Soziokulturelle Heterogenität

Wir haben in unserer zweiten Vorlesung das Thema „Soziokulturelle Heterogenität “ behandelt. Schwerpunkt dieser Vorlesung war die Integration von Migranten. Vor Hunderten von Jahren fand die Zuwanderung nach Deutschland nur aus Europa statt, doch heutzutage haben wir in unserer Gesellschaft Menschen aus vielen verschiedenen Regionen der Welt. Gemischte Klassen in der Schule und viele verschiedene Kulturen in der Freizeit sind keine Seltenheit.

Ich persönlich habe auch einen Migrationshintergrund. In meiner eigenen Schulzeit habe ich eigentlich keine Projekte oder Ähnliches im Umgang mit Soziokulturellen Heterogenität behandelt. Die Migration der Menschen haben erheblichen Einfluss auf das Leben der Bürger*innen. Wir haben die Aufgabe, in einem Land voller Möglichkeiten gerecht zu sein und jedem seine persönliche Chance zu ermöglichen sowie das Glück eines jeden zuzulassen.

In meinem kommenden Praktikum möchte ich ganz besonders darauf  achten, wie die Schüler*innen, die aus verschiedenen sozialen Schichten sind, mit Themen wie “ Diskriminierung im Alltag „umgehen. Auch wenn es Probleme zwischen den Schüler gibt, interessiert es mich, wie sich der Lehrer oder die Lehrerin dann verhält, wie er oder sie das Problem angeht und gegebenenfalls löst.

Es ist ganz wichtig ,dass die Schulen sich weiter entwickeln und nicht am selben Punkt bleiben, so wie die Zeit nicht stehen bleibt und sich immer verändert. So müssen sich auch die Schulen mit den Problemen und Situationen der Zeit auseinandersetzen. Außerdem sollten Lernförderungen oder Workshops stattfinden, in denen Streitschlichtung weiter gefördert wird.

 

Abschlussreflexion

 

1- Im Laufe der Vorlesungen zu dem Themenfeld “Umgang mit Heterogenität in der Schule „ konnte ich viele Erziehungswissenschaftliche und Fachdidaktische Aspekte kennenlernen. Im Folgenden möchte ich nur kurz de für mich relevanten Erkenntnisse aus dem Verlauf der Ringvorlesung aufzeigen und dabei sowohl auf fachspezifische Aspekte meiner beiden Fächer Englisch und Politikwissenschaft eingehen und als auch auf generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu sprechen kommen, die für Schule und meinen Unterricht relevant sein können.

Der für mich wohl wichtigste und grundlegendste Aspekt für den Englischunterricht stammt aus der Vorlesung „ What is  the difference“ von der Referenten Mareike Tödter ( RV11), in der Umgang mit Heterogenität in eben diesem Unterricht erläutert wurde. Dabei ist zum Beispiel die Bildung vom Gruppen wichtig, in denen Stärker SuS den Schwächeren helfen. Außerdem soll den SuS bewusst gemacht werden, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Natürlich sollte die Lehrkraft, die Englischsprache gut beherrschen, den SuS aber bewusst machen, dass auch das Sprechen mit Fehlern in Ordnung ist. In erster Linie geht es nämlich darum, dass die SuS sich in der Fremdsprache wohl fühlen und keine Hemmungen haben zu sprechen. Dies kann auch durch auflockernde Aktivitäten wie Schulausflüge ins Kino, u einen englischen Film zu sehen, oder durch andere Aktivitäten erreicht werden (siehe Ausführungen RV11).

Was die fachdidaktischen Aspekte in Bezug auf Politikwissenschaft betrifft, so warn besonders die Ausführungen von den Referenden Andreas Klee aus der RV08 für ich relevant.

Hierbei wurde anhand des Wortes „Demokratie“ dargestellt, wie unterschiedlich die Definitionen davon sein können. So bringt jede SuS meistens schon eine Idee davon mit, was Demokratie ist. Aber diese Definitionen sind je nach Kultur und Erziehung höchst unterschiedlich.  Auch am Beispiel Gerechtigkeit wurde dies anschaulich dargestellt. Ebenso bei dem, was ein Staat ist und wie er funktioniert, unterscheiden sich die Vorstellungen der SuS und können auch je nach Erklärung bzw. Didaktisierung der Lehrkraft sehr unterschiedlich ausfallen.

Das bedeutet, dass man im Unterricht immer wieder diese verschiedenen Vorstellungen auffangen und reflektieren sollte. Auch der Austausch der SuS unter einander ist dafür ehr wichtig.

Zudem sollte man den Unterricht auch durch verschiedenen Medien unterstützen und fachspezifische Texte den SuS näher bringen.

Was die generellen Erziehungswissenschaftlichen Erkenntnisse betrifft, habe ich ebenfalls aus den Vorlesungen Verschiedenes mitnehmen können: so sollte man als Lehrkraft versuchen, jeden Teilnehmer individuell zu betrachten und ihn bzw. sie je nach Vorlieben bestmöglich zu fördern (Individualisierung).

Ein wichtiger Ansatz, den ich durch die Vorlesungen dafür kennengelernt habe, ist der heterogene Unterricht, der u.a. auf Gruppenarbeit abzielt. Allerdings wurde in den Vorlesungen auch der gegenteilige Begriff der Homogenität erläutert.

Schließlich hat mich das Konzept der Inklusionsklasse, bei dem Bremen als ein deutschlandweites Beispiel an der Spitze steht, positiv überrascht, geht es doch hier darum, dass stärkere und schwächere SuS voneinander und miteinander lernen.

2- Zwar wurden viele Fragen in den Vorlesungen geklärt, aber die folgenden wurden mich weiterhin noch detaillierter interessieren. Erstens ist es die Frage nach dem Fehler und zwar danach, welche Fehler akzeptabel sind und ab wann und wie die Lehrkraft diesen verbessern sollte. Besonders im Englischunterricht kann es in einer multikulturellen Gesellschaft nämlich auch immer mehr SuS geben, die aus einem anderen Land kommen und daher sowohl im  deutschen als auch in Fremdsprachen wie Englisch einen anderen Akzent mitbringen. Heutzutage soll es im Fremdsprachenunterricht nicht darum gehen wie ein native speaker zu sprechen. Trotzdem wäre es interessant sich weiterhin damit zu beschäftigen, ab wann und welche Fehler nicht mehr toleriert werden können. Dies wird bei sprachlich nicht begabten SuS  vermutlich noch schwieriger. Aber auch Faktoren wie die Einstellung zu Fremdsprache und die bisherigen Erfahrungen damit sollten noch stärker in den Vordergrund gerückt werden. Dabei ist gerade bei Jugendlichen auch zu erwarten, dass es SuS gibt, die keine Lust auf das jeweilige Fach haben. Hierbei ist die Frage, wie die Lehrkraft mit solchen SuS  umgehen sollte und wie stark er/sie sich anpassen sollte.

Damit verbunden wäre es weiterhin für mich auch interessant, noch mehr über Individualisierung  und die verschiedenen Formen der praktischen Umsetzung zu erfahren. Beispielsweise wäre es schön, sich damit zu beschäftigen, wie sehr man im Unterricht die Muttersprache der SuS, die heutzutage  längst nicht nur Deutsch ist, berücksichtigen  sollte. Im Zusammenhang mit  Individualisierung im politikwissenschaftlichen Unterricht wäre es weiterhin interessant, mehr darüber zu erfahren, wie die Lehrkraft politisch neutral bleiben kann, ohne die SuS von der eigenen politischen Überzeugung zu beeinflussen. Auch wäre es weiterhin wichtig, sich damit zu befassen, was die Lehrkraft als politisch in Ordnung ansieht und wie sie extreme politische Einstellungen den SuS klar macht. Es gibt also noch sowohl generelle als auch fachspezifische Fragestellungen, denen ich mich gerne genauer widmen würde.

 

3- Als eine besondere Hürde sehe ich für mich persönlich im späteren Lehreralltag die Umsetzung der an der Uni kennengerlernten Methoden und Theorien an. Denn natürlich ist es hilfreich, viele dieser Konzepte für den Unterricht und den eigenen Lehrerberuf zu kennen, aber es ist sicher nicht immer einfach dieser dann auch im eigenen Unterricht einzusetzen.

Schließlich hat man es mit ganz unterschiedlichen Menschen und Klassenzusammensetzungen zu tun. Außerdem muss man berücksichtigen, dass es sich in meinem speziellen Fall meist um heterogene Klassen, also um SuS mit und ohne Förderungsbedarf handeln wird. Daher wird es für mich nicht immer einfach werden, allen SuS so wie mir selbst und dem vorgegebenen Lehrplan gerecht zu werden. Deswegen könnte es beim Lehrer, gerade bei noch nicht so erfahrenen Lehrkräften, schnell dazu zu kommen, dass er/ sie sich überfordert oder aber frustriert fühlt.

An dieser Stelle ist es wichtig,  nicht nur von Seiten der Kollegen und der Schule Unterstützung zu bekommen, sondern auch die Eltern und die SuS selbst häufig zu Rate zu ziehen und um konstruktive Kritik zu bitten.

Außerdem sollte man den heterogenen Unterricht als ein Zielverstehen, der nicht immer allein im Fokus stehen kann und den man nur durch die aktive Mitarbeit der SuS, Kollegen, Eltern und durch den Austausch dieser Gruppen untereinander erreichen kann. In diesem Zusammenhang ist das Praktikum sicherlich eine erste gute Möglichkeit zu sehen, wie dieser Gruppen untereinander und miteinander funktionieren. Dadurch wird es mir sicherlich auch möglich werden, dass theoretisch Gelernte einmal in der Praxis anzuwenden und zu beobachten, wie die Lehrkraft wann und wo wie handelt. Ich hoffe dabei auch darauf, dass sich für mich als Hospitant bzw. als Praktikant Möglichkeiten ergeben werden, mich mit erfahrenem Lernpersonal auszutauschen und Anregungen von ihnen zu bekommen. Allerdings muss ich persönlich dafür auch offen für Lob und vor allem Kritik sein sowie auch den Mut haben, Neues in die Lehrprobe zu integrieren.

Alles in allem hoffe ich daher nicht die hier kennengelernten Theorien und Konzepte dort in der Praxis zu beobachten, sondern auch zu sehen, wie verschiedene Lehrer/ Lehrerinnen in unterschiedlichen Situationen mit dem komplexen Unterrichtsalltag, der Unterrichtspraxis und den wechselnden Klassenkonstellationen sowie den sich daraus ergebenden Problematiken umgehen.

Dabei erscheint mir besonders der Umgang mit heterogenen Klassen interessant, den ich in meinem Praktikum für meinen Fächer Englisch und Politikwissenschaft gerne genauer unter die Lupe nehmen möchte.

Schließlich ist es in einer Fremdsprache wie Englisch schwierig, den SuS mit Begabung und denen mit zusätzlichem Förderungsbedarf gleichzeitig passende Aufgabenformate anzubieten. Aber auch in einem Fach wie Politikwissenschaft bin ich gespannt darauf, wie die Lehrkraft mit den unterschiedlichen Kapazitäten der SuS umgeht.

 

 

What’s the Difference

 

  • Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e gute*r Fremdsprachlerner*in in ihrer/seiner Schulzeit mitbringen sollte.

 

Wenn jemand eine Fremdsprache lernt, erwartet man von dieser Person, dass er/sie bestimmte eigene Fähigkeiten mitbringt. Außerdem sollte man natürlich sowohl Interesse an der Zielsprache als auch an der Zielkultur haben.

Zusätzlich sollte man sich als Schüler/in im Fremdsprachenunterricht engagieren und sich davor nicht scheuen, vor den anderen Schulkameraden Fehler zu machen. Von daher ist es ganz wichtig, Selbstvertrauen zu zeigen und sich zu trauen, überall zu sprechen, auch wenn man ein noch sehr niedriges Sprachniveau hat und man noch viele Fehler macht. Gerade im Sprachgebrauch lernt man nämlich eine Sprache am besten, weil man die Sprache praktisch anwendet.

Zurzeit machen zudem die sozialen Medien das Lernen einfacher, vor allem wenn man Lieder hört bzw. Filme und Serien anschauen.

 

  • Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig? 

 

Im Fremdsprachenunterricht, genauer gesagt, hier im Englischunterricht, sind einige Schüler sprachlich begabt, andere lernen eher langsam und haben mit dem Sprachenlernen große Mühe. Gerade, wenn man einen idealen Umgang mit einer heterogener Klasse pflegen will, sollte man Gruppen bilden, in denen die stärkeren und schwächeren Schüler sich gegenseitig helfen und voneinander profitieren können. Denn einige haben Schwierigkeiten mit Vokabeln und andere mit der Grammatik. Deshalb sollte der Klasse bewusst sein, dass sie zusammen stärker sind und auf jedem eine große Verantwortung lastet bzw. man zusammen als Verband funktionieren muss. 

Da es aber häufig einen großen Leistungsunterschied zwischen den Schülern geben kann, würde ich den besseren Zusatzaufgaben geben, damit sie ihr Wissen erweitern können und ihre Sprachkompetenz optimal fördern. Die Schwächeren dagegen können Basisaufgaben bekommen bzw. Sprechaufgaben, die sie zum Sprechen vor den anderen ermutigen und durch die sie die Angst verlieren, Fehler zu machen. 

 

  • Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

 

Natürlich ist es nicht immer einfach solche Entwürfe (s. Aufgabe 2) mit einer heterogenen Klasse auch praktisch umzusetzen. Es ist aber auf jeden Fall ganz wichtig, dass die Lehrkraft die Fremdsprache beherrscht und er/ sie sollte immer motiviert sein. Zudem sollte die Lehrkraft auch die Schüler nicht nur direkt durch den Unterricht motivieren, sondern auch indirekt, wenn man kraftvoll und leidenschaftlich spricht.

Ab und zu kann man außerdem den Schülern Schulausflüge anbieten, in denen sie Englisch miteinander sprechen können oder zusammen im Kino einen Film auf Englisch anschauen, um ihr Sprachverständnis zu erweitern.

Schließlich sollte den SuS auch immer wieder bewusst gemacht werden, dass alles, was sie in der Schule lernen, für sie selbst ist. Das kann man unter anderem mit Hilfe solcher Auflockerungen wie Ausflügen oder Kinobesuchen statt des normalen Unterrichts erreichen.

Sipan Abbas

 

 

 

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand eines konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.
Jeder Schüler und jede Schülerin sind anders, sei es in ihrem Vorwissen, sei es in ihren Interessen und Vorlieben. So können sich die SuS schon in ihren persönlichen Interessen, aber auch in ihren Vorlieben unterscheiden. Das zeigt sich auch im Unterricht: So kann es sein, dass ein Schüler eine ganz andere Vorstellung von einem Thema hat als ein anderer und dass er zudem schon ein ganz anderes Vorwissen in den Unterricht mitbringt. Das nennt man „doppelte Heterogenität“ und es gilt, diese im Unterricht als Lehrkraft zu beachten.
So könnte es beispielsweise sein, dass im Politikunterricht ein Begriff wie „Extremismus“ bei den SuS unterschiedliche Vorstellungen und Bedeutungen hervorruft und zwar je nachdem, wie sie z.B. erzogen worden sind oder aber welche Erfahrungen sie mit Extremismus haben. Die Lehrkraft hat hier keine einfache Aufgabe, denn sie sollte neutral bleiben und dennoch sich die verschiedenen Meinungen zum Thema anhören.

2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.
Nimmt man den konkreten Unterrichtsinhalt „Extremismus“ im Politikunterricht an, gäbe es natürlich unterschiedliche Methoden, wie man die Schüler/Innenvorstellungen „erheben“ kann. So könnte man sich die SuS beispielsweise in kleinen Gruppen gegenseitig befragen lassen, was sie zu Extremismus denken und welche Art von Extremismus sie persönlich gefährlicher finden. Dann kann es im Plenum dazu nochmal einen Austausch geben, der auch kontrovers ausfallen darf.
Eine andere Methode könnte ein anonymer Fragebogen sein, auf dem es verschiedene Situationen gibt, zu denen die SuS sich äußern. Je nach dem, was sie ankreuzen, könnte die Lehrkraft dann erkennen, welcher Form von Extremismus die SuS näher- bzw. fernerstehen.
Eine dritte Möglichkeit wäre es, den SuS die Aufgabe zu geben, ihre Eltern bzw. Familie zu dem Thema zu befragen und dann einen kurzen Bericht dazu zu schreiben. Den könnten sie abtippen und dann anonym im Unterricht abgeben. So ließen sich auch „ausgefallenere“ politische Einstellungen der SuS ermitteln.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von Schüler/Innen und Lehrer.
1. Wie kann die Lehrkraft wissen, dass die SuS bestimmte Begrifflichkeiten richtig verstanden haben?
2. Wie kann die Lehrkraft mit Begriffen, die verschiedene Bedeutungen haben oder aber negativ vorbelastet sind (siehe Extremismus), umgehen?
3. Wie geht die Lehrkraft damit um, wenn die SuS sich mit bestimmten Begriffen durchsetzen und nicht die von der Lehrkraft favorisierten Wörter benutzen?

Sipan Abbas

Auf dem Weg zu einer Schule für alle

1) Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/innen mit Förderbedarf?Alle Schüler/innen, mit und ohne Förderbedarf, haben das Recht auf Gleichbehandlung. Natürlich hat deswegen die Aussonderung von SuS mit besonderem Förderbedarf negative Auswirkungen. Dies kann nämlich ihr Selbstwertgefühl senken und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht „ normal“ sind, vor allem aber, dass sie nicht mit den anderen lernen dürfen. Das hat zur Folge, dass sie von den anderen SuS ausgeschlossen werden und schwieriger Freundschaften schließen können. Es sollte daher den anderen bewusst sein, dass sie eine große Verantwortung den SuS mit Förderbedarf gegenüber haben. Sie sollten ihnen darum helfen.

2) Welche Informationen sind in der Diagnose „ Förderschwerpunkt „Wahrnehmung&-Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in, um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?
Die oben genannte Diagnose besagt zu nächst nur, dass jemand Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung von Dingen und/oder bei der Entwicklung hat. Häufig sind das SuS mit zum Beispiel Hör und/oder Sehschwierigkeiten oder andren körperlichen Beeinträchtigungen. Das hat zum Beispiel negative Auswirkungen auf ihre kognitiven Fähigkeiten und sie können deswegen nicht so einfach lernen wie den anderen SuS. Sie nehmen den Unterricht auch nicht auf die gleiche Weise wahr. Das führt zu Frust und Demotivation und kann sogar zu Depression und andren Psychischen Krankheiten führen.
Deswegen muss die Lehrkraft diese SuS individuell fördern( Sonderpädagogische Förderung). Zuerst muss sie diese Schwierigkeiten und Probleme aber durch einer Beobachtung der betreffenden SuS erkennen. (Diagnose). Dann kann die Lehrkraft zu nächst versuchen mit den SuS über seine Probleme oder Beeinträchtigung zu sprechen. Sie sollte aber auch bei den Eltern nachfragen und/oder mit Kollegen über diese SuS sprechen. Nur so kann sie den betreffenden SuS individuell und für sie optimal fördern.

3) Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können Sie dazu gewinnen?
Natürlich ist es nicht immer einfach als Lehrkraft einer Klasse mit vielen verschiedenen SuS gerecht zu werden, denn es handelt sich um meistens heterogenen Gruppen. Deswegen ist es wichtig die Klassengemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Schüler durch Unterricht zu fördern. Das lässt sich zum Beispiel durch verstärkte Gruppenarbeiten machen, am besten an Gruppentischen, an denen die starken SuS die schwachen SuS unterstützen und ihnen helfen. Sie lösen dann gemeinsam eine Aufgabe. Man könnte auch gemeinsame Ausflüge mit der klasse unternehmen oder spielerische Aktivitäten (Fußballspiele oder Spielaktivitäten durchführen. Natürlich kann man auch Kollegen fragen oder aber Sonderpädagogen zu Rate ziehen. Heutzutage können natürlich auch technische Hilfsmittel (Videos) unterstützend wirken.

4) Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)?
Früher waren die Sonderschulen sicherlich ein Fortschritt, denn man wollte die SuS gesondert fördern. Dieses Konzept scheint jedoch heute eher veraltet, wenn man sich die Modelle der Inklusion und Inklusionsschule anschaut. Hier geht es gerade darum die SuS mit Beeinträchtigung in einem „ normalen“ Klassenverband zu unterrichten. So profitieren sie von der Hilfe der anderen SuS. Nur so kann man eigentlich dem Recht auf gleiche Bildung für alle gerecht werden.

Sipan Abbas

Meint Inklusion wirklich alle?

1-

Besonders zentral für mich war, dass die bremischen Schulen den Auftrag haben, sich zu inklusiven Schulen zu entwickeln, die schulische Gemeinschaft befördern und die Ausgrenzungen einzelner vermeiden und zwischen Inklusion und Exklusion unterschieden wird. Exklusion meint dabei die Ausgrenzung. Inklusion meint dagegen das Recht eines jeden Individuums an einer Gesellschaft teilzuhaben.
Zudem war ich positiv überrascht, dass die Exklusionsquote in Bremen im Vergleich zu den andern Bundesländern wie Hessen und Saarland niedrig war. Überrascht hat mich außerdem, dass die Anteil der Inklusionskinder in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt ist, womit ich nicht gerechnet habe.

2-   a-
An meiner Schule im Heimatland gab es keine sogenannte Inklusionsklasse bzw. Aspekte der inkludierenden Exklusion. Ich erinnere mich an einen Schulkameraden in der 7. Klasse, der Schwierigkeiten beim Lesen und Mathematik hatte. Diesem Schüler wurde keine Schulbegleiterin zugeordnet, die ihm half. Wie dieser Klassenkamerad haben auch viele andere SUS keine spezifische Förderung bekommen, sondern wurden stattdessen ignoriert und es wurde über ihre Schwierigkeiten hinweggesehen.
b-
Ich persönlich habe leider noch keine praktischen Erfahrungen mit Inklusion an Schulen machen können, weder während meiner eigenen Schulzeit (s.o.) noch als Praktikant. Das Modell der Inklusion halte ich für theoretisch sehr gut durchdacht und für sehr menschlich, da es alle Menschen gleich behandelt, unabhängig davon, ob sie die SUS eingeschränkt sind oder nicht, aber in der Praxis finde ich den Umgang mit Inklusion für die Lehrkraft sehr schwierig. Wie soll ein/e Lehrer/in den Schülern Aufgaben geben und sie mit ihnen bearbeiten, wenn er/sie gleichzeitig mindestens einen Schüler in der Klasse hat, der Sonderbetreuung und/ oder zusätzliche Zeit braucht?
c-
Die schulische Inklusion ist meiner Meinung nach ein wunderbares Modell alle SUS gleich zu behandeln. Allerdings ist die praktische Umsetzung des Inklusionsmodells keinesfalls einfach: denn Teilnehmer ohne Sonderförderungsbedarf dürfen auch nicht benachteiligt oder ausgeschlossen werden. Deswegen brauchen die Lehrkräfte eine Sonderausbildung, wie sie mit solchen Inklusionsklassen umzugehen haben. Das ist eine große Herausforderung, weil auch die SUS ohne Sonderförderungsbedarf durch dieses Modell nicht benachteiligt werden dürfen. Letztere können aber lernen, wie sie sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Für die SUS mit Sonderförderungsbedarf stellt dieses Modell eine große Chance da. So können sie dadurch soziale Kontakte aufbauen und werden als Teil der Gesellschaft eingesehen. Am Ende ihrer Schulzeit erwerben sie außerdem einen guten Schulabschluss, durch den sie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
3-
Eine mögliche Beobachtungsaufgabe könnte sein, wie sich die theoretischen Konzepte der Inklusion in die Praxis umsetzen lassen. Daraus ergeben sich zum Beispiel folgenden Fragen:
1- Wie kann Inklusion gelingen, ohne andere SUS gleichzeitig auszuschließen?
2- Wie empfinden die anderen SUS ohne Sonderförderungsbedarf die Inklusion?
3- Wie kann man von Seiten der Schule den SUS mit Sonderförderungsbedarf den Berufseinstig erleichtern?
4- Wie können Inklusionsmodelle in Zukunft noch stärker auf Gymnasien ausgeweitet werden?

Sipan Abbas

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

1-

Heterogenität ist heute in der Erziehungswissenschaft ein viel und häufig gebrauchtes Konzept, allerdings wird es in einer Klasse mit verschiedenen SuS und ihren unterschiedlichen Leistungsprofilen schwierig, den EINEN und besten Unterricht zu kreieren. Deswegen war es für mich sehr interessant die in der Vorlesung vermittelten Unterrichtsformen kennen zu lernen, obwohl ich nicht sicher bin, wie und ob sich diese theoretischen Konzepte auch in der Praxis umsetzen lassen.

Aber ich sehe hier einige Möglichkeiten, die ich kurz beschreiben möchte: Der Ausgangspunkt in einer heterogenen Klasse sollten meiner Meinung nach die gleichen Aufgaben für alle SuS sein, denn individualisierte Aufgaben lassen sich bei einer Klassenstärke von 20 SUS und einer Lehrkraft nur schwer umsetzen. Man könnte aber beispielsweise den SUS, die schwächer sind, zu einem Text weniger Aufgaben geben als den Stärkeren, ihnen dagegen könnte man beispielsweise für dieselben Aufgaben vorgeben. Ebenso könnte man auch verschiedene Schwerpunkte setzen, so zum Beispiel den SUS mit gutem Wortschatz beispielsweise Grammatikaufgaben und denen mit guter Grammatik Wortschatzaufgaben zu ein- und demselben Text geben. Das sind nur einige Ansätze, die genauer ausformuliert und je nach Klasse und Klassenzusammensetzung durchdacht werden müssten.

2-

Eine Gruppe mit verschiedenen Leistungen und Niveaus, sprich eine heterogene Gruppe, verlangt von der Lehrkraft angepasste und individualisierte Aufgaben. Das ist es gerade, was die Gestaltung des Unterrichts für die Lehrer zu eine Herausforderung werden lässt. So fehlt es beispielsweise an Unterrichts Zeit aber auch an dem Platz einen solchen Unterricht angemessen zu gestalten.

Auch bei dem Material muss sich der Lehrer viele Aufgaben ausdenken, um allen Teilnehmer gerecht zu werden. Tatsächlich wird es wahrscheinlich so sein, dass in der Realität schwächere Teilnehmer aus der Gruppe ausgegrenzt werden oder aber der Lehrer nicht allen genügend Aufmerksamkeit schenken kann. Folglich geht der Klassen Zusammenhalt verloren und es scheint fast unmöglich für ein Lehrer allen noch Aufmerksamkeit zu schenken ,deswegen ist es wichtig, dass keiner sich langweilt sondern das Gefühl hat etwas zu lernen, egal auf welche Ebne der Teilnehmer steht. Hier könnte im Unterricht zum Beispiel eine Gruppenarbeit an setzen, bei der leistungsstarke SUS mit leistungsschwächeren SUS zusammenarbeiten und somit die Stärkeren den Schwächeren helfen damit übernehmen sie schon wichtige Aufgaben und Zeit, die sonst der Lehrer für die Leistungsschwächeren investieren müsste. Es bleibt für Lehrer die Herausforderung den Leistungsstarken zu vermitteln wie sie den Schwächeren helfen können, ohne ihnen die Ergebnisse vorzusagen.

3-

Die folgenden Fragen sind einige, die sich für den Unterricht ergeben könnten:

  • Wie kann der Lehrer allen SUS gleichzeitig genügend Unterrichtsstoff vermitteln, ohne dass sich jemand von den SUS langweilt?
  • Wie kann man als Lehrkraft den SUS helfen, die mit dem individualisierten Unterrichtskonzept nicht zurechtkommen?
  • Wie viel Zeit sollte die Lehrkraft mit jedem Einzelnen im Unterricht verbringen?
  • Wie kann man bei einem individualisierten Unterricht die Leistungen der SUS angemessen bewertet bzw. verglichen werden?
  • Wie könnte in einer solchen Unterrichtsform eine für alle vergleichbare Prüfung aussehen?

 

 

Sipan Abbas

(Welt-) Gesellschaftliche Veränderungen und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

  1. Was ist gemeint mit einer ´nationalen Orientierung des Bildungssystems´? Woran kann das festgemacht werden im Hinblick auf seine Zielgruppen, Inhalte/Fächer, Strukturen? (denken Sie hier auch an ihre eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit zurück)

 

 Es ist damit gemeint, dass sich die „nationale Orientierung des Bildungssystems“ auf den Fokus der verschiedenen Fächer bezieht. Im Vordergrund stehen zum Beispiel deutsche Politik und Geschichte, etc.

In jedem Land ist der zu lernende Stoff abhängig von der „nationalen Orientierung des Bildungssystems“.

Da ich nicht in Deutschland zur Schule gegangen bin, beziehe ich mich im Folgenden auf das syrische Bildungssystem: Wir als kurdisch stämmige Schüler/innen haben uns beispielsweise immer  über den Politikunterricht beschwert, denn es ging in Syrien nur um das Assad-Regime.

Auch der Religionsunterricht ist ein gutes Beispiel für die „nationale Orientierung des Bildungssystems“. Viele nicht religiöse Schulkameraden/innen mussten trotzdem über den Islam lernen und sich darin prüfen lassen. Zusätzlich haben wir im Musikunterricht in Syrien nicht nur syrische Künstler, sondern auch internationale Künstler behandelt, wie Beethoven und Mozart.

 

  1. ‚Migration als Herausforderung für die Schule‘ und sog. ‚Schüler mit Migrationshintergrund‘

Umgang mit neu zugewanderte Schüler/innen in deutschen Schulen ist schon eine große Herausforderung für die Lehrkraft  und es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, das Thema „Migration“ zu berücksichtigen, weil, wenn sie Deutsch lernen und in Zukunft hier arbeiten und leben, heißt das bereits, dass sie ein Teil von diesem Land sind. Die Vorlesung war für mich sehr sinnvoll, auch wenn es keine neuen Aspekte gab, da ich als erwachsen nach Deutschland zugewandert bin und mich täglich mit diesem Them beschäftige.

 

3- Das Beispiel von Batül

„Doing Culture“ ist scheinbar eine Praxis, die bei der Lehrkraft häufiger vorkommt. Das Fallbeispiel Betül zeigt, dass die Lehrerin die türkischstämmige Betül nur auf ihre Wurzeln reduziert, indem sie es normal findet, dass Betül die ihr zugeschriebenen Überzeugungen besitze und diese weiterhin absichtlich in ihrem Aufsatz teilen möchte. Aber Betül sieht sich als Europerin und grenzt sich von den Überzeugungen ab, indem sie das Aussuchen eine Partners als typisch turkisch abwertet. Dadurch versucht sie die Vorurteile, die um sie herrschen, aufzubrechen. So gelangt sie in eine Situation, die vielen Menschen jeden Tag passiert. Hinsichtlich diese traurigen Vorfälle denke ich, dass ich auf positive Weise zunehmend unterschiedlicher Identitäten und Individuen bilden, die man nicht irgendwo zuordnen muss und die so akzeptiert werden, wie sie sich präsentieren wollen.

 

Sipan Abbas 

 

Heterogenität als Merkmal der Gesellschaft und Herausforderung für die Schule

 In einer Schulklasse von heute sitzen für gewöhnlich 20 bis 25 Schüler/innen, von denen in Bundesländern wie Bremen und Berlin mindestens die Hälfte der Schüler/innen einen Migrationshintergrund hat. Aber auch körperlich und geistig eingeschränkte Schüler/innen werden längst nicht nur in diesen beiden Bundesländern in die normale Schulklasse integriert. Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass die Schulklassen in Deutschland nicht homogen, sondern heterogen sind. Das bedeutet, dass die Lehrkraft nicht mehr nur auf ein und dieselbe Weise routiniert unterrichten kann. Sie muss sich vielmehr den zunehmend heterogenen Klassen anpassen, sei es bezüglich der unterschiedlichen Kulturen und Religionen, sei es in Bezug auf mögliche körperliche Einschränkungen, die es den Betroffenen schwerer machen, dem Unterricht zu folgen.

 

Man spricht vom Konstruktionscharakter der Heterogenität, weil Heterogenität von dem gesellschaftlichen Denken und Handeln abhängt und sich je nach Zeit verändern kann. Das heißt, Heterogenität wird ständig und je nach Gesellschaft neu „konstruiert, ist also nicht gleich bleibend, sondern muss konstruiert werden.

 

In meiner Schulzeit habe auch ich Erfahrungen mit Heterogenität und dem Umgang der Lehrenden damit sammeln können. In meiner Heimat wurde anders als in Deutschland beispielsweise keine Rücksicht auf körperliche Einschränkungen genommen. Stattdessen wurden diese Schüler/innen separat unterrichtet.

Auch auf sprachlicher Ebene wurden verschiedene Muttersprachen nicht berücksichtigt. Arabisch war als einzige Sprache vorgeschrieben, was bedeutete, dass alle anderen Sprachen verboten waren. Deshalb fühlte auch ich mich benachteiligt, als ich in die Schule kam und nur Kurdisch sprechen konnte. An dieser Stelle aber förderte die Institution Schule, die kurdisch stämmigen Schüler/innen nicht extra, sondern überließ es ihnen privat und selbstständig, die offizielle Schulsprache „Arabisch“ zu lernen.

 

 

Sipan Abbas

Hallo Welt!

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