Fast geschafft! Die letzte Woche meines ersten Semesters bricht an und ich bin ehrlich gesagt froh, dass es nun bald vorbei ist. Innerhalb der ersten Monate sind mir bereits so einige Dinge aufgefallen, die ich besser hätte managen können und auch im nächsten Semester klüger regeln werde. Einer der Punkte, den ich komplett unterschätzt habe, ist das Gefühl für Zeit. Besonders als Student/in sollte man sich seine Zeit immer gut einplanen, um mit dem Stoff hinterherzukommen und bestimmte Fristen für beispielsweise Hausarbeiten einhalten zu können. Oft schiebt man Aufgaben oder Pläne auf und merkt erst am Ende, wie viel es letztendlich doch geworden ist. Dies sind Dinge, die man hätte vermeiden können. Wie sagt man aber so schön: „Aus Fehlern lernt man“. Ich bin deshalb guter Dinge, dass es nächstes Semester umso besser laufen wird!
Literaturliste Geruchssinn
Eine Beobachtung aus dem Dezember
Ein Nachmittag im Weihnachtstrubel
Fußgängerzone der Gerhard-Rohlfs-Straße, 15:15 – 15:30 Uhr
Die Fußgängerzone in Vegesack ist deutlich belebt. Ich habe einen Sitzplatz am Rande des Getümmel gefunden, um das Geschehen näher beobachten zu können. Trotz dieser außergewöhnlichen Umstände, drängen sich unzählige Massen an Menschen durch die schmale Einkaufsgasse. Das Einzige was auf die besonderen Verhältnisse hinweist, sind die bedeckten Gesichter der Menschen und vereinzelte Warnhinweise an den Eingängen der Geschäfte: „Bitte tragen sie einen Mund- und Nasenschutz und desinfizieren sie beim Betreten ihre Hände!“. Ich entdecke ein paar Kinder, die sich lachend und kreischend um einen großen, eisernen Wahl tummeln und auf ihm herum klettern. Sie tragen keine Maske, fällt mir auf. Was mir außerdem sofort ins Auge sticht, ist, dass sich an fast jedem Geschäftseingang unterschiedlich lange Schlangen an Personen bilden, die wahrscheinlich darauf warten, eintreten zu dürfen. In der Zwischenzeit eilen immer mehr Personen in unterschiedliche Richtungen. Ich frage mich, wo sie wohl hinwollen. Die Geräuschkulisse ist laut, aber angenehm. Hunderte Stimmen schallen durcheinander. Mal wird das einheitliche Stimmenmeer durch vereinzelte Ausrufe oder ausfallendes Gelächter übertönt. Ich höre ein paar Tauben, die über mir in den kahlen Baumkronen gurren. In naher Ferne dringt eine Melodie durch die Gassen der kleinen Ortschaft. Als ich mich den Klängen nähere, fällt mir auf, dass es sich hierbei um einen jungen Mann mit Gitarre handelt, der die Musik mit seiner Stimme begleitet. Die Luft ist kalt und ich merke, wie sich langsam die Sonne dem Horizont nähert und der Himmel sich leicht rosa färbt. Ich beschließe, mich auf den Heimweg zu machen.
In diesen 15min habe ich viele Menschen gesehen. Die meisten waren wahrscheinlich gerade damit beschäftigt, sich auf den Heimweg zu machen oder letzte Weihnachtsbesorgungen zu vollziehen. Es war merkwürdig, zu beobachten, dass es einige Menschen so haben aussehen lassen, als würde die Pandemie nicht existieren. Die Massen, die an diesem Nachmittag durch die kleine Fußgängerzone stapften, machten teilweise keinen Anschein auf Vorsichtsmaßnahmen. Viele von ihnen hielten beispielsweise keinen Abstand in den Schlangen vor den Geschäften ein und rückten wirklich jedes Mal mit minimalen Abstand zum Vordermann auf, obwohl Hinweistafeln deutlich auf den Mindestabstand von 1.5m hinweisen. Auch einige Grüppchen an Personen, die sich anscheinend zum alltäglichen Klatsch und Tratsch unterhielten, trugen ihre Masken entweder gar nicht oder so, dass nur der Mund bedeckt war. An solchen Beispielen konnte man klar erkennen, dass die Message noch nicht bei allen durchgedrungen war. Was mir außerdem in den Sinn kam, als mir die kleinen Kinder auffielen, war, dass sie höchstwahrscheinlich keine Ahnung haben, was in dieser Zeit eigentlich los ist. Sie trugen keine Maske, weil sie in ihrem Alter nicht dazu verpflichtet sind, aber trotzdem machten sie keinen Anschein auf beispielsweise Abstandsregeln. Wie sich vermuten lässt, haben sie es entweder trotz Erklärungen nicht verstanden oder ihre Eltern haben es ihnen einfach nicht anders beigebracht, was sehr schade ist. Auch wenn sie noch jung sind, sollte man Kinder immer aufklären damit sie mit der Welt aufwachsen, wie sie wirklich ist, besonders in solch schweren Zeiten. Was man also aus dieser kleinen Beobachtung schließen kann, ist dass viele Menschen einfach noch nicht verstanden haben, wie wichtig es ist, auf die derzeitigen Sicherheitsbestimmungen Acht zu geben und diesen Folge zu leisten. Denn nur so können wir es schaffen, das Virus zu bekämpfen.
Freewriting 09.02.2021
Mein erstes Semester Bevor mein Semester begann, war ich sehr aufgeregt. Was wird auf mich zu kommen? Was wird komplett neu für mich sein? Wird es mir gefallen? Auf all das habe ich mich aber sehr gefreut. Dann ging es endlich Anfang November los und die ersten Meetings fanden statt. Nagut, am liebsten hätte ich meine Kommiliton/innen und Professor/innen persönlich kennengelernt, aber was soll’s…vielleicht im Dezember. Die Zeit verging und verging, doch alles blieb gleich. Jeden Tag dasselbe Spiel. Jeden Tag saß ich vor meinem Laptop im Arbeitszimmer und nahm sämtliche Vorlesungen, Seminare und Tutorien entgegen. Am Anfang hat es mir Spaß gemacht, da es schließlich trotzdem etwas Neues für mich war. Doch mit der Zeit wurde ich trauriger und immer genervter, dass langsam meine Motivation dahin flog. Trotzdem versuchte ich aktiv mitzuarbeiten und die Inhalte zu verstehen. Nun ist das Semester fast vorbei und nun ja was soll ich sagen, ich bin etwas frustriert und wünsche mir, dass die ersten Monate meines Studiums etwas anders verlaufen wären. Ich hatte mich auf das Beisammensein und die gemeinsamen, lustigen Momente gefreut. Doch aus all dem wurde leider nichts. Bestimmt fragen sich viele von uns, ob es das Richtige war in dieser schwierigen Zeit mit einem Studium anzufangen und wie die eigenen Leistungen ausgeschaut hätten, wenn man diese nicht unter diesen Bedingungen erbringen hätte müssen. Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass es bald hoffentlich wieder bergauf geht und wir uns alle kennenlernen dürfen.
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Komische Zeiten
Es ist 21:20 Uhr. Freitagabend. Ich liege alleine im Bett und arbeite an ein paar Uni-Aufgaben…zwangsläufig…irgendwie. Es ist still, so still, dass ich die Zeiger meiner Uhr ticken hören kann. Meine Augen fallen mir schon fast zu und am liebsten würde ich mich zur Seite drehen und einschlafen – aber ich kann nicht. Mein Körper ist zwar ruhig und entspannt, aber mein Kopf arbeitet auf Hochtouren. Was hätte ich normalerweise an einem Freitagabend gemacht ? Was ich mit „normalerweise“ meine? Ich glaube jeder weis, was mittlerweile damit gemeint ist…vor der Pandemie. Wahrscheinlich hätte ich mit ein paar Freunden die Clubs unsicher gemacht oder mit meiner Familie einen Spieleabend veranstaltet. Man merkt erst in solchen stillen Momenten, was einem wirklich fehlt. Im Augenblick ist es das Zusammensein und die Unbeschwertheit, die man komischerweise nie richtig zu schätzen wusste – bis jetzt. Ich denke an meine Zukunft und frage mich, wie lange das Ganze noch so weitergehen soll. Es bäumt sich ein Gefühl von Angst in mir auf. Angst, etwas zu verpassen. Angst, die Zeit laufe vor mir weg und ich habe keine Chance sie einzuholen, egal wie schnell ich renne. Alles was ich tun kann, ist zu warten und das Beste aus der Situation zu machen, doch das ist gar nicht so einfach, wenn dir tausend Gedanken durch den Kopf schwirren. ,,Aber was willste machen?“, sagt Oma immer. Dir bleibt einfach keine andere Option, als die Zähne zusammen zu beißen, genau wie jeder Andere auch. Einige haben es gerade schwerer als andere, was man manchmal komplett vergisst, weil wir in mancher Hinsicht zu oft an uns selbst denken und von unserem Egoismus gelenkt werden. Vielleicht ist ist diese Zeit unsere Chance, etwas zu ändern, an uns selbst, eine Art Lektion. Am Ende werden wir es erfahren.
Mein besonderer Fund
Hallo mein Schatz,
Wie geht es dir in der neuen Wohnung? Eigentlich wollte ich dich anrufen, aber ich bin einfach zu müde zum reden gewesen…Heute war ein sehr besonderer Tag. Da ich in letzter Zeit sehr beschäftigt war und viel zu tun hatte, bin ich froh endlich etwas Zeit gefunden zu haben, um mal wieder richtig aufzuräumen. In den letzten Jahren hat sich einfach viel zu viel im Haus angesammelt…ich konnte es ja schließlich nicht ewig vor mir her schieben. Ich war erstaunt, was sich doch alles in meinem Besitz befand. Ich hatte schon die ersten Kisten fertig, in welchen sich die Dinge befanden, von denen ich mich letztendlich doch nicht trennen konnte. Dafür musste ich erstmal etwas Platz auf dem Dachboden schaffen. Ganz hinten in der Ecke, vergraben unter sämtlichen, alten Jacken und Mänteln fand ich eine kleine, verstaubte Schachtel, ungefähr in der Größe eines Schuhkartons. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was sich darin befinden könnte, also zwang mich meine Neugierde, sie kurzerhand zu öffnen. Von einer auf die andere Sekunde war ich wieder im Jahr 1959. In diesem Jahr habe ich deinen Vater kennengelernt. Nun zur Kiste…Sie war gefüllt mit vielen kleinen Erinnerungsstücken aus unserer Jugend. Ich wurde direkt nostalgisch und erinnerte mich an die alten Zeiten.
Ein Gegenstand hat mich besonders berührt. Es ist ein altes Radio. Für dich ist es vielleicht nichts Besonderes, aber wir brauchten früher nicht viel, um glücklich zu sein. Ich dachte, es wäre beim Umzug verloren gegangen, aber dein Vater konnte ja nie etwas wegschmeißen.
Es sah immer noch genauso aus wie damals. Ein kleines, tragbares Radio, in einem bläulich-metallischen Farbton. Oben links hat es zwei kleine Knöpfe und an der rechten, unteren Seite zwei kleinere Rädchen, um die Lautstärke und die Frequenzen zu verstellen. Zusätzlich hat es eine kleine Lautsprecherbox und eine analoge Anzeige der Frequenzen, sowie eine verlängerbare Antenne und ein kleines Band an der Seite.
Wir hatten früher nicht viel und Dinge, wie Handy, Fernseher oder etwa Internet schon gar nicht. Ein Auto hatte ich damals auch noch nicht also haben wir uns oft unser Fahrrad geschnappt und sind einfach, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, losgefahren. Auf dem Gepäckträger klemmte fast immer das kleine Radio. Dein Papa und ich liebten es, Musik zu hören. Am liebsten immer und jede Sekunde. Ich höre immer noch Frankie Avalon singen: ,,Why? Because I love you….“
Kommst du mich bald mal wieder besuchen? Ich vermisse dich!
Bis bald Mama <3
Mein Einstieg ins Uni-Leben
Hallo! Ich bin Marie, 19 Jahre alt und schnuppere als Ersti seit Kurzem ins Studenten-Leben der Uni-Bremen, mit meinem Hauptprofilfach Kulturwissenschaften.
Schon in der Orientierungswoche konnte ich mich mit den Grundlagen fürs Studium, besonders unter den derzeitigen Bedingungen, auseinandersetzen und zurechtfinden. Zuerst war ich etwas überfordert und hatte Angst, etwas zu verpassen oder nicht zu verstehen, aber schnell wurde mir klar, dass ich damit nicht alleine bin und mir viele sofort ihre Hilfe anboten.
Meine erste richtige Woche im Studium hat mir tatsächlich sehr gefallen und ich war erleichtert, dass sich meine Befürchtungen, keinen Anschluss zu finden, nicht bewahrheitet haben. Mit einer motivierten Einstellung, freue ich mich nun aufs Semester!