Liebe Leser und Leserinnen,

in der gestrigen Vorlesung war „Heterogenitätskategorie Geschlecht/Gender in Schule – im Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung“ das Thema. Im folgenden werde ich genauer auf einige Punkte eingehen.

 

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Die Thesen zur Geschlechterdynamik stehen seit 1980 immer noch zur Debatte. Jungen sind wild, laut und lustig sein und die Mädchen stylen sich gerne, sind ruhig und disziplinierter, aufmerksamer, passen sich gut an, aber haben kein Selbstvertrauen. Laut genderbezogenen Inszenierungspraxen haben sowohl Mädchen als auch Jungen durch diese Geschlechterdynamik in der Schule Nachteile. Das kommt daher, dass den Jungen zugeschrieben wird begabter in den Naturwissenschaftlichen Fächern zu sein und den Mädchen, dass sie bessere Kompetenzen in den sprachlich- kreativen Fächern haben. Diese Verbindung von Kompetenzen mit dem Geschlecht kann zu Benachteiligungen in den Fächern führen, in welches der/die Schüler*in schlechter sein soll.

 

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Während meiner Schulzeit habe ich hinsichtlich des schulischen „Genderplay“ unter Bezugnahme der Leistung die Erfahrungen gemacht, dass sich die Relevanz der Noten und der Umgang mit den einhergehenden Emotionen zwischen den Jungen und Mädchen unterschieden und mit den Schulstufen verändert haben. So war es während der Grundschulzeit normal, dass die Mädchen offen mit ihren Gefühlen im Bezug auf Noten umgegangen sind und ihnen diese meistens sehr wichtig waren. Die Jungen haben nach Außen hin eine Haltung eingenommen, die verdeutlichte, dass ihnen die Noten egal sind. Sollte ein Junge Gefühle gezeigt haben, weil ihn die Note traurig stellte, wurde er meistens ausgelacht und ins lächerliche gezogen. Leider geht dieses Verhalten mit einem „Typisch Jungs“ Merkmal einher, dass diese keine Gefühle zeigen sollten und nach Außen hin immer Stark sein müssen. Auf den weiterführenden Schulen hat sich das Verhalten und die Meinung hinsichtlich der Leistung verändert. In der Oberstufe war die Leistung für jeden wichtig und es war völlig normal zu zeigen, wenn man einer Note wegen traurig war.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

Für mein kommendes Praktika werde ich mir vornehmen, hinsichtlich einer gendersensiblen Pädagogik das Verhalten und insbesondere die Unterschiede im Bezug auf das Heterogenitätsfeld Sprache genauer zu beobachten. Dabei würden mich die Fragen interessieren, ob es überhaupt einen Unterschied im Verhalten zu Jungen oder Mädchen gibt, wenn diese eine andere Muttersprache als Deutsch erlernt haben ? Und wenn diese These bestätigt wird, gibt es eine Möglichkeit, dieses Verhalten vorbeugend entgegen zu wirken?

 

 

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