Mathematik ist nichts für Mädchen? Die Genderfrage und ihre Rolle für Mathematik(unterricht)

Nennen Sie drei zentrale Aspekte, die für eine gendersensible Gestaltung des Mathematik-Unterrichts von Bedeutung sind und erläutern diese kurz. Wählen Sie eines Ihrer Unterrichtsfächer, das nicht Mathematik ist. Inwiefern sind diese Aspekte auch Ihrem Fach relevant?

 

  1. Aufgaben in Mathebüchern oder auch von Lehrer*innen gestaltete Aufgaben, sollten auf alle Geschlechter und Identitäten eingehen. Die Aufgaben sollten nicht nur Stereotypen aufgreifen, wie welches Geschlecht was mag oder für Hobbies hat.

  1. Schüler*innen sollten gleiche Voraussetzungen haben. Unabhängig vom Geschlecht oder Begabung in dem Fach, sollten Schüler*innen dieselben Chancen haben zu lernen und gelehrt zu werden.

  1. Das Vorurteil, dass weiblich gelesene Schüler*innen, schlechter in Mathe sind als männlich gelesene Schüler*innen sollte abgelegt werden. Durch dieses Vorurteil müssen sie sich den Lehrer*innen beweisen, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, was weder deren Aufgabe noch deren Sorge im Unterricht sein sollte.

Eines meiner Fächer ist Kunst. In diesem Fach ist es genau andersherum als in Mathematik. Es wird immer davon ausgegangen, dass weiblich gelesene Schüler*innen besser malen, zeichnen können oder sich für Kunst interessieren, was genauso ein Problem darstellt. Die Leistungen bzw. Interessen von Schüler*innen sollten nicht auf deren Geschlecht reduziert werden.

 

Erinnern Sie sich an eine Unterrichtsstunde, die Sie vorbereitet oder beobachtet haben. Inwiefern spielte eine gendersensible Gestaltung bei der Vorbereitung eine Rolle? Würden Sie es heute wieder so machen? Was würden Sie ggf. ändern?

 

Da ich selbst noch keinen Unterricht vorbereitet habe, kann ich nur aus Sicht einer Schülerin sprechen. Zu meiner Schulzeit wurde kein Wert auf die gendersensible Gestaltung des Unterrichts gelegt. In der Oberstufe haben es ebenfalls nur sehr wenige Lehrer*innen gemacht. In den Schulbüchern wurden nur Stereotypen aufgegriffen. Ich kann mich an kein Buch erinnern, was nicht stereotypisch war. Dies würde ich aber jedoch später als Lehrerin, soweit ich kann, ändern, da es mir sehr wichtig ist niemanden aufgrund dessen Geschlechts, Identität usw. zu diskriminieren.

Wählen Sie ein Schulbuch Ihrer Wahl zu einem Ihrer Fächer und analysieren einen Abschnitt hinsichtlich gendersensibler Gestaltung. Gehen Sie dabei auf die Verwendung von Darstellungen/Fotos sowie die sprachliche Gestaltung ein. Machen Sie ähnliche Entdeckungen wie Parise (2021)?

Mein zweites Fach ist Chemie. Dazu habe ich ein Schulbuch rausgesucht und durchgeblättert. Dabei ist mir aufgefallen, in diesem Schulbuch die Personen auf den Bildern, die Experimente durchführen weiblich gelesene Personen sind. Genauso wird bei der Sprache Geschlechtsneutral geschrieben. Es wird nur in Du-Form geschrieben. Es wird zwar weder, auf andere Sexualitäten oder Identitäten eingegangen, jedoch finde ich dies in einem Chemiebuch sehr schwer, da hier das Wissenschaftliche im Vordergrund steht. Allerdings ist dies trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.  (Prisma Chemie, 2020, Ausgabe A, S.34)

Allerdings habe ich zu meiner Schulzeit auch ähnliche Erfahrungen wie Parise mit Schulbüchern gemacht. Es wurde weder auf genderneutrale Sprache noch auf eine vielfältige Abbildung von Personen geachtet. Dies sollte sich schleunigst ändern, da Schüler*innen kein Gefühl davon kriegen sollten, dass es nur heteronormative Beziehungen etc. gibt.(Vgl. Parise, Megan „Gender, sex, and heteronormativity in high school statisics textbooks“, 2021)

Quellen:

Prisma Chemie, Differenzierte Ausgabe A ab 2020, S.34

Parise, Megan M. (2021): Gender, sex, and heteronormativity in high school statistics


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