Abschlussreflexion

 

1.Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

a) Derzeit sind meine beiden Fächer noch Chemie und Mathe, allerdings ändert sich dies ab dem Wintersemester zu Chemie und Kunst. Ich werde mich hier dennoch auf das Fach Mathematik beziehen, da es keine eigene Veranstaltung bezüglich Kunst gab. Chemie wurde teilweise in der Vorlesung „Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen“ von Dr. Christoph Kulgemeyer in der es im Allgemeinen um Naturwissenschaften ging, thematisiert. Erkenntnisse die ich für Chemie aus dieser Vorlesung gewinnen konnte, waren, dass laut PISA Schüler bessere Ergebnisse in Physik und Chemie erreichen als Mädchen, sich in Biologie dieses aber umkehrt. Dafür gibt es viele Ursachen, wie beispielsweise das „Zwei-Drittel-Aufmerksamkeitsgesetz“ oder die allgemeine Lobkultur. Eine weitere für mich sehr interessante Erkenntnis war, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche Kontexte interessant finden und somit ein möglicher Lösungsansatz ist, die für Mädchen interessanten Kontexte zu versuchen mehr zu berücksichtigen. Dies hat zur Folge, dass die Mädchen den Unterricht interessanter finden und somit bessere Ergebnisse erzielt werden können, die Jungen werden dabei auch nicht benachteiligt, weshalb es meiner Meinung nach eine sinnvolle Strategie ist. Des Weiteren wurde auch erwähnt, dass die SuS mit unterschiedlichen Vorwissen und auch verschiedenem Verständnis bzgl. gewisser Themen in den Unterricht kommen und man als Lehrkraft dies berücksichtigen sollte und versuchen sollte alle SuS auf den gleichen Stand zu bringen, damit jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat. Eine weitere für mich wichtige Erkenntnis war, dass Schülerexperimente nicht viel förderlicher als Demonstrationsexperimente sind und man somit als Lehrkraft versuchen sollte im Chemieunterricht ein ausgewogenes Mittelmaß zu finden. Das Fach Mathematik wurde in der Vorlesung „Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen“ von Prof. Dr. Christine Knipping thematisiert. Eine sehr interessante und teilweise auch etwas erschreckende Erkenntnis bezüglich des Fachs Mathematik für mich ist, dass laut PISA 2000 weniger als die Hälfte der SuS Aufgaben die zum curricularen Standard gehören, mit ausreichender Sicherheit lösen können und dass die Unterschiede sich schon ab der ersten Klasse zeigen und während der Grundschule noch weiter zunehmen. Sehr interessant fand ich auch, dass Spielen im Unterricht es den SuS leichter macht bestimmte Themen zu erlernen und dass sie durch das Spielen nicht nur abgelenkt werden, sondern dabei wirklich gewisse Themen der Mathematik besser erlernen können. Für den Mathematikunterricht ist es ebenfalls wichtig, nicht nur verschiedene Anforderungsstufungen einzubauen, also leichte und schwere Aufgaben, sondern auch Lernstufungen, da diese auch die Verstehensgrundlagen berücksichtigen, die essentiell für das Weiterlernen sind. Dazu bedarf es fachdidaktisches Wissen über langfristige Lernpfade. Somit ist es sehr wichtig zu differenzieren, um auf die individuellen Bedürfnisse der SuS gut eingehen zu können und ihnen das vorgesehene Wissen zu vermitteln.

b) Zwei für mich besonders interessante, generelle Erkenntnisse zu Schule und Unterricht fand ich in der Vorlesung „Auf dem Weg zu einer Schule für alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen?“ von Prof. Dr. Frank J. Müller. Eine Erkenntnis ist, dass Restschulen die Bildungsmöglichkeiten ihrer SuS in besonderem Maße negieren können, da Kinder und Jugendliche Vorbilder für die motorische, emotionale-geistige, Sprach- und Lernentwicklung benötigen und diese in Restklassen oftmals fehlen, wodurch sie sich in den Feldern, dann nicht besonders gut entwickeln können und Probleme evtl. verstärkt werden oder sogar neue Probleme oder Verhaltensstörungen auftreten können. Für mich ebenfalls sehr interessant zu erfahren war, dass ein Austausch mit anderen Lehrkräften, Schulleiter/-innen, Schulen, Eltern, Sonderpädagogen, Therapeuten, etc. essentiell wichtig ist und auch eine sehr große Hilfe sein kann. Vor allem in Bezug auf den Austausch von Lernmaterialien, da ein breites Angebot hilfreich ist um die Schüler individuell zu fördern, da jeder SuS anders lernt und mit unterschiedlichen Materialien unterschiedlich gut lernen kann. Somit ist es wichtig ein breites Spektrum abzudecken und möglichst alle Sinne mit einzubeziehen. Hierfür gibt es auch ein großes und stetig wachsendes Angebot an frei zugänglichen Materialien, die es einen erleichtern den SuS viele verschiedene Lernmöglichkeiten zu bieten, man selbst kann auch eigens oder in der Gruppe erstellte Materialien frei zugänglich machen und mit anderen teilen um auch anderen Lehrkräften eine Nutzung dieser zu ermöglichen.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich würde gerne mehr noch darüber erfahren, wie man bestmöglich SuS mit Förderbedarf in den normalen Schulalltag inkludiert und worauf man vielleicht besonders achten sollte, damit sich diese nicht ausgegrenzt fühlen und es zu einer inkludieren Exklusion kommt, worauf Dr. Eileen Schwarzenberg in Ihrer Vorlesung Bezug nahm. Darüber würde ich gerne mehr erfahren, da ich in meiner bisherigen praktischen Erfahrung nicht immer einen sehr positiven Umgang damit beobachten konnte und ich mir selbst noch etwas unsicher bin, wie ich das später im Berufsleben gut umsetzen kann und manche möglichen Probleme vermeiden kann. Des Weiteren würde ich gerne mehr zur Umsetzung der Individualisierung von Unterricht erfahren, wie in der Vorlesung von Prof. Dr. Till Sebastian Idel thematisiert wurde. Derzeit stelle ich es mir noch relativ schwierig vor Unterricht zu individualisieren, da die Institution Schule eine Struktur vorgibt, die eine vollständige Individualisierung meiner Meinung nach nicht möglich macht und auch eine teilweise Individualisierung erschwert. Allerdings ermöglicht eine Individualisierung des Unterrichts eine bessere Förderung der einzelnen SuS und kann somit auch teilweise zu besseren Lernergebnissen führen. Daher würde ich gerne mehr darüber erfahren wie man trotz der vorgegeben Strukturen den Unterricht mehr individualisieren kann.

4.Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Für mich stellt die Umsetzung der Inklusion eine besondere Herausforderung dar, da ich es als schwierig betrachte gleichermaßen den SuS mit und ohne Förderschwerpunkt gerecht zu werden und gleichermaßen auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen, um sie bestmöglich zu fördern. Eine zusätzliche sonderpädagogische Lehrkraft in der Klasse würde dies zwar erleichtern, aber meiner Meinung nach nicht das Problem lösen. Darauf vorbereiten kann ich mich vor allem durch weitere Aneignung von Wissen, speziell in Bezug auf den Umgang mit SuS mit Förderbedarf. Im Berufsleben kann ich mich dann besonders durch Gespräche mit anderen Lehrkräften und Eltern darauf vorbereiten. Eine weitere Herausforderung für mich dürfte es werden den individuellen Bedürfnissen der einzelnen SuS gerecht zu werden und den Unterricht evtl. sogar zu individualisieren. Ich denke auch hier, dass ich mich durch weiteren Wissenserwerb und vor allem durch Praxiserwerb darauf gut vorbereiten kann und es vielleicht am Ende des Studiums oder nach ein paar Jahren Berufstätigkeit es weniger als Herausforderung betrachte.

Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

Lange Zeit wurden Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet. Heutzutage findet hauptsächlich Koedukation statt, dennoch werden Jungen und Mädchen immer noch gewisse Geschlechterrollen zugeschrieben. Beispielsweise, dass Mädchen besser in Sprachen oder künstlerischen Fächern sind und Jungen dafür besser in Naturwissenschaften oder Sport. Die Zuweisung dieser Geschlechterrollen ist allgemein gesellschaftlich akzeptiert und wird daher von Generation zu Generation weitergegeben auch wenn sich das Bild mit der Zeit ändert. Allerdings sind diese Geschlechterrollen nicht universal anwendbar, da jeder SuS eigene Stärken und Schwächen hat, die auch geschlechtsunabhängig sind. Daher ist es die Aufgabe der Lehrkraft sich möglichst neutral und unvoreingenommen zu verhalten und nicht diese „klassische“ Rollenverteilung zu praktizieren. Dies kann dann nämlich auch dazu führen, dass die SuS in ihrer Motivation und Lernbereitschaft eingeschränkt werden, was nicht das Ziel sein sollte.

  1. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

In meiner bisherigen Praxiserfahrung gab es so gut wie kein „Genderplay“ zumindest von Seiten der Lehrkräfte. Da habe ich eigentlich nur die Erfahrung gemacht, dass die Lehrkräfte sich zumindest immer bemüht haben alle gleich zu behandeln und nicht irgendwelchen Geschlechterrollen zuzuschreiben. Eine Erfahrung die ich da gemacht habe, war, dass wenn es darum ging Bücher für die ganze Klasse zu holen oder wegzubringen, dass dann eigentlich nur die „starken“ Jungs gefragt wurden, ob sie die Bücher tragen können. Ansonsten gab es auch seitens der SuS wenig „Genderplay“, die typische Grüppchenbildung fand zwar statt aber diese Gruppen waren dann teilweise auch gemischte Gruppen und bestanden nicht ausschließlich aus Mädchen oder Jungen.

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Haben Lehrkräfte auch Vorurteile zu „typischen“ Geschlechterrollen in anderen Kulturen/Herkunftsländern oder nur zur eigenen Kultur? Wenn ja welche Vorurteile sind das konkret?

What`s the difference?

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

Meiner Meinung nach ist das Interesse an der Sprache mit das Wichtigste, denn wenn Interesse vorhanden ist, wird das Lernen der Sprache um einiges erleichtert. Eine weitere wichtige Fähigkeit ist Ausdauer, weil Sprachen sehr komplex sind und nicht einfach zu erlernen. Somit ist es ein jahrelanger, komplexer Prozess und bedarf somit viel Ausdauer und Durchhaltevermögen, um eine Sprache mit ihrer Komplexität in sehr gutem Maße zu erlernen. Ebenfalls wichtig ist die Bereitschaft Fehler zu machen, denn auch Fehler sind wichtig für den Lernprozess, da man aus ihnen lernen kann und somit die/der Fremdsprachenlehrer/-in auch Akzeptanz für die Fehler der SuS hat und nicht jeden mini Fehler kritisiert und somit den SuS die Angst davor nimmt, Fehler zu machen.

2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

Zunächst einmal finde ich, dass es keinen idealen Umgang mit Heterogenität gibt, da Heterogenität ein sehr komplexes Thema ist, welches in sehr vielen verschiedenen Varianten auftritt und es kein „Rezept“ gibt wie man mit bestimmten Themen bzgl. Heterogenität umgehen sollte. Insgesamt ist es aber wichtig auf die individuellen Bedürfnisse der SuS bestmöglich einzugehen. Dies kann man z.B. indem man unterschiedliche Methoden benutzt und den Unterricht abwechslungsreich und nicht einseitig gestaltet. Des Weiteren sollte auch möglichst viel gesprochen werden, damit die SuS nicht nur die Sprache schreiben, sondern auch Sprechen lernen, was ihnen dann auch erleichtern kann die Sprache zu erlernen. Eine weitere Möglichkeit, um auf die individuellen Bedürfnisse der SuS einzugehen, sind Aufgaben mit gestuften Schwierigkeitsgraden oder gestufte Lernhilfen.

3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

Für die Umsetzung dieses Entwurfs bedarf es vor allem Zeit, da es einen hohen Vor-und Nachbereitungsaufwand für die Lehrkraft darstellt, um auf die individuellen Bedürfnisse der SuS einzugehen. Wichtig ist auch, dass der Unterricht dann großenteils auf Englisch stattfindet, da dies den SuS das Verständnis für die Sprache und das Lernen erleichtert. Zudem sollte es erlaubt sein Fehler zu machen, da diese eine wichtige Lernquelle sind und es somit kontraproduktiv ist, wenn über Fehler gelacht oder sie zu stark kritisiert werden, da sich dann die SuS nicht mehr trauen Fehler zu machen.

Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum

  1. Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu)

Der Text „Koscheres Leben“ handelt von den unterschiedlichen Positionen die Juden bezüglich den „Kaschrut-Regeln“ einnehmen. Die „Kaschrut-Regeln“ sind die Essensregeln, die das Essen in das Koschere und Unkoschere einteilen. Diese Regeln werden von einigen Juden als willkürlich und einschränkend empfunden, während andere hingegen diese Regeln als eine Stütze sehen, um ihren Alltag religiös zu gestalten und bewusster zu leben. Selbst bei der Trennung von Fleisch und Milch gibt es unterschiedliche Standpunkte. Die meisten sind sich einig, dass Milch und Fleisch getrennt werden sollen, allerdings gibt es bei der Strenge der Trennung verschiedene Meinungen. Die einen benutzen nur unterschiedliches Geschirr, während andere sogar einen zeitlichen Abstand einhalten, damit sich Milch und Fleisch nicht im Magen vermischen. Über Anpassung an die heutige Zeit und aktuelle Probleme gibt es häufig Debatten, z.B. halten manche Sushi für koscher, wenn es keine Meeresfrüchte beinhaltet, andere hingegen befinden Sushi generell für unkoscher.

  1. Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

Jede Religion ist in sich divers, so auch das Judentum. Wie bei der ersten Frage erklärt wurde, gibt es beispielsweise Juden, die die „Kaschrut-Regeln“ für willkürlich halten und diese nicht befolgen, sich aber dennoch dem Judentum angehörig fühlen. Für andere hingegen gehören die Kaschrut-Regeln zum religiösen Leben dazu und sich nicht wegzudenken, wodurch somit nicht alle Juden ihre Religion gleich ausüben, sondern es Diversitäten gibt.

Religion unterliegt einer Beeinflussung von historischen Prozessen, somit befindet sie sich in einem ständigen Wandel und manche Dinge verändern sich. Im Text ist die Rede davon, dass mittlerweile für Fleisch und Milch sogar getrenntes Geschirr benutzt wird. Dieses Wort „mittlerweile“ deutet darauf hin, dass dies zu früheren Zeiten anscheinend noch nicht so war und sich erst im Laufe der Zeit verändert hat.

Religionen sind Teil soziokultureller Strukturen und werden somit auch von diesen beeinflusst. Ein Beispiel dafür sind Gerichte, die es vielleicht schon sehr lange in einem Land gibt, aber in anderen Ländern erst eingeführt wurden. Sushi beispielsweise ist ein Gericht, welches sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. Somit musste man sich im Judentum Gedanken machen, ob Sushi nun koscher ist oder nicht. Dazu muss man sich den ursprünglichen Regeln widmen und diese eventuell anpassen und verändern um die Frage zu klären.

  1. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten Phänomen. Gehen Sie dabei auf die Fragen auf AB 2 ein.

Informationen über das Judentum habe ich durch die Schule und das Internet bekommen, aber auch durch die Vorlesung bin ich an neue mir bis dahin unbekannte Informationen gelangt. Meine Haltung gegenüber diesem Phänomen ist sehr offen. Ich bin der Meinung jeder sollte selbst entscheiden wie „intensiv“ man seine Religion ausübt und ob man nun nur koscheres Essen zu sich nimmt oder nicht. Auch wenn man es nicht tut finde ich, dass man sich trotzdem dem Judentum zugehörig fühlen darf, denn es ist nur ein Detail von sehr vielen. Mein pädagogisches Ziel ist es den Kindern beizubringen, dass es wichtig ist auch andere Religionen zu akzeptieren und auch die unterschiedlichen Ausübungen der Religion, dass jeder Mensch das Recht hat eigene freie Entscheidungen zu treffen. Des Weiteren möchte ich auch den SuS gegenüber klarstellen, dass ich sie respektiere und akzeptiere egal welchen Glauben sie haben oder auch nicht haben, sodass sie sich dafür nicht schämen müssen oder gar Angst davor haben müssen.

  1. Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit dem folgenden Szenario: Sie haben mit ihrer Klasse ein gemeinsames Essen zur Feier des Schuljahresabschlusses geplant. Eine Schülerin möchte nicht teilnehmen, da sie nur koscheres Essen zu sich nimmt. Eine andere Schülerin sagt ihr, sie sei albern, schließlich würde es auch Juden und Jüdinnen geben, die sich nicht koscher ernähren.

Zu aller erst würde ich der Schülerin sagen, dass so etwas nicht albern sei, sondern es unterschiedliche Arten der Ausübung gibt, die alle eine Existenzberechtigung haben. Ich würde den SuS erklären was interne Diversität in Religionen bedeutet und, dass es wichtig ist verschiedene Arten der Ausübung und allgemein verschiedene Religionen zu akzeptieren. Die Schülerin muss ja nicht selbst koscher essen, es geht nur darum, dass sie es akzeptiert, dass eine Schülerin so ihre Religion ausübt. Des Weiteren würde ich klarstellen, dass wir Menschen alle unterschiedliche Individuen sind und es somit nicht immer gut ist Menschen miteinander zu vergleichen. Nur weil manche Juden nicht koscher essen, heißt das noch lange  nicht, dass es für alle Juden gilt.

Anschließend würde ich den SuS erklären was überhaupt koscheres Essen ist und vielleicht auch die Schülerin selbst dazu ermutigen dies zu erklären und vielleicht auch weshalb ihr das wichtig ist. Ich würde ihr auch vorschlagen, dass sie sich zur Schulfeier auch selbst etwas koscheres zu essen mitbringen kann, falls sie das ablehnt und weiterhin nicht kommen möchte, dann würde ich dies akzeptieren und den anderen SuS vermitteln, dass das in Ordnung ist und sie dies bitte auch akzeptieren sollen.

Auf dem Weg zu einer Schule für alle

1.Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf.

Die Aussonderung oder Trennung von Schüler/-innen mit Förderbedarf hat viele Konsequenzen, die meines Erachtens nach allerdings nicht alle negativ sind. Eine negative Konsequenz wäre, dass sich SuS mit Förderbedarf ausgegrenzt fühlen könnten, wenn sie getrennt von anderen SuS ohne Förderbedarf unterrichtet werden. Diese Ausgrenzung kann allerdings auch passieren, wenn sie mit SuS ohne Förderbedarf unterrichtet werden, da Mobbing ein großes Problem ist an deutschen Schulen und oftmals Kinder die „nicht normal“ oder „anders“ sind als der Durchschnitt ausgegrenzt und gemobbt werden. Wenn SuS mit Förderbedarf separiert an Schulen oder in Klassen mit ausschließlich anderen SuS mit Förderbedarf unterrichtet werden, dann kann es auch passieren, dass dadurch z.B. deren sprachliche, geistige und motorische Entwicklung eingeschränkt wird, da evtl. Vorbilder in Form von anderen SuS mit „normalem“ und „gesundem“ Verhalten fehlen und die Lehrkraft allein nicht als Vorbild ausreicht. Jedoch befinden sich meistens auch in solchen Klassen SuS die ein “normales“ und „gesundes“ Verhalten haben und vielleicht „nur“ eine Lernschwäche haben und somit dennoch eine Vorbild Funktion erfüllen können. Meines Erachtens nach, gibt es auch eine positive Konsequenz für SuS mit Förderbedarf, wenn diese an speziellen Förderschulen unterrichtet werden. Ich bin der Meinung, dass SuS mit Förderbedarf an einer Förderschule mit speziell ausgebildeten Förderschullehrkräften besser gefördert werden können und auf ihre individuellen Bedürfnisse besser eingegangen werden kann, als in einer Regelschulklasse, wo die Lehrkraft im schlimmsten Fall noch überfordert ist, weil es ihr schwerfällt den SuS ohne Förderbedarf und den SuS mit Förderbedarf gleichermaßen gerecht zu werden.

2.Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Diese beiden Diagnosen enthalten nicht sehr viele Information, geben aber schon mal einen sehr groben Überblick, wo das Problem liegen könnte. Der Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung sagt zumindest schon mal aus, dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung handelt. Mit der Information, dass es sich um die Diagnose Förderschwerpunkt Lernen handelt, kann man sich schon darauf vorbereiten, dass der/die Schüler/-in in einem oder mehreren Fächern Probleme beim Lernen hat und somit dort gezielt gefördert werden muss. Um den Unterricht ggf. anzupassen sollte man das Gespräch mit dem/der Schüler/-in suchen und versuchen Informationen über konkrete Probleme, Schwächen, Stärken, bisherige Schullaufbahn, bereits erfolgreiche (Lern)Strategien und Ziele zu erhalten. Zusätzlich zu dem Gespräch mit dem/der Schüler/-in kann man ggf. noch mit Eltern, ehemaligen Lehrkräften, Freunden und eventuellen Therapeuten sprechen.

3.Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Um der Vielfalt der SuS gerecht zu werden, kann man beispielsweise Gruppentische bilden, an denen sowohl SuS mit Förderbedarf als auch SuS ohne Förderbedarf sitzen und sich somit die SuS gegenseitig unterstützen können. Eine weitere Möglichkeit wäre eine zusätzliche Sonderschullehrkraft in der Klasse zu haben, die zusätzlich SuS mit Problemen bei Bedarf unterstützen kann. Als Verbündete kann man beispielsweise Sonderschullehrkräfte, die Schulleitung, Eltern und Therapeuten gewinnen.

4.Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Die Entwicklung der Sonderschulen stellt historisch betrachtet einen Fortschritt dar, da durch Entstehung dieser Schulen auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen der Zugang zu Bildung ermöglicht wurde und somit die Weichen für eine Gleichberechtigung gelegt wurden. Diese Gleichberechtigung gab es beispielsweise zu Zeiten des zweiten Weltkrieges nicht, da dort Behinderte sehr oft stark diskriminiert und nicht zuletzt getötet wurden. Zudem kann man an Sonderschulen auch besser die Menschen fördern, wodurch man ihnen historisch gesehen auch eine Möglichkeit auf ein besseres Leben gab.

Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

 

1.Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

Meines Erachtens nach ist dies kein Grund zur Sorge. Es ist nur ein Grund zur Sorge, wenn die Unterschiede so groß sind, dass die mathematischen Leistungen teilweise so schlecht sind, dass nicht einmal mehr simple elementare Rechenaufgaben bewältigt werden können. Ich denke, dass es nicht möglich ist die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern gänzlich zu beseitigen, da alle Schüler und Schülerinnen unterschiedliche Voraussetzungen und auch Veranlagungen bezüglich Stärken und Schwächen mitbringen, die nicht alle durch die Lehrkraft ausgeglichen werden können. Man sollte jedoch versuchen die Schülerinnen und Schüler auf eine Art Mindeststandard zu bringen, um somit oben genanntes Problem zu vermeiden. Diese Mindeststandards sollte es vor allem an Oberschulen geben, da dort oftmals der Leistungsdruck nicht ganz so hoch ist wie an Gymnasien und man somit mehr den Fokus auf einen Ausgleich der Unterschiede legen sollte. Da an Gymnasien generell auf einem etwas höheren Leistungsniveau gearbeitet wird, sind dort die Unterschiede in den Leistungen womöglich nicht so groß wie an Oberschulen.

2.Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

Bezüglich des Spielens im Mathematikunterricht besitze ich eine zweigespaltene Meinung. Einerseits kann das Spielen beispielsweise Lernschwachen SuS dabei helfen Dinge besser zu verstehen, da sie nicht nur dem Lehrer bei der Erklärung zuhören müssen, sondern beim Spielen auch dazu angeregt werden selber auf verschiedenen Ebenen über das zu Erlenende nachzudenken und eine Lösung zu finden. Allerdings liegt auch genau dort das Problem, als Lehrer wünscht man sich, dass die Schüler dadurch anfangen genauer darüber nachzudenken und somit den Stoff besser verstehen. Die Realität sieht aber leider oft anders aus, wenn im Unterricht gespielt wird, dann führt das oft dazu, dass die SuS nicht intensiver sondern weniger über den Unterrichtsstoff der so vermittelt werden soll nachdenken. Sie freuen sich oft einfach nur nicht mehr der langweiligen Rede der Lehrkraft zuhören zu müssen und fangen dann vielleicht noch an mit dem Sitznachbarn über andere Dinge zu reden. Im schlimmsten Fall kann es auch dazu führen, dass einige SuS das Spiel nicht verstehen, nicht wissen wie sie zu einer Lösung kommen können und reagieren darauf dann mit Frustration, was dann die Lernbereitschaft erheblich einschränkt. Demzufolge finde ich sollte man das Spielen sehr vorsichtig einsetzen und gezielt einsetzen und die SuS dabei beobachten und anhand dessen dann überlegen wie sinnvoll es ist, diese Methode noch öfter einzusetzen oder ob man es lieber nur sehr selten nutzt.

3.Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz. Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

Haben die SuS das gelernt, was sie durch dieses Spiel lernen sollten?

Haben die SuS sich auf das Spiel konzentriert und konnten zu dem gewünschten Ergebnis gelangen oder haben sie nur versucht die Zeit totzuschlagen und mit anderen SuS über andere Dinge geredet?

4.Benennen Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung von Lernenden anregen können.

Durch das Spielen, kann man als Lehrkraft im Mathematikunterricht etwas mehr realitätsnähe für die SuS herstellen und ihnen somit die praktische Anwendung des Lernstoffs zeigen. Dies kann dann bei den SuS ein größeres Interesse, mehr Motivation und mehr Verständnis für den Mathematikunterricht hervorrufen, da diese oftmals den Bezug zur Realität nicht erkennen, was es ihnen schwer macht den Stoff zu verstehen. Zusätzlich soll das Spielen die SuS dazu anregen über den Lernstoff nachzudenken, wenn dies gelingt dann kann das Spielen den SuS helfen neuen Lernstoff leichter zu erlernen oder bereits gelerntes zu festigen oder besser zu verstehen, da sie beim Spielen nicht nur der Lehrkraft zuhören sondern auch andere Sinne aktiviert werden, die dann das Verständnis erleichtern.

(Welt-) Gesellschaftliche Veränderungen und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

Frage 1: Was ist gemeint mit einer ´nationalen Orientierung des Bildungssystems´? Woran kann das festgemacht werden im Hinblick auf seine Zielgruppen, Inhalte/Fächer, Strukturen?

Mit einer nationalen Orientierung des Bildungssystems ist gemeint, dass sich der Unterricht hauptsächlich auf die Hintergründe des eigenen Landes konzentriert. Dies wird z.B. daran deutlich, dass an den meisten deutschen Schulen der Unterricht auf Deutsch und nicht in anderen Sprachen stattfindet oder, dass im Musikunterricht hauptsächlich deutsche bzw. europäische Musiker/-innen behandelt werden. Im Geschichtsunterricht wird dies auch deutlich, da dort vor allem die deutsche Geschichte Thema ist. Ein weiterer struktureller Aspekt einer nationalen Orientierung des Bildungssystems ist der Erwerb von Abschlüssen die nur national anerkannt werden und somit auch den Wechsel zwischen zwei Schulsystemen schwierig machen.

Frage 2: Was nehmen Sie aus dem öffentlichen Diskurs über ´Migration als Herausforderung für die Schule´ und über sog. ´Schüler mit Migrationshintergrund´ als Informationen wahr und inwiefern hat die Vorlesung für sie andere/neue Perspektiven dazu eröffnet?

Migration wird oft als Herausforderung für die Schule betrachtet, da oftmals eine Sprachbarriere auftritt. Diese wird dadurch hervorgerufen, dass die Schüler mit Migrationshintergrund häufig die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, der Unterricht aber fast ausschließlich auf Deutsch gehalten wird. Für die Lehrer/-innen besteht also die Herausforderung darin den Schülern mit Migrationshintergrund, die noch nicht sehr gut deutsch sprechen können, dasselbe Wissen zu vermitteln wie den Schüler deren Muttersprache Deutsch ist. Für eine/-n Lehrer/-in allein ist dies nicht zu bewältigen, hier bedarf es zusätzlichen Deutschunterricht für die Schüler mit Migrationshintergrund oder eine strukturelle Veränderung des Bildungssystems. Die Vorlesung hat mir gezeigt, dass Migration nicht ausschließlich eine Herausforderung für die Schule ist, sondern auch neue Möglichkeiten eröffnet um Schule und auch unsere Gesellschaft offener und internationaler zu gestalten.

Frage 3: Inwiefern kann das Beispiel von Betül als Ausdruck von ´DoingCulture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden?

„DoingCulture“ verdeutlicht den Konstruktionscharakter von Kultur. Kultur ist ein Produkt menschlicher Entwicklung und wurde sozusagen vom Menschen konstruiert und war nicht einfach von Anfang an da. Eine Kultur wird auch erst durch die Abgrenzung zu anderen Kulturen deutlich. Im Fallbeispiel hat die Lehrerin eine Vorstellung von der türkischen Kultur, welche auf Vorurteilen basiert. Durch diese Vorstellung schreibt sie Betül einen kulturellen Hintergrund zu, hinterfragt aber nicht, ob ihre Vorstellung der Realität entspricht und erwartet somit in der Klassenarbeit eine Antwort von Betül, die sich von denen der deutschen Schülern/Schülerinnen unterscheidet. Die Lehrerin konstruiert hier also kulturelle Unterschiede, die es in der Realität vielleicht gar nicht gibt.

Heterogenität als Merkmal der Gesellschaft und Herausforderung für die Schule

Frage 1: Heterogenität als Herausforderung im schulischen Kontext

In der Schule findet aus organisatorischen Gründen eine Homogenisierung durch äußere Differenzierung statt, z.B. durch ein einheitliches Schuleingangsalter und ein einheitliches Curriculum für eine Altersstufe. Jedoch ist Homogenität nur eine bewusste/unbewusste Idealvorstellung, in der Realität sind aber alle Menschen verschieden, es gibt zwar Gemeinsamkeiten, aber man kann nicht sagen, dass alle Menschen gleich sind. Somit sitzen dann in einer Klasse in der Schule viele unterschiedliche Kinder, manche sind lernstark, andere hingegen eher lernschwach, sie haben eine unterschiedliche Herkunft und sprechen vielleicht auch nicht alle dieselbe Sprache, sie haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, manche haben vielleicht auch eine Behinderung und die Lehrkraft hat dann die Aufgabe all diesen verschiedenen Kindern etwas beizubringen. Allerdings bleibt aufgrund der Homogenisierung oftmals eine individuelle Förderung der einzelnen Kinder auf der Strecke, da sich eine einzelne Lehrkraft nicht um jedes Kind einzeln kümmern kann, wenn die Klasse aus z.B. 25 Kindern besteht. Somit hat die Lehrkraft die Herausforderung ihr Unterrichtskonzept so zu gestalten, dass sie beispielsweise sowohl lernschwache als auch lernstarke Kinder „unter einen Hut“ bekommt und ihnen das Wissen vermittelt, was im Rahmenlehrplan festgelegt ist. Zudem sollte die Lehrkraft den Kindern gesellschaftliche Normen und Werte vermitteln, aber auch ihre individuellen Stärken fördern, da die Gesellschaft abhängig von der optimalen Nutzung/Wahrnehmung individueller menschlicher Ressourcen ist. Die Schule soll somit also Homogenität und Heterogenität fördern, wobei allerdings die grundlegende Heterogenität der einzelnen Kindern oft eine Herausforderung darstellt, da die homogenisierte Struktur der Schule es nicht möglich macht auf jedes Kind einzeln einzugehen.

Frage 2: Konstruktionscharakter von Heterogenität

In der Gesellschaft gibt es immer bestimmte Merkmale oder Verhaltensweisen die als „normal“ bzw. „üblich“ angesehen werden, da diese als häufige Gemeinsamkeit zwischen einzelnen Menschen auftreten. Dadurch wird eine gewisse Homogenität konstruiert, die allerdings nur im Denken der Menschen existiert, nicht real ist und sich auch im Wandel der Zeit ändert. Wenn nun ein Mensch von dieser vermeintlichen Norm „abweicht“, dann ist er in Bezug auf diese Norm heterogen. Somit ist also auch die Heterogenität nur konstruiert, da sie ebenfalls nur im Denken der Menschen existiert.

Frage 3: Eigene Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität

Eine besonders positive Erfahrung habe ich bei einem Praktikum in einer Grundschule gemacht. An dieser Grundschule hatten die Kinder christlichen Religionsunterricht, in der Klasse in der ich mein Praktikum absolvierte waren allerdings auch Kinder die eine andere Religion als das Christentum hatten. Nun wurden aber diese Kinder nicht gezwungen den christlichen Religionsunterricht mitzumachen, der nicht ihrer Religion entspricht, sondern die Eltern konnten einen Antrag stellen, dass ihre Kinder vom Religionsunterricht befreit werden. Die Kinder die dann nicht am Religionsunterricht teilnahmen, bekamen dann beispielsweise Mathe oder Deutsch Aufgaben die sie nebenan in einem kleinen Gruppenraum lösen sollten. Wenn keine zusätzliche Lehrkraft oder ein/e Praktikant/in da war um die Kinder zu beaufsichtigen, stellt dies auch kein großes Problem dar, da der Gruppenraum direkt an das Klassenzimmer angrenzt und die Tür eine (Plexi)Glasscheibe hat und somit die Lehrkraft vom Klassenraum aus zwischendurch einen Blick in den Gruppenraum werfen kann und schauen kann, dass die Kinder dort keinen Unsinn machen.

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