Ally: Menschen, die sich mit queeren Personen verbĂźnden, sie respektieren und sie unterstĂźtzen, selber aber nicht zwangsläufig queer sind.Â
Chosen name: Ist der neue selbstgewählte Name einer trans Person nach ihrer Transition.
Christopher Street Day: âDer Christopher Street Day ist ein Tag oder ein Zeitraum, an dem queere Menschen fĂźr sich und fĂźr ihre Belange auf die StraĂe gehen, Ăffentlichkeit herstellen und ihre Forderungen erhebenâ (Regenbogenportal k.A.).
Deadname:Â Ist der Name einer trans Person vor ihrer Transition, der abgelegt wurde.
Heteronormativität: âDas Konzept der Heteronormativität kritisiert die gesellschaftlich postulierte Zweigeschlechterordnung und die Macht beziehungsweise Gewalt, die von ihr gegenĂźber anderen Geschlechtsidentitäten ausgeht. In dem Begriff enthalten ist auch eine Kritik an der Privilegierung von Heterosexualität als unhinterfragter Normâ (Sauer 2018).
LSBTIQ (LGBTIAQ+* engl.): âDie deutsche AbkĂźrzung LSBTIQ steht fĂźr Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers. Manchmal wird auch im Deutschen das englische Akronym LGBTIQ (âLesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Intersex & Queersâ) benutzt. Manchmal wird der Asterisk (Sternchen â*â) als Ăffnung und Platzhalter fĂźr weitere, nicht benannte Identitäten hinzugefĂźgt (LSBTIQ*), manchmal nicht.
An dieser Stelle sei auf einige Probleme verwiesen, die mit dem Akronym (den AbkĂźrzungen) verknĂźpft sind. Erstens bleibt festzuhalten, dass â auch wenn in der AbkĂźrzung das âIâ und âTâ enthalten sind â insbesondere Inter*-, aber auch Trans*-Aktivist:innen und deren Anliegen in der LSBTIQ-Bewegung kaum vertreten sind. Gleichsam finden bisexuelle und queere Positionen häufig keinen Wiederklang in lesbisch-schwulen Identitätspolitiken. Zu berĂźcksichtigen ist zweitens, dass sich nicht alle Inter*- oder Trans*-Menschen als Teil einer sexualitätsbasierten LSB-Emanzipationsbewegung verstehen. Drittens ist herauszustellen, dass LSBTIQ westliche Definitionen zusammenfasst, die einen einschränkenden, uniformierenden und hegemonialen (vorherrschenden) Charakter haben“ (Sauer 2018).
Im Rahmen des vorliegenden Lexikons sollen diese Bezeichnungen nicht suggerieren, dass es sich hierbei um lebenslang und universell gĂźltige Identitätsformen handelt. Sie werden vielmehr strategisch benutzt, um Ăźber die unterschiedlichsten sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten Ăźber alle kulturellen, geographischen, sprachlichen und zeitlichen Grenzen hinweg sprechen zu kĂśnnen. Andere, lokale und indigene Selbstdefinitionen wie zum Beispiel Lesbi (Indonesien), Shamakhami (Bangladesch), Hijra (Indien/Pakistan), Jota (Mexiko), Two Spirit (USA/Kanada) etc. sind darin nicht repräsentiertâ (Sauer 2018).
Pupplay: âHuman Pupplay ist ein Rollenspiel, bei dem eine Person die Rolle eines Pup (Welpe) oder Dog (erwachsener Hund) einnimmt. Man kann es alleine zusammen mit anderen Pups/Dogs, mit einem Herrchen oder Frauchen, Trainer, Master oder einer anderen von vielen mĂśglichen Rollen spielenâ (Pupplay k.A.).
queer: âIn subkulturellen, politischen Kontexten eine Selbstbezeichnung von Menschen, die ihre Identität und ihre Lebensformen jenseits von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit einordnenâ (Jagose 2001 zitiert in Schuster 2012: 646).
Trans*Inter*Dyke-March: âDer Dyke*March ist eine Demonstration, um lesbische Sichtbarkeit im Ăśffentlichen Raum zu fordern und fĂźr gleiche und fĂźr feministische Rechte lesbischer Frauen eintrittâ (Dyke*March Rhein-Neckar k.A.).
Outing: âJemanden zu outen bedeutet, die Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung eines Menschen einem anderen Menschen, einer Gruppe und/oder der Ăffentlichkeit zu verraten. Meistens findet das unfreiwillig ohne die Zustimmung oder Einwilligung der betroffenen Person stattâ (Queer Lexikon).