Abschluss und Evaluation

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ war eine sehr gute Möglichkeit durch verschiedene Themenbereiche das Schulsystem kennenzulernen und zu verstehen, wie es aktuell aussieht.

Die wichtigste Vorlesung für mich persönlich war die Vorlesung über  Inklusion, weil ich großen Wert auf dieses Thema lege und finde, dass es wichtig ist, dass mehr darüber gesprochen und informiert wird. Des Weiteren ist es nicht nur für Lehrer wichtig, sondern auch für Schüler, den Wert von Inklusionsklassen zu schätzen.

Die Vorlesung war so aufgebaut, dass jede Woche verschiedene Dozenten Vorträge gehalten haben. Dies hatte den Vorteil, dass es viel Abwechslung gab.

Das Blogsystem war eine tolle Möglichkeit, selbst zu entscheiden wann man arbeiten möchte und sich verschiedene Meinungen der Kommilitonen anzuschauen.

Im anstehenden Praktikum würde ich gerne sehen wollen, wie es mittlerweile an einer Schule aussieht, da meine Schulzeit doch länger her ist. Des Weiteren möchte ich sehen, wie Lehrerinnen und Lehrer in bestimmten Situationen mit Problemen umgehen.

Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Grundsätzlich erkenne ich die Wichtigkeit des Mathematikunterrichts an. Ich finde es auf jeden Fall notwendig, dass alle Schüler ein gewisses Basiswissen an Mathematik erbringen. Ich würde es jedoch nicht als Grund zur Sorge ansehen, dass einige Schüler geringere Leistungen erbringen als die anderen. Des Weiteren ist es wichtig, zu verstehen, dass es auch andere Wege als den mathematischen gibt. Ist also ein Schüler in Mathematik nicht gut, sprachlich jedoch begabt so kann man ja schonmal davon ausgehen, dass dieser kein hoffnungsloser Fall ist. Außerdem gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, sich auch in den sprachlichen Fächern weiterzubilden und auch im Abitur einen eher sprachlichen Zweig anzuwählen. Behält man dies im Kopf so sollte man sich keine großen Sorgen um die verschiedenen Leistungen der Schüler machen.

Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht. 

Spielerisches Lernen war schon immer eine anerkannte Methode, um Schülern einen praktischen Weg zur Lernerhebung zu geben. Außerdem baut dies eine Eselsbrücke für Schüler auf und vor allem kreative Schüler können so vielleicht eine bessere Verbindung zum Konzept Mathematik knüpfen.

Lehrer sollten daher offen für diese Methoden sein, denn letzendlich geht es trotzdem darum den Lernstoff zu verbreiten.

Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.

Beobachte, wie die Schüler auf eine kreative Aufgabe reagieren und ob diese ihnen mehr Spaß am arbeiten gibt.

Beobachte, welche Methode der Lehrer nutzt, um den Lernstoff effektiv zu vermitteln.

Benennen Sie ebenfalls zwei Herausforderungen, die Sie bei der adaptiven Planung von Unterricht erwarten.

Wie man bereits aus dem Wort erkennt, bedeutet adaptieren sich an ein bestimmtes Konzept anzupassen.

Der Lehrer muss offen sein, sein Lernkonzept entsprechend der Schüler umzuändern.

Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

Die Vorlesung am 12.06.18 thematisierte den Genderspezifischen Aspekt des Fremdsprachenunterrichts.

Es ist schon richtig, dass auch ich eher weibliche Lehrkräfte hatte wenn es um den Fremdsprachenunterricht ging. Eine Lehrerin von mir sagte auch gern im Französischunterricht, dass schon zu ihrer Schulzeit die Mädchen besser Französisch konnten und betonte, dass dies auch zu unserer Zeit so scheint.
„Sprachen liegen eben Mädchen, die Mathematik jedoch den Jungs“ war eine Aussage, die man mehr als einmal hörte.

Frau Roviro nannte das Rubikon-Modell als Idee für eine motivationstheoretische Methode für das erlernen der Fremdsprachen.
In der Abwägephase konzentriert man sich darauf, welche Interessen dem Schüler/der Schülerin liegen.
In der Planungsphase werden Ziele gesetzt und diese Ziele werden ausführlicher geplant.
In der Vollzugsphase wird, wie der Name bereits sagt die Phase vollzogen.
Zum Schluss fällt die Bewertung.

Schüler zum Fremdsprachenunterricht zu motivieren liegt jedoch nicht nur in der Hand der Lehrkräfte. Es sollte wichtig sein, dass auch Eltern ihren Kindern klarmachen, dass es keine Fächer für Jungs und wieder andere für Mädchen gibt. Wie bei jedem anderen Thema auch sollte man Kindern klarmachen, dass Geschlechterrollen mittlerweile keine große Rolle spielen sollten.

Genderperspektiven

Diese Woche wurde das Thema Gender in der Vorlesung behandelt. Für die meisten sollte dies eigentlich kein Thema mehr sein, doch ist es das leider auch 2018 noch. Frauen und Männer werden immer noch mit Stereotypen voneinander getrennt und dies beginnt bereits in der Schulzeit.

Es ist immer das Gleiche: Jungs sind gut in Mathe und in Sport. Mädchen sind gut in Kunst oder in Deutsch. Jungs sind lauter,unordentlicher und dürfen stören “weil sie eben Jungs sind“. Von Mädchen dagegen wird erwartet, dass sie nicht aus der Reihe tanzen, denn das gehört sich ja nicht für ein liebes Mädchen. Doch wie können wir eine Veränderung in der Gesellschaft erwarten, wenn wir nicht einmal diese Stereotypen verändern können?

Schülerinnen und Schülern ein bestimmtes Geschlechterbild einzureden sorgt dafür, dass sie sich nicht individuell gestalten können.

Zwar ist es  über 4 Jahre her, dass ich mein Abitur gemacht habe aber trotzdem erinnere ich mich sehr genau an diese Vorurteile die man uns versucht hat einzureden. Eine Lehrerin von mir sagte einmal tatsächlich: “Ich erwarte von den Mädchen sehr ordentliche Mappen, gebt euch Mühe. Jungs, gebt einfach eure Mappen ab.“ Was  tut eine solche Aussage? Zum einen macht sie den Mädchen der Klasse eins klar: ich muss mich anstrengen, denn sie hat eine Erwartung an mich. Und den Jungs macht diese Aussage klar: ich muss nur das Mindeste tun, sie erwartet ja sowieso nur schlechtes. Genau dies wird immer noch gemacht und das ist nicht in Ordnung. Gender sollte kein Thema mehr sein, es sollte nicht mehr zur Debatte stehen.

Ich hoffe in meinem Praktikum auf gleichgestelltere Klassen zu treffen.

Meint Inklusion wirklich alle?

Wenn wir über Inklusion sprechen, dann ist es zunächst einmal wichtig zu erwähnen, dass Inklusion das Einschließen meint. Im Bildungssystem spricht man von Inklusion, wenn von Anfang an, alle Kinder miteinander lernen. Egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht.

Diese Woche hat Dr. Eileen Schwarzenberger den Unterschied zwischen der medizinischen und der sozialen Behinderung erklärt. Medizinische Behinderung kann man schwer beeinflussen. Wenn es einem Menschen körperlich nicht möglich ist, in einem sozialen Raum zu sein, dann ist es etwas, was man nicht verändern kann. Spricht man jedoch von sozialer Behinderung, so ist hierbei das Problem, dass unsere Gesellschaft eine Trennwand aufstellt, zwischen den Menschen, die keine Behinderung haben und denen, die von einer betroffen sind.

Gerade an einem Ort wie in der Schule, in der man ohnehin von verschiedenen Gruppen umgeben ist sollte es heutzutage keine Frage mehr sein.

An einem Beispiel kann man es so sehen. Erst gab es keine Schulen auf die Jungen und Mädchen gleichzeitig gingen. Dann gab es verschiedene Schulen für verschiedene Religionen. Zur NS-Zeit gab es getrennte Schulen für Juden. Dann kamen die Gastarbeiter nach Deutschland und es wurde wieder schwer, diese Kinder in das Schulsystem einzuschließen. Dann kamen Flüchtlinge aus Syrien und anderen Kriegsländern und diese sollten ebenfalls eingeschlossen werden. Eine normale Schule in Deutschland hat somit also verschiedene Religionen, Kulturen und somit allerlei verschiedene Menschen. Wir lehren den Kindern, dass es wichtig ist, Menschen zu tolerieren und zu respektieren, die anders sind. Warum sollte es also bei behinderten Kindern anders sein? Eine Klasse, in der Inklusion herrscht schrägt die Kinder, die nicht von einer Behinderung betroffen ist in keiner Weise ein, im Gegenteil: diese Kinder würden Verantwortung erlernen und was es heißt, ein Teamplayer zu sein. Das alles sind Sachen, die sie nicht nur jetzt, sondern auch im Berufsleben brauchen werden.

Als zukünftige Lehrkräfte sollten wir versuchen, die Inklusion als Modell zu unterstützen. Verbesserungen können zwar gemacht werden, das bedeutet jedoch nicht, dass wir diesem Modell keine Chance geben müssen.

Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

Religion war schon immer ein Thema. In der Grundschule auf der ich war wurde folgendes Angeboten: katholischer oder evangelischer Unterricht. Über andere Religionen wurde kaum gesprochen und als eine Person, die mit dem Islam aufgewachsen ist fand ich mich damit schon von Anfang an ausgeschlossen.

Dann kamen wir in die 5. Klasse und es wurde auch über andere Religionen berichtet. Öfter kam ein Vergleich zwischen der Bibel und dem Koran und es wurde doch klar, dass es mehr Gemeinsamkeiten gab als man dachte. Diese Geschichten waren oft die Sachen, die man als Kinder vorgelesen bekommt: Adam und Eva waren böse und wurden aus dem Himmel verbannt. Oft lernte man eher eine Moral aus der Geschichte als einen wirklich geschichtlichen Hintergrund. Klar wurde in der 5. Klasse auch nicht diese Erzählung in Frage gestellt.

Auf der Oberstufe war es jedoch anders: wurde über Religion gesprochen, so wurde doch stets auch diskutiert. Denn es gab nicht mehr nur die 3 großen Religionen. Es wurde über Sekten und Kulte gesprochen, über Werte und Normen und darüber, was richtig und was falsch ist. Dort hatte man die Möglichkeit, sich auszutauschen.

Während meiner Beobachtungen auf einer Oberschule in Bremen, in der ich zwei Jahre gearbeitet habe bemerkte ich folgendes: die jüngeren Schüler, also die Schüler der 5. und 6. Klassen empfanden ihre Religion weder als Problem noch einer Diskussion wert. Für sie war klar: ich bin das, was Mama und Papa gesagt haben und das ist okay so. Die Schüler/innen der 9. und 10. Klassen waren jedoch schon ein wenig empfindlicher was ihre Religion anging. So zeigten die Mädchen mit Kopftuch beispielsweise oft eine persönliche Reaktion, sobald es um Religion ging. Es wurde oft versucht darüber zu reden, was in der Welt geschah. Allerdings wurde am Ende oft eins klar: die Menschen können im Namen der Religion etwas falsch machen, deshalb sollte man jedoch nicht gleich die gesamte Religion dafür verantwortlich machen. Die Schüler versuchten, sich gegenseitig zu respektieren, was zum größten Teil gut klappte.

Meiner Meinung nach sollten wir als künftige Lehrer/innen darauf achten, Religionen zu schätzen und zu respektieren. Ich finde das Religion sehrwohl einen Platz in der Schule hat, gerade, damit Schüler etwas über verschiedene Religionen lernen können. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, Konfliktsituationen zu vermeiden.

Nehmen wir also das Beispiel mit dem Weihnachtsfest, was Dr. Kenngott in der letzten Vorlesung genannt hat, so wäre mein Lösungsvorschlag: die Schüler/innen sollten lernen, welche Traditionen das Land hat, in dem sie leben. Das schadet nicht, sondern bildet nur weiter und es wird ja keiner gezwungen zum Christentum zu konvertieren wenn man Stille Nacht singt.

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