Abschlussreflexion

1)

Die größte Erkenntnis, die ich aus der Ringvorlesung mitgenommen habe, ist der generelle Umgang mit Heterogenität. Es ist besonders wichtig für Lehrkräfte, diesen Begriff zu kennen und zu wissen auf was man in der täglichen Klassengemeinschaft achten muss. Außerdem ist es erstaunlich, dass sich der Begriff über den kompletten Schul- und Lehrbereich erstreckt. Angefangen bei den SuS, über die Lehrkräfte, bis hin zu den Eltern. So ist es wichtig als Lehrkraft einen verständnisvolle Sicht aus dem Blickwinkel der SuS zu entwickeln, um keine Situationen entstehen zu lassen, bei denen sich SuS ungerecht behandelt oder vernachlässigt fühlen. Was wiederum wahrscheinlich auch Schwierigkeiten mit den Eltern bedeutet. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrkräfte Schule als heterogenen Ort verstehen, in der jeder Schüler und jede Schülerin individuell ist und somit auch individuelle Unterstützung benötigt. Die Aufgabe der Lehrkräfte ist es zu erkennen, ob es an Verständnisfehlern durch fehlende Sprachkenntnisse oder an Schwierigkeiten aufgrund des Lernstoffes hapert, um mit dieser Erkenntnis die SuS individuell zu unterstützen und zu fördern.

a) Mein erstes Fach ist die Biologie. In diesem Fach ist es besonders wichtig zu wissen, dass jeder Schüler und jede Schülerin mit anderen Erwartungen in den Biologieunterricht geht. Vor allem bei jüngeren SuS, die vorher noch keinen naturwissenschaftlichen Unterricht hatten, ist es wichtig an die Erwartungen der SuS anzuknüpfen. So könnte man am Anfang ein Tafelbild erstellen, indem die SuS ihre Erwartungen und vielleicht auch Vorkenntnisse einbringen können und die Lehrkraft somit den Unterricht anpassen kann. Denn um Interesse an einem Fach zu entwickeln ist es wichtig, dass der Stoff an Vorkenntnisse der SuS anknüpft und verständlich erklärt wird. Bei den Gender-Rollen sticht Biologie etwas aus den anderen Naturwissenschaften heraus, da Mädchen dort erfolgreicher gelten als Jungen. Ich denke, dass es viel mit den im Unterricht behandelten Themen zu tun hat. Jungen sind oft technikbegeistert und Mädchen interessieren sich für ihren Körper und Fitness. Die Lehrkraft sollte darauf achten, möglichst viel Variation bei der Auswahl der Unterrichtsthemen einzubringen um allen SuS einen interessanten Unterricht bieten zu können.

Mein zweites Fach ist die Mathematik. Im Fach der Mathematik ist es wichtig zu wissen, dass dort immer eine sehr große Leistungsheterogenität herrscht. Prof. Dr. Knipping gab in seiner Vorlesung zur Mathematik Didaktik an, dass deutschsprachige Kinder signifikant besser sein als Kinder mit anderer Muttersprache. Der Leistungsverlauf im Vergleich mit SuS ohne Migrationshintergrund verläuft jedoch parallel. Dies zeigt, dass es wichtig ist bereits in frühen Stadien der Schullaufbahn sprachliche Schwierigkeiten auszugleichen. Um der Heterogenität bei der Leistung der SuS im Unterricht entgegen zu wirken ist es sinnvoll, Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen anzubieten. Dadurch können die SuS ihr eigenes Lerntempo vorgeben und sind nicht an das Tempo der anderen SuS gebunden.

b) Zu den allgemeinen Erkenntnissen, die ich aus dieser Ringvorlesung mitgenommen habe, gehört die Notwendigkeit von Inklusion an Schulen. Es ist wichtig, dass SuS mit besonderem Förderbedarf eine geeignete schulische Ausbildung erhalten und gesellschaftlich integriert werden. Es zeigt sich, dass Klassen von inklusiven Schulen sehr von der Heterogenität profitieren, da die Schüler und Schülerinnen voneinander lernen.

Dieser Punkt lässt sich auch wunderbar auf eine weitere Erkenntnis durch die Ringvorlesung projizieren: Nämlich, dass der Unterricht nicht mehr Lehrer- sondern Schülerzentriert ist. Das bedeutet, dass nicht mehr der Lehrer vorne an der Tafel steht und die gesamte Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet ist, sondern die SuS stehen im Zentrum. Die Lehrkraft dient nur als Lernhilfe. Außerdem gibt es nicht nur ein Zentrum, auf dem die Aufmerksamkeit liegt, sondern mehrere über den gesamten Klassenraum verteilt. SuS können sich frei im Raum bewegen und sich Hilfe aus jeder möglichen Quelle nehmen. Besonders nützlich ist es, wenn Aufgabenblätter im Raum verteilt sind und die SuS sich bewegen müssen um sie zu bearbeiten. Dies fördert die Denkfähigkeit und sorgt für eine entspannte Stimmung.

3)

In der Ringvorlesung habe ich einige erziehungswissenschaftliche Themen kennengelernt, die mich auch über das Studium hinaus interessieren.

Ein Beispiel dafür ist die Inklusion an Schulen. Ich denke, dass inklusive Schulen in der Zukunft immer mehr an Anerkennung gewinnen werden. SuS mit besonderem Förderbedarf müssen die gleichen Chancen auf schulische Bildung haben, wie jedes andere Kind auch. Ich habe schon ein Praktikum an einer inklusiven Schule absolviert und war überrascht, wie gut dieses Konzept dort funktioniert hat. SuS haben im Unterricht voneinander profitiert, da ältere oder bessere SuS den Stoff denjenigen erklären konnten, die es noch nicht verstanden haben. Außerdem entstehen auch Freundschaften zwischen SuS mit besonderen Förderbedarf und unbetroffenen SuS. Freundschaften, die ohne inklusive Schule wahrscheinlich nicht entstanden wären.

Nach Abschluss meines Studiums habe ich auch die Absicht, an inklusiven Schulen zu unterrichten.

Ein anderes Thema ist der Umgang mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Religionen im Unterricht. Der Anteil der SuS, die Deutsch als Muttersprache gelernt haben, wird immer geringer.

Immer mehr SuS mit anderer Muttersprache gehen an deutsche Schulen. Es ist wichtig, dass diese Mehrsprachigkeit kein Nachteil für die SuS mit sich bringt. Darum sollte den betroffenen SuS mit möglichst vielen Angeboten, wie Arbeitsblätter in ihrer Muttersprache und Sprachkursen geholfen werden. An der Schule, an der ich mein Praktikum absolviert habe war es keine Seltenheit, dass bis zu zehn unterschiedliche Nationalitäten und Muttersprachen in einer Klasse vereint waren. Ich war erstaunt wie gut die SuS mit dieser Besonderheit umgegangen sind. Bei sprachlichen Schwierigkeiten haben sie sich gegenseitig unterstützt und über ihre Religion und Kultur haben sie auch mit jedem geredet. Vor dem Praktikum hatte ich meine Bedenken hinsichtlich der vielen verschieden Muttersprachen. Jedoch zeigte mir das Praktikum, dass die SuS mit genügend Hilfe durchaus im Stande sind auch solch eine Hürde zu meistern und im Gegenzug jede menge Freude und Dankbarkeit zurück zahlen.

4)

Die größte Herausforderung sehe ich für mich persönlich darin, beim Unterrichten von 20 SuS oder mehr, deren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Denn beim einem hohen Maß an Heterogenität ist es für die Lehrkraft sehr schwer darauf zu achten, dass jeder Schüler und jede Schülerin die Förderung bekommt, die ihm/ihr zusteht. Dies erfordert sehr viel Vorbereitung des Unterrichts und ein gutes Verständnis für die Probleme der SuS. Natürlich wird man im Laufe des Studiums noch viele Kenntnisse erwerben können und sich bei einige Situationen im Unterricht besser zu helfen wissen, dennoch ist es am Anfang schwer vorstellbar solch eine Herausforderung später alleine bewältigen zu müssen. Deshalb finde ich es sehr gut, dass mittlerweile immer häufiger mindestens zwei Lehrkräfte den Unterricht für die SuS gestalten. Das hilft, um der Heterogenität der SuS gerecht zu werden und sorgt für Entlastung der Lehrkräfte, welche dann mit Sicherheit auch mehr Freude an ihrem Beruf haben.

Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1. In vielen Köpfen ist die Gender-Rolle von Männern und Frauen noch immer verankert. Davon sind auch Lehrkräfte nicht ausgenommen. Obwohl wir in einer aufgeklärten Welt leben und viele Statistiken dagegen sprechen, gelten Schüler noch immer begabter in den Naturwissenschaften und unbegabter in den Sprachen. Bei den Schülerinnen ist dies genau umgekehrt. Wo junge Lehrkräfte versuchen diese Klischees zu entkräften, ist es bei alteingesessenen Lehrkräften wohl kaum mehr aus den Köpfen zu streichen. Jedoch führt ein Unterricht wo Geschlechter verschieden behandelt oder bewertet werden dazu, dass die benachteiligten SuS stark frustiert werden. Um also einen Unterricht zu gestalten, der für keinen Schüler und für keine Schülerin demotivierend wirkt es notwendig, die im Kopf verankerten Gender-Rollen abzulegen um der Heterogenität an den Schulen gerecht zu werden.

2. In meiner Schulzeit viel die Gender-Rolle besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern auf. Die Leistungserwartungen bei den Jungs war deutlich höher als bei den Mädchen. Wobei die Mädchen in den schriftlichen Arbeiten meistens besser abgeschnitten haben. Wenn unser Lehrer eine schwierige Frage stellte und niemand die Antwort zu wissen vermochte, wurden zuerst die Jungs ausgequetscht und die Mädchen kaum beachtet, obwohl von einigen Mädchen Meldungen zu der Frage kamen. Dies führte dazu, dass die Mädchen keinen Sinn mehr darin sahen sich mündlich im Unterricht zu beteiligen und somit auch schlechtere mündliche Noten bekamen.

3. Eine Beobachtungsaufgabe für zukünftige Praktika könnte lauten: Gibt es Auffälligkeiten bei der Beteiligung von Mädchen und Jungen im Naturwissenschaftlichen Unterricht? Wenn ja, welche Erklärung hat die Lehrkraft für dieses Phänomen?

What´s the Difference

1. Eine/r gute/r Fremdsprachenlerner/in muss in meinen Augen nicht von vornherein viele Kenntnisse in der Fremdsprache besitzen. Jedoch sollte Interesse an der Sprache und dem Land bestehen. Besonders hilfreich ist es, wenn auch in der Freizeit Kontakt mit der Fremdsprache besteht, zum Beispiel beim Filme gucken oder bei Unterhaltungen mit Freunden. Eine gewisse Motivation zum Lernen von Vokabeln muss auch vorhanden sein, da ohne Vokabeln einfach keine neue Sprache erlent werden kann.

2. Bei jungen Klassen, die erst bei den Anfängen des Erlernens einer Fremdsprache stehen ist es sinnvoll erstmal Wörter zu zeigen, die sehr viel Ähnlichkeit mit bekannten Wörtern in der Muttersprache haben. Dadurch wird es den SuS leichter fallen einen Bezug zu dieser Sprache herzustellen. Bei älteren SuS ist es Sinnvoll dem alter entsprechende Themen zu wählen, so dass die Fremdsprache auch im Alltag der SuS eine Rolle spielt. So können zum Beispiel Filme oder Viedeos in der betroffenen Fremdsprache geguckt werden. Um das Lernen von Vokabeln wird kein Weg vorbei führen, da diese der Hauptbestandteil einer Fremdsprache sind, jedoch ist es wünschenswert das Lernen nicht monoton zu gestalten, sondern Vokabeln zum Beispiel durch Spiele oder Wörterrätzel zu erlernen.

3. Um so einen Unterricht umzusetzen müssen nicht nur Bezüge zur bestroffenen Fremdsprache mit der deutschen Sprache gemacht werde, sondern auch mit anderen Muttersprachen die in der Klassengemeinschaft vor kommen. Um das Spektrum an Heterogenität zu decken ist es sinnvoll mit mindestens zwei Lehrkräften die Unterrichtseinheit zu führen. Um Filme und Viedeos mit einzubeziehen ist natürlich auch ein gewisses Maß an digitaler Ausstattung notwendig.

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung an Gymnasium und Oberschule

1. Wenn die SuS die nötigen Voraussetzungen hinsichtlich der Lernfähigkeit mitbringen um auf ein Gymnasium gehen zu können und sie auch weiterhin diese Schulform besuchen möchten, macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn sie aufgrund von fehlenden Deutschkenntnissen davon abzuhalten. Natürlich wird es anfangs nicht leicht werden im Deutschsprachigen Unterricht mit den anderen SuS Schritt zu halten. Jedoch steht es den Lehrkräften gar nicht zu, sie aufgrund von Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache auf eine andere Schulform zu schicken, wenn die nötigen Voraussetzungen der Lernfähigkeiten für ein Gymnasium vorhanden sind. Deswegen würde ich die Meinung der Lehrkräfte, die für eine Überweisung auf einer Realschule plädieren nicht teilen.

2. In meiner Schulzeit gab es kaum Probleme mit Mehrsprachigkeit, ich besuchte ein ländliches Gymnasium und keiner meiner Klassenkameraden hatte Probleme mit der deutschen Sprache. Als ich ein Praktikum an einer städtischen inklusiven Oberschule gemacht habe, gab es in dieser Hinsicht schon deutlich mehr Probleme. In den Klassen an dieser Schule war es keine Seltenheit wenn mehr als sieben Nationen gemeinsam Unterrichten werden. Viele von den SuS waren erst ein paar Monate oder Jahre in Deutschland. Berücksichitgt man diesen kurzen Zeitraum war es schon sehr erstaunlich wie gut die Deutschkenntisse der betroffenen SuS war. Auch hinsichtlich der Leistungen im Unterricht gab es keine auffallende Unterschiede im Vergleich zu SuS die Deutsch als Muttersprache haben. Eines Tages wurde eine neue Schülerin der Klasse vorgestellt. Die Schülerin kam ursprünglich aus Bulgarien und war erst vor ein paar Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Als sie der Klasse vorgestellt wurde fügte die Lehrerin hinzu, dass sie noch nicht gut Deutsch könne aber unteranderem russich spräche. Sofort meldete sich ein Schüler aus Klasse und sagte, dass sie sich neben ihn setzten könne, da er auch russich sprechen würde und ihr somit im Unterricht helfen könne. Von diesem Verhalten war ich sehr beeindruckt, da es sich dabei um eine fünfte Klasse handelte.

3. Nach dieser Vorlesung werde ich in künftigen Praktika auf des Verhalten der Lehrkräfte achten, wenn sie in Berührung mit Mehrsprachigkeit bei den SuS kommen. Dabei werde ich besonders darauf achten, ob sie die betroffenen SuS anders Behandeln oder ihnen vielleicht sogar genervt entgegen treten. Dazu fehlt mir meiner Meinung nach besonders die Praxis Erfahrungen in dem Umgang mit SuS in heterogenen Klassengemeinschaften.

4. Schulen müssen besondere Förderprogramme für SuS mit Deutsch als Zweitsprache anbieten. Betroffene SuS sollte die gleiche Chance auf schulische Bildung gegeben werden wie anderen SuS auch. An der Schule, an der ich mein Praktikum absolvierte gab es DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache), wo SuS mit fehlenden Deutschkenntnissen diese verbessern können. Jedoch wurde dies von den SuS mehr als Strafe angesehen, weniger als Hilfestellung. Weshalb ich meine Zweifel habe, dass diese Art von Förderung optimal ist. Natürlich kommt es dabei aber auch auf die Motivation der einzelnen SuS an.

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwisschenschaftlichen Lernens

1.

Der Begriff „doppelte Heterogenität” beschreibt das variierende Verständnis von Begriffen, die im Unterricht eine andere Bedeutung haben als im Alltag. Die unterschiedlichen Assoziationen der Begriffe hängen mit den persönlichen Erfahrungen und Vorkenntnissen der SuS zusammen. Kommt es im Unterricht zu einem solchen Missverständnis führt dies meist zu einer großen Verwirrung und Lernschwierigkeiten auf Seiten der SuS. Als Lehrkraft ist es wichtig bereits im Voraus zu wissen bei welchen Begriffen es zu solchen Verständnisfehlern kommen kann und den SuS die Bedeutung des Begriffs zu erläutern, um dies zu vermeiden. Im Fach Physik ist dies oft der Fall wenn es um das Ohm’sche Gesetz geht und der Begriff Widerstand eingeführt wird. Die meisten SuS haben ein anderes Verständnis für diesen Begriff, als den Physikalischen und deswegen ist es an dieser Stelle oft Schwierig für die SchülerInnen dem Unterricht zu folgen.

2.

-„Diskussion in der Klassengemeinschaft”: Es wird in der Klassengemeinschaft durch Wortmeldungen der      Begriff „Widerstand” geklärt und alle Assoziationen mit dem Begriff genannt.

-„Brainstorming”: Alle Assoziationen mit dem Begriff werden gemeinschaftlich an der Tafel gesammelt.

-„Karikatur”: Die Lehrkraft bereitet für die Unterrichtseinheit eine Karikatur vor, mit der das Verständnis spielerisch geschaffen wird.

3.

Beobachtungsaufgabe: Stellen die SuS Verständnisfragen, wenn sie der Meinung sind, einige Begriffe Falsch bzw. gar nicht verstanden zu haben oder erwarten sie von der Lehrkraft dies zu erkennen und Missverständnisse auszuräumen?

Auf dem Weg zu einer Schule für alle

1) Eine Konsequenz des Ausschließen von SuS mit besonderem Förderbedarf bedeutet, dass diese aus dem sozialen Umfeld ausgeschlossen werden und nicht die gleichen Chancen bekommen, wie SuS ohne besonderem Förderbedarf. Außerdem würde sich dies auch negativ auf SuS ohne besonderen Förderbedarf auswirken. Denn wenn Kinder schon früh beigebracht bekommen, dass Kinder mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf nicht zu ihnen gehören, ist es schwer diese Ansicht im Laufe des Lebens zu ändern. Hinzu kommt, dass durch gemeinsames Lernen und Spielen von SuS mit und ohne besonderem Förderbedarf wichtige Werte, wie Akzeptanz und Respekt von Menschen aller Gruppen besser vermittelt werden.

2) Durch eine Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung” bzw. „Förderschwerpunkt Lernen” bekommt die Lehrkraft einen groben Überblick über die Leistungen, die er von den SuS erwarten kann. Um den Unterricht an die SuS anzupassen reicht diese Information alleine jedoch lange nicht aus. Da alle SuS individuell  lernen und andere Stärken und Schwächen haben, braucht es eine gewisse Zeit bis die Lehrkraft die Förderschwerpunkt kennen gelernt hat und den Unterricht dementsprechend anpassen kann.

3) Um der Vielfalt der SuS gerecht zu werden, bedarf es einem breitem Spektrum an Unterrichtsinhalten und Unterrichtsmethoden. Das ist rein finanziell für viele Bundesländer eine große Herausforderung. Eine Möglichkeit wäre es, mit sozialen Hilfsorganisationen in Kontakt zu treten und diese um eine Finanzierung zu bitten. Außerdem ist es immer hilfreich mit den Eltern der betroffenen SuS in Kontakt zu treten, denn diese haben sich schon ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt und wissen um die persönlichen Stärken und Schwächen ihres Kindes.

4) Durch die Entwicklung von Sonderschulen konnten erstmals SuS mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf eine schulische Ausbildung erhalten. Durch diese Schulen konnten motorische, geistige und auch gesellschaftliche Fähigkeiten geschult und gefördert werden. Betroffene SuS konnten durch solche Schulen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und eventuell sogar eine eigenständige berufliche Ausbildung starten.

Meint Inklusion wirklich alle?

1.  Der zentrale Aspekt der Vorlesung war die Inklusion. Schulen die inklusiven Unterricht betreiben, unterrichten auch SuS mit besonderen Förderbedarf. Dies bedeutet, dass SuS mit z.B. Lernschwächen oder Behinderungen gemeinsam mit anderen SuS an Regelschulen unterrichtet werden. Betroffene SuS werden meist von sonderpädagogischen Hilfskräften begleitet, haben aber genau die gleichen Erfolgschancen, wie nicht betroffene SuS. Somit wird ein hohes Maß von Gleichberechtigung und Chancengleichheit geschaffen

2.

a) Aus meinen persönlichen Erfahrungen aus der Schulzeit hab ich leider keinen inklusiven Unterricht erleben dürfen. SuS mit besonderen Förderbedarf wurden separat an Sonderschulen unterrichtet. Jedoch hab ich ein Praktikum an einer inklusiven Schule absolviert. Generell hat mich das Prinzip des inklusiven Unterrichts sehr zugesagt, da die SuS mit besonderen Förderbedarf immer engagiert waren im Unterricht mit zu halten. Das Unterrichtsmaterial wurde entsprechend den verschieden Leistungsniveaus angepasst. Meiner Ansicht nach haben auch die nicht betroffenen SuS vom inklusiven Unterricht profitiert, da sie schon in frühen Jahren lernen, dass Menschen mit besonderen Förderbedarf oder Behinderungen genau die gleichen Chancen verdient haben wie Menschen ohne Behinderungen.

b) Bei meinem Praktikum hab ich sowohl von Lehrer als auch von Schüler und Schülerinnen Seite positive Resonance zum Thema inklusiven Unterricht bekommen. Ich denke ebenfalls, dass Inklusion durchaus Sinnvoll ist auch wenn es natürlich einige Schwierigkeiten mit sich bringt.

c) Zu einer der größeren Herausforderungen bei Inklusion gehört meiner Meinung nach die Frage, wo die Grenze gezogen wird, bei der Inklusion noch Sinnvoll ist. Denn aus meinen Erfahrungen hat sich gezeigt, dass Inklusion nicht immer Sinnvoll ist, da bei gewissen Fällen der Förderbedarf für den Unterricht an Regelschulen einfach für die meisten Schulen nicht tragbar ist.

Zu den größten Chancen zähle ich die Möglichkeit, dass SuS mit besonderen Förderbedarf oder Behinderungen einen schulischen Abschluss erziehlen können und somit in ihrer Zukunft deutlich mehr Möglichkeiten haben.

 

3. Eine mögliche Beobachtungsaufgabe für zukünftige Schulpraktika könnte lauten: Wie weit werden SuS mit besonderen Förderbedarf im Unterricht einbezogen und welche Rolle nimmt die Lehrkraft dabei ein?

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