich auf Pabo für Prüfungen anmeldest, wie du dir auf Stud.IP einen Stundenplan zusammenstellst, sowie Campusrundgänge. Durch euer Feedback wurden sie nun aktuell darauf aufmerksam, dass viele Probleme mit dem Laufzettel System für M8/9 und 10 haben. Auch hierzu findest du einen Post.

Des Weiteren wurde ihnen und dem IfEK dadurch bewusst, dass vielen auch die generellen Strukturen des Instituts und der Uni zu undurchsichtig sind. An wen wende ich mich bei Problemen? Wo bekomme ich welche Hilfestellung? Die Ethnogeeks sind nämlich nicht nur über Social Media aktiv, sondern bieten auch Sprechstunden an. Hast du Fragen oder brauchst Hilfe, weil du mit jemandem einen Konflikt hast? Dann dienen sie dir als offizielle Anlaufstelle und Beratung. Sie kennen die Strukturen und Lösungen, die dir helfen können. Dabei sind sie die Schnittstelle zwischen dem IfEK und den Studierenden und helfen im Rahmen der Möglichkeiten des IfEKs. Sollten sie jedoch mal nicht weiterhelfen können, verweisen sie an den Stuga, mit dem sie zusammenarbeiten. Denn am Ende gilt es für alle, den Studierenden bei ihren Anliegen zu helfen, sie zu unterstützen und die Probleme gemeinsam sichtbar zu machen, so Janna. Wer den „Kulturwissenschaften Vibe“ kennt, weiß, dass Hilfestellungen oft über das fachliche hinaus gehen und stets versucht wird zu helfen.
So entstand auch eine Zusammenarbeit mit der Diversity Task Force der Uni. Gemeinsam veranstalten sie Infoabende zur Erklärung der einzelnen Stellen und Institute, an die man sich bei Problemen wenden kann und in welchem Bereich diese tätig sind.

Die Ethnogeeks sind die offizielle Anlaufstelle der Uni Bremen von Studis für Studis im Bereich Ethnologie und Kulturwissenschaften. Doch wie geht es mit ihnen weiter, nach dem wir in Präsenz Seminare zurückkehren? Natürlich sind diese Stellen immer abhängig vom Institut und vom Bedarf. Doch sie haben gezeigt, dass dieser Bedarf besteht und die Probleme der Studierenden sichtbar gemacht. Auch wenn wir nun an die Uni zurückkehren, bleiben diese Probleme und vielleicht kommen neue dazu. Nicht jeder Person fällt der Übergang von online zu offline leicht. Vielleicht kommen wir im Winter wieder ins online Semester zurück. Vieles ist ungewiss und so ist es gut die Ethnogeeks weiterhin als Ansprechpartnerinnen zu haben. Denn meiner Meinung nach sind diese Schnittstellen wichtig, um auch als Studierende im Institut präsent zu sein und mitwirken zu können für eine gute gemeinsame Arbeit und Ausbildung.

Wenn du Lust hast auch mitzuwirken, musst du nicht gleich fest bei den Ethnogeeks anfangen. Dein Feedback durch Klicks und Kommentare hilft ihnen bereits weiter. Hast du Themen oder Probleme, die durch ein Video o.ä. geklärt werden können? Dann schreib ihnen gerne. Aktuell findest du auf ihrer Instagram Seite ein neues Projekt. In ca. 4-minütigen Videos stellen sich deine Kommiliton:innen vor. Wir alle waren nun lange zu Hause und wissen nicht mit wem wir eigentlich studieren. Was hat es mit den anderen gemacht? Wie ist es die Uni nun das erste Mal oder wieder von innen zu sehen? Was interessiert sie am Studium und was beschäftigt sie? Mit diesen Videos wird versucht, die vergangen nicht stattgefundenen Flurgespräche auszugleichen und uns im Fachbereich näher zu bringen. Außerdem wird in den Videos sichtbar wie vielfältig die Schwerpunkte und Interessen der Studierenden sind. Du hast auch Lust dich interviewen zu lassen? Dann schreib gerne den Ethnogeeks. Gerade Janna gefallen die Produktionen der diversen Videos am besten. Also vielleicht hast du auch bald das Vergnügen mit ihr zusammen zu arbeiten!

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für das schöne Interview bei Janna, stellvertretend für die Ethnogeeks und hoffe ihr Unterstütz Projekte wie diese.