Die ersten Wochen…

 

Die ersten Wochen als Kulturwissenschafts-(und Kunst-) student sind rum und ich versuche eine Bilanz zu ziehen. Nach einem eher chaotischen Start ins erste Semester fange ich so langsam an, mehr und mehr Zusammenhänge zu begreifen und alles fängt an irgendwie einen Sinn zu machen, das Leben wird wieder routinierter. Man gewöhnt sich an die neuen Eindrücke und an den ,,Uni-Jargon’’ (fiel mir ehrlich gesagt erst schwer, da ich frisch aus der Schule kam und echt gar keinen Plan hatte/habe), Texte lassen sich einfacher lesen weil man manche fremde Wörter bereits, während der kurzen Zeit dieses Semesters, erlernt hat und man versteht mehr und mehr die Abläufe und Themen. Besonders gefällt mir einfach die Vielfalt des Fachs Kulturwissenschaft und dessen Themen. 

Ich verstehe langsam, wie alltäglich manche Bereiche der Kulturwissenschaft sind und das macht es einfach so unglaublich interessant. Besonders gefiel mir eine der ersten Vorlesungen, in der der Ethnologe und freie Filmmacher Martin Gruber zu Gast war. Er forschte einige Zeit (sogar während seines Studiums) zum Thema Obdachlosigkeit und entwickelte im dem Rahmen sogar einen Film, den wir uns dann in der Vorlesung anschauten. 

Um mich kurz zu fassen: Der Film war mit eher wenig Sprache hinterlegt (es gab z.B. keinen Kommentator wie man es sonst evtl. aus Dokumentarfilmen kennen würde) und es wurden eher  Situationen aufgezeigt, in denen Obdachlose sich befinden. Obwohl nicht viel gesprochen wurde , wurde trotzdem viel kommuniziert (eben durch das bewegte Bild).

Tatsächlich sitz ich in dieser Sekunde in der Straßenbahn auf dem Weg zum HBF in Bremen und sowie jedesmal muss ich, wenn ich an den obdachlosen Menschen vor dem Bahnhof vorbei gehe, an diesen ,in meinen Augen, total interessanten Film denken und an die Tatsache, dass fast 20 Jahre nachdem diese Forschung durchgeführt wurde und der Film gedreht wurde, die Bilder der auf dem Boden liegenden Obdachlosen sich den Bildern des Films immernoch total ähnlich sind?!  Wie kann es sein, dass ein ethnologischer Film der vor 20 Jahren gedreht wurde, immernoch so realitätsnah ist?Gab es keine Weiterentwicklung?

macht’s gut

-britt


One thought on “Die ersten Wochen…

  1. Ella Antworten

    Schön Geschrieben und die Gedanken mit denen du dich auseinandersetzt kann ich gut nachvollziehen ♡

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