Methodenvielfalt und Mediennutzung im Unterricht

Teilaufgabe 01: Erwartungen…

Es lässt sich vermuten, dass gerade im kaufmännischen Bereich, in dem Medien, je nach Ausbildungsrichtung, eine erhebliche Rolle im Arbeitsalltag spielen können, analog auch ein besonderer Fokus auf Mediennutzung im Unterricht gesetzt wird.
Nichtsdestotrotz ist die Mediennutzung faktisch von der individuellen Schule und deren Ausstattung abhängig. Wenngleich zumeist die Möglichkeiten eines vielfältigen Medieneinsatzes gegeben sind, so lässt sich doch oftmals beobachten, dass auf „klassischen Medien“ wie die Tafel und Arbeitsblätter zurückgegriffen wird. Gerade wenn es um verschiedene Arten der Visualisierung via PC geht, sind ganz elementare Powerpointpräsentationen im Schulalltag erfahrungsgemäß nahezu das Maximum. Auch wird das Potential des Internets zumeist nicht ausgeschöpft, was eventuell einer Angst geschuldet ist, das sowieso schon omnipräsente und kontrovers diskutierte Medium Internet eher als Gefahr, denn als eventuelle Bereicherung zu sehen.
Trotz der Gefahr zu generalisieren zeigt die Erfahrung ähnliches in Bezug auf Unterrichtsmethoden. Der Slogan Altbewährtes statt Innovation scheint, sowohl für die Mediennutzung als auch für die allgemeine didaktische Ausgestaltung von Unterricht, zu gelten. So hat vielleicht der Wechsel in verschiedene Sozialformen den Frontalunterricht in großen Teilen abgelöst, eine Lehrerzentrierung bzw. eine Unterrichtsentwicklung aus dem SuS-LuL-Dialog scheint jedoch immer noch ein weit verbreitetes, probates Mittel zu sein.

Teilaufgabe 02: Neues von Seifried et alli…?!

Die Erkenntnisse der Studie decken sich exakt mit den Erfahrungen im Schulalltag. Hierbei ist es meines Erachtens sekundär um welchen Schultypen es sich handelt. Die Argumentation die den Zusammenhang von Stoffmenge und Frontalunterricht beschreibt halte ich jedoch mindestens für überdenkenswert. Neben der Tatsache, dass „diese Form des Unterrichts für die Förderung so genannter überfachlicher Kompetenzen
wie Teamfähigkeit, Problemlöse- und Kommuniikationsfähigkeit“ (Seifried et. al. 2006, 238) generell eher ungeeignet ist, ist Frontalunterricht ebenso kein Patentrezept zur Bewältigung von Stofffülle, wie methodisch vielfältiger Unterricht direkt mit einem Gütesigel zu versehen ist. Viele verschiedene Faktoren (Ort, Lerngruppe, Thema etc.) haben Einfluss auf die Unterrichtsgestaltung. Es liegt an der Lehrperson herauszufinden — und dies ist auch ein wenig Quintessenz des Textes — , welche Methoden und welche Medien für spezifische Themen in bestimmten Situationen anzuwenden sind. Es gibt also keine goldene Regel, doch auch hier gilt: Die Methode hat nicht zum Zweck Methode zu sein.

Teilaufgabe 3: Unterrichtsbeobachtungen…

Religionsunterricht, Q1:

Der Unterricht wird in der beobachteten Doppelstunde durch einen Videoclip eingeleitet, der anschließend, angeleitet durch die Lehrkraft, von den SuS im Plenum kommentiert wird. Dieses Vorgehen lies sich bereits mehrfach in der Einstiegsphase beobachten. Die nächste Phase beinhaltete eine Art Projektphase, bei der die SuS in Gruppen ein Arbeitsblatt bearbeiten sollen. Grundlage zur Bearbeitung ist die Internetrecherche auf vorgegebenen Seiten und Ziel die Erstellung einer einseitigen Stellungnahme der Gruppen zu einem spezifischen Thema. Wenngleich allen SuS ein individueller Internetzugang d.h. einen eigenen Pc zur Verfügung steht, wird in den Gruppen zumeist nur ein Computer benutzt. Es ergeben sich im gesamten Verlauf immer wieder Probleme, die auf die angegebenen Quellen zurückzuführen sind, da teilweise schlichtweg die Quellseite nicht ausreichend Material bietet um die zugehörige Aufgabe angemessen zu bearbeiten. Die SuS verhelfen sich in weiten Teilen selbst, indem sie eigene Internetseiten heranziehen. Ein großes Problem, das wahrscheinlich auch die größte Problematik im Umgang mit dem Internet als Quellmedium inkludiert, ist dann, dass SuS nicht kritisch an Internetseiten herantreten, sondern lediglich auf Informationbeschaffung aus sind. Der Einsatz von digitalen Medien ist in diesem Fall der Unterrichtsausgestaltung auf jeden Fall sinnvoll. Wichtig ist aber die Internetseiten vorher akribisch zu Prüfen und die SuS dafür zu sensibilisieren, dass das Internet ein Medium ist,  welches noch in seinen Kinderschuhen steckt und der Umgang mit selbigen, gerade wenn es um Positionierungsfragen geht, besonders kritisch sein sollte.

Musikunterricht, Q1:

Der beobachtete Musikunterricht bestätigt die in Aufgabe 1 aufgestellte Hypothese, die das „Altbewährte“ im Fokus hat. Medien des Unterrichts sind zumeist und auch im Fall der beobachteten Doppelstunde die Tafel, Arbeitsblätter und Musikbeispiele. Die Sozialform variiert zwischen dem entwickelnden Gespräch im Plenum und der (zumeist praktisch- angeleiteten) Arbeit in Kleingruppen.

Nach dem Ende einer theorielastigen Stunde mit Praxisanteil, unterhielt ich mich mit der Lehrkraft über die Einbindung „neuer Medien“ in den Musikunterricht und wir kamen darauf, dass wir einen Versuch mit Smartphoneapps starten wollen, um die SuS doch noch an die Notenschrift heranzuführen. Es gibt im Freewarebereich eine Vielzahl von Anbietern, die zum Teil spielerisch an die Notenschrift heranführen. Zu diesem Zeitpunkt kann ich aber leider noch keine weiteren Aussagen über diese Idee und deren Umsetzung treffen.

Gerade der Musikunterricht hat erhebliches Potential, was den Einsatz digitaler Medien angeht, da Musik nicht nur Medium ist, sondern auch schon immer durch Medien überhaupt erst existiert hat. Die Frage der Mediennutzung ist aber wie so häufig von der Ausstattung der Schule abhängig — dies gilt zum Beispiel für die Verwendung von Sequenzersoftware o.Ä.. Nichtsdestotrotz könnte der Musikunterricht bereits mit einem „normal“ ausgestatteten Computerraum methodisch-didaktisch differenzierte ausgestaltet werden, da das Internet in dieser Hinsicht sehr viel zu bieten hat, seien es nun Banalitäten wie Musikvideos oder dem Zugang zu sämtlichem Notenmaterial aus verschiedensten Epochen oder Internetseiten zum „Theorietraining“. Die Möglichkeiten sind vorhanden, werden jedoch nur selten ausgeschöpft…

Moin,

ich studiere Musik- und Religionspädagogik. Während meiner Schulzeit waren eigentlich zwei Lehrer_innentypen besonders prägend. Zum einen diejenigen, die besonders schüler_innennah waren und zum anderen jene, die aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz hervorstachen. Diskurse über den schwierigen, antinomischen Grad zwischen Nähe und Distanz mögen zwar schlüssig erscheinen und können wichtig für die eigene Positionierung sein, aber sein wir mal ehrlich…SuS entscheiden binnen der ersten Minute, ob ihnen eine neue Lehrkraft zusagt oder nicht und bei mir bestand eben der Spielraum zwischen fachlicher oder zwischenmenschlicher Sympathie — im Idealfall natürlich beides, was aber äußerst selten vorkam.

Die Mediennutzung ist sowohl vom Lehrer_innentyp, vom Thema, als auch vom Unterrichtsstil abhängig. Ich kann daher keine pauschale Aussage über den besten Medieneinsatz treffen. Wie immer und überall gilt aber: Instrumentalisiere das Ding nicht zu seinem Selbstzweck!

Meine privates Mediennutzungsverhalten ist mit der fortschreitenden Technik der letzten Jahre proportional angestiegen. Nichtsdestotrotz haben das Internet oder Ebooks den guten alten Büchern noch nicht den Rang abgelaufen. Printmedien ftw!

Das Internet macht das leben als Lehrerin/Lehrer genauso wenig leichter oder schwieriger, wie selbiges die Gesellschaft zum positiven oder negativen verändert, weil es als Medium einfach noch in seinen Kinderschuhen steckt.

Digitale Medien wie z.B. Interactive Whiteboards, Tablets oder das Internet werden für die Schule der Zukunft eine Rolle spielen.

Smartphones in der Schule sind Teil selbiger, ob wir es nun wollen oder nicht. Smartphones in der Schule haben vielleicht globaleres Potenzial….

 

 

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