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Heute geht es um die „doppelte Heterogenität“ und warum es unverzichtbar ist ihr im Unterricht Beachtung zu schenken. Die Lehrkraft muss ihre SuS bei deren Wissensstand und Vorstellungen abholen, um so daran anknüpfen zu können. Als Beispiel eignet sich das Fach Geographie mit dem Bereich Humangeographie. Die Lehrkraft stellt das Thema der Stunde vor: Raum. Dieser Begriff ist nicht strukturiert, da es nicht die eine richtige Definition gibt, sondern viele verschiedene, je nachdem wie man den Raum betrachtet. Es liegt also eine fachliche Heterogenität vor, doch auch die SuS haben verschiedene Vorstellungen davon, was Raum ist und welche Bedeutung ihm zuzuschreiben ist. Hier liegt also eine „doppelte Heterogenität“ vor. Daher ist es wichtig, dass die Lehrkraft das unterschiedliche Verständnis der SuS nicht ignoriert, sondern aufgreift. Dadurch werden gleichzeitig auch neue Denkräume eröffnet. Dies erreicht man mit den drei einfachen Methoden nach Andreas Klee. Ein idealer Einstieg in die Unterrichtsstunde wäre z.B. die Thematisierung, indem die SuS gefragt werden, was sie unter dem Begriff Raum verstehen. Zunächst werden die individuellen Reflexionen, z.B. durch Brainstorming, aufgeschrieben. Im nächsten Schritt tauschen sich die SuS, z.B. durch ein Gruppenpuzzle, über ihre Raumvorstellungen aus. Schließlich gibt die Lehrkraft einen Input, z.B. durch fachwissenschaftliche Erkenntnisse. In diesem Fall könnte dies Benno Werlens Raum definiert als Aktionsraum sein.
Im Praktikum wird es interessant werden, wenn die Lehrkraft einen neuen Begriff einführt, der mehrere Definitionen hat. Wird sie auf die verschiedenen Vorstellungen des Begriffs eingehen oder werden alle Auffassungen ignoriert und nur die eine Definition der Lehrkraft als bekannt vorausgesetzt? Wird miteinander geredet oder geschwiegen?