Mir ist bewusst, dass ich ein bisschen spät dran bin, aber dieses Thema ist ja nie, nicht ein Thema, auch wenn Leute, das oft vergessen. Ich meine dabei natürlich den Vorfall im Überseemuseum. Und das ist leider kein Einzelfall.
Vor ein paar Wochen war ich in der Ausstellung „RESIST – Die Kunst des Widerstandes“ und schaffe es nun heute endlich ein paar warme Worte dazu aufzuschreiben.
Bei der Ausstellung handelt es sich, um „eine Hommage an die Menschen, die auf unterschiedlichster Art und Weise Widerstand geleistet haben und deren Geschichten bis heute kaum erzählt oder gehört werden“ , um es in deren, sehr passenden, Worten auszudrücken.
Das sieht man im Fall des Überseemuseums, wo bestimmte Masken und Schätze aus dem globalen Süden einfach gezeigt werden, ohne wirklich einen Hintergrund zu geben, zum Objekt selbst und der Art, wie es gewaltvoll vom einstigen Besitzer entrissen, geklaut wurde. Wie die Objekte dann über direkte Wege oder Spenden aus riesigen Sammlungen geklauter Kunst, von einst und wahrscheinlich immer noch reicher weißer Männer, ins Museum gekommen sind.
Und es fängt nicht erst in den Museen an, die eigentlich, die Verantwortung hätten, über die blutige Vergangenheit der Gegenstände aufzuklären, sondern schon in den Klassenräumen. Ich kann mich nicht daran erinnern im Geschichtsunterricht viel über Widerstandsbewegungen erfahren zu haben, von Menschen, die direkt vom Rassismus und Gewalt betroffen waren. Vielmehr waren es ab und an Erzählungen z.B. von der weißen Rose, was natürlich auch wichtig ist, aber dabei werden die ganzen, direkt von Gewalt betroffenen Gruppen, die sich gewehrt haben, einfach zu wenig beachtet.
Die Menschen, die diese Grausamkeiten erlebt haben, werden oft nur als hilflose Opfer dargestellt und es wird darauf verzichtet, die Leute zu zeigen, die das nicht hingenommen haben.
Die RESIST Ausstellung geht dabei genau auf diese Geschichten ein, die sonst fast nirgendwo erzählt werden. Die Geschichten gehen von gewaltfreien Aktionen und Ausweichstrategien, wie Sabotage, Diebstahl oder Verweigerung der Arbeit, bis hin zu größeren Aktionen, die alle deren Beitrag dazu geleistet haben, Widerstand gegen die gewalttätigen „Christen“ oder „Entdecker“ zu leisten.
Die Ausstellung, im Rautenstrauch-Joest-Muesum in Köln, ist sehr empfehlenswert und die 2,5 Stunden, die ich dort verbracht habe, reichten noch lange nicht aus, um sich alles anzusehen.
Ella 31. Januar 2022
Ein sehr wichtiges und spannendes Thema, gut das du es aufgreifst!