Beobachtungsaufgabe „Schwachhauser Shop“

Für meine Beobachtungsaufgabe habe ich mich für den „Schwachauser Shop“ entschieden. Dabei handelt es sich um einen kleinen Feinkostladen welcher praktischer weise im Erdgeschoss meines Wohnhauses von einem Nachbarn eröffnet wurde. Auch wenn dieser Laden sich natürlich in einem vertrauten Umfeld befindet, war ich bis dato noch nie im Laden selbst. Da ich bei vorbeigehen bereits Sitzmöglichkeiten im Ladeninneren erhaschen konnte, entschied ich mich dafür dort die Aufgabe umzusetzten. Besucht habe ich den Laden an einem Mittwoch um 12:30 und verweilte dort ziemlich exakt 15 Minuten.

Ich betrat den Laden holte mir eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken und setzte mich auf einen der Stühle. Als erste viel mir auf wie sehr mich der Laden an ein klassisches türkisches Lebensmittelgeschäft erinnerte, wie man sie vielleicht aus dem Viertel kennt. Der Eingangsbereich war geprägt von mehreren Regalen welche optisch an eine Konstruktion aus Obstkissen erinnerten, welche ebendies enthielten. Dahinter befanden sich weitere Regale auf welchen ich unterschiedlichste Gewürze, Konserven, Reis und Linsensorten entdecken konnte. Schräg gegenüber von mir befanden sich zwei große Kühlschränke, welche neben unzähligen alkoholischen Getränken und Softdrinks auch Dinge wie Schafskäse enthielten. Direkt neben mir befand sich ein Tresen auf dessen linker Seite die Kasse und auf der rechten eine gekühlte Feinkostabteilung mit eingelegten Tomaten, Tzatziki, Bulgursalat, Oliven und vielen weiteren Spezialitäten befand. Im hinteren Teil konnte ich eine Treppe erspähen welche vermutlich in den Lagerraum des Ladens führte. In diesem Moment betrat eine Frau mittleren Alters den Laden. Sie griff nach einen Äpfeln, einer Avocado und ließ sich dann am Feinkost-Tresen mehrere Schalen zusammenstellen. Während der Besitzer dies tat betrat ein Mann den Laden welcher ein Paket unter dem Arm hielt. Nachdem die Frau den Laden verlassen hatte ließ er an der Kasse sein Paket mit einem Rücksendungsetikett versehen. Bei dem Paket handelt es sich anscheinend um ein Zalando-Paket welches kurz danach auf dem riesigen Haufen an Paketen am anderen Ende des Raums landete. Diesen hatte ich bisher geschafft zu übersehen. Kurz danach hatte ich mein Getränk ausgetrunken und den kleinen Teller mit Spezialitäten aus dem Feinkost-Tresen aufgegessen, wonach ich den Laden wieder verließ.

Besuch der Ausstellung „SUNSET“

Am 3ten Januar habe ich die Ausstellung „SUNSET – ein hoch auf die sinkende Sonne“, in der Kunsthalle Bremen besucht.

Die Ausstellung nahm sich zum Thema den Sonnenuntergang, welcher als ein allseits beliebtes Motiv in der Kunst gilt, in seinen mannigfachen Darstellung über die Kunstgeschichte zu präsentieren. Schon nach den ersten 15 Minuten die ich dort verbrachte wurde mir schnell klar, dass ich vielmehr erfahren konnte als eingangs gedacht. Weniger schien es im Detail um bestimmte Pinselstriche oder Farbtöne zu gehen, sondern hingegen rücke ein ganz andere Aspekt in den Vordergrund. Was bedeutet der Sonnenuntergang für uns als Mensch, für unsere Gesellschaft und welchen Stellenplatz scheint er in unserer Kultur einzunehmen, Die Ausstellung verstand es dabei wunderbar Kitsch und Kunst zu vermengen und dafür sowohl ältere als auch zeitgenössische Werke zu nutzen. Den Sonnenuntergang somit als Pathos eines Momentes zu begreifen, als Metapher für das Leben und dessen Endlichkeit. Über verträumte bis hin zu apokalyptischen Darstellungen und Interpretationen ließ sich hier viel finden.

Ich kann die Ausstellung nur ans Herz legen, vor alledem da man als Student des FB09 dort eh überall freien Eintritt gewährt kriegt.

Gegenstandsbeschreibung/interpretation „Schlangen-Ring“

Der nachfolgende Text orientiert sich lose an einer Art des Artikels eines Klatschmagazin. Diesen nutze ich um den Gegenstand in eine Geschichte einzubetten und mich somit von ein er bloßen optischen Beschreibung zu lösen.

Skandal-Rocker Damian trägt Schlangen-Ring von Czatek

Abermals ist Rockstar Damian, Frontsänger der Band „White Powder“ das heißeste Thema der globalen Musikszene und das wie immer aufgrund eines Skandals. Der Sänger erschien am vorherigen Abend bei der Met-Gala in einem , wie von ihm gewohnt, schrillen Outfit. Dabei stieß einer der von ihm getragenen Ringe negativ ins Auge und das nicht zu knapp. Bei dem Schmuckstück handelt es sich um einen der 8 Schlangen-Ringe von Czatek. Diese Ringe waren einst das Erkennungsmerkmal des aztekischen Königshauses von Czatek. Es mag nun schon überaus geschmackslos erscheinen von Damian, der keinerlei Verbindung zu diesem ehemaligen Adelsgeschlecht noch deren Kultur aufweist, einen solchen Ring zu tragen. Dennoch sorgte etwas anderes für den aktuellen Aufruhr um den Sänger. Zwar sind Historikern die Ringe aufgrund von bildlichen Beschreibung und Erwähnung in aztekischen Schriften wohlbekannt, jedoch verschwanden alle diese Ringe beim Einfall der Konquistadoren im frühen 17. Jahrhundert. Somit galten die Ringe bisher als vermisst und man vermutet das sie als wertvolles Raubgut gehandelt wurden. Nun stellt sich die brisante Frage wie Damian an einen dieser Ringe gelangt ist. Bestehen Verbindung zu einem Schwarzmarkt oder Unterhändler welche solche höchst wertvollen Stücke ungeachtet ihrer Geschichte an höchst Bietenden verkaufen? Handelt es sich hier um eine narzisstische Selbstdarstellung, einen PR-Aktion oder vielleicht doch triviale Unwissenheit. Eine Stellungnahme Damians wurde für den heutigen Abend angegeben.

Unabhängig davon was das Ende dieser Geschichte sein wird, raten wir Damian ab sofort einfach lieber durch gute Musik aufzufallen.

Wie könnte man Weihnachten als Kulturwissenschaftler erforschen?

Bevor ich das Studium der Kulturwissenschaft begonnen habe, studierte ich einige Zeit Religionswissenschaften auf Lehramt. Dort habe ich einmal eine ähnliche Frage, wie sie diesem Text vorangeht bearbeitet. Somit ist dieser Text eine Zusammenstellung aus bereits erarbeiteten als auch neuem. Daher bitte ich nicht über ,immer wieder auftretende, religionswissenschaftliche Termini verwundert zu sein.

Weihnachten ist wohl in einem weitaus komplexeren Blickwinkel zu betrachten als andere religiöse Feste und Bräuche. Schließlich ist wohl kein anderes Fest religiösem Ursprung mittlerweile so stark in der Gesellschaft verankert. Auch in den Teilen, welche keinen direkten Bezug zum Christentum aufweisen. So könnte man die Frage stellen worin der Sinn dieses Festes liegt, beziehungsweise was Weihnachten eigentlich ist? Es ist hierbei anzunehmen das sich Weihnachten leicht erforschen lässt, wenn sich der Fokus dabei ausschließlich auf den religiösen Aspekt richtet. Für das Verständnis könnte sich hier die Methodik der eidetischen Variation als nützlich erweisen, da man durch Vergleiche mit anderen religiösen Riten Weihnachten leichter in seiner religiösen Sinnhaftigkeit festmachen ließe. Dennoch ist Weihnachten, wie bereits oben erwähnt, schwer nur noch als religiöser Ritus zu verstehen. Der Brauch dieses Fest zu feiern findet sich keineswegs nur bei den Christen wieder, sondern hat sich vielmehr als kultureller Brauch der westlichen Gesellschaft etabliert. Um diese Entwicklung nachvollziehen zu können, müsste man mit einem ethnologischen Ansatz forschen. Was hat Weihnachten in unserer Kultur und Gesellschaft also eigentlich für einen Stellenwert und was für eine Funktion? Es wäre also sinnvoll erst den religiösen Kern des Festes zu ermitteln und dann die Brücke zu seiner heutigen Rolle zu schlagen. Viele Aspekte lassen sich hier mit einbeziehen, beispielsweise der wirtschaftliche als auch der soziale und emotionale Faktor.

Zusammengefasst gilt es also zu beantworten, was Weihnachten war und oder ist. Dazu muss sowohl der streng religiöse Teil untersucht werden, zum Beispiel mithilfe der eidetischen Methodik, als auch der davon losgelöste Teil. In im einbeziehen beider Teile kann ein ganzheitliches Bild des Festes erstellt werden.

Museen und ihre Daseinsberechtigung

In diesem Text möchte ich kurz auf die Daseinsberechtigung unserer heutigen Museen eingehen.

Dieses soll im Kontext von Ausstellung von Exponaten stehen, welche auf „Raubzügen“ oder in kolonialen Machtverhältnissen angeeignet wurden. Wichtig ist hierbei vorab zu erwähnen das ich hier natürlich nur meine eigene Meinung darlegen werde. Weder habe bin Experte noch sollte man diesem kurzen Text einen wissenschaftlichen Anspruch anmaßen. Dennoch fand ich die Thematik so interessant, dass ich einen Blogeintrag dazu machen wollte.

Ich denke es ist jedem klar das große Teile der Sammlungen unterschiedlichster Museen in ganz Europa auf äußerst unethische und illegale Weise erworben wurden. Schließlich entstanden diese Institutionen meist während die europäischen Mächte Kolonien in unterschiedlichsten Ländern unterhielten. Lange Zeit wenig beachtet scheint nun jedoch ein Ruck durch die europäisch Museumslandschaft zu gehen und das Thema Aufarbeitung wird auf einmal relevant. Ob das am Druck von Aktivisten, den ehemaligen Kolonien oder der Öffentlichkeit liegen mag, weiß ich nicht genau einzuschätzen. Beispielsweise wurden auch im Übersee-Museum Bremen mehrere Exponate entfernt und teilweise ganze Ausstellungsbereiche zurückgebaut, was bei Bremens Geschichte bezüglich seiner kolonialen Vergangenheit nicht überraschen sollte; Stichwort: „Hereo-Aufstand“ bzw. „Völkermord an den Herero und Nama“.

Fraglich ist nun wie die Museen im Zuge der Erschließung ihrer Geschichte und der ihrer Ausstellungsstücke umgehen soll. Ich denke es sollte im einzelnen geklärt welche Stücke entfernt, welche zurückgegeben und welche unter neuer Beleuchtung weiterhin ausgestellt werden können. Sicherlich sollte es kein Problem sein aufzeigen zu können unter welche Bedingungen diese Sammlungen zustande kamen. Dabei geht es mir keineswegs darum, zu fordern das hier eine neue Form der „Negativen Erinnerungskultur“ spezifisch für Museen geschaffen wird.Allerdings sollte dem Besucher natürlich bewusst sein was er sich dort ansieht. Vielleicht wären ja auch grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den jeweiligen Herkunftsländern der Exponate möglich, um so unter Einbeziehung dieser gänzlich neue Ausstellungsarten möglich zu machen. Es scheint immerhin so, dass ein längst überfälliger Stein endlich ins Rollen gekommen ist.

Podcast Seminar – Klub und Klang Kultur

Forschungsskizze:

Was ist das Thema, was meine Fragestellungen?
Wer sind meine Interviewpartner:innen?

  • Forschungsbereich: Hfk Jazzclub
  • Thema: Jazz und Clubkultur in der Hansestadt Bremen?
  • Fragestellung unter anderem: Wie vertreten ist die Jazzszene in Bremen,
  • Was inspiriert die Akteur:innen, Geschichte des Hfk Jazzclubs
  • Interviewpartner:innen: Charlene, Oli Poppe, Caro und Gäste und Gästinnen

Im Zentrum unserer journalistischen Forschung stehen, anders als bei herkömmlichen Bars oder Clubs, explizit der Flair von Jazzmusik. Bereits bei unserem ersten Besuch in der kleinen, gemütlichen Jazzoase der HFK Bremen fiel uns die sehr melancholische, fast schon romantische Stimmung des Raumes auf, sodass wir uns sehr wohl und willkommen fühlten. Eben genau diese Stimmung eines Raumes und wie dieser mit der sehr lebhaften Musik gefüllt wird, interessiert uns und treibt uns an, mit unseren Interviewakteur:innen in den Austausch zu gehen. Wie genau unterscheidet sich ein Jazzclub von einem Technoclub oder von einer Bierkneipe?

Aber auch interessiert uns das Publikum, das neben der Musik ein wichtiges Element dessen ist, wie der gesamte Raum wirkt. Welche Leute besuchen so einen Club? Thematisch auch interessant für uns ist, ob Jazz überhaupt in der heutigen Zeit und auch in Bremen speziell eine größere Rolle spielt oder ob dieser Jazzchor eher eine Seltenheit ist. Steht dieses Genre eventuell vor dem Aussterben und wird durch immer populärer werdene Musikrichtungen ersetzt? Durch unsere Interviewfragen an verschiedenste Akteur:innen in der Szene, von Jazzbandmitgliedern bis hin zu den Leiter:innen und Veranstalter:innen, wollen wir uns diesen Themen annähern und locker in den Austausch gehen.

Alles im Kasten – 1. Semesterende

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das erste Semester so schnell vorbei gehen wird. Die ersten Wochen lief ich nur mit großem Fragezeichen auf dem Campus herum. Mit der Zeit hab ich endlich die richtigen Räume gefunden und neue Freunde in der Mensa getroffen. Die Wochen füllten sich mit Projekten und Gruppenarbeiten und Uni Texten mit denen ich anfangs noch gut zu kämpfen hatte.

Und plötzlich steht schon das zweite Semester vor der Tür. Ich freue mich, sehr viel organisierter und mit mehr Kontenance die neuen Module anzugehen. Ärger mich jedoch auch immer noch darüber, dass es keine konkreten Informationen für die Modultermine gibt. Das ist irgendwie so ein hin und her und niemand weiß richtig Bescheid.
Ich werde nun in den nächsten 2 Wochen noch mein Podcast Projekt beenden, welches auf jeden Fall der aufwendigste aber auch der spannendste Part meines ersten Semesters ist.

Sunlight

Die Sonne scheint mir ins Gesicht,

mein lieber Freund,  hab ich dich vermisst.

Warme Strahlen tanzen im Sonnenlicht,

Du bleibst mein Vergissmeinnicht

Du strahlst so hell und auch so klar

es ist alles so wunderbar, bist du da

Ich spüre deine Wärme

auch in weiter Ferne,

ich glaube nicht das ich es je lerne,

Dafür mag ich dich viel zu gerne

 

 

Ein letzter Beitrag

Jetzt ist das Semester vorbei. Wir haben alles hinter uns. Nur noch ein letzter Blogbeitrag fehlt. Es fiel mir nicht so leicht in einem regelmäßigen Abstand Beiträge hochzuladen. Aber jetzt verfasse ich noch meinen letzten.

Die Idee einen Blog zu schreiben finde ich sehr schön. Ich kenne meine Gruppenmitglieder nicht besonders gut. Da ist es spannend gewesen, welche Themen euch in den letzten Monaten beschäftig haben. Was ihr in eurem ersten Semester als Studenten erlebt und erfahren habt.

Und auch für mich war es schön, immer wieder mal zu überlegen wie ich mich fühle, was mich gerade eigentlich beschäftigt. Ist es die Uni? Mein Privatleben? Die Weltpolitik?

Immer bevor ich einen Beitrag geschrieben habe, habe ich lange überlegt, wovon er handeln soll. Ich hatte viele unterschiedliche Ideen und habe nur einen Bruchteil davon umgesetzt. Häufig ist es an eine Schreibblokade mitten im Text gescheitert.

Ich wollte unbedingt einen Text über den Mythos Bielefeld verfassen. Habe viel recherchiert. Habe einige Male angefangen zu schreiben und nie einen Text hochgeladen. Ich komme aus Bielefeld, zumindest sage ich das immer. Eigentlich komme ich aus einem Nachbardorf, aber die Stadtgrenze liegt Fußläufig entfernt.

Ich war noch nie in meinem Leben so viel mit den Reaktionen konfrontiert, wie in den ersten Wochen und Monaten die ich in Bremen war. „Bielefeld, das gibt es doch gar nicht,“ ist da meistens die lustige Antwort.

Die Bielefelder hatten im Jahr 2019 genug von der Verschwörungstheorie, dass es Bielefeld nicht gebe. Und es wurde ein Wettbewerb ausgerufen. Man konnte 1 Millionen Euro gewinnen, wenn man beweisen könnte, dass es Bielefeld wirklich nicht gebe. Die Menschen sind sehr kreativ geworden. Und der Wettbewerb hat für Aufsehen in der ganzen Welt gesorgt. In den Medien in verschiedenen Ländern wurde darüber berichtet, unter anderem in „The New York Times“, „BBC“ und „The Guardian“. Kein Mensch hat es geschafft es wirklich zu beweisen. Keiner konnte das Preisgeld gewinnen.

Obwohl der Wettbewerb schon einige Jahre her ist, gibt es den Witz noch immer. Und jeder Bielefelder bekommt ihn zu hören.

Ich finde es faszinierend, wie so ein Mythos entsteht, und dass die meisten Menschen in Deutschland genau diese Sätze immer wieder sagen. Ich werde jetzt nicht genauer beschreiben, wie der Mythos entstand, wenn es dich interessiert gibt es viele kurze Videos die das alles gut zusammenfassen.

 

#6 von Sophia

 

Leuchtend, essbar, giftig oder heilend

Gedanken zu Thomas Fischermanns Artikel auf S.31 der ZEIT, Ausgabe Nr. 5, vom 26. Januar 2023

Forscher*innen besuchen immer häufiger das Amazonasgebiet, wollen von den dortigen Völkern lernen, mit dem Ziel dieses neu erlernte Wissen mit der technologisierten, westlichen Wissenschaft zu verbinden und möglicherweise so eine Lösung für das Artensterben zu finden. Dabei scheint jedoch zwischen den verschiedenen Kulturen, die bei einem Besuch von westlichen Botaniker*innen und Anthropolog*innen in indigenen Völkergruppen des Amazonas zusammentreffen, ein enormer Verständnisproblem zu bestehen. 

Während die Wissenschaftler*innen auf Exkursionstouren mit Indigenen gehen, sich die hiesigen Pflanzen erklären lassen und sie fröhlich mit ihren vermeintlich wissenschaftlich korrekten Begriffen katalogisieren, erzählen die Indigenen von ihren Hausmitteln und der fantastischen Welt, die hinter dem Zusammenspiel der Pflanzen, Tiere und Geisterwesen steckt. Der Wissensschatz, den die Anthropolog*innen bei ihren Besuchen feststellen ist riesig und doch wird dieser bei der Erfassung der Pflanzen nicht beachtet. Warum? Wahrscheinlich, weil die Wissenssysteme, in denen Seelen vergangener Epochen heilige Felsen bewachen und feindlich gesinnte Hexenmeister im Wald umhergehen sich nicht deckt mit der westlichen Taxonomie mit ihren Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten. Botanische Sammlungen werden zu häufig ohne den nötigen ethnografischen Kontext, also ohne der Präsentation der Expeditions-Tagebücher, Fotos, Tonaufnahmen und Zeugenberichten dargestellt und beleuchten so nur einen Bruchteil an Wissen, was über diese existiert. 

In indigenen Völkern werden Geschichten von Generation zu Generation weitererzählt, damit dieses Wissen nicht verloren geht, gelehrt die Augen zu schließen, wenn der Regenwald zu dunkel ist um etwas zu sehen und anstatt dessen den Weg zu erspüren. Wenn die Forscher*innen diese Geschichten nicht in ihr Bewusstsein aufnehmen, werden sie wohl weiter im Dunkeln durch den Regenwald irren.