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RV05: Heterogenitätskategorie Gender

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.
Die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik spielt eine wichtige Rolle. Hierbei geht es um die Stärken und Schwächen beziehungsweise um Charakteristika von Mädchen und Jungen, die von unserer Gesellschaft gewohnheitsmäßig jenem zugeordnet werden. In der Vorlesung wird erwähnt, dass Jungen nachgesagt wird, dass sie sozialinkompetent seien und auch, dass der Unterricht öfter von Jungen gestört werden würde als von den Mädchen. Den Mädchen hingegen werden zugeschrieben, dass sie ruhiger, disziplinierter und aufmerksamer sind. Diese Zuschreibungen können dafür sorgen, dass Schüler*innen beeinflusst werden und ihre Verhaltensstrukturen diesen Nachsagungen anpassen. Dabei kann es ganz andere Hintergründe für bestimmte Verhalten geben. Das Geschlecht sollte niemals eine Rechtfertigung für ein bestimmtes Verhalten sein. Diesen gilt es unbedingt entgegenzuwirken, zum Beispiel durch die verstärkte Schulung der Reflexionsfähigkeiten von Fachkräften, damit diese einen vermehrt individualisierten Blick auf Schüler*innen haben. Stereotypen sollte entgegengewirkt werden.
2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.
Rückblickend auf meine eigene Schulzeit, fallen mir einige Aspekte ein, bei denen Mädchen und Jungen unterschiedlich behandelt wurden. Beispielsweise wurden bei Störungen die Mädchen, im Vergleich zu den Jungen, wesentlich freundlicher und verständnissvoller behandelt. Jungen wurden in der Regel strenger behandelt als Mädchen. Darüber hinaus wurden den Jungen zugeschrieben, dass sie besser im Fach Sport seien als Mädchen. Die Mädchen hingegen hätten eine sauberere Handschrift und könnten besser malen. Wenn ein Junge ebenfalls eine schöne Handschrift gehabt hat oder schön malen/ zeichen konnte, wurde dies als Einzelfall oder Besonderheit angesehen. Ich erinnere mich aus meiner Schulzeit an eine Situation auf dem Pausenhof. Ein Schulkind( Junge) fiel vom Klettergerüst und weinter aus gegebenem Anlass( hatte aber keine sichtbaren Verletzungen). Als dann eine Lehrkraft dazu kam, um nach dem Jungen zu schauen, meinte dieser, dass nur Mädchen weinen würden. Er seie doch ein großer Junge. Mädchen werden oftmals als das schwächere Glied degradiert. Auch Mädchen können tapfer sein und genauso können auch Jungen Gefühle zeigen und gegebenenfalls weinen.
3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.
Eine mögliche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“ könnte sein, in wie weit sich die Lehrkräfte Gedanken zum Thema gendersensiblen Unterricht machen und welche gendersensiblen Ansätze genutzt werden.

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