Foodsharing: Was passiert lokal in Bremen?

Unsere Foodsharing-Serie neigt sich langsam dem Ende zu und wir hoffen natürlich, dass wir den ein- oder anderen dazu anregen konnten, selber aktiv zu werden. Um euch hierfür konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, haben wir für den heutigen Teil unserer Themenwoche beim Café Sunshine nachgefragt, was sie bezüglich Foodsharing machen – jetzt und zukünftig.

Wer selbst aus Bremen kommt oder hier lebt, hat möglicherweise schon vom Café Sunshine im Bremer Viertel gehört. Filmreihen zur Klima-, Energie- und Wirtschaftswende in der Schauburg und Kleiderschenkpartys sind nur einige Beispiele für Veranstaltungen der Solidarischen Ökonomie. Ich hatte die Möglichkeit, Christian Gutsche, der sich ehrenamtlich im Café engagiert, ein paar Fragen zu stellen. Auch bezüglich Foodsharing sei die Gruppe seit einiger Zeit aktiv, wie mir Chris berichtete. – Wer also nach unserer Reihe neugierig geworden ist und mitmachen möchte, hat dazu heute Abend ab 18 Uhr die Möglichkeit, im Rahmen der Küche für alle im Café Sunshine vorbeizuschauen. Titel und Ziel der Veranstaltung gleichzeitig sei, die „Ernährungswende in Bremen“ voranzubringen – nicht nur heute, sondern jeden Donnerstag!

EULe: Das Café Sunshine steht unter Anderem für die Entwicklung von Projekten, um Nachhaltigkeit zu fördern – vor allem lokal hier in Bremen. Wie kam es dazu, dass ihr Foodsharing betreibt?

Chris (Café Sunshine): Unsere Themen sind Klimaschutz, Energiewende und Solidarische Ökonomie. Foodsharing hilft dem Klima, weil dadurch weniger Lebensmittel weggeschmissen werden und hat auch einen solidar-ökonomischen Aspekt, weil es darum geht, geldfrei und solidarisch Lebensmittel zu verteilen. Tatsächlich beschäftigen wir uns seit Langem auch mit zukunftsfähiger Ernährung und Landwirtschaft. Und auch das geldfreie, selbstorganisierte Verteilen von Dingen wie z.B. Klamotten machen wir schon länger. Thematisch passt das also gut. Als dann jemand aus unserer Gruppe die Idee hatte, bei uns eine Verteilstelle für gerettete Lebensmittel einzurichten, fanden wir das alle gut.

EULe: Wie oft bietet ihr Foodsharing an?

Foto: Lisa Fotios, Pexels

Chris (Café Sunshine): Das Foodsharing läuft schon seit einigen Monaten und die Küche für alle auch. Beides findet jeden Donnerstag statt: ab 18 Uhr gibt es Raum zum Teilen und Schnacken, gegen 19 Uhr gibt es Küche für alle.

EULe: Wie gut wird das Angebot genutzt?

Chris (Café Sunshine): Ich würde sagen, entsprechend der angebotenen Menge passt es perfekt. Zum Foodsharing kommen üblicherweise nicht mehr als 10 Leute. Wir wollen das auch mit wenig Aufwand laufen lassen und bewerben es auch nicht so sehr. Tatsächlich sind zur Küche für alle und den Veranstaltungen meist mehr Leute da. Fast noch wichtiger als das Foodsharing ist für uns, einen entschleunigten, solidarischen Raum zu haben, wo wir nicht nur Erfahrungen mit geldfreier Selbstorganisation machen, sondern eben auch Raum zum Schnacken haben.

EULe: Was sind die Voraussetzungen, um sich am Foodsharing Angebot zu beteiligen? Was muss man beachten?

Chris (Café Sunshine): Es gibt keine Voraussetzungen, außer sich rücksichtsvoll zu verhalten. Menschen können einfach vorbei kommen. Übrigens können Leute hier nicht nur Lebensmittel abholen, sondern auch hinbringen, beim Kochen helfen oder einfach nur da sein und schnacken.

Danke nochmal an Chris für deine Zeit!

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