lea.Schule: Förderdiagnostik gering literalisierter Schüler:innen
Das Projekt addressiert massive Probleme in der Grundbildung von Sekundarschüler:innen an Oberschulen im Land Bremen. Auch wenn offizielle Daten aus der VERA-8 Vergleichsstudie nicht vorliegen, kann man sich an den Daten aus Baden-Württemberg (2022, https://bit.ly/vera8) orientieren. In Werkreal-/Hauptschulen befinden sich 46% der Schüler:innen im Unterrichtsfach Mathematik auf der untersten Kompetenzstufe Ia, in den Gemeinschaftsschulen 32%. Ähnliche Ergebnisse gibt es für Deutsch Lesen, Orthographie und Schreiben. In Bremen verlassen 10% der Schüler:innen die Schule ohne Abschluss – dies ist in Deutschland der traurige Spitzenplatz. Ein Problem dabei sind mangelnde Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten, welche im Kontext der Sekundarstufe eigentlich als vorhanden vorausgesetzt werden.
Um Schüler:innen auch noch in der Sekundarstufe entsprechend fördern zu können, fehlen altersgerechte Diagnostik- und Übungsangebote, welche von den Lehrer:innen flexibel und im Schulalltag praktikabel eingesetzt werden können. Die Lehrer:innen haben im Rahmen ihrer eigenen Ausbildung keine vertieften Kenntnisse einer grundbildungsorientierten Förderdiagnostik erworben. In dem Projekt lea.Schule soll deshalb ein existierendes Diagnostikinstrument sowie eine Übungs-App aus der Erwachsenenbildung (lea.online & https://www.lealernen.de) für Lehrer:innen und pädagogische Mitarbeiter:innen in allgemeinbildenden Schulen zugänglich gemacht werden.
Dazu sollen zielgruppenorientierte Materialien (Handreichung, Video-Tutorials, Online-Selbstlernkurs Solo & Learning Circle auf itslearning) entwickelt und als OER zur Verfügung gestellt werden. Diese Materialien sollen eine kompakte Einführung in die pädagogische Förderdiagnostik im Bereich Mathematik und Deutsch geben, zielgruppenspezifisch in die Nutzung der digitalen Angebote einführen sowie weitergehende digitale Übungsmöglichkeiten und Förderprogramme vorstellen.
Im Rahmen des Projektes werden Zielgruppeninterviews sowie User Experience Beobachtungen durchgeführt, um die Materialien an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen. Die fertigen Materialien werden im Rahmen des Bremer Bildungsbarcamps am 08. März 2024 an der Universität Bremen vorgestellt sowie in Form eines parallelen Fortbildungstages für interessierte Lehrende im Detail vorgestellt. Das Fortbildungskonzept kann dann von weiteren Schulen für interne Fortbildungen entweder selbst durchgeführt werden (Multiplikatoren) oder über die Arbeitsgruppe Prof. Wolf gebucht werden.
vrsl. Erscheinungsdatum der Handreichung: Februar 2024