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Eigentlich muss ich ja eh inklusiv unterrichten“ – Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung

Liebe Leser*innen, 

am 20.06.2022 hielten Dr. Natascha Korff und Dr. Elisabeth Hollerweger im Rahmen der Ringvorlesung Ba-Um-Het SoSe 2022 einen Vortrag über die Thematik „Eigentlich muss ich ja eh inklusiv unterrichten“ – Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung“.

Im Folgenden werde ich versuchen, die dazugehörigen Leitfragen zu beantworten. 

  1. Benennen und erläutern Sie kurz drei für sie zentrale Erkenntnisse aus dem heutigen Termin.

„Inklusion“ bedeutet für den Lehrerberuf mit pädagogisch-erzieherischen, didaktischen und schulstrukturellen Herausforderungen und Chancen umzugehen (vgl. Korff & Hollerweger 2022, Folie 4).  Ziel der Inklusion ist es, allen Schüler*innen eine gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht zu bieten (vgl. Korff & Hollerweger 2022, Folie 5). Um das zu gewährleisten, sollen  Schüler*innen ihre soziale Zugehörigkeit anhand von personaler Anerkennung  merken. Außerdem sollte den Schüler*innen zugetraut werden bestimmte Lernmöglichkeiten selbst zu bestimmen, um ihnen das individuelle Lernen zu ermöglichen (vgl. Seitz 2016, Vortrag Bremen).

Der Vortrag stellt das so genannte „Orchestrating Learning“  vor, in dem wahrgenommen wird, dass alle Schüler*innen vielfältig und einzigartig sind. Unterricht und Unterrichtsmaterial soll individualisiert und differenziert werden und die Schüler*innen sollen gemeinsam mit- und voneinander lernen (vgl. Korff & Hollerweger 2022, Folie 12). 

  1. Diskutieren Sie einen heute vorgestellten Aspekt guten (inklusiven Literatur-)Unterrichts anhand eines positiven oder negativen Beispieles aus Ihren Praktika.

Mein Orientierungspraktikum absolvierte ich an einer jahrgangsübergreifenden Klasse, wobei die Schüler*innen ganz viel in Einzelarbeit arbeiteten. In den Hauptfächern hatte jedes Schulkind ein Arbeitsheft, wobei jedes Kind individuelle Fortschritte machen konnte. Einige kamen schneller voran als die anderen, weshalb sie dann ein weiterführendes Heft bekamen unabhängig von ihren Mitschüler*innen. Eine weitere positive Eigenschaft an dem jahrgangsübergreifenden Unterricht war, dass die Schüler*innen, die im höheren Jahrgang waren, jedoch vom Lernstand noch nicht so weit waren, Dinge von den ersten Jahrgang nochmal mit lernen. Andersrum konnten Erstklässler*innen, die schon weiter waren, sich am Unterricht der Zweitklässler*innen beteiligen. Eine weitere Auffälligkeit war der Umgang mit einem Schüler, der eine Seh- und Hörschwäche hatte. Er wurde von Anfang an im Unterricht aufgenommen und hat dieselben Aufgaben, wie seine Mitschüler*innen bekommen. Er bekam Hilfe, indem beispielsweise die Arbeitsblätter für ihn in größer ausgedruckt wurden oder er im Klassenraum in der vordersten Reihe saß.  

  1. Welche Frage ist für Sie heute offen geblieben und wie könnten Sie sich deren Beantwortung in ihrem nächsten Praktikum annähern?

Interessant zu erfahren wäre, inwiefern inklusiver Unterricht in den Schulen  eingebracht und umgesetzt wird. In meinem Orientierungspraktikum konnte ich dem bezüglich gute Kenntnisse sammeln, da ich in einer jahrgangsübergreifenden Klasse hospitiert habe. Mich würde interessieren, wie es andere Schulen, die jahrgangsgebundene Klassen leiten, handhaben.

Literatur

Hollerweger, Elisa; Korff, Natascha (2022): Eigentlich muss ich ja eh inklusive unterrichten. Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung. Inklusionsdidaktische Grundlagen & Fachdidaktische Konkretisierungen. Universität Bremen, Vorlesungsfolien.

Seitz 2016 (Vortrag Bremen, 22.6.16 im Rahmen der Ringvorlesung, Verhandlungspraxen in widersprüchlichen Kontexten‘) Seitz, S./ Scheidt, K. (2012): Vom Reichtum inklusiven Unterrichts – Sechs Ressourcen zur Weiterentwicklung. In: Zeitschrift Für Inklusion online.