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Frage zur Sitzung am 24.4.2012 rv02

Wer kennt das nicht?

Du bist Türke? Dann musst du doch Döner mögen, eine Zwangsehe eingehen und natürlich die Kurden hassen! Bist du Italiener? Ja dann musst du Spaghetti mögen, mit 40 noch bei den Eltern wohnen und schleppst eine Frau nach der anderen ab.  Bist du Muslim? Na dann bist du Antisemit, schlägst deine Frau und baust im Keller heimlich eine Bombe.

Die Folie 24, in der letzten Vorlesung, ist genau so ein Vorurteil. Eine Schülerin mit Migrationshintergrund, wird aufgrund ihrer Herkunft in Schubladen gesteckt. Die Pädagogin hat im Aufsatz, ihrer Schülerin, eine typisch türkische Meinung erwartet, doch was die Schülerin geschrieben hat, wich enorm davon ab. Die Schülerin fühlt sich nicht türkisch, noch fühlt sie sich als Deutsche, sie fühlt sich einfach als europäerin, also als ein Teil unserer Gesellschaft.

Der Mensch als solcher lässt sich oftmals durch seine Erfahrungen, sei es medial oder aus dem Alltag, von Erfahrungen leiten. Wir “ saugen“ unbewusst Informationen, über Nationalitäten und ihre Eigenarten auf und lassen  dadurch unsere subjektive Meinung davon beeinflussen. So auch die Lehrerin! Anstatt ihre Schülerin als solche zu sehen, wird ihre pädagogisch objektive Sichtweise durch den Migrationshintergrund ihrer Unterrichtenden determiniert. Nicht nur die Lehrerin wird durch Vorurteile und Erfahrungen beeinflusst, nein wir alle! Die Pädagogin kann als Querschnitt unserer Gesellschaft gesehen werden. Menschen mit Migrationshintergrund haben genauso wie „Volksdeutsche“ , „Hartzis“ und Rentner Vorurteile. Irgendwie hat jeder Vorurteile gegen mindestens ein gesellschaftliches Milleu. Wie einfach wir es uns doch machen!

Ich kenne weder das Klassengefüge innerhalb dieser Klassengemeinschaft, noch die anderen Variablen, welche die Unterrichtende zu so einer Aussage veranlasst haben. Vielleicht kennt die Pädagogin die Schülerin ja auch schon seit mehreren Jahren und weiß daher, dass es in der Familie ganz anders zu geht, als in der Klassenarbeit zu lesen ist. Deswegen bin ich vorsichtig mit Beschuldigungen und Vorwürfen, welche die Lehrerin bekommen könnte.

Seien wir aber doch ehrlich! Wer von uns hat keine Vorteile gegen „Hartzis“, „Islamisten“ und „Wasserstoffblonden“? Wir sind Menschen und machen uns das Leben immer einfach. Der einfachste Weg ist der Unser. Es ist soviel einfacher, auch für uns zukünftige Lehrer, mit einem „Schubladendenken“ durchs Leben zu gehen. Es schützt uns davor, über unsere eigene Denkweise/ Lebensphilosophie, nachzudenken. Sich selber kritisch zu sehen ist eine Fähigkeit, die nur sehr wenige, auch wir Lehrer, beherrschen. Das einzige was wir tun können, ist mit unserem Gegenüber zu sprechen und ihn, auch wenn es schwer fällt, als Menschen zu sehen.

Nur durch viele Gespräche mit den einzelnen Individuen einer Klasse, schulische wie persönliche Sachen, kann der Lehrer sich wirklich ein Bild machen, wen er da wirklich vor sich hat. Ein Bild, dass nicht durch Ethnie, Herrkunft und Sexualität geprägt ist. Vorurteile wird es immer geben, doch wir können wir diese durch Gespräche minimieren. So kann erreicht werden, dass die „Dönerfresser“, „Itaker“, „Autodiebe“ und „Bananenpflücker“ nicht nur bei einem Fussballturnier, als gleichberechtigtes Mitglied ohne Vorurteile gesehen wird, sondern auch darüber hinaus.

Deutschland ist von München bis Kiel „multikulturell“ und wir  können dadurch voneinander profitieren, wenn wir  miteinander kommunizieren und einander verstehe, auch im Unterricht. Wir brauchen keine Thilo Sarrazins oder  „SS Schergen“ a la Grass , also keine Spalter, sondern Menschen die aufeinander zugehen.

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