In diesem Blogeintrag wird es um den Vergleich von Vorwissen und Intelligenz in Bezug auf schulisches Lernen gehen.
- Welche Rolle spielen Intelligenz und Vorwissen für erfolgreiches Lernen? In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen zueinander? Wie hat man ihren jeweiligen Einfluss auf Lernerfolg empirisch untersucht? Und was bedeuten die Befunde für Schule und Unterricht?
Für erfolgreiches Lernen stellt Vorwissen ebenso wie Intelligenz einen wichtigen Anhaltspunkt da. Intelligenz allein ist nicht ausreichend. Es ist wichtig dieses effektiv einsetzen zu können (Gruber & Stamouli 2020, S.25-45). Anhand einer aufgestellten Statistik bei dem es um das Zusammenspiel von Vorwissen und Intelligenz ging, stellten Schneider, Körkel und Weinert 1989 eine Studie, bei welcher, das Ergebnis war, dass Intelligenz ohne Vorwissen nicht den gleichen Lernerfolg erzielt wie Intelligenz mit Vorwissen. Anhand dieser Studie, lässt sich schließen, dass es wichtig ist die unterschiedlichen Lern/Wissensstände der Schüler*innen bei der Förderung und in der Schule zu beachten (Schneider, Körkel, Weinert 1989, S.306-312).
- Einige Befunde zur Rolle von Intelligenz und Vorwissen beim Lernen waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche (Forschungs-)Fragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr Orientierungspraktikum)? Und wie könnten Sie diese Fragen beantworten?
Am überraschendsten fand ich, dass Intelligenz und Vorwissen im Allgemeinen eine so doch unterschiedliche Rolle für den schulischen Erfolg spielen. Vor allem durch die Studie von Schneider et. al. wurde mir ein Auge geöffnet, denn ich dachte dass Intelligenz eine höhere Rolle im Zusammenhang mit schulischen Erfolg spielt, als das Vorwissen. Denn gerade, wenn ich mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnere, haben die SchülerInnen mit einer augenscheinlich hohen Intelligenz bessere Noten erzielt. (Schneider, Körkel, Weinert 1989, S.306-312)
- Am Ende des Vortrags wurden zwei verschiedene Adaptionsmodelle dargestellt. Finden Sie Praxisbeispiele zu jeder der in den Modellen genannten Reaktionsformen (Weinert, 1997) bzw. Adaptionsmöglichkeiten (Leutner, 1992).
Ein Praxisbeispiel zur Reaktionsformen
Hierzu würde mir ein passendes Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit einfallen. Mein damaliger Biologieunterricht kennzeichnete sich dadurch, dass man sich an der großen Masse orientierte und den Unterricht nach deren Lernerfolg plant. Man ging weniger auf einzelne Individuen ein, sondern fuhr einfach mit dem Unterricht fort, sodass manche Personen sich den Stoff zuhause selber aneignen müssen. (Weinert, 1997 S50-52)
Ein Praxisbeispiel zur Adaptionsmöglichkeiten
In der meiner schulischen Laufbahn besuchte ich eine Oberschule. Dort wurde innerhalb des Geschichtsunterrichts sehr darauf geachtet, dass alle SchülerInnen gleichmäßig gefordert und gefördert werden. Es wurde immer auf Individuelle Probleme, sowie Fragestellungen eingegangen und es war allen möglich, die es wollten, gute Noten zu erzielen. (Helmke, 2009 S.244-259)
Quellenverzeichnis
Gruber, H., & Stamouli, E. (2020). Intelligenz und Vorwissen. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 25–44). Heidelberg: Springer.
Schneider, W., Körkel, J., & Weinert, F. E. (1989). Domain-specific knowledge and memory performance: A comparison of high- and low-aptitude children. Journal of Educational Psychology, 81, 306–312.
Weinert, F. E. (1997). Notwendige Methodenvielfalt: Unterschiedliche Lernfähigkeiten der Schüler erfordern variable Unterrichtsmethoden des Lehrers. Friedrich-Jahresheft (1997): Lernmethoden – Lehrmethoden – Wege zur Selbständigkeit, 50-52. Seelze: Friedrich-Verlag
Helmke (2009): Umgang mit Heterogenität. Kap. 4.9 S. 244-259
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