Das Goldene Plietsch

Die Uni Bremen feiert dieses Jahr ihr 50. Jubiläum. Im Artikel „50 Jahre Uni Bremen“ durften wir dir bereits coole Projekte von Studierenden und Dozenten vorstellen. Im Rahmen dessen findet des Weiteren das Stiftungsprojekt „MACHT SINN! – Stiften Gehen. Wissen Schaffen“ statt.  Viele Projekte und Vorhaben können meist erst durch diverse Stiftungen realisiert werden. Natürlich spielen hierbei eben jene geförderten Ideen die Hauptrolle. Durch „MACHT SINN!“ gibt die Uni diesmal auch den Stifter:innen eine Bühne und zeigt via Portraits, Texten, sowie Podcasts, wer sich dahinter verbirgt.
Was sind ihre Ziele? Was treibt sie an? Und weshalb unterstützen sie die Uni bzw. die Ideen?

Anlässlich des Stiftungsprojektes wurde am 1.11.2021 der Förderpreis „Das Goldene Pliesch“ im Haus der Wissenschaft verliehen. Abgeleitet wurde der Name vom goldenen Vlies, welches ein wertvolles goldenes Widderfell aus der griechischen Mythologie ist. Pliesch wiederum kommt aus dem norddeutschen und steht für „clever“. Wie der Name des Preises vermuten lässt, rief die Uni Bremen dazu auf einfallsreiche, innovative und neue Projekte einzureichen. Die Welt verändert sich stetig. Der Klimawandel, politische und gesellschaftliche Konflikte, demographische Entwicklungen, bedrohte Lebensräume und Verknappung von Ressourcen sind nur ein paar Probleme, die uns zukünftig bevorstehen. Fridays for Future hat uns allen gezeigt, dass auf die Straße gehen und laut werden die Politik mit beeinflusst. Doch das reicht leider nicht aus. Es benötigt neue Möglichkeiten durch beispielsweise neue Technologien und Digitalisierung, um dem entgegenzuwirken. Damit gehen auch Risiken einher. Die veränderte Medienlandschaft der letzten Jahre zeigt, wie sich die Art der Kommunikation rasant verändert hat. Wer schon einmal sein Handy in den letzten 2 Jahren verloren hat, weiß wie viel Alltägliches mittlerweile in dem kleinen Ding steckt. Daher müsste Bildung und Wissenschaft neu gedacht werden, so der Aufruf der Uni Bremen. Mit dem Förderpreis „Das Goldene Pliesch“ ermutigten sie Wissenschaftler:innen ihre cleveren und innovativen Ideen einzureichen. Dabei ging es um globale und lokale Beiträge. Wichtig war der Fokus auf dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Lösungsorientierung.

Insgesamt 9 Projekte kamen in die engere Auswahl und durften am 1.11.21 ihre Idee in Form eines Pitch der Jury vortragen. Diese bestand aus den Stifter:innen, sowie einem öffentlichen Publikum in Präsenz und online. Nach einer gemeinsamen Abstimmung überreichten Uni-Rektor Professor Scholz-Reiter und Kanzlerin Frauke Meyer die Auszeichnungen. Insgesamt wurden 30.000 € Förderpreis verliehen.
Und hier sind die Gewinner, herzlichen Glückwunsch!

 

BIND: Bike Friend
10.000 Euro gingen an Dr.-Ing. Wanli Yu und Prof. Dr.-Ing. Alberto Garcia-Ortiz für das Projekt „BIND: Bike Friend“. Mit ihren intelligenten Fahrrädern möchten sie für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit auf den Straßen sorgen. Die Fahrräder des Projektes sollen mit einem intelligenten Sensor-System ausgestattet werden, welches die aktuelle Geschwindigkeit und die Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern messen wird. Ähnlich wie es das bereits bei Autos gibt, warnt das selbstlernende System mit einem Vibrationssignal, wenn ein Zusammenstoß droht. Schließt man das Fahrrad an und es steht dort länger, ist das System gleichzeitig ein Diebstahlschutz und schickt bei ungewöhnlichen Bewegungen eine Warnmeldung an das Smartphone gekoppelte Handy.

 

Chile: Auf dem Weg zu einer neuen Demokratie?
8.000 Euro wurden an Dr. Eva Schöck-Quinteros, Peter Lüchinger, Marcel Golczyk und Raul Clermont verliehen. „Chile: Auf dem Weg zu einer neuen Demokratie?“ ist das 18. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“. Das Projektteam setzt sich unter anderem mit den Folgen der chilenischen Militärdiktatur (1973-1990) und des seit mehr als 100 Jahren andauernden Rohstoffhandels mit Deutschland auseinander. Dieser machte zudem auch viele Bremer Kaufleute reich.

 

Von Bremen in den Weltraum – mit Wissenschaft hoch hinaus
2x 6.000 Euro gingen an Dr. Dennis Philipp // Dr. Christian Pfeifer und Prof. Rita Groß-Hardt, Silvia Blum, Jens Schellhass für „Radio Hertz-Rhythmus“. Durch eine Social-Media-Kampagne, öffentliche Vorträge, wie beispielsweise „Science goes Public“ und eine Sommerakademie für Schüler:innen wollen sie junge Menschen für die Raumfahrt begeistern und in der Öffentlichkeit für mehr Akzeptanz der Wissenschaft sorgen.  Des Weiteren ist ein Mentoringprogramm für Studierende in den ersten Semestern und Prof. Rita Groß-Hardt, Silvia Blum, Jens Schellhass für „Radio Hertz-Rhythmus“ geplant zum Aufbau eines Radiosenders.  Dieser richtet sich an Hörer:innen über 70 und soll von Menschen dieses Alters selbst gestaltet werden. Außerdem sollen auch Schüler:innen und Studierende in die Produktion mit einbezogen werden.

 

Stifter:innen
Stiftung der Universität Bremen, ihre Treuhandstiftungen – die Kellner & Stoll – Stiftung für Klima und Umwelt, die Manfred und Ursula Fluß- Stiftung, die Iris und Hartmut Jürgens-Stiftung – Chance auf ein neues Leben, die Karin und Heinz-Otto Peitgen-Stiftung, die Dr. Heino Rose-Stiftung – und der Verein Alumni der Universität Bremen e. V.

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