RV13// Antisemitismus in der (Hoch)Schulbildung; Erkennen, Verstehen und Handeln

  1. Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie relevant erscheinende Situationen und stellen Sie Bezüge zu den Inhalten der Vorlesung her.

 

Ich selbst bin nicht Teil der Semiten und wurde deshalb noch nie Subjekt von Antisemitismus, jedoch habe ich schon ein paar mal in meinem Leben Antisemitismus aus dritter Perspektive – also als ,Zuschauer‘ – miterlebt. Dieser Antisemitismus hat sich öfters im Internet vorwiegend durch Stereotypen geäußert. Diese Stereotypen werden durch vermeintliche Witze geäußert, welche aber einen rassistischen Kern beinhalten. 

 

In unserem Politikunterricht wurden wir über die Stereotypen aufgeklärt und wir haben uns unterschiedliche Aussagen sowohl als auch Karikaturen angeschaut, die Antisemitisch waren. 

Dies empfand ich als besonders Lehrreich, da ich viele der rassistischen Bemerkungen gar nicht kannte. 

 

  1. Erklären Sie die beiden Kontexte (Gruppenbezogene

Menschenfeindlichkeit und historische Entwicklung), in denen Antisemitismus dargestellt wurde. Welche Relevanz haben diese für das Verständnis von aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus?

 

Bei der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit geht es um eine Abgrenzung einer bestimmten Gruppe zu sich selbst oder zu einem anderen – teilweise opponierenden – Teil der Gesellschaft, die Gruppenzugehörigkeit der diskriminierten Person sowie jene der diskriminierenden Person spielen dafür eine große Rolle, denn diese ist die Basis des Gefühls der Ungleichwertigkeit, die von der diskriminierenden Person empfunden wird (vgl. Zick; Küpper; Heitmeyer: 2012)

Seit Jahrhunderten wurden die Juden immer wieder zu Feindbildern erklärt. Spätestens mit der Entstehung des Christentums kam es zu zunehmenden Konflikten (vgl. Kurth; Salzborn: 2019)

Besonders als Machtkampf der monotheistischen Religionen haben es die Christen auf die Juden abgesehen. Es entstand die sogenannte Gottesmordlegende, die besagte, dass die Juden für den Tod Jesu verantwortlich seien. Unter dem nationalsozialistischen Regime erreichte der Antisemitismus einen erschreckenden Höhepunkt in Form einer systematischen und geradezu industriellen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung (vgl. Bergmann: 2011)

 

  1. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen ist. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser

Situation aussehen könnte.

 

Zuallererst würde ich dem Elternteil versichern, dass ich mich bestmöglich um die Situation kümmern werde.

Ich würde dann versuchen, so viele Fakten zu sammeln, wie es nur möglich ist, vielleicht auch nach Zeugen suchen, die den Vorfall bestätigen können. Mit dem Opfer werde ich mich auch auseinandersetzen und fragen, wie ich am besten vorgehen soll, sodass der Betroffene sich nicht unwohl fühlt. Ich könnte ein Gruppengespräch führen oder eine Stunde geben, in welcher wir über Antisemitismus sprechen. 

 

Quellen:

 

Bergmann, Werner: Antisemitismus, in: Pelinka, Anton (Hrsg.): Vorurteile. Ursprünge, Formen, Bedeutung, Berlin 2011, S. 33-68.

 

Kurth, Alexandra, Salzborn, Samuel: Antisemitismus in der Schule. Erkenntnisstand und Handlungsperspektiven, 2019

 

Zick; Küpper; Heitmeyer: Vorurteile als Elemente Gruppenbezogener

Menschenfeindlichkeit. Eine Sichtung der Vorurteilsforschung und ein theoretischer Entwurf, in: Perlinka, Anton (Hrsg.): Vorurteile. Ursprünge, Formen, Bedeutung, Berlin & Boston 2012, S. 287-316.

 


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