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RV14: Abschlussreflexion des Moduls

1.

Die zentralsten theoretischen Aspekte der Ringvorlesung waren für mich die RV05 über Mathematische Leistungsunterschiede und die RV03 mit dem Thema ob „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht sind.

Teil a):

Meine Studienfächer sind Mathematik und Chemie, weshalb ich vor allem aus der RV05 viele für mich wichtigen Aspekte mitnehmen konnte. Vor allem der Aspekt des heterogenen Lernendenprofils (Helmke 2010; Prediger & Aufschnaiter 2017; Renkl 2014) fand ich sehr aufschlussreich. Dieser Aspekt lässt sich auf alle anderen Fächer übertragen, denn eine Fokussierung auf die Lernausgangslage der einzelnen Schüler*innen ist dort ebenso wichtig.

Aus der RV03 habe ich als zentralen Aspekt mitgenommen, das interkultureller kommunikativer Fremdsprachenunterricht, wenn richtig angewendet, sehr wertvoll für die Lernenden sein kann. Besonders interessant war die Stereotypenfalle, die auch in anderen Fächern als dem Fremdsprachenunterricht auftreten kann. Denn aufgrund der Heterogenität im Klassenverbund kann man als Lehrkraft leicht in diese Falle geraten.

Teil b):

Generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse für mich waren, dass Lehrer, aufgrund der vorhandenen Heterogenität im Klassenraum, sehr viel in ihren Arbeitsmethoden adaptieren müssen. Gerade der Zusammenhang von Oberflächen- und Tiefenstrukturen im Unterricht und den daraus resultierenden Zugangsweisen zur Strukturierung der Lerngegenstände ist eine große Herausforderung als Lehrkraft ( vgl. Knipping, C., Korff, N. & Prediger, S. (2017). Weiterhin fand ich das Modell von Byram (Byram, M. (1997)) zur Interkulturellen kommunikativen Kompetenz als Fachfremder sehr wichtig. Denn nicht nur im Fremdsprachenunterricht treffen verschiedene Kompetenzen aufeinander. Auch im Mathematikunterricht setzen sich die Bildungsstandards aus vielen Kompetenzbereichen zusammen.

2.

Schon die Schulform prägt den Schulalltag meiner Meinung nach. Denn gerade an Gymnasien herrscht oft eine andere Schulstruktur mit leistungsorientiertem Unterricht. Oft sind Gymnasien elitäre Schulen in denen Inklusion oft vernachlässigt wurde. Besonders ist ein Fall eines Bremer Gymnasiums (2018), welches keine Inklusionsklasse aufnehmen wollte. Dabei prägt Inklusion den Schulalltag wie kein anderer Faktor. Hierbei sind alle Schüler*innen egal welcher ethnischen Herkunft, Staatsbürgerschaft, Religion oder Beeinträchtigungen zu nennen. Denn gerade diese Vielfalt an Heterogenität an Schulen macht die Schule erst zu einem Lernort, der auch andere Bereiche abdeckt als nur die Fachwissenschaft. Zu meiner Schulzeit war der Inklusionsbegriff nicht sehr stark vertreten. Deshalb ist der Schritt der Bremer Bildungspolitik, alle Schulen zu inklusiven Schulen zu entwickeln der richtige Weg. Durch die Vorlesung ist mir diese Vielfalt außerhalb der Vermittlung von Wissen an Schulen erst richtig bewusst geworden. Man hat verschiedenste Bereiche und Sichtweisen kennengelernt, die auch die eigene Sichtweise auf den Begriff der Heterogenität verändert haben.  Auch das innerhalb eines Klassenverbundes jede/r Schüler*in eigene Umstände hat, wird mir durch das Modul immer bewusster. Hier ist nochmal das Konzept des heterogenen Lernendenprofils zu nennen, welches ich als sehr wichtig erachte, um die verschiedenen Lernzugänge zu finden, die den einzelnen Schüler*innen entsprechen. Es ist ein schwieriges Unterfangen allen Schüler*innen in ihrem Lernverhalten gerecht zu werden.

3.

Der Bereich des Antisemitismus hat mich sehr interessiert, da dieser in meiner Schulzeit leider zu wenig Beachtung gefunden hat. Gerade in der heutigen Zeit darf dieser Bereich nicht vergessen werden und realitätsnah dargestellt werden. Deshalb würde ich im weiteren Studium darüber mehr erfahren.

Ein weiterer Bereich ist die Inklusion und ob diese wirklich alle meint. Denn gerade im aktuellen Kontext der immer weitreichenderen Inklusion an Schulen in Bremen, finde ich es wichtig, dass dieser Bereich im weiteren Verlauf des Studiums noch weiter vertieft wird.

Da ich mit dem Begriff der Heterogenität in der Schule noch nicht oft in Kontakt gekommen bin, vermisse ich aktuell keinen Themenbereich in dem Modul.

Literatur:

Knipping, C., Korff, N. & Prediger, S. (2017). Mathematikdidaktische Kernbestände für den Umgang mit Heterogenität – Versuch einer curricularen Bestimmung

Helmke, A. (2010). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts.

Prediger, S. & Aufschnaiter, C. v. (2017). Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen aus fachdidaktischer Perspektive: fachspezifische Anforderungs- und Lernstufungen berücksichtigen.

Renkl, A. (2014). Lernende nicht nur aktivieren, sondern aufs Wesentliche fokussieren.

Byram, M. (1997). Teaching and Assessing Intercultural Communicative Competence.