UNDANKBAR
Das, was unseren Dopamingehalt für unbestimmte Zeit steigen lässt, uns besser und mächtiger fühlen lässt. Für eine unbestimmte, aber endliche Zeit, in der wir unsere ständige Gier nach mehr bändigen. Der Erhalt von einem Gegenstand, der unseren Tag „rettet“ uns „belohnt“ und uns in der Scheinwelt Freude sowie Glück schenkt. Wie verloren wir doch sind, dass wir unser Glück von dem Konsum abhängig machen, während der Konsum uns unter Druck setzt, uns drängt, uns mehr und schneller arbeiten lässt. Uns unsere Lebenszeit raubt. Wir kennen es nicht, zufrieden zu sein, weil wir doch nie wirklich gehungert haben. So wurde es mir erzählt. Es stimmt. Vielleicht aber auch, weil wir nie gelernt haben, wie man Dinge schätzt. Wahrhaftige Wertschätzung. Es beginnt nicht mit den teuren Autos und Taschen, den neusten Schuhen oder Designermöbeln. Es beginnt mit der Wertschätzung, leben zu dürfen. Nicht wo man lebt, mit wem oder wie man lebt, sondern das man lebt. Wenn wir nicht das Leben schätzen, wie sollen wir den banalsten Dingen Wertschätzung zuordnen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal bewusst in den Himmel geschaut habe. Mich darüber gefreut habe, dass ich die Farben des Himmels sehen kann und über die Motive in den Wolken philosophieren kann. Ich kann dir nicht sagen, wann ich zuletzt gerannt bin und glücklich war, dass meine Beine mich tragen. Wenn ich nicht mal den Himmel achte, die Möglichkeit, meine Liebsten fest umarmen zu können, wie soll ich mein bestehendes, vergängliches Hab und Gut schätzen? Zufrieden und bescheiden sein? Wir sollten alle öfter in den Himmel schauen, öfter lachen, wenn wir die Vögel hören, rennen und lieben. Wir sollten vor allem eins: dankbarer sein.
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