5. Juni 2018
Die neunte Ringvorlesung thematisierte das Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf die Genderpädagogik. Durch mehrere Studien und Befragungen, die Herr Fantini in den letzten Jahren durchgeführte, wurde deutlich, dass mehr Mädchen als Jungen ihr eigenes Geschlecht nach dem gesellschaftlichen Bild auf StudIP inszenieren. Der Anteil der Mädchen liegt bei 56% und der Anteil der Jungen bei 20%. Das lässt sich durch den historischen Verlauf begründen. Früher sollten nur die Jungen in die Schule gehen und die Mädchen für den Haushalt und die Erziehung ausgebildet werden. Doch durch den Wirtschaftsboom und den daraus folgenden Arbeitsmangel wurden auch Frauen ausgebildet. Daher haben die Menschen heutzutage ein ganz gendertypisches Bild von Jungen und Mädchen.
Dieses kann ich bei der Reflexion meiner eigenen Erfahrungen bestätigen. In der Schule waren die Mädchen früher immer ruhiger, ordentlicher und fleißiger, während die Jungs als körperlich stark und selbstbewusster galten. Diese Sichtweise scheinen auch wir Studierenden noch zu vertreten, da aus einer Umfrage hervorgeht, dass den Frauen gute Noten wichtiger seien, als den Männern. Dazu zitierte Herr Fantini einen Grundschüler, der meinte der Grund, dass es an Grundschulen weniger männliche als weibliche Lehrer gibt, sei: „Weil die Frauen einfach schlauer als die Männer sind“.
Eine interessante Beobachtungsaufgabe wäre die Kinder nach ihrer Selbsteinschätzung bezüglich ihrer Leistungen in der Schule zu fragen und zu schauen, ob es da Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt.
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29. Mai 2018
Aufgabe vom 29. Mai 2018: Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf? Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen? Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?
Die Konsequenzen der Aussonderung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf betreffen die Lehrer und Lehrerinnen, Mitschüler und Betroffenen selbst. In der Schule werden alle Kinder trotz Heterogenität in homogene Gruppen eingeteilt und im Unterricht auch so behandelt. Die Lehrerinnen und Lehrer haben nur begrenzt Möglichkeiten auf die persönlichen Stärken und Schwächen ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen, weshalb die Gleichbehandlung bei der Wissensvermittlung zum Alltag gehört. Wenn Schülerinnen oder Schüler Inhalte nicht verstehen oder mehr Zeit brauchen, ist eine spezielle Förderung für diese Kinder meistens nicht gegeben. Daher fällt es besonders auf, wenn Kinder mit Förderungsbedarf anders behandelt werden. Das kann dazu führen, dass ihre Mitschüler eifersüchtig werden, sie ausschließen oder sogar mobben. Die Kinder mit Förderungsbedarf fühlen sich selbst nicht wohl, weil sie nicht „normal“ behandelt werden und grenzen sich dadurch von den anderen Kindern ab. Diese Sonderrolle, die diese Kinder dann einnehmen, nimmt auch Einfluss auf das Verhalten im Unterricht. Die Kinder mit Förderungsbedarf können im Unterricht nicht so gut mitarbeiten, weshalb sie sich unwohl fühlen und an Selbstvertrauen verlieren. Sie verhalten sich dadurch hauptsächlich still und unauffällig, damit ihre Schwächen nicht auffallen. Dadurch leiden ihre Noten und sie selbst können sich nicht in die Klassengemeinschaft integrieren.
Die Diagnose Förderschwerpunkt „Wahrnehmung und Entwicklung“ bzw. „Lernen“ bedeute, dass diese Kinder sich etwas langsamer entwickeln als gesunde Kinder. Sie haben Schwierigkeiten bestimmte Muster, Schwerpunkte oder Inhalte zu erkennen und sich insgesamt in ihrem Lernprozess langsamer.
Um den Unterricht ggf. anpassen zu können, ist es wichtig die Diagnose und die Intensität des Förderschwerpunkts zu wissen. Man sollte als Lehrer den Schüler oder die Schülerin persönlich kennen und sich mit ihm oder ihr über ihre persönlichen Stärken und Schwächen unterhalten haben. Zudem kann man mit den Eltern über ihre Kinder reden und sich erstmal über die Situation informieren. Dabei können auch Kollegen und Kolleginnen gefragt werden, sodass ein Austausch über die Erfahrungen stattfinden kann.
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15. Mai 2018
- Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu bedenken bzw. zu problematisieren sind.
- Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1. benannten Aspekte (z.B. Besuch von Religionsvertreter*innen im Unterricht).
- Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der sie gezielt den Umgang mit religiöser Pluralität beobachten. Können Sie unterschiedliche Umgangsformen oder Argumentationsstrategien feststellen (z.B. Neutralität, bewusste oder unbewusste Privilegierung bestimmter Gruppen…)?
- Benennen und reflektieren Sie Herausforderungen, wie im Schulbetrieb religiöser Pluralismus zum Tragen kommen soll/ kann/ darf (z.B. Gebetsräume, Tragen von Kopftüchern oder anderen religiösen Symbolen, Rücksicht auf Speisevorschriften in der Mensa, Umgang mit religiösen Feiertagen…). (optional)
In der sechsten Ringvorlesung im Seminar „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ wurde der Umgang mit den verschiedenen Religionen im Unterricht und die daraus folgenden Probleme thematisiert. Weil das Thema Flüchtlingspolitik sehr aktuell ist und viele Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben, ist religiöse Pluralität in der Schule nichts Seltenes mehr. Da in einer Klasse nicht mehr nur das Christentum, sondern verschiedene Religionszugehörigkeiten zu finden sind, bedeutet das interreligiöse Konfliktpotenzial unter den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften. Jedoch bildet es ebenso die Grundlage für Lernanlässe für die ein passender Umgang gefunden werden muss. Dazu gab es zwei Beispiele. Einmal ein interkulturelles Frühstück, zu dem jedes Kind eine Speise, die für seine Kultur bekannt ist mitbringen sollte und als zweites Beispiel hatten wir das weihnachtliche Liedersingen in der Schulzeit. Bei dem ersten Beispiel bestand das Problem der hohen Erwartungen von außen eine repräsentative Speise zu finden sowie, dass es nicht das eine Gericht gibt, was eine Kultur oder Religion ausmacht. Dadurch werden alle Menschen einer Religion und die Religion selbst vereinheitlicht, obwohl diese individuell und facettenreich sind. Das zweite Beispiel bezieht sich auf das Singen von christlichen Weihnachtsliedern mit denen sich einige Schülerinnen und Schüler nicht identifizieren können. Da wäre eine Problemlösung diese Weihnachtsfeier freiwillig am Nachmittag stattfinden zu lassen und dafür Lieder zu wählen, die nicht sofort mit dem Christentum in Verbindung gebracht werden.
In meiner eigenen Schulzeit fand ich das gemeinsame Liedersingen in der Vorweihnachtszeit während des Unterrichts nicht gut, Ich konnte mich ebenfalls nicht mit den Liedern identifizieren und habe mich nicht wohl gefühlt, wenn alle um mich herum Texte sangen, die für mich zum Teil überhaupt keinen Sinn ergaben haben. Bei den gemeinsamen Frühstücken hingegen, hatte ich nie ein schlechtes Gefühl. Ich vermute, dass jedes Kind lieber isst und über verschiedenes Essen redet, als am normalen Unterricht teilzunehmen. Ebenso bietet es eine gute Chance sich untereinander besser kennenzulernen, was den Klassenzusammenhalt stärken kann.
Während meines kommenden Praktikums möchte ich in der Schule darauf achten, wie die Lehrer mit den verschiedenen Religionen während des Unterrichts umgehen, ob manche Lehrer die unterschiedlichen Religionen einfach ignorieren, Kinder vielleicht sogar deswegen anders behandeln und wie Schülerinnen und Schüler untereinander damit umgehen.
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17. April 2018
1. Diskutieren sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines ihrer Fächer und stellen sie dies anhand eines konkreten Unterrichtsinhaltes dar.
Die 3. Vorlesung im Seminar Umgang mit Heterogenität in der Schule thematisierte den Begriff der „doppelten Heterogenität“. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur durch ihre soziale Herkunft, Erziehung, Persönlichkeit usw. unterscheiden, sondern auch, dass sie verschiedene Wissensstände haben. Besonders in meinen Studienfächern Kunst und Germanistik ist mir die Mehrdeutigkeit von Begriffen schon häufig deutlich geworden. Demnach verbinden die Lehrer und Lernenden beispielsweise mit dem Begriff „Bild“ komplett unterschiedliche Dinge. Einige denken dabei an ein Foto oder eine Malerei und andere wiederum an eine Metapher oder einen Vergleich. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig Schlüsselbegriffe am Anfang einer Unterrichtsstunde gemeinsam zu besprechen und sich gemeinsam über seine Vorstellungen auszutauschen.
2. Skizzieren sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen.
Es gibt viele verschiedene methodische Unterrichtsvarianten einen Begriff zu definieren. Zum einen könnte man als Lehrer zu Beginn des Unterrichts kleine Kärtchen verteilen und die Schülerinnen und Schüler zu dem Schlüsselbegriff Unterbegriffe aufschreiben lassen. Diese Unterbegriffe könnten im Anschluss an der Tafel befestigt und diskutiert werden. Zum anderen kann diese Methode in einer ähnlichen Form in Stillarbeit ausgeführt werden, indem die Schülerinnen und Schüler selbst eine Mind-Map anlegen und die Ergebnisse im Anschluss zusammentragen. Ebenso wäre es möglich sich gemeinsam mit der Klasse verschiedene Definitionen anzusehen und diese miteinander zu vergleichen. Besonders ansprechend fand ich in meiner eigenen Schulzeit die Einleitung zu einem Unterrichtsthema mit einer Karikatur, die wir dann gemeinsam analysiert und interpretiert haben.
3. „Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.“
Eine mögliche Beobachtungsaufgabe wäre, zu schauen wie Lehrende mit Definitionen von Schülerinnen und Schülern umgehen, die nicht mit ihren eigenen Definitionen übereinstimmen.
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11. April 2018
In meiner eigenen Schulzeit habe ich persönlich im geringen Ausmaß mit Ausländerpädagogik, Interkultureller Bildung, Antirassistischer Pädagogik oder Diversity Education zu tun gehabt. Meine einzige Erfahrung ging von der 9. bis zur 10. Klasse. In der Zeit hatten wir einen neuen Mitschüler, der mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester nach Deutschland geflüchtet war. Er war etwas älter als wir, nahm jedoch ganz normal wie alle anderen Schülerinnen und Schüler am Unterricht einer Regelklasse teil. Zusätzlich hatte er die Möglichkeit nach dem regulären Unterricht an der Schule mit anderen Geflüchteten Deutsch zu lernen. Wenn er Verständnisprobleme im Unterricht hatte, erklären meine Mitschüler es ihm auf seiner Sprache. Da ein großer Teil der Klasse diese Sprache sprechen konnte, kam es häufig zu Unterrichtsgesprächen, die der andere Teil der Klasse nicht verstehen konnte. Dadurch wurde die Heterogenität der Klasse bezüglich der Herkunft und Muttersprache nochmal deutlich.
Da meine einzige Erfahrung mit der Eingliederung und Bildung eines Mitschülers mit Migrationshintergrunds zu tun hatte, würde ich das Beispiel der Ausländerpädagogik und interkulturellen Bildung zuordnen. Diese Erfahrung hat den Zusammenhalt unserer Klasse gestärkt und uns gelehrt verschiedene Perspektiven zu respektieren. Weil unser neuer Mitschüler direkt in eine Regelklasse kam und normal am Unterricht teilnehmen konnte, lernte er relativ schnell Deutsch zu sprechen.
Aus dieser durch Theorie geleiteten Reflexion könnte man in dem kommenden Orientierungspraktikum im Sommer beobachten, ob sich Kinder, die in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigt sind, besser entwickelt, wenn sie in eine Regelklasse eingegliedert werden. Meine Vermutung besteht darin, dass diese Kinder sich „normaler“ fühlen und besser entwickeln können, wenn sie viel Kontakt mit anderen „normalen“ Kindern haben. Trotzdem sollte man die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigen und beeinträchtigte Kindern unterstützen sich einzugliedern. Das könnte z.B. durch Kinder geschehen, die freiwillig bei der Eingliederung helfen und somit gemeinsam den Schulalltag verbringen.
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6. April 2018
Damit wir im Seminar: „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ alle auf dem gleichen Wissensstand sind, ist es zunächst notwendig den Terminus „Heterogenität“ zu definieren. Das haben wir auch im Seminar anfangs getan. Laut dem Duden ist damit die „Verschiedenartigkeit, Ungleichartigkeit, Uneinheitlichkeit im Aufbau, in der Zusammensetzung“ gemeint. Die Verschiedenartigkeit und Uneinheitlichkeit kann sich dabei auf die Klassenzusammensetzung und auf die verschiedenen Persönlichkeiten innerhalb der Klasse, also einer homogenen Gruppe, beziehen. Hier spielen unter anderem Merkmale, wie Gender, Alter, Erziehung, Religion, nationale Herkunft, soziale Milieus sowie persönliche Wertvorstellungen und Ziele eine entscheidende Rolle. Diese Ungleichheit der individuellen Persönlichkeiten innerhalb einer Klasse sollen von uns angehenden Lehrern als eine Art Vielfalt und Bereicherung für den Unterricht gesehen werden, da diese Vielfalt der Erfahrungen für den Lernfortschritt viele Vorteile haben kann. Daher ist die Heterogenität in der Schule für uns als eine Art Herausforderung zu betrachten. Wir alle tragen unterschiedliche Geschichten in uns, die durch unterschiedliche Erfahrungen geschrieben worden sind, daher ist es notwendig jeden Menschen so zu respektieren, wie er ist, und offen an den Unterricht in den Schulen heranzugehen.
Um mit der Heterogenität also verschiedenen Individuen in einer Klasse angemessen umzugehen, müssen wir uns auf die Schülerinnen und Schüler und ihre Persönlichkeiten einlassen und versuchen diese zu verstehen. Wir werden wahrscheinlich nicht jedes Kind gleich mögen und verstehen können, daher ist es auch wichtig nicht alle Kinder gleich zu behandeln. Sie sind nämlich nicht gleich und sie gleich zu behandeln, würde nicht gerecht sein. Wir müssen selbst entscheiden was für uns einen angemessener Umgang darstellt, damit wir die unterschiedlichen Talente, Bedürfnisse und Wünsche gerecht behandeln können. Denn, wenn Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler gleich behandeln, nehmen sie ihnen jegliche Individualität und das Recht auf eine faire Behandlung. Das passiert in den Schulen noch viel zu oft, weil die Gleichberechtigung ein moralisches Missverständnis ist. Auch ich habe es in meiner Schulzeit selbst erlebt, wenn z.B. vom Lehrer an alle die gleiche Strafe erteilt wurde, obwohl nur ein paar Schülerinnen und Schüler gegen die Regeln verstießen. Da ich nicht auch so eine Lehrerin sein möchte, werde ich bei den kommenden Praktika darauf achten, wie dieses Verhalten zu umgehen ist und versuchen es selbst zu vermeiden. Diesen Umgang mit Heterogenität in der Schule und weitere Problemfälle werden wir im Verlauf dieses Semesters lernen.
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5. April 2018
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