Abschlussreflexion

 

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Wichtig war es zu Beginn die Definitionen der Homo- und Heterogenität im Bezug zur Schule klarzustellen. Es wurden Beispiele eingeführt und Geschehnisse aus dem Schulalltag vorgetragen, sodass man sich selber ein Bild davon machen konnte. Schnell wurde klar, dass es keine allgemeinen Definitionen zu diesen Begriffen gibt. Wie auch Gomolla und Walgenbach festgestellt haben, erweisen Schüler und Schülerinnen eine gewisse Vielfältigkeit die bei jeder unterschiedlich ist und somit auch individuelle Probleme mit sich bringt (Gomolla 2009, Walgenbach 2017). Da es bei diesem Phänomen keine klaren Behandlungsmöglichkeiten gibt, werden die jeweiligen Differenzierungen nicht mehr klar getrennt und führen dementsprechend zu Nachteilen, was eigentlich bekämpft soll (Hattie 2013). Dies kann beispielsweise an dem Fach Mathematik festgemacht werden. Eine Binnendifferenzierung hat den Vorteil, dass die Leistungsschwachen dadurch profitieren, wodurch die Leistungsstarken geringe Nachteile erleiden. Jedoch muss auch so etwas in Kauf genommen werden, damit diese Leistungsschwachen Schüler den gleichen Stand erreichen können wie die Leistungsstarken. Den Schülern und Schülerinnen werden Grundstrukturen vorausgesetzt. Dies heißt jedoch nicht, dass diese nicht ausgeschlossen werden sollten, wenn sie diese nicht beherrschen. Der Pädagogische Inhalt darf hierbei nicht vernachlässigt werden. Natürlich sollen an erster Stelle schulische Werte vermittelt werden, aber der Bezug zu den Interessen der einzelnen Schüler und Schülerinnen darf nicht fehlen. Dementsprechend sollte eine gewisse Beziehung zwischen Klasse und Lehrperson herrschen, sodass das Austauschen von Wünschen nicht verloren geht. Im Bezug auf das zweite Fach Politik, sollten demnach auch die Interessen der Schüler und Schülerinnen zu aktuellen Themen betrachtet werden. Eine verschränkte Sicht allein auf den vorgegebenen Inhalt zu haben wäre kontraproduktiv, da das Interesse der Schüler und Schülerinnen nicht miteinbezogen wird und somit die Mitarbeit auch entfällt. Beispielsweise wurde zu meiner Schulzeit überwiegend die Entstehung der Politik, sowie die Entwicklung dieser behandelt. Dies ist natürlich nicht unwichtig, jedoch wusste ich nicht was in der aktuellen Politik behandelt wird und konnte mich dementsprechend auch nicht am weiterführenden Unterricht beteiligen.

Natürlich gibt es keine richtige Unterrichtsform wie wir in der Vorlesung „Individualisierung von Unterricht“ erfahren haben. Trotz dessen sollte eine Lehrperson auf die Klasse eingehen und nachgehen was sie interessiert und diese in den Unterricht einbauen können. Gruppenarbeiten sind beispielsweise oft erwünscht und können auch gut umgesetzt werden, da dadurch die Zusammenarbeit gestärkt wird und die Schüler und Schülerinnen sich dadurch gegenseitig helfen.

 

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ein wichtiges Thema mit Sicht auf das Fach Politik ist die Religion, sei es in der Schule oder im Bezug auf die Politik. In der Politik wird meistens strikt zwischen Politik und Glauben unterschieden, jedoch nicht immer wodurch es auch zu verschiedenen Ansichten kommen kann. Beispielsweise wird dies in Deutschland versucht so weit es geht zu trennen, wodurch es aber schwierig wird für viele ihre Religion im Alltag auszuleben. Als Lehrer soll man neutral handeln, weshalb religiöse Aspekte vernachlässigt werden wie beispielsweise das Kopftuch oder anderweitige Sachen die einen Bezug zur Religion aufweisen.

Meiner Ansicht nach sollten jedoch die Religionen nicht aus dem Leben ausgeschlossen werden, da diese meist einen Teil der Person ausmachen und somit einen Teil des Menschen ausgeschlossen wird. Hierbei sollte nicht nur eine Religion betrachtet werden, sondern jede die diesbezüglich zutrifft. Als Lehrperson sollte man die Kenntnisse haben mit solchen Schülerinnen und Schülern umgehen zu können. Denn viele wachsen mit einer Religion auf, wodurch es schwierig wird diese plötzlich zu vernachlässigen. Sie entnehmen persönliche Bezüge zu Aufgaben unterbewusst aus der Religion und bewerten jeweilige Sachverhalte demnach. Somit bin ich mir nicht sicher ob die Schüler und Schülerinnen komplett neutral an gewisse Aufgaben rangehen können und die Lehrperson dies als falsch auffasst.

Angesicht der Partei CDU wird die Religion beispielsweise auch nicht völlig vernachlässigt, wie der Name schon verrät. Christlich angezogene Schüler oder Schülerinnen werten den Bezug zu der Partei somit möglicherweise anders als dies ein muslimischer Mitschüler tun würde. Selbstverständlich wird ein neutrales Verhalten erwünscht, jedoch sind auch weitere Faktoren entscheidend. Bei der sexuellen Orientierung würden erneut beide Seiten der Religionen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen, was meiner Ansicht nach schwierig wäre auszuwerten.

Andererseits würde ich gerne verschiedene Formen des Unterrichts kennenlernen, da momentan vieles monetarisiert wird und dadurch neue Möglichkeiten geboten werden. Ein Computerunterricht wird dadurch ermöglicht, was im Matheunterricht bezüglich Geometrie sehr hilfreich sein kann, wenn beispielsweise eine Grafik zum besseren Verständnis erstellt werden soll.

  1. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Der Umgang mit einer heterogenen Klasse muss vorab analysiert werden, denn erst wenn man weiß wo der Umgang individualisiert werden muss kann man auf diesen strikt eingehen. Daher wäre die Idee erst einmal verschiedene Schwierigkeiten zu erkennen, beziehungsweise diese zu kennen, sodass man diese möglicherweise zuordnen oder ableiten kann. Sobald ein zu erkennendes Problem sichtbar sein sollte, kann man dann vorbereitet auf solche Schüler und Schülerinnen eingehen. Dies kommt deutlich professionaler rüber, damit die Klasse sich auch bei dieser Lehrperson wohlfühlt und ihr demnach auch vertraut.

Als Lehrperson sollten alle möglichen Wege in Betracht gezogen werden, damit eine Heterogenität in der Klasse herrschen kann. Ansonsten werden pädagogische Werte vernachlässigt, was als Lehrer jedoch vorausgesetzt wird. Demensprechend sollte man sich mit jeweiligen Problemen vorher auseinandersetzen indem man möglicherweise Beispiele oder sogar vorgefallene Komplikationen anschauen. Nur durch das selbständige Handeln erlernt man als Lehrperson mit solchen Situationen umzugehen und sich durch die Erfahrung Kenntnisse diesbezüglich anzueignen.

Ein weiteres nicht zu vergessenes Problem ist die korrekte Ausdrucksweise. Vor allem im Bereich der Mathematik darf dies nicht vergessen werden, da dadurch ansonsten schnell Uneinigkeiten entstehen können. Es ist wichtig eine klare Anweisung zu geben und auf Nachfragen auch alternative Antwortmöglichkeiten parat zu haben, sodass ein möglicher anderer Weg die Aufgabe vielleicht besser darstellt. Als Lehrperson wird natürlich ein gewisses Fachwissen vorausgesetzt, jedoch sollte dieser auch verständlich an die Klasse wiedergegeben werden können. Aufgaben können immer anders verpackt werden, daher ist es wichtig als Lehrperson verschiedene Wege zu kennen und diese in Form von verschiedenen Unterrichtsformen wiederzugeben. Eine Abwechslung der Unterrichtsform vereinfacht nicht nur den Unterricht, sondern fördert auch das Interesse der Schüler und Schülerinnen, da dadurch eine Variation geboten wird. Dementsprechend sollte man die Herausforderung bekämpfen indem man klare Grenzen festlegt welche Begriffe wichtig sind für den Unterricht und welche vermieden werden können. Alternativ sollte man Definitionen raussuchen und diese zu Beginn klären.

RV08 – Prof. Dr. Andreas Klee – Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

 

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

 

Für das Fach Politik ist es wichtig, dass Ausdrücke richtig gestellt werden. Wenn es beispielweise heißt „Erklären Sie den Begriff Politik“, dann wird nicht genau definiert in wie fern dies erklärt werden soll. Auf welches Land ist die Frage bezogen? Was wird als Politik betrachtet? Und ist auch alles Politik, was als Politik bezeichnet wird? Es können somit viele verschiedene Wege entstehen, die letztendlich zu völlig verschiedenen Lösungen führen. Der erwartete Maßstab ist somit nicht klar definiert und kann daher nicht von den SuS beachtet werden. Die Lehrkraft sollte dementsprechend die Erwartungen klarstellen, um Missverständnisse zu vermeiden, die letzten Endes zu Abzügen oder des gleichen führen.

 

  1. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

 

Zu Beginn sollte jeder einzeln seine Sichtweise zu dem Begriff „Politik“ klarstellen und aufschreiben. Welche Fragen bilden sich hierbei und gibt es möglicherweise Schwierigkeiten? Danach werden Gruppen gebildet und die eigenen Ergebnisse präsentiert, welche dann als Plakat aufgefasst werden. Es soll eine MindMap skizziert werden mit den verschiedenen Bedeutungen zu dem Begriff und sich auf einen Ausdruck einigen, der am öftesten fällt. Schließlich werden die Ergebnisse in der ganzen Klasse präsentiert und noch offenstehende Fragen geklärt. Gab es möglicherweise Gemeinsamkeiten oder hat jede Gruppe eine andere Definition erarbeitet und woran kann dies möglicherweise liegen?

 

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

 

Wie kommt es zu den unterschiedlichen Definitionen zu dem Begriff und kommt es dadurch zu anderen Ergebnissen, weil die Aufgabe nicht „richtig“ verstanden wurde? Die Lehrkraft sollte sich auf einer Ebene befinden wo alle SuS keine Probleme haben den Unterricht nachzuvollziehen. Hieraus folgt, dass die Begriffe im Voraus auch erklärt werden, wenn sie dann im Unterricht verwendet werden. Die SuS sollten jedoch auch fragen, wenn der Begriff nicht bekannt ist. Beide Seiten (die der Lehrkraft und die der SuS) müssen wissen wovon gesprochen wird, ansonsten kommt es zu Uneinigkeiten und es kann dann nicht entschieden werden wer „recht“ hat, da beide ihrer Definition nachgegangen sind und es dementsprechend beides richtig ist.

RV07 – Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für all

  1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

 

Es darf hierbei nicht vergessen werden, dass diese SuS durch die Konsequenzen zum einen benachteiligt werden und zum anderen gar keinen Schulabschluss erlangen, wodurch ihre schulische Ausbildung theoretisch verfällt. Sie haben diese Zeit zwar mit der Schule verbracht, erhalte aber als Gegenleistung nichts, wodurch diese Zeit als verschwendete Zeit gewertet werden kann. Hierbei werden die Rechte der SuS nicht beachtet, beziehungsweise bewusst missachtet, da sie aus der Chancengleichheit ausgeschlossen werden.

 

  1. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

 

Bevor eine Diagnose festgestellt wird, sollte man die SuS auf ihre Leistung überprüfen. Dies ist möglich durch einen Test welcher nicht bewertet wird, sondern nur genutzt werden soll, um die SuS zu vergleichen und daraus Ergebnisse erschließen zu können. Daraufhin schaut man sich am besten mit dem/der SuS die jeweiligen Schwächen an und versucht diese erst zu verstehen, also woher diese kommen, beziehungsweise wie diese entstehen. Auf einen bestimmten Zeitraum kann dann festgestellt werden in wie weit diese Diagnose zugetroffen hat und ob sie noch möglicherweise überabreitet werden muss.

 

  1. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

 

Man sollte versuchen auf jede Art von SuS eingehen zu können, sodass das Interesse aller bestehen bleibt und nicht bei Desinteresse schwindet. Dies kann man in Form von Klassengesprächen praktizieren oder im Gespräch mit Kollegen umsetzten. Jeder nimmt die Situationen in einer Klasse anders auf, sodass jede Sichtweise hierbei hilfreich sein kann. Dabei sollte weiterhin der Inhaltliche Input beachtet und vermittelt werden.

 

  1. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

 

Es stellt einen Fortschritt da, weil den SuS durch die Sonderschulen eine neue Möglichkeit angeboten wird. Sie haben die Chance sich bilden zu lassen und müssen nicht mehr in Krankenhäusern oder weitere Kliniken untergebracht werden.

RV06 – Dr. Eileen Schwarzenberg – Meint Inklusion wirklich alle?

  1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und
    begründen Sie die Auswahl.

Ausschlaggebend ist die Differenzierung zwischen Inklusion und Exklusion. Da es individuelle Menschen mit individuellen Problemen gibt, gibt es demnach auch individuelle Methoden um diesen Angehörigen zu helfen und zu unterstützen. Es ist wichtig den Fördernötigen SuS auch diese Förderung anzubieten, denn ohne diese Möglichkeit beginnt die Benachteiligung in Form der Inklusion. Jede Person sollte die alleinige Möglichkeit haben diese Hilfe annehmen zu können, ob diese es auch letztendlich tut, ist ihr überlassen.

  1. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a) Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Ich durfte in der Vergangenheit nur positives dazu erleben. Sobald jemand die nötige Förderung beanspruchen musste, wurde diese ihm auch gestellt. Wenn es aber beispielsweise finanziell nicht nötig war aus Sicht der Familie ihr Kind zu unterstützen, wurde ihnen trotzdem anderweitig geholfen. Dies geschah in Form des „Blauen-Passes“ oder inzwischen „Bremer-Passes“. Dadurch konnten Kinder kostenlos an den Förderprogrammen teilnehmen, ohne etwas bezahlen zu müssen. Des Weiteren gab es auch immer wieder Förderprogramme die von Studenten beispielsweise geführt wurden. Diese waren nicht kostenpflichtig und für alle zugänglich.

b) Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Ich selbe bin noch nicht dieser Form der Inklusion begegnet. Jedoch würde ich dies so einordnen, dass es möglicherweise kritisch werden kann, wenn die Art des Förderbedarfs zuvor nicht an dem Gymnasium bekannt war. Die Schule weiß demnach nicht mit dem Schüler richtig umzugehen, wodurch es zu Komplikationen kommen kann. Einige Schulen vertreten die Förderbedürftigen auch als Gesamtheit in einer Klasse, wodurch die Schüler besser gefördert werden können. Sie arbeiten mit anderen SuS zusammen und fühlen sich möglicherweise auch wohler, als es in einer Klasse wäre, wo sie diese Förderung nicht erhalten und somit hinterherhängen.

c) Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Eine große Chance wäre wie im vorherigen Teil, eine Klasse mit ausschließlich Förderbedürftigen SuS. Natürlich müssen hierbei genug Personal gestellt werden, welche auch mit diesen SuS umgehen können und auch auf jeden einzeln eingehen. Es muss eine Umgebung geschaffen werden, wo sich die SuS wohlfinden und auch gerne sich helfen lassen.

Das Problem ist jedoch, dass die SuS auch mit Förderungen später im Berufsleben benachteiligt werden. Sie können nicht die gleichen Berufe anstreben und werden somit in ihrer Freiheit eingeschränkt. Eine Lösung hierfür scheint für mich kritisch. Denn wie sollte man jemanden den gleichen Beruf anbieten, wenn eine zu große Differenz zwischen den Förderbedürftigen und denen die diese nicht benötigen herrscht. Es würde trotzdem eine Abstufung herrschen, wo die Förderbedürftigen nur dort eingesetzt werden mit der diese auch Problemlos umgehen können.

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Zu Beginn sollte geschaut werden, ob ein Förderprogramm angeboten wird und wie dieses bei den SuS ankommt, beziehungsweise wie diese mit diesem umgehen und akzeptieren. Des Weiteren sollte aus Sicht der Förderbedürftigen geschaut werden, wie die Form der nötigen Förderung aussieht und ob diese mit dem Programm auch abgedeckt werden. Wenn die SuS jedoch selber zugeben, dass das Programm nicht hilfreich ist, sollte man schauen woran dies liegt oder ob dies nur Einzelfälle sind. Denn SuS wissen oftmals selber was sie benötigen und wie dies umgesetzt werden kann, wenn sie wissen was ihnen zusteht.

RV05 – Prof. Dr. Christine Knipping – Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

1.Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

 

Ich finde nicht, dass es ein Problem ist. Jede/r Schüler/in hat individuelle Stärken und auch Schwächen. Es gibt prozentual mehr Schülerinnen die das Fach Mathematik nicht mögen und demnach auch schlechter abschneiden. Die Theoretischen Aufgaben sprechen die Schüler mehr an, wodurch ein Allgemeinbild dargestellt wird, dass alle Mädchen schlechter abschneiden. Dies sollte differenziert werden.

Es sollten trotzdem Grundlegende Kenntnisse vermittelt werden können, egal um welches Schulsystem es sich hierbei handelt. Natürlich kann man dann tiefer in die Materie eindringen und schauen inwiefern die SuS dies anspricht. Der Anspruch sollte jedoch nicht gesenkt werden, nur weil mehr schlechter abschneiden oder dieses Fach vergleichsweise nicht mögen. An Gymnasien kann dann weiter auf die Grundkenntnisse aufgebaut werden, noch besser sind Leistungskurse, da diese nur mathematikinteressierte besuchen.

 

2.Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

 

Es ist vielleicht eine gute Idee, jedoch sollte nicht dadurch der Unterricht vernachlässigt werden. Die Leistung soll nicht gesenkt werden, sondern von denen die zurückhängen, aufgeholt werden. Keiner sollte wegen der Leistung eines anderen „leiden“ müssen. Vielleicht bietet das Spielen eine Art Motivation für die SuS dar, sodass diese von den Leistungsstarken gefördert werden. Aus Sicht der SuS kann dies auch entspannend sein, ein Fach welches nicht auf die üblichen Weisen verstanden wird, spielerisch zu verstehen. Dadurch werden vermittelte Werte besser nachvollzogen und vor allem abgespeichert, als es beispielsweise im Frontalunterricht der Fall wäre.

 

3.Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz.  Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

 

Wie gehen die SuS mit dem Spiel um? Nehmen sie es trotzdem als Unterricht auf oder „nur“ als Spiel?

Ist der Bezug zu dem Spiel auch da oder schweifen die SuS auf nebensächliche Dinge ab?

 

4.Benennen Sie zweiunterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung von Lernenden anregen können.

 

Das Arbeiten an Projekten kann motivierend sein. Beispielsweise im Bezug zur Geometrie, könnten Figuren gebastelt werden, sodass die Bildliche Darstellung auch zur Nachvollziehung angeregt werden kann. Die SuS arbeiten zusammen und möchten natürlich gut abschneiden, wodurch sie sich gegenseitig motivieren und dies nicht von der Lehrenden Person ausgeht.

Eine Alternative dazu wäre ein Alltagsbeispiel. So können SuS die Aufgabe auch selber anwenden und finden Gefallen daran die Kenntnisse zu besitzen. Es scheint dann nicht mehr alles theoriebasierend zu sein, sodass es vielseitig genutzt werden kann. Die SuS lernen so schneller und behalten die Kenntnisse auch bei, da das Anwenden der Aufgabe schon einmal vollzogen wurde und weiterhin auf andere Fallbeispiele übertragen werden kann.

RV03 – Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Ein wichtiger Aspekt bei der „Inneren Differenzierung“ lautet, dass die Schüler unterschiedliche Stärken haben und auch dementsprechend gefördert werden. Jedoch kann es auch dazu kommen, dass die Leistungsschwachen dadurch benachteiligt werden. Diese Schüler/innen bearbeiten nur das Mindestmaß an Aufgaben und haben daher nicht die Erfahrung, die die Leistungsstarken erbringen. Bei dem Individualisiertem Unterricht ist es ähnlich. Die Schüler/innen können selber entscheiden was sie in welcher Zeit erledigen und steuern ihren Unterricht somit selber. Dies führt wie auch zuvor dazu, dass die Schüler/innen nicht mehr machen als sie müssen. Sie schieben alles auf, wodurch die Motivation sinkt alles auf einmal erledigen zu müssen.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Den wirkungsvollsten Unterricht hatte ich im Bereich Mathe und Physik, da diese vom gleichen Lehrer unterrichtet wurden. Der Lehrer hat den Unterricht in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil wurde damit verbracht, der ganzen Klasse den für diese Stunde relevanten Inhalt zu erklären. Der anschließende Teil wurde genutzt, um dieses Wissen daraufhin anzuwenden. Hierbei wurden keine Bücher verwendet. Alles konnte natürlich nachgelesen werden falls nötig, aber war in den meisten Fällen gar nicht erst nötig. Mit Hausaufgaben zur nächsten Stunde konnte das Wissen nochmals alleine überprüft werden, sodass Fragen zur nächsten Stunde erkannt werden können.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

  1. Aufgabe: Lesen Sie den folgenden Text aufmerksam durch und markieren Sie Schlagwörter. Fassen Sie den Text kurz zusammen und besprechen diesen mit Ihrem Partner.

Hilfe 1: Hilfe bei Mitschülern suchen. Ansonsten individuelle Beantwortung von offenstehenden Fragen.

Hilfe 2: Vorgabe eines aktuellen Beispiels, sodass eine Struktur vorgegeben wird und die SuS sich daran orientieren können.

Hilfe 3: Kurzes Zusammenfassen an der Tafel von bisherigen Ergebnissen in Form einer Mind-Map.

  • Das Ergebnis kann an der Ausarbeitung beurteilt werden, d.h. wie diese Ihre Argumente argumentieren und diese verzieren. Eine klare Struktur mit begründeten Argumenten und einer klar definierten Aussage sollte am Ende sichtbar sein

4. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Es ist nicht abhängig davon was die Lehrer dazu denken, da die Schüler/innen selber entscheiden müssen welchen Weg sie eingehen. Wenn ein Schüler unmotiviert an eine Schule geht, kann sein Notendurchschnitt an der Tatsache nichts ändern, dass dieser die Schule vernachlässigt. Es ist egal was für eine Schule es ist, wenn der Schüler diese nicht akzeptiert. Der Lehrer sollte nur das Verhalten bewerten und dementsprechend eine Empfehlung ausstellen.

Auch einem Leistungsschwachen Schüler sollte jedoch die Möglichkeit angeboten werden das Gymnasium zu besuchen. Einzelne Noten können nicht das Gesamtverhalten dieses Schülers bewerten und sollten daher auch nicht davon abhängig gemacht werden. Die Schüler/innen fühlen sich möglicherweise an einem Gymnasium wohler, da diese von ihren Mitschüler/innen motiviert werden. Wenn die Schüler/innen jedoch trotzdem schlechte Noten aufweisen, können diese immer noch die Schule wechseln. Man sollte ihnen jedoch nicht verbieten diese Möglichkeit einzuschlagen.

 

RV04 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität – 30. April 2019

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.

 

Mir ist klargeworden, dass der Unterricht auch durch individuell angepasste Aufgaben, für einige Schüler/innen nicht nachvollziehbar ist. Jeder hat individuelle Stärken und diese können zwar durch unterschiedliche Aufgaben gefördert, aber nicht begleitet werden. Es müsste entweder eine größere Anzahl von Lehrern/innen oder mehrere kleine „Gruppen“ gestellt werden. So können die jeweiligen Schüler/innen individuell gefördert werden ohne Leistungsschwache oder auch Leistungsstarke Schüler/innen zu vernachlässigen.

 

  1. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
    kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
    Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
    Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

 

Es ist schwierig die Leistung der Schüler/innen zu werten, da die Leistung in den jeweiligen Fächern schwanken und somit nicht verallgemeinerbar sind. Des Weiteren kann man nicht zu 100% sichergehen, dass ein System, welches momentan nicht angewendet wird, auch funktioniert. Man müsste dieses System erst an einem Jahrgang ausprobieren und die daraus folgenden Ergebnisse könnten dann für weitere Entwicklungen genutzt werden. Davor sind diese „Theorien“ auch nur Theorien, die jeder Zeit scheitern können.

Niemand kann sagen, dass solch eine Individualisierung Erfolg hat. Wenn sie das jedoch nicht hat, führt es dazu, dass die Bildung dieser Schüler/innen darunter leidet und sie diese nicht so plötzlich wiederholen können.

 

  1. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
    Praktika entwickelt werden.

 

In was für einem Verhältnis steht die Lehrkraft mit den Schülern/innen? Daraus kann beobachtet werden, wie der Umgang mit den Schülern/innen stattfindet und ob es Individualisierungen in gewissen Bereichen gibt. Als nächstes stellt sich die Frage, was für eine Unterrichtsform bevorzugt wird und wie diese bei den Schülern/inne ankommt, bzw. wie diese mit der Form des Unterrichts umgehen. Sind die Schüler offen für Veränderungen oder bevorzugen sie lieber schon öfter praktizierte Formen, die sie ohne Fragen und Probleme meistern können.

 

(Welt-) Gesellschaftliche Veränderungen und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

  1. Das Bildungssystem ist natürlich Orientierungsbezogen, da ich jedoch nur in Deutschland zur Schule gegangen bin, kann ich dies nicht auf die Allgemeinheit beurteilen. In Bezug auf Deutschland kann ich aber sagen, dass beispielsweise im Religionsunterricht mehr auf christliche Aspekte geachtet werden und andere vergleichsweise weniger. Ähnlichkeiten zwischen einzelne Kulturen und Religionen gibt es immer, aber aus meiner Schulzeit fallen mir direkt die Ferientage/Feiertage auf. Als Beispiel: Deutschland und die Türkei. In Deutschland gibt es Oster- und Weihnachtsferien, wobei es in der Türkei “nur“ Sommerferien gibt. Das Bildungssystem selber unterscheidet sich Beispielsweise in der Geschichte. In Deutschland wird natürlich die Entstehung von Politik/Geschichte erläutert, wobei auch andere Nationen im Nachhinein betrachtet werden. Der eigentliche Fokus liegt somit bei der deutschen Kultur und Geschichte und dann bei anderen.
  2. Mir war schon im Voraus bewusst wie sehr die Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund zunehmen und dies zu einer Veränderung im Bildungssystem führt. Aus vorherigen Ausarbeitungen war mir klar, dass deutsche Familien aus etwa 3-4 Personen bestehen, wobei Familien mit Migrationshintergrund (türkische-, kurdische-, arabische-, …, Familien) prozentual mehr Personen beinhalten. Viele deutsche Paare verzichten auch auf Nachwuchs, wodurch die Verteilung von deutschen Schülern auf Klassen auch dementsprechend abnimmt. Somit hat sich zu meiner Perspektive nichts geändert.
  3. Es ist schwierig solche Situationen zu beurteilen, denn man weiß aus diesem Stand nicht ob die Lehrerin selber einen Migrationshintergrund hat oder nicht. Ich denke jedoch, dass dies hier nicht der Fall ist, was aber auch schon eine Bewertung der Person ist. Schüler, als auch Lehrer sollten nicht anhand von Herkunft oder Religion festgemacht werden, sondern an der erbrachten Leistung. Eine Schülerin kann nicht sagen warum die Lehrerin die Leistung so bewertet hat, wie sie dies für diese Schülerin vorgesehen hat. Aber auch die Lehrerin sollte nicht Bezug auf den Hintergrund der Schülerin nehmen. Auf eine Nachfrage der Lehrerin, hätte die Schülerin diskret Antworten können. Solch eine Konfrontation ist jedoch aus Sicht einer Lehrenden Person unnötig und unangebracht. Die Lehrerin hätte objektiv an die Aufgabe gehen sollen und die nicht durchgeführte Aufgabe dementsprechend mit einer berechtigten Note bewerten müssen.

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