Ich hab in meinem Leben bis jetzt schon Vieles angefangen und im Verhältnis dazu wahrscheinlich nur Weniges beendet. Wobei das Konzept von ‚anfangen‘ und ‚beenden‘ auch an sich eigentlich schon etwas komisch ist, betrachtet man die Tatsache dass die meisten Start- und Endpunkte von Prozessen relativ willkürlich gesetzt werden können – je nachdem, was für Kriterien als relevant für den Beginn und den Abschluss eines Prozesses angesehen werden. Es gibt einige Prozesse, deren Start- und Endpunkte zu einem gewissen Zeitpunkt einmal von Menschen mit ähnlichem Verständnis davon, wie die Dinge zu laufen haben, gesetzt worden sind. Die Motivation dahinter und die Aussicht darauf, was als Resultat von dieser Festlegung zu erwarten ist, mag innerhalb des Kreises der konsensbildenden Menschen verschieden sein.
Ein Verständnis davon, „wie die Dinge zu laufen haben“ geht nicht selten mit einer Normierung des betreffenden Gegenstandes durch die sich im Konsens befindenden Personen einher. So werden beispielsweise für den Abschluss von gewissen Prozessen bestimmte Fähigkeiten vorausgesetzt, die die den Prozess durchlaufende Person am Ende erlangt haben muss, um den Prozess oder einen Teilabschnitt davon abgeschlossen zu haben. Wer sein/ihr Abitur abschließen will, muss über ein bestimmten Satz an größtenteils normiertem Wissen verfügen. Ebenso, wer sein/ihr Studium in einem oder mehreren Fachgebieten abschließen will. Oder seinen/ihren Führerschein bekommen. In vielerlei Hinsicht ist es auch wichtig, notwendig sogar, für bestimmte Phänomene einen Konsens zu setzen. In der Sprache zum Beispiel, um sich überhaupt über einen Sachverhalt verständigen zu können. In den Natur-, Kultur -, Sozial- und anderen -wissenschaften, um die Genese von Sachverhalten nachzuvollziehen, daraus Schlussfolgerungen ableiten zu können und infolgedessen Theogiegrundlagen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Darüber lässt sich kaum streiten, aber darum soll es nicht gehen.