Abschlussreflexion

1a)
Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen

Da meine Fächerkombination im Lehramtsstudium aus dem Fach Mathematik und English-Speaking-Cultures besteht war für mich zunächst die fünfte Ringvorlesung „Mathematische Leistungsunterschiede- empirische Befunde und Konsequenzen für den Mathematikunterricht“ von großer didaktischer Wichtigkeit. Die Vorlesung hat unter anderem die große Leistungsheterogenität zwischen den SuS gezeigt in diesem spezifischen Fachbereich. Mir wurde zwar im Vorhinein bewusst, dass dies nicht das Lieblingsfach eines jeden Schüler*in darstellt, jedoch springt das breite Spektrum an Leistungsdifferenzen dennoch ins Auge. Andere Ringvorlesungen haben gezeigt, dass dies nicht nur im Klassenraum der Fall sein kann, sondern ebenfalls außerhalb. Die pädagogische Professionalität, welche stets an erster Stelle stehen muss, ist in vielen verschiedenen Situationen nicht immer einfach umzusetzen vor allem bei den zahlreichen Konflikten. Zudem spielen hier auch noch eine Menge andere Faktoren mit zum Beispiel der Zeitdruck aus dem gehandelt werden muss oder stets Rücksicht zu nehmen um nicht außerhalb des Bereichs der Objektivität zu handeln. Zusammengefasst: Die Ringvorlesung hat gezeigt, dass die erbrachten Leistungen in den letzten Jahren in Mathematik zumeist nicht befriedigen waren und es meistens eine klare Trennung zwischen besseren und schlechteren Schülern gibt. Die Herausforderung ist es die Leistungen auf einen Stand zu bringen, indem jeder Schüler die gleichen Methoden und Chancen bekommt. Im anstehenden Praktikum erhoffe ich mir professionelle Ansätze von Mathelehrern bzw. Mathelehrerinnen abgucken zu können und im späteren Beruf optimalerweise umzusetzen.

Frau Tödter hat in der elften Ringvorlesung „What’s the difference. Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht“ wichtige didaktische Aspekte angesprochen, besonders für angehende Englischlehrer*innen. Zunächst wurde hier die Grundsituation dargestellt, in welcher sich die Schüler meistens befinden. Nämlich auch hier herrscht eine grundlegende Leistungsheterogenität, da Personen ab dem Alter indem sie die neue Fremdsprache kennenlernen, sie sich in viele verschiedene Richtungen entwickeln können. Die einen haben generell ein besseres Verständnis und eine bessere Aufnahmefähigkeit Fremdsprachen zu lernen und sind den anderen daher schnell voraus. Andere haben vielleicht die Sprache im Elternhaus als zweite Muttersprache kennenlernen dürfen und auch hier haben sie immense Vorteile gegenüber anderen SuS. Dann gibt es noch den Fall, dass sich einige SuS im Alltag sehr für die Sprache interessieren und daher in den folgenden Jahren viel von der Sprache aus zum Beispiel Social-Media oder Filme und Serien mitnehmen. Es lässt sich also auch hier allgemein formulieren: Eine Fremdsprache nimmt jeder Schüler*in individuell auf und entwickelt es auch individuell weiter. Die Kunst des Lehrers ist dies zu erkennen und damit zu arbeiten. Es kann nicht verhindert werden, dass die Schüler alle einen verschiedenen Stand der Sprache besitzen und daher ist es meistens auch nicht möglich alle auf denselben Stand zu bringen. Jedoch heißt dies nicht die „schlechteren“ SuS zu vernachlässigen, weil diese sich im Unterricht nicht aktiv beteiligen können aufgrund der Angst einen Fehler zu machen. Ganz im Gegenteil, auch diese SuS müssen im Bestfall optimal gefördert werden und das hat die Ringvorlesung sehr deutlich gemacht.

1b) […]zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Generell habe ich aus den Vorlesungen die Erfahrung machen können, dass es etliche Situationen im Klassenraum geben kann, auf die der Lehrer nicht immer korrekt pädagogisch handeln kann. Nach Giesecke könne es auch kein „richtiges“, sondern nur „angemessenes“ pädagogisches Handeln geben, da dies eine Form des sozialen Handelns ist. (vgl. Giesecke, 2007) Dennoch sollte man jede Situation korrekt einschätzen können und versuchen schnellst- und bestmöglich die angemessenste Lösung zu finden. Zudem ist die richtige Methodik erforderlich um eine breite Heterogenität unterrichten zu können, denn „Heterogenität in der Bildung [ist] verknüpft mit grundlegender Erziehung zu Demokratie, also auch zu Freiheit und Gleichheit, zu Menschenrechten, zu Toleranz, zu Interkulturalität, zu Antirassismus und Geschlechterdemokratie.“ (Prengel 1993) In der Schule ist deshalb wichtig drauf zu achten, dass sich keiner aufgrund seines Geschlechts, seines Verhaltens, seines Aussehens oder seines Hintergrunds benachteiligt fühlt. Ein jeder hat das Recht sich im Klassenraum wohl zu fühlen und sich charakterlich und sprachlich zu entfalten.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Zum Thema vollständige Induktion würde ich gerne im Verlauf des Studiums und insbesondere der Praktika mehr erfahren wollen. Dazu gehören unter anderem Migrationshintergründe und Deutsch als zweite Fremdsprache und nicht als Muttersprache. Die Förderung der betroffenen Schüler, dessen Umgang mit den Situationen im Schulalltag und die Förderung der Schule selbst spielen hierbei alle eine wichtige Rolle.

Zudem möchte ich Methoden und Konzepte für einen individuell interessant gestalteten Unterricht näher kennenlernen. In meiner Schulzeit gab es Schulfächer, welche sich immer wieder als sehr langwierig und langweilig ausgezeichnet haben, obwohl das Thema an sich nie das Problem war. Dies zeigt, dass die Methodik und somit die effiziente und spaßige Lernstoffvermittlung an die SuS eine besonders wichtige Rolle spielt. Denn wer keinen Spaß am Unterricht und dessen Inhalten hat, der kann damit keine großartige Motivation aufbauen sich in das Thema weiter hineinzusteigern. Von daher ist mir meine individuelle Unterrichtsgestaltung in naher Zukunft wichtig und ich erhoffe mir kostbare Methodiken abzuschauen

4.Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Ein wichtiges Problem ist die Inklusion, welche in der sechsten Ringvorlesung detailliert betrachtet wurde von Dr. Eileen Schwarzenberg. Ein Thema, an das viele psychisch und körperlich gesunde Menschen im Vorhinein nicht denken. Zum Inklusionsverständnis gehört die allgemeine Gleichberechtigung und dadurch „die selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen, Bildung als Menschenrecht.“ (UN-BRK, 2009) Von einer Institution wird also erwartet alle Heterogenitätsdimensionen mit einbeziehen indem sonderpädagogisch gefördert wird mit verschiedenen Förderschwerpunkten. Sich auf die Unterrichtsbezogenen Herausforderungen vorzubereiten ist nicht besonders einfach. Jedoch wurde durch die Vorlesung bereits klar gemacht, dass das Thema eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt und wird der Schwerpunkt automatisch auf die eben genannten Aspekte gelegt. Zudem befindet sich mein Praktikum an der Oberschule Ohlenhof in Gröpelingen, die laut Aussage der Lehrer beim ersten Treffen bekannt ist für die breit vertretende Heterogenität. Ich werde dementsprechend früh mit aktiven Inklusionsmethoden konfrontiert und kann mir zunächst ein Bild machen, wie die Lehrer an der Schule mit den verschiedensten Schülern und Situationen umgehen. Anschließend erhoffe ich mir diese Methodiken abzuschauen und selbstständig anzuwenden.

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One comment to Abschlussreflexion

  • Dennis Barasi  says:

    Der Beitrag wird den Vorgaben der Abschlussreflexion gerecht.

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