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Was ist lea.online?
„Nicht vorlesen wollen, da die Brille vergessen wurde“, „einfacher Aufgaben nicht umsetzen wollen“, „Weigerung vor der Klasse vorzulesen“ oder „wichtige Dokumente fehlerhaft oder gar nicht einreichen“ – das können Vermeidungsstrategien und Anzeichen für fehlende Lese- oder Schreibkompetenzen sein. Und das betrifft eine deutlich größere Anzahl an Menschen in Deutschland, als vielleicht angenommen: 6,2 Millionen Deutsch sprechende Erwachsene können nicht ausreichend lesen und schreiben. Geringe literale Fähigkeiten stellen die betroffenen Erwachsene im beruflichen sowie privaten Kontext vor erhebliche Herausforderungen. Um sowohl Lehrkräften als auch Lernenden digitale Lehr-Lernangebote bieten zu können, die ansprechend und einfach zu handhaben sind, wurde lea.online (Literalitätsentwicklung von Arbeitskräften Online) entwickelt.
lea.online wurde als interdisziplinäres und hochschulübergreifendes Entwicklungsprojekt durchgeführt, das an vorangegangene Forschungs- und Entwicklungsprojekte anknüpft. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und lief von 2018 bis 2022. Alle Softwarelösungen sind als Open Source auf GitHub unter einer APGL 3.0 Lizenz veröffentlicht (https://github.com/leaonline).
lea.online ist ein Verbund unterschiedlicher softwarebasierter Anwendungen, die dafür konzipiert und entwickelt wurden,
Berufsschullehrkräfte, Kursleiter:innen, Lehrer:innen sowie auch Lernende zu unterstützen.
lea.online umfasst drei Anwendungen:
Die Diagnose-Anwendung
otu.lea
Das lea.Dashboard
zur Auswertung von Diagnoseergebnissen
Die lea.App zum
Üben für Lehrende
Die niedrigschwellige förderdiagnostische, responsive Online-Testumgebung otu.lea zur Diagnostik der Alpha-Level in den Kompetenzbereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und Grammatik, welche kostenfrei und anonym über moderne Webbrowser zugänglich ist.
Das lea.Dashboard für Lehrende zur förderdiagnostischen fall- und gruppenbasierten Auswertung von otu.lea-Testergebnissen, welches ebenfalls kostenfrei nach Registrierung für Kursleitende und pädagogische Fachkräfte genutzt werden kann.
Das lea.Backend
ist die Schnittstelle zwischen allen
lea.-Anwendungen
Die Anwendungen können miteinander kombiniert oder einzeln verwendet werden.
Ziel ist es, durch dieses Lern- und Diagnoseinstrument die Selbstkompetenz von Menschen mit geringer Literalität als auch Arbeitnehmer:innen mit Grundbildungsbedarf für ihren zukünftigen (beruflichen) Weg zu stärken, Teilhabechancen zu verbessern und der Schul- und Weiterbildung ein niedrigschwelliges Instrument bereitzustellen.
Der Berufsfeldbezug speist sich aus dem niedrigschwelligen Sektor, d. h. es werden Tätigkeiten einbezogen, die ohne oder mit einem niedrigen Bildungsabschluss ausgeführt werden können und bei denen der Bedarf an literalen Grundkompetenzen dementsprechend gegeben ist. Die Lern- und Diagnose-aufgaben wurden in Zusammenarbeit mit der Praxis um berufsfeldbezogene Aufgaben ergänzt. Für folgende Berufsfelder stehen in der lea.App zusätzlich Aufgaben bereit:
Pflege, produzierendes Lebensmittelgewerbe sowie technische Berufe.