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Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächerbeziehen und b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht. Bitte benennen Sie dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen an den entsprechenden Stellen in Ihren Ausführungen (Autor*innen, Jahr, Titel).

Durch die Vorlesung ist mir bewusst geworden, dass Umgang mit Heterogenität in der Schule ein essenzielles Thema in der Lehrer:innen Ausbildung ist. Ich habe mir bewusst nie Gedanken darüber gemacht. Das weitgefächerte Thema ist nicht nur wichtig, sondern auch sehr interessant und ich habe viel neues gelernt.
Besonders erleuchtend war für mich die Vorlesung 06, Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht: Welches Französisch oder Spanisch soll eigentlich unterrichtet werden? von Bàrbara Roviró. In dieser Vorlesung ging es um die Frage, welche Sprachvarietät verwendet und gelehrt werden soll im Fremdsprachenunterricht. Es löste bei mir eine Welle von Überlegungen aus, die sich darauf konzentrierten, wie ich später generell meinen Unterricht führen möchte, wenn ich mir nicht mal über die Sprachvarietät Gedanken gemacht habe. Frau Roviró thematisierte die vielen verschiedenen Sprachvarietäten, die gesprochen werden und deutete darauf hin, sich über seine eigene Varietät Gedanken zu machen und welchen Einfluss die eigene Sprachbiografie hatte/hat. Dementsprechend ist gemeint, dass keine spezifische Sprachvarietät im Unterricht gesprochen werden soll, sondern den Bedürfnissen der lernenden Subjekte entspricht (vgl. Roviró, Bàrbara; 2021, Ringvorlesung 06: „Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht: Welches Französisch oder Spanisch soll eigentlich unterrichtet werden?“). Als zukünftige Spanischlehrerin stellt sich für mich die Herausforderung zu entscheiden, wie und welche Varietät des Spanischen ich in meinem Unterricht verwende und erkenne, ob meine gewählte Varietät nicht zu schwer oder zu entfremdet für meine zukünftigen Schüler*innen ist. Als Fremdsprachenlehrkraft stelle ich ein Vorbild für die Sprache bei Schüler*innen dar und viele Schüler*innen sehen meine Sprachvarietät als erstmals die „richtige“ an beziehungsweise wird es vermutlich oft der Fall sein, meine Sprachvarietät des Spanischen, die erste sein wird, welche die Schüler*innen vorgestellt bekommen oder kennenlernen. Von meiner Sprachvarietät aus, werden meine zukünftigen Schüler*innen weitere Begegnungen mit der Sprache mit meiner Varietät vergleichen. Deswegen sollte man seine Auswahl der Sprachvarietät an den Erwartungen und Bedürfnissen der Schüler*innen abhängig machen (vgl. Barbara Roviró Folie 11).
Ebenfalls sehr prägend war für mich die Ringvorlesung 08 „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht- Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderungen“ mit besonderer Konzentration auf die zentrale Erkenntnis, das die Akzeptanz der Menschen als verschiedene Individuen auch die Akzeptanz der verschiedenen Leistungen von jedem Menschen mit einhergeht (vgl. Kepser, 2021, Powerpoint RV08: „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht – Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderungen“). Es klingt selbstverständlich, aber es ist anders sich dies erkenntlich zu machen im Hinblick von Heterogenität. Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich und erbringt dadurch auch unterschiedliche Leistungen. Im Fremdsprachenunterricht werde ich mehrere Schüler*innen begegnen mit unterschiedlichen Sprachbiografien und jede Person wird anders ans Fremdsprachenunterricht herangehen in Hinblick auf seine vorherige Spracherfahrung. Je früher die Akzeptanz dementsprechend eintrifft, umso schneller erschafft man die Möglichkeit eines harmonischen heterogenen Unterrichts. Eine zunehmende Gerechtigkeit in einer Gesellschaft wird nicht nur durch ihre Sichtbarmachung auf der schriftsprachlichen Ebene erreicht (vgl. Hochstadt, Christiane; 2019, Handbuch Deutschunterricht und Inklusion“).

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben mit Bezug zu Autor*innen, auf die sich die Referent*innen bei der Verwendung dieser Begriffe, Theorien, Konzepte in ihren Präsentationen bezogen haben.

Ich bin der Meinung, dass der Aspekt der Mehrsprachigkeit noch viel zu selten angesprochen oder im Schulalltag integriert wird. Unsere Gesellschaft ist sehr multikulturell und ist dementsprechend auch mehrsprachig geprägt. Bei der Vorlesung von Frau Prof. Dr. Andrea Daase ist mir besonders aufgefallen, wie sehr die einzelnen Individuen durch Sprachen geprägt werden. Als Halbbrasilianerin und somit ein Kind mit Migrationshintergrund gab es zu meiner Zeit noch kein Interesse oder Eingehen auf diese Fähigkeiten. Oft gab es mir das Gefühl, und ich bin mit diesen Gedanken aufgewachsen, dass meine Mehrsprachigkeit nichts nützt. An meiner Schule gab es keine speziellen Konzepte oder Unterrichtsformen die darauf Bezug nahmen. Ich gehörte zu den wenigen Kindern an meiner gesamten Schule, die einen Migrationshintergrund aufwiesen und aus meinem heutigen Standpunkt aus betrachtet, wurde uns teils „stereotypische“ Eigenschaften zugewiesen, wie zum Beispiel, dass wir nicht gut deutsch sprachen, faul wären oder mit dem Unterrichtsstoff nicht gut hinterherkommen werden. Meine Mehrsprachigkeit wurde damals als „Hindernis“ betrachtet. Die Mehrsprachigkeit sollte von den Lehrkräften nicht ignoriert, sondern integriert werden und in den Bereichen Sprachförderungen und interkulturelle Pädagogik geschult werden (vgl. Daase, Folie 46). Ziel sollte ein sprachsensibler Unterricht mit einem bewussten Umgang mit Sprache, fachbezogenem Sprachenlernen und ausreichend sprachliche Hilfen (vgl. Leisen 2010, S. 3ff.). Als zukünftige Lehrkraft werde ich darauf achten, die Mehrsprachigkeit meiner Schüler*innen zu integrieren und eine Sprachenoffene Umgebung schaffen.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Anhand meines Bezuges zur Fremdsprache Spanisch hat mich die Betrachtung der Mehrsprachigkeit sehr interessiert. In einer Gesellschaft, die sich täglich zu einer mehr und mehr multikulturellen Gesellschaft entwickelt, gehört das Einbeziehen des Aspektes Mehrsprachigkeit hinzu. Es gibt viele Arten der Kommunikationen, aber jeder Mensch bringt seine eigene Sprachenbiografie und empfindet Mehrsprachigkeit anders. Dieses Thema von Frau Prof. Dr. Andrea Daase hat mich persönlich besonders angesprochen und zum Nachdenken erregt. Mich würde sehr interessieren wie ein mehrsprachlich-Inklusives Unterricht umgesetzt wird. Ich würde es auch hilfreich empfinden, wenn es zu diesem inklusiven Unterrichtskonzept mehr Kurse angeboten werden, die sich nur darauf konzentrieren.
Ich würde es auch sehr interessant finden, wenn es eine Vorlesung gegeben hätte, die sich auf den Aspekt Gender in der Klasse konzentriert mit Hinblick auf sexuelle Orientierung und Vielfalt, denn dies ist ein immer wichtiger werdendes Thema und ich bin schon in Situationen geraten, wo die Lehrkraft nicht damit umgehen konnte, beziehungsweise Lehrer*innen Schüler*innen nach einem bestimmten Gender.Rolle behandeln. Ich glaube die Aufklärung in diesem Bereich ist noch viel zu gering und Lehrkräfte wissen nicht damit umzugehen.

Literatur:
• Daase, Andrea, (2021), PowerPoint Präsentation: „Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Gymnasialen Oberstufe“. BA-UM-HET-Vorlesung im SoSe 2021. Universität Bremen.
• Hochstadt, Christiane; Olsen, Ralph; (2019), „Handbuch Deutschunterricht und Inklusion“, Beltz Verlag, Weinheim Basel.
• Kepser, Matthis, (2021), PowerPoint Präsentation: „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht – Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderungen“. BA-UM-HET-Vorlesung im SoSe 2021. Universität Bremen.
• Leisen, Josef (2010): „Handbuch Sprachförderung im Fach“. Bonn: Varus-Verlag.
• Roviró, Barbara, (2021), PowerPoint Präsentation: „Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht: Welches Französisch oder Spanisch soll eigentlich unterrichtet werden?“. BA-UM-HET-Vorlesung im SoSe 2021. Universität Bremen.

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Dr. Sabine Horn & Clara Suchodolski – Antisemitismus in der (Hoch-)Schulbildung, historische Herleitung, aktuelle Problemlagen, zukünftige Handlungsansätze

1.Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.

Was genau ist Antisemitismus? – „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht -jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“ (IHRA, RV13: Folie 8, Horn und Suchodolski, 2021), dementsprechend bezeichnet der Antisemitismus den “Judenhass”.

Während meiner Schulzeit haben wir uns, in Verbindung zum zweiten Weltkrieg, mit dem Antisemitismus beschäftigt und besprochen. Es hat in der Geschichte eine große Prägung und ist ein schweres Thema und dies wurde in meiner Klasse immer respektiert. Es kam nie dazu, dass wir über die aktuelle Lage des Antisemitismus sprachen, noch habe ich mich privat damit auseinandergesetzt oder beobachtete einen antisemitistischen Akt.
Jedoch wurde das Thema wieder stark aufgebracht, als sich die Lage zwischen Israel und Palästina verschärfte im Mai 2021.

2. Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?

Im Grunde fand ich den Vortrag sehr informativ und hilfreich, aber ich habe bemerkt, dass ich von mir aus nochmal einiges wiederholen sollte, in geschichtlicher Hinsicht auf den Antisemitismus und ich habe vor mich mehr zur aktuellen Lage zu belesen. als zukünftige Lehrkräfte kann nicht von uns verlangt werden alles zu wissen, aber ich finde es richtig ein gewisses Grundwissen zu haben (und welches immer ausgebaut werden kann), da Schüler*innen vermutlich Fragen stellen werden. Es stellt sich mir die Frage, welches Wissen ich mir aneignen sollte um auf bestimmte antisemitistische Situation, in der Schule, zukünftig richtig und unterstützend zu reagieren.

3. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Natürlich investiere ich genug Zeit um die Aussage des Elternteils zu hören und die des betroffenen Schülers . Ich würde Anhand dieser Situation vermuten, dass die Schüler*innen die den anderen Schüler gemobbt haben nicht ausreichend informiert sind . Als Lehrerin sollte ich: „Inhaltlich mit den SuS zum Thema
Antisemitismus arbeiten
– das Thema in aktuellen und
historischen Dimensionen
thematisieren
– die Relevanz durch den
Lebensweltbezug des Themas
verdeutlichen
– eine altersangemessene
Vermittlung gewährleisten = die
SuS nicht überfordern „(IHRA, RV13: Folie 23, Horn und Suchodolski, 2021). Ein ausführliches Gespräch mit den betroffenem Schüler und der gesamten Klasse ist sehr wichtig , um der Situation die Wichtigkeit anzueignen und damit sich solch eine Situation nicht wiederholt.

Quelle:
Dr. Sabine Horn, Clara Suchodolski(2021): Vortrag: RV13 “Antisemitismus in der (Hoch)Schulbildung – historische Herleitung, aktuelle Problemlagen, zukünftige Handlungsansätze”

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Dr. Eileen Schwarzenberg – „Also die Rahmenbedingungen sind absolut entscheidend“- junge Menschen mit einer Behinderung berichten retrospektiv über ihre Erfahrungen in der Schulzeit

Welche Modelle von Behinderung sind Ihnen in Ihrer eigenen Bildungsbiografie und den schulischen Erfahrungen als angehende Lehrkraft begegnet? An welchem Zuweisungspraktiken (z.B. durch Äußerungen) machen Sie das fest? (zum Weiterlesen: Waldschmidt, 2005)

Während meiner Schulzeit habe ich am Ende der neunten Klasse ein Praktikum machen dürfen in einer Grundschule für Kinder mit körperlicher und/oder geistlicher Behinderungen. In diesen drei Wochen lernte ich viel im Umgang mit den Kindern und Gesprächen mit den Eltern und Fachkräften an der Schule. Ich mochte es sehr an der Grundschule und wollte am Ende gar nicht mehr gehen.
Leider habe ich an meiner Schule nicht erleben können, dass Kinder mit Behinderungen mit einbezogen worden sind im Unterricht.

Bitte reflektieren Sie die Erfahrungen mit Exklusion und Inklusion in der Bildungsbiografie der beiden Gäste (Frau Dittmann und Herr Palkowski) vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Erfahrungen:
Gab es Punkte in meiner Bildungsbiografie, an denen mein Bildungsweg befördert wurde? An denen er begrenzt wurde? Was spielte hierbei eine Rolle? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für mich als angehende Lehrkraft?

Frau Dittmann und Herr Palkowski berichteten über unterschiedliche Erfahrungen mit ihrer Behinderung.
Frau Dittmann wurde gehörlos geboren. Während der Grundschulzeit hat sie positive Erfahrungen gemacht, weil sich ihre Schule gut an sie angepasst hat. Zum Beispiel machten Vorhänge und Teppich die Raumakustik für sie angenehmer. Auch Lehrer*innen und Mitschüler*innen hatten die Möglichkeit, durch das Tragen von Mikrofonen, den Unterricht für Frau Dittmann angenehmer zu gestalten. Die Inklusion, die Frau Dittmann während ihres Aufenthalts in der Grundschule erlebte, setzte sich zunächst in der weiterführenden Schule nicht fort.
Am Gymnasium hatte sie eine komplett andere Erfahrung, die miteinschloss ausgeschlossen und gemobbt zu werden von anderen Mitschüler*innen und teilweise auch von den Lehrkräften. Dementsprechend viel weniger Verständnis als auf der Grundschule. Zum Beispiel wurden Hilfsmittel wie das Mikrofon von Mitschüler*innen beschädigt und die Sitzordnung wurde nicht angepasst.
Herr Palkowski erzählte von positiveren Erfahrungen im Umgang mit seiner starken körperlichen Einschränkung von Menschen in seiner Umgebung. Er wurde von seinen Mitschüler*innen und Freund*innen nicht aufgrund der Folgen seines Unfalls „verlassen“ oder gar gemobbt. Er erhielt auch eine Lehrstelle, wo sich stark bemüht wurde die Umstände am Arbeitsplatzt so umzustellen und anzupassen, dass er dort gut mit dem Rollstuhl arbeiten konnte. Herr Palkowski nannte zum Beispiel die feuerfeste Türen, die ihm im Falle eines Brandes schützen sollen, bis er von der Feuerwehr geholt werden kann. Seine Schule erfüllte diese Anforderungen leider nicht.
Der Mangel an Unterstützung und Gleichgültigkeit der Menschen in seiner Bildungsbiographie, ist für ich ein weiterer Grund, mich bewusst mit dem Umgang und der Beziehung, die ich mir mit meinen Schüler*innen wünsche, auseinanderzusetzen.

In der Vorlesung wurde auch die Perspektive von Eltern angesprochen. Bitte schauen Sie sich das Video zum Engagement von Eltern (Gespräch mit Elke Gerdes) an: https://uni-bremen.de/themen/engagement-von-eltern/:
Welche Meinung haben Sie zum Elternwahlrecht? Was sind Vor- und Nachteile?, Welche Bedeutsamkeit messen Sie der Zusammenarbeit mit Eltern bei und was sind zentrale Gelingensbedingungen? (zum Weiterlesen: Wocken, 2017)

Wocken definiert das Elternwahlrecht als „das Recht der Eltern von Kindern mit Behinderungen […], zwischen einer inklusiven Unterrichtung an einer allgemeinen Schule und einem Unterricht an einer separierenden Sonder- oder Förderschule frei zu wählen“ (2017).
Ich denke , dass es wichtig ist, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht und nicht die Sorge um die Qualifikation oder das Ansehen der Eltern.
Ich halte es für sinnvoll den Eltern ebenfalls Entscheidungsfreiheit zu geben, da sie ihr Kind am besten kennen und dementsprechend eine Behinderung nicht als Verpflichtung für die Schulwahl erklären wollen.
Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, müssten sich aber auch die Systeme in der Schule ändern
Segregation sollte schon bei der Schulform vermieden werden und es sollte auch mehr Lehrkräfte geben, die nicht erst speziell dafür ausgebildete Fähigkeiten über Inklusion verfügen.
Hier könnte die Kooperation von Eltern, Schule und der Schulpolitik helfen.
Wichtig für eine erfolgreiche Inklusion ist Kommunikation , Verständnis, Offenheit gegenüber dem „Fremden “ und besonders bei manchen Lehrkräften, viel Geduld.

Ich bin für eine Gesellschaft, die aufeinander Acht gibt, sich versucht zu verstehen und sich gegenseitig hilft. Ich bin gegen radikale Kategorisierung und ebenfalls gegen Exklusion aufgrund von nicht veränderbaren Eigenschaften.

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Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für Alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen?

1.) Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf?

Die Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf bspw.
in getrennten Lernräumen, Gruppen oder gar Klassen, verbietet gerade eine gleichberechtigte Entwicklung.
Gründe dafür sind neben den Aspekten der Entwicklung und des Lernens von Schüler*innen, die soziale Ausgrenzung oder deren Stigmatisierung als „unterschiedlich“.
Eine Anpassung des Lernprozesses ist nicht gegeben beim Fall einer strikten Einteilung nach Leistung oder einem Konzept von „Restklasse“ (vgl. Folie 14).
Schüler*innen mit FB sollten sich stattdessen ein Platz innerhalb einer Klassengemeinschaft oder Gruppen suchen, somit sich und ihre Leistungen einordnen können und vielleicht durch Einfluss anderer verbessern.

2.) Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler*in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Verallgemeinerte Aussagen, insbesondere darauf basierende Lösungen , können auch nach einer solchen Diagnose nicht gemacht werden (vgl. Folie 42).
Einerseits ließen sich die auftretenden Probleme in bestimmte „Problem-Felder“ herunter kategorisieren, aber das wäre andererseits noch sehr ungenau.
Besser sind persönliche Gespräche mit dem*r Lernenden*m und diese können dann eine angemessenere Unterrichtsvorbereitung bieten und ebenfalls das konkrete bestehende Problembereich eingrenzen. Eine Inbezugnahme von ehemaligen Lehrer*innen wäre eine gute Möglichkeit um noch mehr Hintergrundwissen zu erhalten.
Dabei sollte man nicht nur auf die Diagnose selbst eingehen, sondern auch auf gemachte Erfahrungen und bereits erreichte Erfolge.
Das Einbeziehen von Eltern, Mitschüler*innen scheint auch Sinnvoll.

3.) Wie können Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeit und Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Es ist vorteilhaft, ein solides Kontaktnetzwerk in der unmittelbaren Umgebung aufzubauen. Eltern, Mitschüler*innen und auch Kollegen*innen können gute und wichtige Verbündete werden
Generell sollte der Schulunterricht, nicht nur in Bezug auf das Unterrichten von Schüler*Innen mit FB, anschaulich gestaltet werden.
Nach meiner Ansicht spielt hierbei die Digitalisierung, damit einhergehend die Möglichkeit Grafiken/Videos/Musiken/Simulationen gut zu integrieren, eine wichtige Rolle.
Aus diesen Netzwerken können Schulcluster entstehen, mit denen man sich austauschen könnte und dadurch idealerweise Materialien und Ideen miteinander teilt.
Dadurch entsteht ein unterstützendes und lernendes Team, um Unterricht für alle zu gestalten. Nicht zu vergessen, dass ein Erfahrungsaustausch unter Lehrer*innen ebenfalls wichtig erscheint.

4.) Wählen Sie eines der Lernvideos auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre Kommilitonen*innen, warum es sich ggf. lohnt sich das Video anzusehen.

Ich habe mir das Video von Carina Kühne – Sichtweisen von Menschen mit Beeinträchtigungen – Schulzeit – angeschaut. In dem Video erzählt Carina Kühne von ihren Erfahrungen, die sie in ihrer Schullaufbahn und im Arbeitsleben gemacht hat.
Von Beginn auf an, wurde ihre Leistungsfähigkeit heruntergemacht, aber sie berichtet dass sie sich nicht davon hat beeinflussen lassen und hat nun ein erfolgreiches Leben. Thematisiert wurde auch, dass Inklusion für Schüler*innen kein Thema war, sondern das sich die Lehrkraft damit schwierig tat. Ich persönlich habe auch Ehrfahrungsgemäß dies beobachten können und dies ist eine Aussagen mit der man sich mal beschäftigen sollte.
Meiner Meinung nach ist das Interview sehr gelungen, da man so Einsicht in die Gefühle und Wünsche bekam von Carina Kühne. Es vermittelt uns, was man vermeiden- und worauf man seine Aufmerksam eher richten sollte.

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Prof. Dr. Nadine Rose-„Lässt sich ‚Heterogenität‘ im Klassenzimmer beobachten und was sieht man, wenn man so guckt?“

1. Welche theoretischen Schwierigkeiten ergeben sich bei dem Versuch, „Differenz“ oder „Heterogenität“ im Schulkontext identifizieren und beobachten zu wollen? Und was hat dies mit „Differenz“ oder „Heterogenität“ als Gegenstand selbst zu tun?

Genau genommen bedeutet „Differenz“ ebenfalls Unterschied (vgl. Vortrag Reh :6). Doch bei „Unterschiede“ handelt es sich um einen Vorgang des Unterscheidens da sie von etwas ausgehen und beschreiben (vgl. Vortrag Reh :6). Jedoch fallen „Differenzen“ in binäre hierarchisierte Kategorien aus und dadurch entsteht das Problem, dass kein Platz für ein Kontinuum hergestellt wird (vgl. Vortrag Reh :6). Problematisch wird ebenfalls, dass bei der Beobachtung von „Differenz“ und „Heterogenität“ ambivalente Machtverhältnisse entstehen (vgl. Vortrag Reh :9).

2. Welche Differenz-Kategorien legen Sie vermutlich – eher unbewusst – im Blick auf Ihre zukünftigen Schüler*innen an und welche erweisen sich – nach Ihrem bisherigen Kenntnisstand – warum als eher problematisch als andere?

Das Differenzieren von Schüler*innen tritt vermutlich unbewusst auf. Mögliche „Differenzierungskategorien“ wären, Herkunft, Geschlecht und Leistungsniveau. Bestimmte Einteilungen in Kategorien können für Lehrer*innen hilfreich werden, da sie auf bestimmte Schüle*innen individuell eingehen können und sie somit besser fördern. Problematisch sehe ich die Differenzierung in der Kategorie Geschlecht. In vielen Unterrichtsfächern, nach meiner Beobachtungserfahrung, werden „Mädchen und Jungen“ anders bewertet und behandelt.

3. Würde(n) sich die Interpretation(en) der im Vortrag zugrunde gelegten Szene der „Gruppenarbeit in Klasse P“ aus Ihrer Sicht verändern (und wenn ja, wie), wenn Sie sie explizit unter der Aufmerksamkeitsrichtung der Bedeutung von „Migrationshintergrund“ oder „Gender“ in Unterricht zu lesen versuchten?

Wenn man aus der Szene der „Gruppenarbeit in der Klasse P“ den Namen „Hatif“ als ein Migrationshinweis interpretiert, dann können wir annehmen, dass Hatif von den Schülerinnen Mia und Alina als Kind mit Migrationshintergrund erkannt wird und sie ihn dadurch anders behandeln als zb. „Leon“. „Jeder hört zu“ und „Hatif, was habe ich gesagt“ kann als Aufforderung an Hatif verstanden werden und vermutlich gehen Mia und Alina davon aus, dass Hatif, aufgrund seines Migrationshintergrundes und seiner dementsprechend vermutlichen Mehrsprachlichkeit, Verständnisprobleme hat. Sie wollen mit diesem Verhalten Hatif wohlmöglich an seinen „Migrationsstatus“ erinnern und „betonen“ vieles wenn sie in seine Richtung sprechen.

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Bàrbara Roviró-Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht

Aufgabe 1 ) Wir haben in der Vorlesung eine Reduktion der Varietätenmodelle vor und die diatopische Kategorie (Raum) in den Fokus genommen (vgl. Vorlesungsfolien). Erläutern Sie bitte inwiefern sich weitere der angegebenen Kategorien (diaphasisch oder diastratisch) auch als im Allgemeinen relevant für den Umgang mit Heterogenität im Unterricht (jenseits des Fremdsprachenunterrichts) erweisen können und begründen Sie Ihre Antwort. Sie können dafür sowohl das strukturalistische als auch das soziolinguistische Modell verwenden, gern auch beide in Kombination.

Nach dem strukturalischtischem Modell der Architektur der Sprache nach Eugenio Coseriu (1973) lassen sich die Sprachlichen Varietäten in mehrere Kategorien einteilen. Unter dem Schema der Variationsdimensionen befinden sich die diatopische, die diastratische und sie diaphasische Variation, die in unterschiedlichen Kombinationen miteinander mehrere sprachliche Variationen bilden können (Folie 3).
Die diastratische Variation lässt sich zum Beispiel in den verschiedenen „gesellschaftlichen Schichten“ anwenden. Hierbei ist gemeint, dass sich Sprache in unterschiedlichen Schichteberreichen wie Ober-,Mittel- und Unterschicht verändert und verschiedene Soziolekte entstehen. Dementsprechend wird anders gesprochen in anderen Sozialberreichen. Eines dieser Sozialberreiche ist zum Beispiel die Schule und diastratische Sprachvariationen können dort auftreten. Somit ist es auch für die Gestaltung des Unterrichts relevant. Lehrer*innen stehen in einer einer sprachlichen Vorbildfunktion und sollten ihre Sprache in Kommunikation mit Schüler*innen, den diversen „Schul-Situationen“ gegeben, anpassen und Schüler*innen dazu motivieren sich sprachlich weiterzuentwickeln. Die Schule ist eine Umgebung, wo Lehrer*innen mit verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, folglich mit vielen Sprachvariationen der Schüler*innen, zusammentreffen und der Klassenraum sollte zu einem Ort werden wo sich alle sprachlich verstehen können, aber auch zu einem Ort welches offen für heterogene Sprachvariationen ist.

Aufgabe 2 ) Sie selbst haben bereits Fremdsprachen im institutionellen Kontext gelernt. Ermitteln Sie zunächst, welche Varietät(en) Sie im Rahmen der gelernte(n) Fremdsprache(n) sprechen und worauf dies zurückzuführen ist. Im nächsten Schritt überlegen Sie bitte, ob Sie jemals damit konfrontiert worden sind, dass Sie Sprecher*innen anderer Varietäten dieser Sprachen begegnet sind und inwiefern die Kommunikation dadurch behindert bzw. bereichert oder davon gar nicht tangiert worden ist. Warum könnte es wichtig sein, sich die Existenz verschiedener Varietäten innerhalb einer Sprache zu vergegenwärtigen? Begründen Sie Ihre Antwort unter Einbezug eigener Erfahrungen oder Vorannahmen in diesem Kontext.

Zu meiner ersten Fremdsprache zählt englisch und diese Sprache hat sich bei mir im Laufe der Jahre sehr verändert. Vom Nachhilfegebrauch in der vierten Klasse bis hin zum Belegen des Studienganges. An das britische Englisch haben sich meine Lehrer*innen bis zur Mittelstufe gehalten und später auf dem Gymnasium wurde hauptsächlich amerikanisches Englisch gesprochen, welches mir Recht wahr, da ich im privatem Bereichen mich auch auf die amerikanische Varietät stützte und bis heute verwende. Meine zweite Fremdsprache war französisch für sechs Jahre. Aufgrund meiner ersten Muttersprache portugiesisch, war das Erlernen einer weiteren romanischen Sprache etwas einfacher. Welche Sprachvarietät ich im Französischem erlernte, kann ich bis heute nicht definieren. Zuletzt war meine dritte Fremdsprache, die ich in einem institutionellem Kontext lernte, das Spanische, eine weitere romanische Sprache. Ich habe im schulischem Bereich, die kastilische Varietät gelernt, aber aufgrund meiner portugiesischen Sprachvorkenntnisse und die hohe Ähnlichkeit der Sprachen, spreche ich heute die „portuñol“ Varietät.
Sommer 2019 war ich für 1 Monat in Barcelona und habe dort bei einer spanischen Gastfamilie gewohnt und zu dieser Zeit bemerkte ich erstmal wie oft ich versuchte mit portugiesischen Wörtern mein Spanisch zu ergänzen und in mehreren Fällen konnte meine Gastfamilie nicht erschließen was ich möchte. Aber dies wurde immer mit Humor genommen und ich habe durch verschiedene Kommunikationswege, immer erklärt bekommen was ich ausdrücken wollte und meine Gastfamilie hat mir auch oft geholfen. So habe ich gelernt, dass es nicht nur ein Weg gibt etwas zu erklären, sondern durch mehrere Sprachkenntnisse und Umschreibungen kann es auch gelingen. Meine Gastfamilie und ich sprachen verschiedene Varietäten, aber beide Parteien bereicherten sich während des Sprachaustausches und es entstanden mehr Kommunikationsmöglichkeiten.

Aufgabe 3) Schauen Sie sich das folgende englischsprachige Video auf youtube an.

Language as a mirror of society / Francisco Moreno Fernández (2020)

Identifizieren Sie drei Elemente aus dem Video heraus, die auf die Existenz von Varietäten hinweisen und erläutern Sie, welche Begründung Prof. Moreno Fernández für Existenz und Relevanz von Varietäten (in diesem Fall des Spanischen) anführt.

Das Video stellte kurz zusammen, welchen Wandel die Sprache durch den Einfluss der Politik, der Geschichte und der Migration durchlebte.
Dementsprechend lassen sich auch einige sprachliche Differenzen und Beispiele nachweisen, die zur sprachlichen Varietätserweiterung beitragen.
Eines der ersten Elemente die Moreno Fernandez anspricht, als Beleg für die Existenz sprachlicher Varietäten, ist die Verwendung des Wortes „Luca“, jenen ursprünglich aus dem kriminellen Kontext der argentinischen Kultur stammt, aber was sich auch im chilenischem Raum durchsetzt hat.
Ein weiteres, gutes Beispiel für die große Vielfältigkeit sprachlicher Varietäten, ist die Realisierung des Wortes „Bus“. Für dieses Wort lassen sich zahlreiche, unterschiedliche Ausdrücke im spanischsprachigem Raum finden.
Professor Moreno Fernandez führt als Begründung für die Existenz und Relevanz von Varietäten insbesondere eine kulturgeschichtliche Betrachtung an. Seiner Meinung nach lassen sich Sprachliche Varietäten erklären, anhand Betrachtung geschichtlicher Ereignisse und wie Migration auch eine große Rolle spielt.

Vielen Dank fürs Lesen!

– Joanna De Oliveira Correa Stange, 21.05.2021, Hohenfelde

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