Ca. 13 Uhr vor der Bib

Die erste Beobachtungsübung. Ich sitze vor der Bibliothek auf einer Bank. Meine Jacke habe ich an der Garderobe gelassen, lediglich ein Notizbuch und einen Stift habe ich dabei. Es ist kalt und windig. Gegenüber von mir sitzt eine andere Person und beobachtet ebenfalls. Manchmal treffen sich unsere Blicke.

Ich sitze mit dem Rücken zur Glashalle, schaue in die Richtung des GW2 Gebäudes. Nicht weit von mir stehen 2 Personen und unterhalten sich. Eine balanciert auf der Kante, die Rasen und Gehweg trennt. Manchmal lachen sie. Das Gespräch kann ich nicht verstehen. Der Wind ist zu laut.

Es ist nicht sonderlich viel los. Trotzdem, immer wieder laufen Menschen an mir vorbei. Manche laufen alleine, hören Musik oder Rauchen, manche laufen in verschieden großen Gruppen, unterhalten sich, lachen, manchmal reden sie über die Uni. Meist kann ich die Gespräche nicht verstehen, aber ich höre verschiedene Sprachen. Deutsch. Englisch. Spanisch?

Irgendwann stellt eine Person ihren Rucksack zwischen mir und der anderen Beobachterin ab. Sie trinkt einen Schluck Wasser, putzt sich die Nase, und steigt über die Bank, um ihren Müll weg zu werfen. Der Wind bläst ihren Helm von der Bank. Sie kommt zurück, hebt ihn auf und wartet. Mehrere Menschen betreten und verlassen die Bibliothek. Dieses Mal bläst der Wind ihre Wasserflasche von der Bank. Ein Mann kommt heraus und die beiden begrüßen sich und küssen sich. Ich schaue in eine andere Richtung, bis sie schließlich zusammen weg gehen.

Im Hintergrund kann ich die Bahn fahren hören, der Wind pfeift jetzt sogar.

Etwas weiter entfernt steht ein Gruppe neben dem GW2 Gebäude. Eine Frau aus der Gruppe macht Bilder von einem Graffiti an der Wand. Die anderen warten, unterhalten sich, gucken ihr zu.

Gegenüber von mir wird die andere Beobachterin nach dem Weg gefragt. Ich sehe wie Andere aus meinem Kurs zurück in die Bibliothek gehen und begebe mich ebenfalls hinein.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Ca. 13 Uhr vor der Bib“

  1. Avatar von Nele
    Nele

    Dein Text ist sehr angenehm zu lesen und schafft eine schöne Atmosphäre, die es leicht macht sich die Geschehnisse vorm eigenen Auge vorzustellen. Du beschreibst die Situationen trotzdem sehr treffend neutral, so wie es in einem Beobachtungsprotokoll sein soll.

    Vielen Dank für deinen Beitrag!

    Nele (:

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