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Abschlussreflexion 

Die Ringvorlesung „12-55-BAUMHET-100 Umgang mit Heterogenität in der Schule“, die einen Umfang von 12 Sitzungen hatte, lehrte mich über verschiedene, relevante Themen in Bezug auf Heterogenität in Schulen. 

Im Folgenden werde ich versuchen, die für mich wichtigsten Erkenntnisse aus der Ringvorlesung zusammenzufassen. 

Der Umgang mit Heterogenität in Schulen ist meines Erachtens ein sehr wichtiges Thema mit dem sich die Lehrkräfte beschäftigen sollten, um jedes einzelne Schulkind im Unterricht gut fördern zu können. Besonders in der fünften Sitzung wurde deutlich, wie wichtig Lehrkräfte für die schulischen Lernleistungen der Schüler/innen sind (vgl. Hattie, 2009). Somit ist es wichtig sich als Lehrkraft ständig zu reflektieren und den Unterricht so zu gestalten, dass jedes Kind sowohl gefördert als ach gefordert werden kann. Des Weiteren ist anhand der zehnten Sitzung auch zu erkennen, dass Lehrkräfte ebenso darauf achten müssen einen gendersensiblen Unterricht zu gestalten. Dr. Elisabeth Hollerweger hielt hierzu einen Vortrag über gendersensiblen Literaturunterricht. Interessant zu erfahren, war die Bildung von Stereotypen und wie sich diese anhand bestimmter Studien bestätigen ließen. Die Problematik, dass das „Lesen“ von der Gesellschaft eher als Mädchensache gesehen wird, führt dazu, dass Schülerinnen bessere Lesekompetenzen als Schüler nachweisen. Um dieses Stereotyp aus der Welt zu schaffen, sollten Lehrkräfte versuchen, die für den Deutschunterricht ausgewählte Literatur so auszuwählen, dass es das Interesse beider Geschlechter erweckt. Eine mögliche Ursache für die Bildung dieses Stereotypes könnte sein, dass das Lesen meist mit Frauen verbunden wird, da Grundschullehrkräfte meist weiblich sind (vgl. Stein/ Endphols-Ulpe, 2019: S.181). Um dies zu umgehen, sollten mehrere als Vorbild fungierende männliche Erwachsene den Schüler/innen etwas vorlesen. Als angehende Deutschlehrerin ist es mir wichtig solche Stereotype abzuschaffen, weshalb ich nun vorsichtiger mit meiner Literaturauswahl umgehen werde. 

Ein weiteres Thema, welches mich beschäftigte, wurde in der achten Sitzung angesprochen. Inklusion ist für den Lehrerberuf ein relevantes Thema. Es ist wichtig jede/m Schüler/in gleichberechtigten Unterricht zur Verfügung zu stellen, jedoch ist dies nicht einfach zu gestalten, weshalb es für mich wichtig war, mehr über diese Thematik zu erfahren. Das so genannte „Orchestrating Learning“, zeigt uns, dass Unterrichtsmaterial individualisiert werden soll. Außerdem sollen Schüler/innen gemeinsam mit- und voneinander lernen (vgl. Korff & Hollerweger 2022. Folie 12). Als angehende Lehrkraft nehme ich aus diesem Vortrag mit mich mit jedem einzelnen Schulkind, so weit es mir möglich ist, zu beschäftigen und ihnen individualisierte Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. Außerdem werde ich versuchen nicht immer sofort einzugreifen, sondern den Schüler/innen erstmal Zeit zu geben und sich gegenseitig helfen zu lassen.

Anhand meiner Praktika und meinem Beruf in der Schule ist mir erst aufgefallen, wie wichtig und schwer es ist mit Heterogenität umzugehen. Lehrkräfte müssen neben dem Unterrichten noch viele andere Faktoren berücksichtigen. Die Ringvorlesung hat mir gezeigt, wie viele Lehrkräfte diese Faktoren nicht miteinbeziehen. Zu meiner Schulzeit hat man deutlich Genderunterschiede gespürt, vor allem in den Unterrichtsfächern. Fächer wie Deutsch und Kunst wurden meistens von den Mädchen bevorzugt, während naturwissenschaftliche Fächer oder Sport von den Jungen bevorzugt worden. Die Lehrkräfte unternahmen nicht viel dagegen und bemühten sich nicht den Unterricht gendersensibler zu gestalten. In meinem Orientierungspraktikum hingegen gab es zu einem die Deutschlehrerin und zu anderem den Erzieher, die gemeinsam mit den Schüler/innen einmal die Woche eine Lesestunde einführten. Dies könnte das Stereotyp, dass das Lesen eher eine weibliche Aktivität ist, auflösen. In Bezug auf Mehrsprachigkeit und Inklusion gibt es jedoch auch zur heutigen Zeit Lehrkräfte, die sich nicht viel mit diesen Kindern beschäftigen. In meinem Orientierungspraktikum machte ich die Erfahrung, dass die Lehrkräfte nicht genug Rücksicht auf Mehrsprachigkeit nahmen. Auch im Thema Inklusion kam es zu Problemen, denn die Lehrkraft hatte den Wunsch, ein Schulkind mit Seh- und Hörschwäche in eine Schule für Kinder mit Behinderung einschreiben zu lassen. Da dies ihr Wunsch war, beschäftigte sie sich meines Erachtens nicht viel mit ihm. Anhand verschiedener Studien ist festzustellen, „dass negative Einstellungen die stärksten Hindernisse für Inklusion sind und Lernprozesse erschweren“ (vgl. Köhler, Kahl-Heinz, 2007: S.15). Somit ist es wichtig dem Schulkind nicht das Gefühl zu vermitteln, dass es nicht in die Schule gehört, auch wenn man für das Kind andere Vorstellungen hat. Es ist natürlich schwierig für jedes Kind immer individuelle Unterstützung zu leisten, jedoch sollte man versuchen den Unterricht so zu gestalten, dass bestimmte Kinder einen besseren Anschluss finden, sich mit ihren Mitschüler/innen auszutauschen. 

Aufgrund dieser Erfahrungen stellt sich mir die Frage „Wie geht man als Lehrkraft mit Mehrsprachigkeit um?“ oder „Wie können Lehrkräfte Mehrsprachigkeit in ihrem Unterricht integrieren?“. Diese Thematik beschäftigt mich besonders, da ich oft die Erfahrung machte, dass Schüler*innen und Lehrkräfte aufgrund fehlender Deutschkenntnisse nicht miteinander kommunizieren konnten und dadurch die Schüler*innen sich eher zurückzogen. Diesbezüglich ist es mir als angehende Lehrkraft wichtig mehr über den Umgang mit solchen Situationen zu erfahren, um jedem Kind die Lust am Lernen zu ermöglichen. Der Vortrag von Dr. Elisa Dunowski gab mir schon einen guten Einblick auf die Mehrsprachigkeit, jedoch würde ich gerne mehr darüber erfahren, wie man als Lehrkraft Schüler*innen mit wenig Deutschkenntnissen fördern kann.  Des Weiteren würde ich auch gerne mehr über Inklusion erfahren, da dies meiner Meinung nach eine große Herausforderung für Lehrkräfte ist, weshalb es umso wichtiger ist im Studium viel darüber zu lernen und zu sprechen.  

Literaturverzeichnis 

Köhler, Kahl-Heinz (2007): UNESCO-Projektschule und die Herausforderungen der Migration. Deutsche UNESCO-Komission e.V. In: Deutsche UNESCO-Kommission e.V. Migration als Herausforderung. 12-23.

Stein, Madeleine/ Endepohls-Ulpe, Martina (2019): Die erlebte Selbstbestimmung als Einflussfaktor auf die Lesesozialisation von Jungen und Mädchen im Grundschulalter. ZFG || Springer [ Format: Pdf, Zeit: 30.08.2022, URL: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s42278-019-00043-w.pdf ], S.181-196.