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Heterogenität in der Schule

Heterogenität in der Schule

Heterogenität wird im Zusammenhang mit dem Thema Schule oft als „Herausforderung“ betrachtet, welche es zu bewältigen gibt. Doch was ist Heterogenität im Bezug auf das Thema Schule und welche Faktoren werden als Herausforderung wahrgenommen? All diese Fragen rund um das Thema Heterogenität in der Schule werden in diesem Blogeintrag auf Basis der Ringvorlesung RV/1 beantwortet.

Der Begriff Heterogenität wird in Bezug auf eine Lerngruppe angewandt und bezeichnet die Diversität von Schüler*innen aufgrund ihrer unterschiedlichen Merkmale. Individuelle Persönlichkeitsmerkmale sind unter anderem Herkunft, Geschlecht, eigene Motivation, ebenso wie Effekte der gesellschaftlichen Entwicklung, Individualisierung und Globalisierung. Ebenfalls kommen in Lerngruppen leistungsstarke sowie leistungsschwache Kinder zusammen mit Kindern, die einen besondere Förderansprüche haben. Aufgrund dieser Unterschiedlichkeit ergeben sich Herausforderungen, für die unser Bildungssystem entsprechende Lösungen finden muss. Dabei ist auf Chancengleichheit zu achten.

Diese bietet allen Schüler*innen die Chance auf Realisierung gleicher Ausgangsmöglichkeiten zur Auslebung ihrer persönlichen Interessen und Fähigkeiten. Ziel ist es, Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund von soziokulturellen Differenzen zu verhindern. Dennoch können durch Schulstruktur und Unterricht soziokulturelle Differenzen passiv mit erzeugt werden. Eine Lösung, um dieses Problem zu minimieren, bieten differenzsensible Lehrkräfte, welche durch eine offene Gestaltung des Unterrichts den Umgang mit Heterogenität in der Schule erleichtern und verbessern können.

Aufgrund der Covid19- Pandemie stelle auch ich in meinem Umfeld eine Veränderung der Chancengleichheit im Bildungssystem fest. Ich betreue einen 10 jährigen Jungen mit ADHS bei der Bearbeitung des Unterrichtsstoffes der 3. Klasse. Seine Eltern sind in Berufen tätig, die eine optimale schulische Betreuung kaum zulassen. Durch die Schulschließungen und somit eingehende Veränderung des Tagesablaufes der Familie treten für ihn neue Probleme auf. Diese äußern sich zum Teil in mangelnder Konzentration, Frustration beim Lernen bis hin zu Hyperaktivität. Eine selbständige Bearbeitung der Aufgaben ist kaum möglich. Ohne meine freiwillige Hilfe in der schulischen Betreuung des Jungen wäre diese nicht mehr gewährleistet. Ob der Junge trotz täglicher Bearbeitung der Aufgaben die 3. Klasse erfolgreich abschließen kann, ist dennoch nicht eindeutig geklärt.

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