BLOCK II

Lernziele:

 

  • Die Emotionen können nach dem Circumplex-Modell von Russel eingeteilt werden
  • Grundlegende Funktionen von Emotionen sind bekannt
  • Das erlernte Wissen dieser Sitzung wird gefestigt

4. Einteilen von Emotionen – das Circumplex-Modell von Russel

Nach dem Circumplex-Modell von Russel (1980) lassen sich Emotionen einteilen. Diese Einteilung passiert anhand eines Koordinatensystems, welches Emotionen zum Einen von aktiviert zu deaktiviert unterteilt und zum Anderen  von angenehm zu unangenehm. Anhand dieser Begriffe lassen sich die Emotionen je nach Intensität unterschiedlich zuordnen

Übungsaufgabe

 

Teile die Emotionen anhand des Circumplex-Modells in aktiviert & angenehm, deaktiviert & angenehm, aktiviert & unangenehm und deaktiviert & unangenehm ein. 

5. Emotionsfunktionen

Emotionen existieren nicht zufällig, sie haben bestimmte Funktionen. In diesem Abschnitt lernst Du etwas über die positiven Funktionen, aber auch hinderlichen Aspekte von Emotionen.

Reflexionsfrage

Nimm Dir fünf Minuten Zeit um über Deine Erfahrungen mit Emotionen nachzudenken. Fallen Dir Situationen aus Deinem Alltag ein, in denen Emotionen hilfreich waren? In welchen Situationen waren Emotionen hingegen eher hinderlich? Tausche Dich dazu gerne mit deinen Sitznachbar:innen aus.

Adaptive Funktionen von Emotionen

Emotionen erfüllen teilweise überlebenswichtige Funktionen (Sokolowski 2002):

Durch die von der jeweiligen Emotion ausgelösten körperlichen Reaktionen wie die erhöhte Muskelanspannung wird der Körper beispielsweise auf Flucht oder Angriff vorbereitet. Emotionen sind zudem verbunden mit der Motivation und sind wichtig, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen und Ziele zu erreichen.

Emotionen sind ebenso hilfreich für Lernprozesse. Der Lernerfolg von Kindern kann beispielsweise unterstützt werden, wenn durch lobende Worte die Emotion Freude ausgelöst wird. Sie haben zudem eine kommunikative Funktion, da sie beispielsweise die Mimik und Gestik des Gesprächspartners beeinflussen und Aufschluss über mögliche Handlungsabsichten geben.

Darüber hinaus sind Emotionen ausschlaggebend für die Entscheidungs-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse. So beeinflusst die emotionale Beteiligung den Ausgang einer Entscheidung, emotionale Ereignisse sind einprägsamer als neutrale und bei Angst steigert sich die Aufmerksamkeitsfähigkeit.

Maladaptive Aspekte von Emotionen

Emotionen haben zwar wichtige, teilweise überlebenswichtige Funktionen, sie können im Alltag jedoch auch hinderlich sein, beispielsweise bei Angststörungen oder Traumafolgeerkrankungen. Hier kommt es zu einer Ausbildung ungünstiger Bewältigungsstrategien, wie Vermeidung oder Verlassen der Situation.
Ein weiteres Beispiel stellt der Zusammenhang zwischen Anspannung und Leistung dar. Ein gewisser Grad an Anspannung steigert die Leistung, da er zu einer höheren Konzentration führt. Ist die Nervosität jedoch zu groß, wird die Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst. 

Übungsaufgabe

 

Versuche die folgenden Emotionen mit den dazugehörigen Funktionen zu verbinden.

Abschlussquizz

Überprüfe und festige Dein erlerntes Wissen aus Sitzung 1 in einem kleinen Quizz. Versuche wenn möglich, das Quizz ohne Hilfestellung zu lösen. Wenn Du nicht weiterkommst kannst Du natürlich jederzeit die Inhalte nachlesen. 

Abschluss im Plenum

Tausche Dich für die letzten Minuten der Sitzung mit der Gruppe aus. Hattest Du Schwierigkeiten oder hast Du noch Fragen? Was nimmst Du aus der heutigen Sitzung mit?