Als mehr oder weniger begeisterte, jahrelange Ringbahnfahrerin habe ich nach ein bisschen hin und her dieses Thema gewählt.
Die Ringbahn ist ein Teil der Hauptstadt und gehört für die meisten Berliner:innen zur Stadt, wie der Alex oder der Tiergarten. Die Ringbahn wird seit über 150 Jahren von den unterschiedlichsten Menschen genutzt. Die Idee, das Gefühl der Ringbahn, die Geschichten die sie erlebt und die für ein Verkehrsmittel untypische Aufmerksamkeit genauer unter die Lupe zu nehmen ist mit der Zeit immer weiter gewachsen.
Mein Plan für die Inhalte hat sich über die Zeit immer weiter entwickelt. Zu Beginn der Planung und nach den ersten kurzen Blicken ins Internet und in meine Erinnerung habe ich mich dazu entschieden, auch vorhandene Forschungen und bereits verfasste Geschichten mit einzubauen, da ich in dem Umfang meiner Forschung keineswegs die Bandbreite an Geschichten abdecken kann, die die Bahn bietet. Auch das Ziel, das Gefühl der Ringbahn auf Papier zu bringen, gestaltete sich schwierig. Hierfür habe ich mich dann relativ schnell für das Medium Audio entschieden. Noch lieber hätte ich das Ganze auch mit olfaktorischen Inhalten unterlegt um die Reziepient:innen noch tiefer in das Gefühl einer Ringbahnfahrt eintauchen zu lassen – das lässt jedoch unsere Technik noch nicht zu.
Auch einzelne Fotografien waren von Anfang an Teil meines Vorhabens. Auch wenn sich viele der Bahnhöfe ähneln, so hat doch jeder seinen eigenen Charme. Die umliegenden Bezirke und außergewöhnlichen Spots um die jeweiligen Bahnhöfe wären sicherlich eine gute Ergänzung gewesen, hätten allerdings den Rahmen hier gesprengt. Auch die Fotografie von Menschen wäre sicher ein schönes Mittel gewesen, jedoch aus den Gründen der Persönlichkeitsrechte nicht einfach umzusetzen.
Was lange Zeit nicht ganz Eindeutig war, war die Forschungsmethode die ich anwenden will. Nach ein wenigen Überlegungen habe ich mich dann für die teilnehmende Beobachtung entschieden. Das Verkehrsmittel lässt sich wohl am besten erkunden, indem man es nutz und zur Abwechslung einmal genauer hinsieht.
Da es natürlich bei dieser Stichprobenartigen Beobachtung keine Garantie für Ringbahntypische Erlebnisse gibt, habe ich das ganze durch eine kurze online Umfrage ergänzt.
Mein Forschungsvorhaben habe ich im Laufe der Zeit also immer wieder angepasst und konkretisiert mit dem Ziel das Gefühl und die Geschichten der Ringbahn möglichst authentisch und ästhetisch zu skizzieren. Natürlich passiert das ganze aus meiner Perspektive und spiegelt nicht das Gefühl anderer Passagier:innen wieder.
Aber vielleicht macht es Lust der Hauptstadt und ihrem Schmuckstück mal einen Besuch zu erstatten und der Ringbahn neue Geschichten zu schenken.