Um ein erstes Stimmungsbild der Befragten bezüglich der Queerness der Stadt Bremen zu erhalten, stellten wir die Frage: „Nimmst du Bremen als queere Stadt wahr?“ und boten folgende Antwortmöglichkeiten:
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- Ja.
- Überwiegend ja.
- Weder noch.
- Überwiegend nein.
- Nein.
Die Auswertung der Frage zeigt folgendes Ergebnis: von 26 Befragten gaben 3 Personen an, dass Bremen eine queere Stadt ist und weitere 8 Personen sagten, dass sie Bremen als überwiegend queer wahrnehmen. 9 Personen stehen dieser Frage neutral gegenüber. Die restlichen 6 Personen nehmen Bremen überwiegend als nicht queere Stadt wahr.
Auf die Nachfrage, was an Bremen als queer empfunden wird, wurden verschiedene Aspekte genannt. Die Antworten lassen sich grob in sieben Kategorien einteilen:
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- Personen
- Veranstaltungen
- Institutionen
- Kneipen/Bars
- Uni
- Andere
- Kritik
Die Umfrage ergab, dass besonders Personen die Stadt queer machen. Die Befragten gaben an, dass „Personen, die als queer gelesen werden“, „vielfältige Leute mit Offenheit“ sowie die „offene und größtenteils politisch linke Einstellung“ (Umfrage) dazu beitragen, dass Bremen als queer empfunden wird. Hinzu kommen Veranstaltungen wie der CSD, der Trans*Inter*Dyke March oder auch regelmäßig stattfindende queere Partys wie die Gay Candy oder Gay Kiss. Institutionen wie das Rat & Tat-Zentrum für queeres Leben e.V. bieten mit ihrer Funktion als Beratungsstelle, den Jugendgruppen und verschiedenen Veranstaltungen Hilfe und Orte der Vernetzung.
Die Befragten gaben auch eine Vielzahl an Kneipen und Bars an, welche Bremens queere Szene mitgestalten. Allen voran die Friends Bar und der Schwarze Hermann wurden häufig von den Befragten erwähnt, aber auch weitere Lokale wie die Königs Lounge, das Queens, das Bronx und das Rendezvous fielen als Antworten. Neben Lokalen und Institutionen, die sich eher in der Innenstadt ansammeln, wurde auch die Universität Bremen erwähnt. Eine Person äußerte sich dahingehend mit „Ich denke, dass die Universität Bremen für mich der Ort ist, an dem ich am ehesten merke, dass [es] relativ viele Queer People in Bremen und Umgebung gibt“ (Umfrage). Eine weitere Person merkte an: „an der Uni fühle ich mich ziemlich akzeptiert und safe, aber in der Stadt eher nicht“ (Umfrage). Auch die Regenbogenflagge, die mitunter in der Glashalle hängt, wird positiv aufgenommen. Zudem wurde angemerkt, dass „an der staatlichen Uni […] die Awareness viel stärker [ist] als z.B. im Süden von Deutschland“ (Umfrage). Es wurden auch viele weitere verschiedene Spaces angesprochen, die wir unter Andere zusammengefasst haben. Darunter fallen das Perseus (Gay-Club Sauna) und das Movies (Sexkino), aber auch inklusive Werbungen sowie die Dating App Grinder. Der Stadtteil Viertel wurde auch von einigen Befragten erwähnt.
Neben einer Vielzahl an Beispielen und positiven Ergebnissen wurde auch einiges an Kritik geäußert. So machte eine Person ihren Frust bekannt:
„[i]ch empfinde Bremen diesbezüglich eher als scheinheilig. Bremen spricht sich zwar für queere Menschen aus, tut allerdings nicht mehr als das. Für mich sind es diese Orte, […] die Schwulenbars, wie das Friends, das Queens, der Schwarze Hermann und die Königslounge. Hierfür sind allerdings eher die Betreiber verantwortlich als die Stadt. Dies gilt ebenfalls für Veranstaltungen wie die Gaycandy oder ähnliches, welche von Menschen aus der Community selbst veranstaltet werden“ (Umfrage).
Hierbei wird eindrücklich, dass die Community beziehungsweise queere Menschen selbst verantwortlich für die Errichtung und Unterstützung von Queer Spaces sind. Die Stadt Bremen selbst gibt auf ihrer Website an, dass „[d]as Land Bremen […] sich entschieden gegen Diskriminierung und für gleiche Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren (LSBTIQ*) Menschen [engagiert]“ („Politik für LSBTIQ*-Personen“). So gibt die Stadt an, verschiedene gesetzliche Forderungen, wie das Recht auf Eheschließung gleichgeschlechtlicher Ehepartner:innen oder die Ergänzung des Art. 3.3 im Grundgesetz gestellt und unterstützt zu haben (vgl. „Politik für LSBTIQ*-Personen“). Auch unterstützt die Stadt das bereits genannte Rat & Tat-Zentrum, das sich für die Interessen queerer Menschen einsetzt und als Anlaufstelle sowie Ort der Vernetzung und des Beisammenseins fungiert. Seit 2020 gibt es auch den Queerpolitischen Beirat. Die Aufgaben des Beirats sind unter anderem die Umsetzung des Landesaktionsplans gegen Homo-, Trans- und Interphobie 2015 („Queerpolitischer Beirat“).
Auch wenn diese Dinge in die richtige Richtung gehen, ist immer noch Luft nach oben insbesondere, wenn es um das Schaffen von Queer Spaces und queerfreundlichen Räumen geht. Dies betrifft jedoch nicht nur die Stadt. Ein Wandel der gesamten Gesellschaft ist erforderlich.
Andere Kommentare sagten, dass Bremen häufig recht offen erscheint, dass das jedoch nicht immer und überall der Fall sei. Einige empfinden die Stadt auch gar nicht als queer (vgl. Umfrage).
Unter dem Reiter Negative Erfahrungen findest du eine Karte und eine kurze Beschreibung mit Orten, an denen sich unsere Befragten unwohl oder auch unsicher fühlen.
Unter dem Reiter Physische Queer Spaces findest du eine Übersicht von Spaces, die unsere Befragten als Queer Space empfinden. Weitere Informationen zu einigen dieser Spaces findest du auch unter Anlaufstellen.
Unter dem Reiter Queer Moments in Bremen findest du eine Karte mit queeren Momenten, die Menschen in Bremen erlebt haben.
Wenn du dir den Aktionsplan anschauen möchtest, findest du einen Link unter Anlaufstellen.