Wir sollen für das Seminar „Ethnologie“ eine Beobachtungsaufgabe abgeben. Dafür ist es wichtig, dass wir uns an einen öffentlichen Ort begeben und die Umgebung für mindestens eine Stunde beobachten. Im Tutorium hatten wir die Möglichkeit für 15 Minuten die Beobachtungsaufgabe bei uns zuhause zu üben. Ich wohne noch in einer eher ländlichen Gegend, deshalb war ich mir direkt unsicher, ob ich und vorallem worüber ich schreiben werde. Meine Kommilitionen waren, wie ich auch, von der kreativen Freiheit dieser Aufgabe überrascht und es mussten wichtige Fragen geklärt werden. Fragen wie:
- „Sollen wir Stichpunkte aufschreiben?“
- „Wie kann ich denn gleichzeitig beobachten und aufschreiben?“
- „Müssen wir das aufgeschriebene danach interpretieren?“
Das ist meine Übung zur Beobachtungsaufgabe:
Es ist alles ruhig. In der Ferne höre ich die Autos auf der Straße fahren. Ein Hund bellt in der Nähe. Die Elstern keckern auf dem großen Baum vor mir. In unserer Parallelstraße werden Haustüren zugeschlagen. Ich höre Vögelgezwitscher -kann aber keine sehen. Die Vögel fliegen schnell von Baum zu Baum. Eine Krähe fliegt vor das Vogelhaus und kräht. Ein Windzug kommt und die grünen Blätter von dem Baum rechts vor mir bewegen sich. Ich sehe wie ein mir unbekanntes Auto in die Straße neben uns hineinfährt. Von der Hauptstraße ist ein LKW zu hören. Ein kleiner brauner Vogel fliegt von dem runden Baum links auf die Baumkrone der Birke. Auf einmal herrscht ein reges „hin und her“ Fliegen unter den Vögeln. Eine Blaumeise fliegt in das Vogelhaus und pickt das Vogelfutter auf. Ich höre das Picken. Der Vogel dreht sich mit dem Kopf um und guckt mich an. Dann fliegt er weg. Die anderen Blaumeisen fliegen auch abwechselnd zum Vogelhaus und wieder zum großen Baum. Einer von den Vögeln pickt unten an dem Holz des Vogelhauses. Ich höre wie eine Autotür laut auf und kurz danach zugemacht wird. Der Motor des Autos startet.