Abschluss und Evaluation

1.)

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ war für mich eine sehr interessante und lehrreiche Veranstaltung von der ich sehr viel mitnehmen konnte. Als angehende Lehrer/innen ist diese Veranstaltung hilfreich, um den Beruf als auch den Umgang mit den Schülern näher kennenzulernen und verstehen zu können. Auch den Aufbau der Veranstaltung fand ich sehr gut, da wir in jeder Sitzung verschiedene Themen mit teilweise auch verschiedenen Dozenten behandeln konnten, wodurch die Veranstaltung sehr abwechslungsreich war.  Ebenfalls von besonders großer Bedeutung fand ich das Blogsystem, dadurch wurde für uns, den Teilnehmenden der Veranstaltung, ermöglicht sich nochmal mit den Themen zu befassen und sich intensiver damit zu beschäftigen.

Am interessantesten fand ich persönlich die Fächerbezogenen Sitzungen, weil ich sie sehr gut auf meine eigenen Fächer übertragen konnte. Vor allem die sprachlichen Fächer haben mich besonders interessiert, da dieser Unterricht meiner Meinung nach sehr wichtig ist und daher von den Lehrkräften den Schülern/innen gut übermittelt werden sollte. Den Schülern/innen muss ein leichter Zugang zur Sprache vermittelt werden. Durch diese Veranstaltung wurde es mir ebenfalls erneut klar, dass der Beruf eines Lehrers kein leichter ist, es erfordert sehr viel Geduld und Arbeit. Jede Schule und jede/r Schüler/in ist unterschiedlich in seiner/ihrer Person, in seinen/ihren Leistungen und in seinen/ihren Lerntempo, jeder einzelne von ihnen hat das recht individuell gefördert zu werden.

In künftigen Praktika gibt es sehr viel zu beobachten, aber mich interessiert gerade die Beziehung zwischen Lehrer/in und Schüler/in. Zum Beispiel, würde ich beobachten wie eine Lehrkraft mit den verschieden Leistungen der Schüler/innen umgeht, wie werden die Leistungsschwachen oder Leistungsstarken behandelt? Werden auf alle gleich intensiv eingegangen oder wird eine bestimmte Gruppe mehr bevorzugt? Wie sehen die Konzepte der Schulen aus? Wie sind die Unterrichtsstrukturen der Lehrer/innen aufgebaut und wie gehen die Lehrkräfte eigentlich mit Stereotypen um?

Individualisierung vom Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

1.)

In der elften Vorlesungsstunde haben wir gemeinsam mit Prof. Dr. Idel das Thema der Individualisierung im Unterricht behandelt. Dabei wurden uns zwei  verschiedene Formen des Unterrichts näher vorgestellt. Zum einen der klassischer Frontalunterricht. Hierbei steht die Lehrkraft im Fokus, sie steht vorne und spricht die meiste Zeit nur, dabei geht er nicht individuell auf die Leistungen der einzelnen Schüler ein. Ganz anders im Gegensatz dazu wäre der individualisierter Unterricht, hierbei integriert sich die Lehrkraft in die Klasse. Es wird ein angepasster Arbeitsplan entwickelt, wodurch die Schüler/innen viel freier sind, was ihre Aufgaben, Arbeitszeit und den Schwierigkeitsgrad betrifft.  Das Ziel des individualisierten Unterrichts, ist die Heterogenisierung der Schüler/innen.

 

2.)

Die Umsetzung des individualisierten Unterrichts ist meiner Meinung nach umsetzbar, jedoch ist diese sehr schwer. Die Lehrkräfte können sich hierbei nicht immer auf jeden einzelnen Schüler fokussieren. Es ist sehr schwer und auch sehr zeitintensiv individuell auf alle Schüler einzugehen. Ich kann mir vorstellen, dass man auch nicht viel an Unterrichtsstoff abarbeiten kann, wenn man auch auf jeden Schüler eingeht. Für die Lehrkraft ist der individualisierter Unterricht doppelte Arbeit, für die Schüler jedoch hat es einen sehr großen Vorteil. Die Schüler/innen profitieren dadurch, denn die Lehrkräfte können durch diese Unterrichtsform sehen, wer noch Verständnisprobleme hat oder nicht.  Der individualisierter Unterricht ist definitiv umsetzbar, er bringt seine Vorteile als auch seine Nachteile. Trotzdem finde ich es eher unwahrscheinlich diese Methode umzusetzen, da man als Lehrkraft mit der ganzen Arbeit nicht hinterher kommen würde.

 

3.)

In zukünftigen Praktika würde mich interessieren, wie die Schüler/innen auf die Form des Individuellen Unterrichts reagieren würden und zudem würde ich beobachten, wie die Lehrkräfte mit den leistungsschwachen Schülern umgehen, ob diese mehr aufmerksam bekommen oder ob auf alle Schüler/innen gleich intensiv eingegangen wird.

Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

1.)

In der zehnten Vorlesungsstunde haben wir gemeinsam mit Barbara Roviró das Thema der Genderspezifischen Motivation im Fremdsprachenunterricht behandelt. Hierbei geht es darum, dass die Mädchen beziehungsweise Frauen viel mehr Interesse für die Fremdsprachen aufweisen.

Aus meiner eigenen Erfahrung aus der Schulzeit kann ich berichten, dass bei uns die Fremdsprachen Lehrkräfte, meistens weiblich waren, wobei ich auch einige Lehrer hatte. Zum ersten mal wurde ich mit den Fremdsprachen in der Grundschule gelehrt. In der ersten Klasse hatte ich den Türkisch Unterricht belegt, dort hatte ich einen Lehrer. Von der ersten bis zur vierten Klasse, wurde uns die türkische Sprache durch viele Spiele, Liedern, das Lesen und Schreiben beigebracht. Ab der dritten Klasse kam dann der Englisch Unterricht dazu, welches ich bei meiner damaligen Klassenlehrerin unterrichtet bekommen hatte. Hier haben wurde uns die Sprache ebenfalls spielerisch gelehrt. Ab der fünften Klasse hatte ich nun die freie Entscheidung zwischen den Fremdsprachen Französisch, Spanisch oder Türkisch zu wählen. Ich entschied mich für den Türkischkurs, wo uns eine Lehrerin unterrichtete. Meinen englisch Unterricht hatte ich zu dem Zeitpunkt bei einem Lehrer. Dies ging bis zu meinem Abitur so, den türkisch Unterricht bei einer weiblichen und den Englisch Unterricht bei einer männlichen Lehrkraft. In den meisten Fällen waren wir in den Fremdsprachen Kursen zu 50% Mädchen und zu 50% Jungen. Mir persönlich ist von damals bis heute nie aufgefallen, dass die Lehrkräfte die Schülerinnen bevorzugt oder die Schüler benachteiligt haben. Jeder wurde gleich behandelt, daher habe ich die Fremdsprachenkurse sehr positiv in Erinnerung.

 

2.)

Um eine Fremdsprache zu erlernen braucht man sehr viel Geduld, daher wurden verschiedene Motivationstheorien entwickelt. Eines davon wäre das Rubikon Modellnach Heckhausen und Gollwitzer, welches sich aus vier Phasen zusammensetzt. Diese wären: das Abwägen, hier motivieren sich hauptsächlich die Schüler und Schülerinnen selbst; die Planung, hier wird festgelegt was erreicht werden soll; die Handlung, hierbei wird der Handlungszeitraum und die Handlung beschrieben; und die Bewertung, hierbei werden die Ergebnisse reflektiert.

3.)

In den Lehrbüchern werden sehr oft die Stereotypen zwischen den Frauen und Männern bemerkbar, zum Beispiel sind die Frauen meistens in der Rolle einer Mutter, einer Hausfrau oder einer Erzieherin, wobei die Männer hingegen meisten die Rolle eines Handwerkers oder eines Mechanikers haben. Ebenfalls sind auch oft die Hobbys zwischen männlichen und weiblichen Personen in den Lehrbüchern sehr stereotypisiert. Die Jungen spielen sehr gerne Fußball, wobei die Mädchen hingegen lieber malen, lesen oder seilspringen.

Auf dem Weg zu einer Schule

1.)

In der achten Vorlesungsstunde haben wir gemeinsam mit Prof. Dr. Müller das Thema der Inklusion mit dem Schwerpunkt Förderung bei Schülern und Schülerinnen behandelt. Es ging hierbei um die Problematik, dass Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf isoliert werden. Schüler und Schülerinnen mit einem  Förderbedarf werden an Förderschulen mit sonderpädagogischer Hilfe unterrichtet und dürfen somit nicht auf eine Regelschule. Dadurch, dass diese Schüler und Schülerinnen sich ausschließlich mit anderen Schülern und Schülerinnen mit einem Förderbedarf aufhalten, können die Weiterentwicklungen beeinträchtigt werden, insbesondere ihre sozialen Kompetenzen.

 

2.)

Bei der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung“, spricht man von der Motorik und Sensorik die beeinträchtigt sind. Bei dem „Förderschwerpunkt Lernen“ spricht man von Schülern und Schülerinnen die Probleme in dessen Lernprozesse haben. Die Förderschwerpunkte beinhalten sehr viele verschiedene Formen. Jede/r Schüler und Schülerin ist individuell und daher braucht jede/r von ihnen Unterstützung. Es sollte auf die Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Schüler und Schülerin eingegangen werden. Die Lehrkräfte können sich mit Eltern oder mit den Schülern und Schülerinnen selbst zusammensetzten, dadurch können sie Informationen über die Kindheit der Schüler und Schülerinnen  und über dessen Verhalten in ihrer Freizeit sammeln. Somit können die Lehrkräfte feststellen welche Unterstützung für die Schüler und Schülerinnen am meisten bewährt wird.

 

3.)

Ganz wichtig ist es auf die Interessen der einzelnen Schüler und Schülerin einzugehen. Ebenfalls der Kontakt zu den Eltern könnte von großem Vorteil sein.

„Meint Inklusion wirklich alle?“

1.)

In der siebten Vorlesungsstunde haben wir gemeinsam mit Dr. Eileen Schwarzenberg das Thema Inklusion behandelt. Hierbei wurde uns erklärt, dass es zwei relevante Modelle gibt, die eine Behinderung unterscheidet und dies ist zum einen das medizinische Modell“ und zum anderen „das soziale Modell“.

Das medizinische Modell bezieht sich auf die Menschen, die wegen ihrer Behinderung körperlich eingeschränkt sind. Ganz anders das soziale Modell, dies bezieht sich auf die Menschen, dessen Behinderung durch eine Barriere in der eigenen Umgebung ausgelöst wird.

Zudem lernten wir noch drei weitere Modelle kennen, diese waren „full inclusion“, „two track approach“ und „twin track approach“.

Der Ansatz des „full inclusion“, besteht darin Schüler und Schülerinnen mit und ohne Förderbedarf gemeinsam zu unterrichten, damit eine heterogene und inklusive Gemeinschaft geschaffen wird.

Bei der „two track approach“, haben die Eltern die Wahl ob sie ihr Kind an einer Regelschule oder an einer Förderschule unterrichtet werden sollen.

Bei der „twin track approach“ wird auf die speziellen Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit sonderpädagogischem Förderbedarf eingegangen.

 

2.)

In meiner eigenen Schulzeit habe ich zu diesem Thema keine Erfahrungen oder Beobachtungen sammeln können. In meinen Praktikum habe ich jedoch eine Inkusionsklasse besucht. In dieser Klasse waren circa zwanzig Schüler, acht davon waren Inkusionsschüler, die noch einen höheren Lern- und Förderbedarf hatten.  In dieser Klasse war jedoch keines der Schüler durch eine körperliche Behinderung eingeschränkt. Diese Schüler wurden häufig vom Unterricht rausgenommen und bekamen von einem Sozialpädagogen Einzelunterricht. Die Schüler und Schülerinnen haben ab und zu in der Klasse für Unruhe gesorgt, aber die Lehrer hatten diese Situationen sehr stark unter Kontrolle, sodass die Situationen nie eskalierten konnten. Mir persönlich kam es nicht einmal vor wie eine Inkusionsklasse, da die Lehrkräfte sehr gut mit den Schülern und Schülerinnen umgingen. Somit kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich keine negativen Ereignisse erlebt habe und dass die Schule gut mit dem Thema Inklusion umgegangen sind.

 

3.)

In zukünftigen Praktika möchte ich beobachten, ob andere Schulen mit der Inklusion genauso positiv umgehen wie ich es bislang erlebt hatte und ich möchte ebenfalls viel mehr auf die Beziehung dieser Schüler zu den anderen Schülern und Schülerinnen beobachten.

Soziokulturelle Heterogenität

1.)

In der zweiten Vorlesungsstunde haben wir uns mit dem Thema der soziokulturellen Heterogenität beschäftigt und fokussierten uns dabei verstärkt auf die migrationsbedingte Heterogenität. Hierbei wurden Grundlagen und Konzepte beziehungsweise Maßnahmen, Projekte und Initiativen zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität dargestellt.

Meine eigene Erfahrung bezieht sich aus eines meiner Praktika. Ein Schüler mit Migrationshintergrund wurde nach seiner Zeit in der Förderklasse in die siebte Klasse eingestuft. Er war sehr oft alleine, hatte nicht viel mit seinen Klassenkameraden zutun und konnte sich ebenfalls kaum beziehungsweise gar nicht am Unterricht beteiligen, da er ebenfalls der deutschen Sprache nicht mächtig war. Dies fiel den Lehrkräften und mir sehr stark auf. So baten die Lehrkräfte mich dem Schüler zu helfen. Ich habe ihn sehr viel bei seinen Aufgaben geholfen und ihn ermutigt aktiv am Unterricht mitzuarbeiten. Es wurden zudem auch viele Gruppenarbeiten gemacht, damit der Schüler auch mit anderen Schülern und Schülerinnen arbeiten und somit auch Kontakt zu ihnen aufnehmen konnte. Die Leistungen des Schülers wurde von Tag zu Tag besser und dies bemerkten die Lehrkräfte ebenfalls. Er schaffte es mit seinen Klassenkameraden Kontakt aufzunehmen und sich so gut es ging am Unterricht zu beteiligen.
Ich fand es sehr gut, dass die Lehrer sofort etwas dagegen unternommen haben, als sie gemerkt haben, dass der Junge nicht direkten Kontakt zur Klasse als auch zum Unterricht aufnehmen konnte. Die Schule an der ich mein Praktikum gemacht hatte, war was das Thema soziokulturelle Heterogenität betraf sehr fördernd, was mir direkt positiv auffiel.

2.)

In kommenden Praktika werde ich beobachten in wiefern Schüler und Schülerinnen mit einem Migrationshintergund von den Lehrkräften in die Klasse  beziehungsweise in den Unterricht miteinbezogen werden und was sie für Methoden zur Förderung und Weiterentwicklung der betroffenen Schüler und Schülerinnen tun.

3.)

Meiner Meinung nach sollte das Prinzip der „Interkulturellen Pädagogik“ weiter ausgeprägt werden. Es könnten zum Beispiel öfter Projektwochen oder Gruppenarbeiten zu dem Thema gemacht werden, damit die Schüler und Schülerinnen mit und ohne Migrationshintergrund intensiven Kontakt zueinander aufnehmen können und lernen ihre Mitmenschen zu akzeptieren.

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