Das erste Semester

 

Das erste Semester ist fast geschafft, bald beginnt die Vorlesungsfreie Zeit.

Ich muss sagen, dass ich wider Erwartung tatsächlich einen klareren Blick auf die Zukunft und auch auf das Studienfach Kulturwissenschaft bekommen habe. Außerdem ist mir klar geworden, dass ich nicht alles 100% planen kann was in der Zukunft kommt, aber das ist auch völlig okay. Ich hab noch einige Jahre Studium vor mir und wer weiß, ob mir nicht doch nochmal den Studiengang wechsel und in eine komplett andere Richtung gehe. Ich bin schon super gespannt auf das nächste Semester und die neuen Kurse/Vorlesungen usw. . Hoffentlich wird alles wieder in Präsenz stattfinden!

Bis dahin alles Gute:)

-Britt

kalt, grau, Januar

 

Der Januar macht einem immer sehr zu schaffen, finde ich.. alles ist kalt, nass und grau, die Weihnachtszeit ist vorbei und der Frühling noch lange nicht in Sicht 🙁

Also eigentlich die beste Zeit um für Klausuren zu lernen, oder?

Aber irgendwie geht das auch nur schleppend voran, bei mir jedenfalls… fühlt sich an wie Schule. Aber nebenbei frag ich mich immer, lern ich überhaupt genug? Wie wird so eine Online-Klausur aussehen? Schaff ich das? Wie tief muss ich in die Thematik einsteigen um eine gute Klausur zu schreiben?

Ich befürchte, dass kann ich nur herausfinden indem ich es tue und und die Klausuren schreibe…

Froh bin ich nur, dass im Seminar ,,Einführung in die Ethnologie’’ eine Präsentation zum Thema SEHEN machen kann. Unser Dozent lässt uns sehr viel Freiraum, welcher der Kreativität zu Gute kommt. Ich bin schon am Überlegen was für ein Experiment man vielleicht sogar machen könnte…..

Alles Liebe,

Britt

Beobachtung im Zug

Hey

Ich habe meine teilnehmende Beobachtung tatsächlich in einem Zugabteil gemacht und ich muss sagen, es war viel spannender als ich es gedacht habe.

In dem Abteil war echt einiges los, von schreienden Babys bis Leuten die Streit mit dem Schaffner anfingen. Leider gab es solche Zwischenfälle mit dem Schaffner immer mal wieder, z.B weil Leute sich ihre Maske nicht richtig aufsetzen wollte und sowas.

Während der einen Stunde der Beobachtung ist sowas ,,Spannendes” natürlich nicht passiert aber ich habe trotzdem einige Erfahrungen machen können.

Vorallem habe ich gemerkt wie viele Details sich in den Menschen und Dingen rundherum befinden, wenn man nur mal ganz genau hinschaut und zuhört. Und es ist besonders wichtig ALLE seine Sinne anzustrengen und zu nutzen, nicht nur das  Sehen sondern auch Hören, Riechen, Fühlen/Tasten, etc. Dadurch können manche echt langweilige Orte viel interessanter werden weil sie z.B. die Sinne auf eine besondere Art und Weise beeinflussen. Generell merke ich jetzt schon dass ich viel gewissenhafter durch meine Umwelt gehe und so manche Dinge genauer betrachte als ich es vielleicht früher getan hätte.

-Britt

Jetzt wird’s ernst

Nun gehts also schon ans Eingemachte und wir sollen im Seminar ,,Einführung in die Ethnologie’’ eine teilnehmende Beobachtung durchführen. Also erstmal die Frage; welcher Ort fällt mir als erstes ein, der interessant genug dafür wäre, um sich dort eine Stunde aufzuhalten und zu beobachten?

Am Bahnhof, im Zoo oder irgendwo wo eine kulturelle Veranstaltung abgehalten wird, fällt mir direkt ein. Halt ein Ort (oder Nicht-Ort…) wo sich besonders viele Menschen aufhalten, war m ein erster Gedanke. Aber ist das denn so besonders gut, wenn viel Menschen dort sind und ein ,,Gewusel’’ herrscht? Vielleicht ist es ja auch viel interessanter sich irgendwo hinzubegeben, wo eben nicht so so viele Menschen und oder andere Lebewesen sind, damit man die Chance bekommt, die paar Wenige genauer zu beobachten und zu interpretieren.

Also ich muss sagen, allein sich für einen Ort zu entscheiden fällt mir schon schwer.

Ich denke daran, dass ich über Sylvester an einen anderen Ort mit dem Zug fahren werde und überlege, ob nicht vielleicht der fahrende Zug mit den Menschen, mit denen ich ja für einen kurzen Moment einen Raum teile, interessant wäre. Aufjedenfall gibts da viel zu beschreiben und im Zug sind mir schon so manch kuriose Dinge zu Augen gekommen (und zu Ohren), über laut rufende Querdenker bis Opis die sich die Schuhe und Socken ausziehen und auf die Sitze legen, bis zu schreienden Babys und aufgeregte Mütter die versuchen, sie still zu kriegen. Es passiert eine Menge auf ein er langen Zugfahrt, das ist sicher.

Aber vielleicht finde ich spontan ja noch etwas anderes, wir werden sehen.

Shaaaawn

Im Rahmen des Tutoriums zur Einführung in die Ethnologie führte jeder von uns eine Gegenstandsbeschreibung durch.  

Mein Gegenstand ist ungefähr so groß wie eine Hand, es ist ein Schlüsselanhänger der aussieht wie ein Schaf, bzw wie Shawn das Schaf (kennt vermutlich jeder ). An der rechten Seite des Schafes ist ein übergroßes Schild angenäht/befestigt, auf dem verschiedene Informationen stehen, wie zum Beispiel ob und wenn ja, bei wie viel Grad man es waschen darf/ sollte.

Am Kopf des Schafes ist eine Metallöse angebracht und daran wieder ein größerer Metallring, der zur Anbringung an einen Schlüsselbund dienen soll. Das Gesicht des Schafes ist schwarz und dort, wo normalerweise bei Menschen die Haare sind, hat es eine weiße, fellähnliche Haube auf dem Kopf. Generell ist der gesamte Aufbau des Schafes ziemlich menschlich gehalten, z.B. hat es, wie Menschen auch, ziemlich eng zusammenstehende Augen. Außerdem hat das Schaf große schafsähnliche Ohren, Nase und Mund.

Am Kopf setzt direkt der Körper an. Es scheint, als hätte das Schaf keinen Hals. Das Schaf steht senkrecht und an seiner linken und rechten Seite baumelt jeweils ein Arm. Diese Arme sind einfache lange schwarze, sehr dicke ,,Fäden’’ an deren Ende jeweils ein ovalförmiger Stoff angebracht ist, der wahrscheinlich die Hufe bzw. Hände symbolisieren soll. Am unteren Ende des eher länglichen Körpers des Schafes befinden sich zwei Beine, die, genau wie die Arme, aus dicken ,,Fäden’’ bestehen die am unteren Ende durch zwei ,,Stoffbälle’’ enden. Diese sollen wahrscheinlich ebenfalls Hufe des Schafes bzw. seine Füße darstellen. Arme, Hände, Beine, Füße bzw. Hufe und Beine und Kopf bestehen aus schwarzem Stoff. Der Körper sowie die Haarähnliche Haube des Schafes bestehen aus weißen ,,wolligem’’ Stoff/Material.

Der komplette Gegenstand ist sehr weich.

 

Der Gegenstand hat mich, beim Aussuchen, direkt angesprochen, weil ich sofort persönliche Gedanken mit ihm assoziiert habe. Shawn das Schaf war, und ist wahrscheinlich bis heute, eine beliebte Kindersserie, die auch selbst gern geschaut habe. Also war die Entscheidung, welchen Gegenstand ich nehmen würde, direkt gefallen: das Schaf.

Interessant finde ich ebenfalls die Frage, wie sich mein Gegenstand bewegen würde wenn er belebt wäre. Vermutlich würde es auf zwei Beinen laufen weil es, wie oben erwähnt, einige menschliche Züge hat und eben senkrecht ,,aufgebaut ist’’. Ich kann mir auch vorstellen, dass es die menschliche Sprache beherrscht.

 

-britt

Die ersten Wochen…

 

Die ersten Wochen als Kulturwissenschafts-(und Kunst-) student sind rum und ich versuche eine Bilanz zu ziehen. Nach einem eher chaotischen Start ins erste Semester fange ich so langsam an, mehr und mehr Zusammenhänge zu begreifen und alles fängt an irgendwie einen Sinn zu machen, das Leben wird wieder routinierter. Man gewöhnt sich an die neuen Eindrücke und an den ,,Uni-Jargon’’ (fiel mir ehrlich gesagt erst schwer, da ich frisch aus der Schule kam und echt gar keinen Plan hatte/habe), Texte lassen sich einfacher lesen weil man manche fremde Wörter bereits, während der kurzen Zeit dieses Semesters, erlernt hat und man versteht mehr und mehr die Abläufe und Themen. Besonders gefällt mir einfach die Vielfalt des Fachs Kulturwissenschaft und dessen Themen. 

Ich verstehe langsam, wie alltäglich manche Bereiche der Kulturwissenschaft sind und das macht es einfach so unglaublich interessant. Besonders gefiel mir eine der ersten Vorlesungen, in der der Ethnologe und freie Filmmacher Martin Gruber zu Gast war. Er forschte einige Zeit (sogar während seines Studiums) zum Thema Obdachlosigkeit und entwickelte im dem Rahmen sogar einen Film, den wir uns dann in der Vorlesung anschauten. 

Um mich kurz zu fassen: Der Film war mit eher wenig Sprache hinterlegt (es gab z.B. keinen Kommentator wie man es sonst evtl. aus Dokumentarfilmen kennen würde) und es wurden eher  Situationen aufgezeigt, in denen Obdachlose sich befinden. Obwohl nicht viel gesprochen wurde , wurde trotzdem viel kommuniziert (eben durch das bewegte Bild).

Tatsächlich sitz ich in dieser Sekunde in der Straßenbahn auf dem Weg zum HBF in Bremen und sowie jedesmal muss ich, wenn ich an den obdachlosen Menschen vor dem Bahnhof vorbei gehe, an diesen ,in meinen Augen, total interessanten Film denken und an die Tatsache, dass fast 20 Jahre nachdem diese Forschung durchgeführt wurde und der Film gedreht wurde, die Bilder der auf dem Boden liegenden Obdachlosen sich den Bildern des Films immernoch total ähnlich sind?!  Wie kann es sein, dass ein ethnologischer Film der vor 20 Jahren gedreht wurde, immernoch so realitätsnah ist?Gab es keine Weiterentwicklung?

macht’s gut

-britt