Familienfreundliche Orte auf dem Campus

Vergangenes Wochenende fand das große Sommerevent „Open Campus“ auf dem Gelände der Universität Bremen statt. Neben zahlreichen Info- und Mitmachständen, abwechslungsreichem Bühnenprogramm und verschiedenen Foodtrucks kam auch der Nachwuchs der Studierenden und Mitarbeiter:innen der Universität auf seine Kosten. Laut dem Deutschen Studentenwerk haben 8% der Studierenden in Deutschland mindestens ein Kind  – bei über 18.000 Studierenden der Uni Bremen also gar nicht so wenige (konkrete Zahlen konnten hierzu leider nicht gefunden werden).

Treffpunkt der Führung beim „Open Campus“

In diesem Zuge wurde als Teil des „Open Campus“ Programms eine Führung mit dem Titel „Rundgang Familienfreundliche Universität“ vom Familienservicebüro der Uni angeboten.

Hierbei wurde eine überraschend große Anzahl an familienfreundlichen Plätzen in Boulevardnähe aufgezeigt, mit der ich so selbst nach einigen Jahren an der Uni nicht gerechnet hätte. Als „familienfreundliche Orte“ werden dabei Plätze bezeichnet, an denen beispielsweise gewickelt, gestillt, Essen erwärmt oder gespielt werden kann. Das heißt nicht, dass die anderen Orte der Uni Bremen familienUNfreundlich sind.

Meiner Erfahrung nach herrscht an der Uni generell sehr viel Toleranz bis hin zu freudigem Entgegenkommen, wenn Kinder sich auf dem Campus aufhalten. Daher verstehe ich diese Plätze eher als „Exklusivräume“, was genannte Bedürfnisse angeht, sodass man als Person mit Careaufgaben dort Rückzugsmöglichkeiten und eventuell auch Gleichgesinnte findet.

Manche der gezeigten Orte waren für mich regelrechte „Geheimtipps“; wäre ich doch nie darauf gekommen, dort nachzuschauen. Und weil ich davon ausgehe, dass es vielen Studierenden an der Uni ähnlich geht, gibt es hier eine ein paar Hinweise, wie ihr zu diesen Orten kommen könnt und was euch dort erwartet.


Eingang zum Gelände der „Wuselhöhle“ und der AG FFS

Die „Wuselhöhle“ und der Familienraum

Gegenüber der Mensa befindet sich die universitätsinterne Betreuungseinrichtung „Wuselhöhle“. Vielen studentischen Erziehenden wird bekannt sein, dass sie dort einen Betreuungsplatz für ihr Kind beantragen können. Was aber einigen noch sehr unklar zu sein scheint (zumindest ging es mir so), ist, dass das gesamte Gelände sowie die Innenräume des angrenzenden Gebäudes öffentlicher Bereich für Studierende mit Kindern sind. Lediglich der klar separierter rechte Bereich des Gebäudes ist von der „Wuselhöhle“ angemietet und steht nur den angemeldeten Kindern mit deren Betreuungspersonen zur Verfügung.

Ein Teil des frei zugänglichen Außengeländes

Der ganze Rest – und das ist tatsächlich ein ganz schön großer Rest – ist zu den Betreuungszeiten (von acht bis 14 Uhr) frei nutzbar. Konkret handelt es sich dabei um ein abwechslungsreich eingerichtetes Außengelände mit Spielzeug und einen Innenbereich mit Sofas, Babybett, einer Küchenzeile, Wickelmöglichkeiten, Kindertoiletten und einer großen Auswahl an Spielzeug und Büchern. Diesen sogenannten „Familienraum“ erreicht man, wenn man das Gebäude betritt, durch den (ebenfalls öffentlichen) innen liegenden Spielraum geht und die hintere grüne Tür nutzt. Für die Öffentlichkeit also quasi nicht erkennbar, dafür umso exklusiver für diejenigen, die ihn finden.

Die Räumlichkeiten der AG „Familienfreundliches Studium“ (AG FFS)

Auf der selben Seite des Gebäudes befindet sich zudem ein noch deutlich größerer Raum, in welchem man die AG FFS finden kann. Auch dieser Ort ist für Studierende und Kinder zu den gängigen Öffnungszeiten nach Absprache für eine Weile nutzbar. Dieser Raum bietet neben einer weiteren Sofalandschaft, Wickelmöglichkeit und Mikrowelle noch deutlich mehr Spielmöglichkeiten für Klein- und Schulkinder. Neben altersgerechtem Spielzeug und einem Bällebad gibt es hier auch Möglichkeiten zum Basteln und Malen.

Zusätzlich findet hier regelmäßig das Elterncafé statt, welches von der AG FFS organisiert wird (Termine können über ihre Website abgerufen werden).

Einer der beiden Familienräume der SuUB

 

Die SuUB

Kinder und die Universitätsbibliothek scheinen vom Geräuschpegel her erst einmal in klarem Kontrast zu stehen. Die SuUB scheint sich dessen bewusst zu sein und hat versucht, auch für Studierende mit Kindern eine angemessene Umgebung zum Recherchieren, Lesen und Aufhalten zu kreieren.

Einerseits handelt es sich hierbei um eine Bücherkiste für die Kleinen, direkt neben den Computern im Erdgeschoss, wo sich Kinder aufhalten können, während nach der passenden Lektüre gesucht wird. Auf der selben Etage findet sich auch eine Wickelmöglichkeit in der Behindertentoilette.

Des Weiteren erreicht man zwei recht versteckte Räume barrierefrei im dritten Stock, wenn man auf die Fensterfront zugeht und sich dann links hält. In diesen geschlossenen Familienräumen stehen jeweils Tisch und Stühle und in einem davon befindet sich zusätzlich eine kleine Lese- und Spielecke für Kinder.

Die Mensa

Wer kennt ihn nicht, den großen Spielturm im unteren Bereich der Mensa? Dieser ist barrierefrei erreichbar und befindet sich direkt neben einem explizit für Familien reservierten Esstisch mit Hochstühlen. Zudem gibt es auch im Untergeschoss der Mensa eine Wickelmöglichkeit für die Kleinen.

Das GW2

Den großen Laufstall im hinteren Bereich der GW2-Cafeteria haben sicherlich schon einige von euch wahrgenommen. Dort befinden sich ergänzend eine Mikrowelle und ein Hochstuhl.

Hier verbirgt sich der Stillraum des GW2

Dass sich links vom Wandgemälde „Treppe des Aufstiegs“  zusätzlich ein abschließbarer Stillraum befindet, wissen aber wohl die wenigsten. Zu diesem erhält man nur über einen Schlüssel Zugang, welchen man sowohl bei der GW2 Cafeteria als auch im Veranstaltungsbüro im ersten Stockwerk schräg über dem Stillraum erhalten kann. Dieser Raum ist mit zwei Sesseln, einem Tisch, einer Wickelmöglichkeit sowie einer Liege und einem Erste Hilfe Kasten ausgestattet, da er bei Bedarf auch als Sanitätsraum genutzt werden kann.

Das Familienservicebüro

Das Familienservicebüro gegenüber der SuUB

An diesem Ort können Beutel mit Spielzeug ausgeliehen und auf das Campus Gelände mitgenommen werden. Die Beutel sind in drei Alterskategorien eingeteilt und nach dem Ausfüllen eines Formulars kostenlos erhältlich. Zusätzlich werden hier Fragen jeglicher Art zum Thema Familie auf dem Campus beantwortet, es gibt Infomaterial und Campusführungen auf Anfrage.

Die Führung über den Campus kann ich Interessierten nur wärmstens empfehlen. Hier werden mit viel Zeit und Verständnis familiengerechte Optionen aufgezeigt, um den Studienalltag so angenehm und praktikabel wie möglich zu gestalten.

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