Abschlussreflexion

Abschlussreflexion

1.Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene, gerne auch mehr) theoretischen Erkenntnisse (auf allgemeine Konzepte oder empirische Studien aufbauend), die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:
a.) unterschiedliche fachdidaktische Aspekte. Übertragen Sie, wenn möglich, die in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer.
b.) generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht.
Bitte benennen Sie für Aufgabenteil 1 konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen (Namen, Jahr, Titel). Hinweis: Die Vorlesungsfolien stellen keine Literaturquellen dar. Sie können jedoch gerne auf die Literatur zurückgreifen, auf die auf den Folien verwiesen wird.

 

Zu 1.)

In der Ringvorlesung haben wir viele verschiedene Aspekte und Umgänge mit Heterogenität kennengelernt. Für mich waren jedoch die Vorlesung 5 und 9 am interessantesten.

In der Vorlesung 5 ging um die Rolle der Intelligenz und des Vorwissens beim erfolgreichem lernen. Diese fand ich besonders interessant, da sie nicht auf ein Fach spezialisiert ist. Durch diese Vorlesung habe ich gelernt, dass sowohl Intelligenz als auch Vorwissen wichtige Aspekte sind, um erfolgreich zu lernen. Es ist vor allem aber wichtig diese effektiv einsetzen zu können. (Gruber & Stamouli 2020, S.25-45). Die wichtigste Erkenntnis für mich bei der Vorlesung, war jedoch, dass beides gleichbedeutend für das Ziel des erfolgreichen Lernens ist. Dies bedeutet also, dass es wichtig ist den Unterricht nach dem Wissensstand der Schüler*innen zu gestalten, denn ohne das, können sie nicht richtig gefordert und gefördert werden. (vgl. Helmke, 2009, S.244ff.)

Dieser Aspekt ist vor allem, für mein Fach Chemie wichtig. Es ist wichtig, dass die Rechenmethoden und Vorgänge verstanden werden, damit man mit ihnen überhaupt arbeiten kann.

In der Vorlesung 9 ging es um die Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung. Das war für mich das interessanteste Thema, weil ich selbst mehrsprachig aufgewachsen bin und somit dieses Thema schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt hat. In unserer Gesellschaft, herrscht immer noch die veraltete Meinung, dass Mehrsprachigkeit ein Problem sei. Jedoch ist es eher im Gegenteil. Es handelt sich hierbei nämlich um eine sehr wichtige Kompetenz, die gefördert werden sollte. (Fürstenau, 2011, S.33)

Im Unterricht halte ich es für wichtig, dies zu vermitteln. Ich als Lehrkraft, würde in meinem Unterricht nicht den Fokus daraufsetzen, dass es bei der Zweitsprache (Deutsch) ggf. noch Defizite gibt. Ich würde versuchen ihnen meine bestmögliche Unterstützung zu bieten, indem ich unter anderem den Schüler*innen, dessen Erstsprache Deutsch ist vermitteln, wie wichtig ihre Unterstützung ist indem, ich ihnen sage, dass sie niemanden aufgrund von Fehlern bei der Aussprache etc. auszulachen sollten, sondern sie freundlich und respektvoll korrigieren könnten.

Diese Vorlesungsthemen sind zwar nicht spezifisch auf meine Fächer anwendbar, jedoch sind sie für den Lehrer*innenberuf sehr bedeutsam.

2.) Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen/-strukturen, schulkulturelle Aspekte, Handeln von Lehrkräften), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele reflektieren. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Zu 2.)

Hierbei beziehe ich mich grundlegend, auf meine Erfahrungen aus dem Orientierungspraktikum, da ich in der kurzen Zeit schon einige Eindrücke sammeln konnte.

Zu dem Thema der Mehrsprachigkeit, fällt mir ein Beispiel von vor paar Tagen ein. Im Deutschunterricht hatten die Kinder gerade das Thema „Sagen aus Norddeutschland“, da sie gerade Projektwochen zum Thema Watt haben. Ein Schüler aus der Ukraine hat uns Praktikant*innen nach Hilfe gefragt. Daraufhin hat sich einer von uns zu ihm gesetzt und ist die Sage mit ihm Schritt für Schritt durchgegangen. Es gab zwar einige Schwierigkeiten, jedoch wurden diese in Form von Bildern und einem Übersetzer gelöst. Wenn man dem Kind ausführlich und vereinfacht erklärte, was das Wort genau heißt, hat er es fast direkt verstanden, obwohl er erst seit kurzem in Deutschland ist. Diesen Umgang mit der Situation finde ich besonders gut, da das Kind sich durch die Hilfe von uns stark unterstützt gefühlt hat und vor allem auch wirklich Spaß daran hatte, mit dieser Übersetzung von uns zusätzlich mit Bildern zu arbeiten. Ich denke, dass das den Prozess des Verständnisses deutlich vereinfacht hat.

Zum Thema Gendern fällt mir jedoch leider ein negatives Beispiel ein. Im Englischunterricht, ebenfalls zum Thema der Projektwoche Watt, haben die Kinder ein Bild mit leeren Sprechblasen bekommen, zudem sie passende Sätze zuordnen sollten, die unten im Bild standen. Auf dem Bild waren viele Menschen zu sehen. Beim Besprechen der Aufgabe, ist mir aufgefallen, dass es Kind gesagt hat: „Der Junge unten links sagt das“. Daraufhin haben alle Kinder losgeschrien, dass es ein Mädchen sei. Dies war jedoch nicht klar erkennbar für mich. Jedoch unterstützte die Lehrkraft die Meinung der Kinder und sagte, dass es eindeutig ein Mädchen sei. Das Kind im Bild hatte langes Haar und ein Handtuch um den Körper gewickelt. Ich finde anhand dieses Beispiels, sollte einem bewusstwerden, dass man sowas als Lehrkraft nicht tun sollte, da man somit den Kindern die „Klischees“ der Geschlechter schon von klein auf beibringt. Gendersensibler Unterricht ist meiner Meinung nach sehr wichtig, damit sowas eben nicht passiert.

3.) Zu welchen, mindestens zwei, Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Zu 3.)

Ich fand insgesamt, dass die Themen der Mehrsprachigkeit und des Gendersensiblen Unterrichtes noch weiter aufgegriffen hätten werden sollen, da diese Themen im Laufe das nächste Jahr eine noch größere Rolle für uns als Lehrkräfte spielen werden. Deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, diese Themen soweit es möglich ist, ausführlich zu besprechen, natürlich ohne die anderen Themen zu vergessen. Am wichtigsten bleibt aber für mich, das Thema der Mehrsprachigkeit.

Alles in allem hätte ich mir gewünscht, dass man bei so einer Vorlesung mehr mit Praxiserfahrung arbeiten würde. Natürlich ist e wichtig, die Theorien und Geschichten dahinter zu verstehen. Jedoch fehlt mir hierbei leider der Bezug auf unseren Unterricht in der Zukunft. Natürlich ist es nicht einfach, so viele wichtige Themen in so einem Umfang zu besprechen. Jedoch denke ich, dass hier die beste Lösung wäre die Vorlesung vielleicht in einen Theorieteil und Praxisteil aufzuteilen. ZB.: Der Theorieteil behandelt die Fachbegriffe, Theorien und Konzepte und der Praxisteil arbeitet mit Fallbeispielen und bezieht uns Student*innen mit ein.

Im Großen und Ganzen fand ich die Vorlesung allerdings trotzdem gut und wichtig. Denn durch diese, lernte ich wichtige Konzepte und Themen kennen, die mir vorher gar nicht so bewusst waren.

Quellen:

Gruber, H., & Stamouli, E. (2020). Intelligenz und Vorwissen. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 25–44). Heidelberg: Springer.

Helmke (2009): Umgang mit Heterogenität. Kap. 4.9, S. 244-259

 

Fürstenau, S., Gomolla, M. (2011). Integration und schulische Leistung von Schülerinnen mit Migrationshintergrund. In S. Liebig, A. M. Thijs & W. Bos (Hrsg.), Ethnische Diversität im Bildungssystem: Ein Handbuch (S. 30-40). Springer VS.


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